Verhalten nach Umgangswochenende

  • Hallo Ihr Lieben,




    Ich brauch mal wieder ein paar neutrale Tipps. Vielleicht muss auch einfach mir jemand mal den Kopf waschen!




    Vor einigen Wochen hatte ich hier meine Situation kurz geschildert. Mein Ex und Vater meiner zwei Kinder (4 und 4 Wochen alt) hat mich 4 Wochen vor der Geburt unserer Jüngsten verlassen und ist direkt bei seiner Next eingezogen. Die Next ist (war) eine, nennen wir es Freundin der Familie, unser Sohn kennt sie daher auch.




    Nach einem ziemlich holprigen Start bei dem er täglich vor der Tür stand um unseren Sohn abzuholen konnten wir uns auf eine Umgangsregelung jedes zweite Wochenende (Fr-So)und jeden zweiten Donnerstag verständigen. Dies funktioniert bisher ganz gut.




    Nach dem letzten Wochenende kam unser Sohn völlig verstört nach Hause. Er war launisch, bockig, hat mir alle möglichen Schimpfwörter an den Kopf geknallt, ich solle ihn in Ruhe lassen und er würde jetzt nur noch was mit Papa machen. Nachdem er dann eine Stunde durchgeweint und geschrien hat konnte ich ihn einigermaßen wieder beruhigen und er ist eingeschlafen. So extrem habe ich es bisher noch nie erlebt. Er ist immer etwas Naja sagen wir launisch wenn er von Papa wiederkommt aber das war nicht mehr er selbst. Ich habe mir gedacht, dass sein Verhalten vermutlich an der Umstellung liegt? Ist ja für ihn alles andere als einfach. Ist das normal?




    Mein EX kriegt es seit 8 Wochen nicht hin, wenigstens eine Stunde alleine mit unserem Sohn zu verbringen. Er holt ihn ebenfalls nur in Begleitung seiner Next ab. Wir waren bei einem Beratungsgespräch bei dem die Dame ihm dann auch nochmal sagte, dass er dringend was mit ihm alleine machen soll (hatte ihm das auch bereits mehrfach nett gesagt nachdem unser Sohn den Wunsch geäußert hat). Als Kommentar kam dann die beiden (Er und Next) hätten ja schließlich nur das Wochenende an dem sie was zu Dritt machen könnten...




    Am Sonntag bekam ich dann einen Plan, in dem seine Umgangstage drin stehen. Eben wie oben beschrieben plus eine Woche im Oktober und Weihnachten. Vom Prinzip her finde ich den Plan gut wenn er es schaffen würde, sich wenigstens zwei Tage daran zu halten.




    Gestern rief er dann an und wollte mit Next zusammen seine restlichen Sachen holen (die ihn seit 2 Monaten nicht interessiert haben). Ich sagte ihm dass es keine gute Idee ist, da unser Sohn so gerade wieder "normal" wird und wir mit seinem Kindergartenfreund verabredet sind. Deren Absicht war ihn wieder außer der Reihe mitzunehmen und was zu unternehmen. Er beendete das Gespräch mit "ist ja lächerlich". Ich teilte ihm dann per Mail mit, wie unser Sohn seit Sonntag drauf war und bekam als Antwort dass es mehr als komisch sei, dass er nur bei mir so ist.




    Das nächste Thema der naheliegende Geburtstag unseres Sohnes. Er möchte nicht zu uns kommen um ihm zu gratulieren. Er möchte unseren Sohn abholen und mit Next Essen gehen. Dies hat er unserem Sohn auch bereits erzählt, ohne mit mir zu sprechen. Vor einigen Wochen hatte ich bereits gefragt, wen Sohnemann denn einladen will und es kam ausdrücklich der Wunsch, dass Papa zu seinem Geburtstag kommen soll.




    Man kann sich doch wenigstens 1 Stunde zusammen reißen oder?




    Bei unserer Tochter hat sich umgangstechnisch nichts getan. Er sagt seine Freundin möchte nicht dass er hier in der Wohnung aufpasst. Ich möchte noch nicht dass er sie mitnimmt. Er kann gerne mit ihr hier spazieren gehen (war sein Vorschlag) aber das möchte er jetzt auch nicht mehr, weil er keine Lust hat nach "meinem Kopf zu spielen". Fazit: Er hat sie jetzt 3x in 4 Wochen gesehen für jeweils 5 Minuten, im Krankenhaus für knapp 2 Stunden. Er fragt nicht wie es ihr geht, ob alles ok ist, wie Sohnemann mit der Situation klar kommt usw.




    Ich bin ziemlich geknickt weil ich nicht nachvollziehen kann wie man die Wünsche des Kindes so hinter seine Bedürfnisse stellen kann. Und es ärgert mich, dass ich unserem Sohn immer wieder erklären muss wenn er fragt warum es jetzt so ist. Aber naja, zwingen kann ich Ex wohl nicht.


