Wann wird die Realität Normalität?

  • Hallo an Alle,


    irgendwie schon komisch, so sein Seelenleben hier so auszubreiten. Aber ich kämpf grad so vor mich hin und bin ziemlich ratlos.


    Die Vorgeschichte in Kurzform: mein Ex hat eine Affaire mit seiner angeblichen Kusine angefangen - so wurde sie von seiner Mutter vorgestellt und dies wurde so von ihm beibehalten. Der Kontakt ist vor Jahren durch ihre Auswanderung (nicht EU- aber Nachbarland) abgebrochen und sie hat sich bei seiner Mutter gemeldet und sie wollte dann eben Ex auch sehen und uns (also Kind und mich) auch kennenlernen.


    Sie hatten dann eine Zeitlang per Whats App Kontakt, es war dann auch ein Besuch bei ihr ausgemacht, dort ist er allein hingefahren, man müsse ihre/seine schwere Kindheit aufarbeiten. Danach zog sich das ganze noch ca. 5 Wochen hin. mit gegenseitigen Besuchen, einer super Begründung (geplante Selbständigkeit)von ihm, nachdem ich meinem Partner schon vertraut hab, war das alles ok. Hab dann leider durch Zufall Ominöses feststellen dürfen, ihn darauf auch angesprochen. Er hat mich dann mit Vorwürfen überschüttet und ist dann zu ihr gefahren. Sie war zu dem Zeitpunkt hier, sie waren an besagtem Tag vorher auch mit Zwerg (um mich zu entlasten...haha) im Wildpark. Beim Heimkommen durfte ich ein aufgelöstes Kind in Empfang nehmen, der mir in den Flur der Wohnung kippte, bitterlich weinte und sich erst nach und nach beruhigen lies.


    Soweit, so gut, nach diversen Gesprächen, wie das jetzt weiter gehen soll, ob er sich trennen will oder ob er an der Beziehung arbeiten will, kam dann immer wieder ein "ich weiß es nicht" und dazwischen auch ein "vielleicht ist es besser, wenn wir uns trennen". Das hab ich einige Tage mitgemacht, am Wochenende wollte er dann wieder zu ihr fahren, hatte sich auch frei genommen (davon wusste ich nichts...), ich mich verabschiedet, irgendwie war es komisch, umgedreht und sein Handy gecheckt. Im Normalfall hätte ich das nie getan, mein Bauchgefühl hat ständig geschrien, der lügt Dich an. Und musste dann leider feststellen, das er ihr am Vorabend (nach unserem Gespräch) geschrieben hat, er hätte es mit mir beendet, er wäre endlich frei.


    Damit war der Rauswurf dann für mich klar. Blöderweise war Zwerg auch noch anwesend, ich hab ihm dann angeschafft, den Kleinen in die Kita zu bringen und die Schlüssel abzugeben. Hat er zwar widerwillig aber dann doch getan. Er verstehe mein Problem nicht, er hätte doch gesagt, das Schluß ist. Ähm, nein. Ja er braucht ja schließlich das Auto. Ähm, nein, Du fährst nicht mit dem Auto, der Kredit läuft auf mich. Debatte hin, Debatte her, er ging dann, zwar nicht ganz freiwillig, aber nun gut...


    Was ich danach dann noch so feststellen durfte, liest sich wie eine schlechte Soap. Man hat sich dann schon mal eine gemeinsame Wohnung gesucht. Sie wolle wieder nach München. Und weil es nicht langt, das Kind wäre ja schließlich ein Druckmittel, der Trumpf, den er in der Hand hätte. Abgesehen davon wäre ich jetzt endlich auch mal gezwungen, mich um mein Kind zu kümmern. Und natürlich soll ich doch gefälligst das Kind zum Umgang bringen, ins besagte EU-Ausland. Man freue sich ja schon so auf das gemeinsame Leben zu Dritt. :hm...


    Nur der Vollständigkeit halber, der mich entlastende Ausflug war natürlich mit ihr, ihm und Zwerg. Das ich das eher wenig witzig gefunden hab, hat er dann doch nach rund 4 Monaten verstanden, weil da kann es ja nur um mein verletztes Ego gehen. Angeblich war natürlich nichts, nichts was Zwerg merken hätte können. Mein Eindruck war da ein vollkommen anderer, so ganz doof ist Zwerg ja auch nicht.


    Ich hab dann von der Arbeit aus (ja, ich hab auch einen Job) erst mal die Erlaubnis zur Abholung aus der Kita entzogen. Weil ich echt Angst hatte, das er das Kind packt und weg ist. Hätte ich ihm das ganze andere ja auch nicht zugetraut...


    Hab mir einen Termin bei der Erziehungsberatungsstelle besorgt und gefühlt ewige 4 Wochen auf den ersten Termin gewartet. Hab Ex genötigt, Zwerg mit mir zusammen mitzuteilen, das er jetzt woanders wohnt. Zwerg aufgefangen, der natürlich den fehlenden Papa und auch meine Traurigkeit gemerkt hat. Hab in der Zeit etwa 80 Minusstunden in der Arbeit aufgebaut, weil ich noch keine funktionierende Betreuung/Abholung für Zwerg hatte und er daran vorher maßgeblich beteiligt war. Hab ausgehalten, das Ex mir erklärt hat, das ich Zwerg sagen soll, das Papa tot ist und ähnliche Späße. Hab Kind gut zugeredet bei den "Umgängen" und dem Ex auch, Zwerg hat auf Ex teilweise extrem reagiert und hat ihn halt in seinem Rahmen abgestraft. Er ist mit mir dann doch zur Erziehungsberatung, was für mich leider ein vollkommener Schuß in den Ofen war.


    Dort ist mir dann erklärt worden, das ich auf einem total hohen Niveau bin, was Zwerg betrifft. Das ich das aber von Ex nicht erwarten kann, weil Ex möchte wieder die Beziehung und nach Hause und ist halt traurig und deswegen müsse ich doch Verständnis haben für seine emotionalen Aussetzer - wie vor Zwerg weinen bei der Verabschiedung. Wir sollen doch eine Paarberatung machen, weil es für Zwerg ja besser wäre und ich solle mir doch Mühe geben, damit wir wieder ein Paar werden. Es gibt für mich kein Paar mehr, ich will eine Elternebene. Deswegen war ich da und auch, um da irgendwie eine Basis dafür zu bekommen, das Ex endlich mal Zwergs Bedürfnisse in den Blick bekommt und nicht seine Befindlichkeiten.

  • Umgang zwischen Ex und Zwerg hab ich nach rund 1 1/2 Wochen wieder angestossen, anfangs zu Hause, weil ich es einfach nicht über mich gebracht hab, Zwerg einfach mitzugeben. Auch die Hürde hab ich genommen, er holt ihn mittlerweile auch wieder ab von der Kita. Der Umgang ist regelmäßig unregelmäßig regelmäßig - liegt an Ex Schichten und das er am Wochenende jetzt wieder irgendwelche Türsteherjobs macht. Heute waren es bombige 3 Stunden, in denen er mit Zwerg hier über die Motorradmesse gezogen ist und danach leider leider anderes zu tun hatte.


    Für Zwerg war es irgendwie auch überhaupt kein Thema, das Ex geht. Zwerg hat das ziemlich schnell als seine Normalität genommen und verabschiedet sich auch locker. Auch das Papa jetzt wo anders wohnt, ist schon ok. Er hat das auch gesehen, also war dort zu Besuch und auch zur Übernachtung. Allerdings haben die dramatischen Verabschiedungen von Ex mittlerweile den Erfolg, das Zwerg da halt keine Lust mehr drauf hat und auf Abstand fröhlich winkt. Ex nimmt ihn sonst immer auf den Arm, drückt und knuddelt ihn und Zwerg ist da mittlerweile auch verbal sehr deutlich. :respekt Hinweise von mir diesbezüglich hat er jetzt nicht so angenommen - was schon nachvollziehbar ist.