    Mit Ex alleine kann man einigermaßen als Erwachsene kommunizieren und ich habe auch den Eindruck, dass er es sich zu Herzen nimmt was ich bezüglich unseres Sohnes sage. Ist er raus kommunizieren wir nur per Mail und dann kommt wieder was ganz anderes dabei raus. Vermutlich, weil Next seine Mails an mich verfasst...


    Ich weiß für viele ist meine Situation hier pillepallle aber ich weiß irgendwie nicht mehr weiter. Es tut mir in der Seele weh unseren Sohn so zu sehen.


    Vielleicht habt ihr ein paar Tipps für mich oder könnt mich etwas beruhigen...

  • In den ersten Monaten müssen alle Beteiligten erstmal ihren Platz finden.
    Das mit dem Umgangsplan für das große Kind klingt gut. Beim Mini muss man gucken - das wird wahrscheinlich mit den Monaten besser.
    Das Verhalten des Kindes nach den ersten Umgangswochenenden ist normal - da muss sich das Kind umgewöhnen und hat auch Sehnsüchte und Trennungsschmerzen, die es nicht klar äußern kann
    und deshalb in dieses nörgelige/heulige/agressive Verhalten fällt - das ist sicher nächstes Jahr besser.


    Leider kann man Trennungs-Kindern nicht alle Wünsche erfüllen - der Vorschlag mit dem Kind am Geburtstag essen zu gehen ist doch ganz gut. Der Wunsch nach einer gemeinsamen Feier geht eben nicht -
    das ist bei intakten Familien manchmal auch so - wenn einer arbeiten muss. Grundsätzlich würde ich versuchen diese "eine Stunden zusammenreißen" zu vermeiden - damit tut man niemanden einen Gefallen,
    wenn die Wunden noch so frisch sind.

  • Hallo Niwa,


    habe schon deinen ersten Beitrag gelesen und muss sagen, dass tut mir alles furchtbar leid was du gerade erlebst.


    Und noch einmal nachträglich alles gute zum Baby!


    Ich kann verstehen, dass dich das gerade fertig macht.
    Mit dem Geburtstag würde ich vielleicht schauen, dass der kleine erst bei dir ist und später dann noch mit dem Vater essen geht.


    Hast du mal drüber nachgedacht, alles übers JA laufen zu lassen, die können dem Vater schon mehr Druck machen als eine Beratungsstelle. Vor allem was die Next angeht.
    Ist doch klar, dass der kleine jedesmal aufs neue aufgewühlt wird. Er muss nicht nur damit zurecht kommen, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen sind. Er muss auch noch damit zurecht kommen, dass immer Papas Neue dabei ist, die er im Ursprung als gute Freundin von euch kannte.


    Ich möchte Next jetzt nicht in Schutz nehmen, Gott bewahre, aber hast du mal versucht zu verstehen wie es für sie ist?
    Sie hat zwar jetzt den Mann, muss aber damit leben das ihr zwei gemeinsame Kinder habt die auch einfach verbinden. Natürlich will sie nicht das er zu dir kommt und dort die kleine sieht. Das kann man durch aus verstehen!
    Und noch einmal sei erwähnt, ich möchte sie nicht in Schutz nehmen. Das sie dir den Mann ausgespannt hat und nebenbei Freundschaft geheuchelt hat ist das letzte. Vermutlich wird aber auch ihr jetzt erst bewusst, wie die Situation jetzt ist und da sie eben auch vielleicht Angst hat den Mann wieder zu verlieren. Wer weiss :frag


    Ich wünsche dir und deinen Kindern auf jeden Fall alles gute und fühl dich einfach mal :troest

  • Er möchte unseren Sohn abholen und mit Next Essen gehen. Dies hat er unserem Sohn auch bereits erzählt, ohne mit mir zu sprechen.


    Damit, dass die Mutter meiner Kinder grundsätzlich alles erst einmal mit den Kindern bespricht und ihnen Dinge verspricht, die ich dann gefälligst zu halten habe, muss ich wohl grundsätzlich leben. Du kannst darum bitten, dass in Zukunft erst Ihr miteinander redet und dann die Kinder einbezogen werden, aber erwarten kannst Du das nicht. Ich selbst habe den Eindruck, dass das wesentlich zu einem Loyalitätskonflikt des Kindes beitragen kann. Entsprechend würde ich auch die Auffälligkeit des Sohnes erklären.


    Ich teilte ihm dann per Mail mit, wie unser Sohn seit Sonntag drauf war und bekam als Antwort dass es mehr als komisch sei, dass er nur bei mir so ist.


    Ist es nicht. Aber der KV sieht wohl noch nicht seinen Anteil an der Situation und seine Verantwortung, mit Dir zusammen diese für den Sohn (wieder) erträglich zu machen.

  • Huhu,


    also ich kann da alle Beteiligten verstehen.


    Da es immer ums Kind geht, würde ich aber nach dem entscheiden.
    Jetzt wäre es leicht zu sagen "Geburtstag zusammen", aber ich finde es ganz am
    Anfang der Trennung noch nicht richtig. Es muss sich erst alles sortieren.


    Aus meiner Erfahrung ist es anfangs nach der Trennung nicht so gut die Eltern an einem Ort zu haben,
    da die Kinder sich insgeheim immer wieder Hoffnung machen und versuchen die Eltern
    "zusammen zu bringen". Zumindest war es bei uns so mit kleinen Kinder 3,4,5,6 Jahre.
    Sohnis Verhalten nach der Rückkehr zu dir zeigt auch, dass er soweit noch nicht ist.


    Dazu kommt, dass er entschieden hat alleine mit dem Sohn essen zu wollen und das is doch
    okay und zu respektieren. So haben wir es sogar gerichtlich festgelegt. Ich meine wenn er zu dir kommt wären er und
    doch evtl. auch du etwas verhalten/gehemmter oder?
    Warte ab, irgendwann feiert ihr vielleicht zusammen. Bei uns ist es so ;-)


    Dass er mit dem Sohn alleine ohne dich das Essen ausgemacht hat ist nicht das Günstigste, aber vielleicht
    hilft ein kleiner Perspektivenwechsel, vielleicht hat Sohni ja dort über den Geburtstag gesprochen und war in Sorge
    Papa nicht zu sehen und Papa hat spontan beruhigend gesagt er geht mit ihm Essen oder er wollte ihm als Papa
    einfach nur was Tolles in Aussicht stellen. Dann war er zwar etwas voreilig, aber hat es fürs Kind richtig gemacht und
    dass er ihn kurz holt ist auch absolut selbstverständlich ;-)
    Wir hatten z.B. jetzt dieses Jahr nur ein Geburtstagsfrühstück und Papa mal den ganzen restlichen Geburtstag.
    (Obwohl im Vergleich steht 18-20 Uhr und er mir damals mal umgekehrt schrieb um 20:01 "wo bleiben die Kinder")


    Warum er nicht seiner Tochter zuliebe seinen Stolz überwindet und wenigstens spazieren geht
    verstehe ich nicht, ebenso nicht, dass er das Baby nicht in die gemeinsame Wohnung holen darf??
    Aber eventuell hat er auch keinen großen Bezug gerade, weil er kurz vor der Geburt ging.
    Gerade hier wäre nun viel Kontakt wichtig, am besten alle zwei Tage 1-2 Stunden.


    Ich habe kein Umgangs-Baby und kann nicht groß mitreden und stelle es mir auch schwer vor, aber da ihr schon
    ein großes Kind zusammen habt und er den Umgang mit Baby gewohnt ist (davon gehe ich jetzt mal aus)
    kann er sie doch mal a Stund mitnehmen. Insofern man nicht stillt müsste das möglich sein. Ansonsten evtl. Pumpen
    Papa und Tochter zuliebe.
    Ich denke mir nur ich könnte mich schwer lösen als Mutter und das klingt bei dir auch so, aber
    da geht es um das Mädl, dass den Bezug zum Vater braucht. Du wolltest ja eine ehrliche Meinung ;-)
    Da er gerade keine großen Bemühungen zeigt hast du noch Zeit um dich anzufreunden. Sicher nicht das Leichteste.


    Dass er alleine mit seinem Sohn was unternehmen soll wäre zwar schön, aber das lässt sich mein Freund z.B. von
    seiner EX nicht vorschreiben. Er ist Erwachsen und entweder kommt er drauf oder sein Sohn sagt es ihm selbst von
    alleine. Wir haben auch ein Familienleben und selten Zeit für Einzelbespaßung, da kann nicht die EX das vorschreiben
    bzw. dem Kind das schmackhaft machen (bei uns so, voll doof)
    Wobei es bei euch bisi anders ist, die Next ist frisch und er hat nur ein Kind für Einzelzeit, da wäre es machbar.


    Die Next scheint mir eh zuviel Einfluss zu haben, wenn EX
    a) nicht die Tochter in die Wohnung holen soll (was gibt es da bitte für einen vernünftigen Grund??)
    b) deiner Aussage zufolge Emails von ihr geschrieben werden
    c) EX keine Einzelzeit mit Sohn haben soll (insofern nicht er das entschied)
    d) nicht zu dir zu Sohnis Geburtstag kommen soll


    Wünsche dir viel Kraft und alles Gute ;-)

  • Sorry, habe jetzt erst gesehen, dass du nicht willst, dass er das Baby in die Wohnung mit nimmt.


    Ich kann es einerseits verstehen, da man erst etwas Vertrauen braucht, auch der Next gegenüber
    und ich glaube auch mir würde das sehr schwer fallen, aber ganz objektiv denke ich wenn er ein guter Vater
    für den Großen in der Babyzeit war, spricht eigentlich nichts dagegen und für die Bindung, welche
    sich bekanntlich ja im 1. Lebensjahr prägt (war das nicht so?) wäre es jetzt am Besten viel Kontakt zu haben.


    Ich weiß jetzt nicht ob es fürs Kind immer schwerer wird desto später der Umgang beginnt, da würde
    ich das Jugendamt fragen oder eben jemanden der sich auskennt (Familienberatung?)


    Du tust mir da wirklich leid :-(