    Normalerweise hätten wir rund 6 Wochen nach der Trennung in den Kindergarten (andere Einrichtung) eingewöhnen sollen, das konnte ich zum Glück abbiegen und ich hab einen Kindergartenplatz in der Kita ergattern können. Die Eingewöhnung konnte ich auch auf Januar dieses Jahr schieben, von meinem Gefühl wäre das sonst alles arg viel Veränderung in kürzester Zeit gewesen. Trotzdem lief das Anfangs holprig, mittlerweile ist auch das auf einen guten Weg gebracht.


    Mit Ex hab ich mittlerweile zwei Gespräche bei seinem Psychologen gehabt. Sein Ziel: er will wieder heim. Das Ding mit der anderen wäre nicht "echt" gewesen und noch andere eigenartige Erklärungen. Er verpasst so viel bei Zwerg und vermisst ihn. Und mich angeblich auch. Ich bin heilfroh, daß er jetzt da feste Termine hat - er ist komplett in eine Depression gerauscht. Und weil es nicht langt, ist seine Mutter Anfang des Jahres noch gestorben. Die hatte leider auch vergessen zu kommunizieren, das sie Lungenkrebs hat. Mein Ziel: eine Kommunikationsbasis finden, um Eltern zu sein. Der Psychologe ist meiner Meinung nach das Beste, was ihm hat passieren können, der hat insgesamt einen guten Blick auf die Situation und auch auf ihn.


    Ich hatte das Glück, das zeitgleich zur Trennung meine Mutter in Rente gegangen ist. Die hilft mir viel, holt Zwerg regelmäßig ab - ich musste ja Stunden reinbuckeln und ist mittlerweile eine super Bezugsperson für Zwerg.


    Und trotz allem (und ich fürchte, ich jammer einfach auch auf hohem Niveau - so fühlt es sich für mich zumindest an...), merke ich, wie mein Nervenkostüm dünn und dünner wird. Vor allem Ex gegenüber. Mir geht einfach die Puste aus. Ich atme viel weg...und will einfach nur Ruhe reingebracht haben. Und er debattiert und diskutiert und ständig vor allen Dingen die Paargeschichte. Ich weiß nicht, wie oft ich ihm gesagt hab, wir sind getrennt - das ist der Status und daran wird sich nichts ändern. Ich will so nicht behandelt werden, wie Du mich behandelt hast. Ich hatte Dir alle Türen aufgemacht. Das ich Dich durch die Trennungstür geschoben hab - gut, kann ich nicht abstreiten. Aber für mich war meine persönliche Schmerzgrenze erreicht.


    Ja, ich hab schon Verständnis, das es für ihn schon auch schwierig war und ist. Weil es meine Wohnung, mein Auto, mein Hausrat war und ist und ich dadurch bestimmte Probleme eben nicht hatte. Weil er jetzt weniger Geld zur Verfügung hat - ich verdiene mehr wie er und bring uns dank Vollzeit- und Nebenjob auch alleine durch. Weil es kein Spaß ist, in München eine Wohnung zu finden und die Trennung von Zwerg für mich auch fürchterlich wäre. Ich aber guten Gewissens sagen kann, auch da bin ich ihm entgegengekommen, in jeder Hinsicht. Nur und damit hadere ich, meine Situation nimmt er irgendwie nicht wirklich zur Kenntnis. Manchmal kommt es mir so vor, als wenn er sauer ist. Sauer, daß ich trotz der Trennung gewisse Komfortzonen habe. Das ich gegen meine eigenen Muster kämpfe, ohne Kind, ich würde nie nie wieder mit ihm sprechen. Aber er ist der Vater, der soll er auch weiter sein und bleiben. Und ich will mir einen gewissen Grundrespekt bewahren, auch und vor allem wegen Zwerg.


    Er musste jetzt im Januar nochmal umziehen. Und hat dann gleich mal den Unterhalt eingestellt. Kann er sich nicht leisten, er hat ja schließlich gefragt. Darüber kann man streite, er hat das mitgeteilt und war erstaunt, das ich nicht sofort gesagt hab, kein Problem, brauchst nie wieder zahlen. Einen Teil hat er jetzt doch bezahlt. Das er eigentlich zu wenig bezahlt, das Fass hab ich nicht aufgemacht. Der Kindergarten kostet jetzt mehr, ab Herbst sogar nochmal das Doppelte - sein Kommentar dazu: wieso erzählst Du mir das überhaupt, ich hab kein Geld.


    Das steckt er lieber in Spielzeug für Zwerg und Unternehmungen. Nehm ich schon zur Kenntnis und atme es weg. Die Unternehmungen dagegen sind für mich schon Thema, weil er das nicht mit Zwerg, sondern immer noch mit weiteren Personen macht. Mittlerweile glaub ich sogar, weil er mit Zwerg allein überfordert ist. Auch deswegen atme ich auch das weg...


    Zwerg allerdings ist nach einer Woche Papa abholen ziemlich durch dank des häufigen Actionprogrammes. Und das würde ich gern verbessern, hab aber nicht so richtig einen Hebel. Und mir geht einfach auch die Puste aus ob der immer möglichst diplomatischen Vorgehensweise, weil Ex sich wegen jeder Kleinigkeit sofort auf den Schlips getreten fühlt. Er hat es ja so schwer. Und ich häng ständig in so einer Loose/Loose-Situation. Er sagt, ich soll ihm sagen, wie er sich verhalten soll, weil er ständig das Gefühl hat, das er alles falsch macht. Macht er nicht, er macht viel gut. Auch das sag ich ihm. Sprech ich so etwas allerdings an, ist er tödlich verletzt. Ich hoff, der Psychologe bekommt da irgendwie eine Basis hin...


    So, das ist jetzt der Stand der Dinge nach 6 Monaten. Und ich frag mich, wann bitte wird es endlich ruhiger an der Front. Wann läuft sich das ein? Kann ich noch etwas tun?


    Ideen, Gedankenanstöße - auch kritische...ruhig her damit.


    Viele Grüße


    ogari

  • Eine Sach- oder Elternebene herzustellen, dauert. Zumal man teilweise vom Ex abhängig ist. Sachebene bedeutet auch, nicht mehr alles hinter ihm aufzuräumen. Nimm also keine Gespraechstermine bei/mit seinem Therapeuten an. Der bekommt sein Geld, damit es Ex gut geht. Nicht, damit es unbedingt dir gut geht.
    Ärger wegen Unterhalt: beantragte Unterhalts Vorschuss u. auch beauftrage die Beistandschaft beim Jugendamt. So klärt sich nicht nur die finanzielle Seite. Vor allem wird ihm sehr deutlich signalisiert, dass Schluss ist mit der Paarbeziehung. Und das durch Dritte. So schafft du klare Verhältnisse, die dich dann auch psychisch entlasten.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

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  • Hallo :winken:


    Also ich möchte dir erst mal meinen größten Respekt aussprechen, so wie du das hier schreibst, ist das was du machst und vor allem wie du handelst echt bewundernswert! :blume


    Um dich zu entlasten finde ich die Idee, zumindest die Unterhaltsgeschichte in die Hände des Jugendamtes zu übergeben, wirklich sehr gut, weil es dann nicht mehr deine Aufgabe ist dies auszuhandeln und Ex eben auch merkt, dass er es gar nicht mehr mit irgendwelchen Schauermärchen bei dir zu versuchen braucht.


    Für den Umgang würde ich Vorschlagen halbwegs feste Termine zu setzen, ist natürlich schwer bei Schichten, aber vielleicht gibt es da ja eine Lösung. Wäre zum einen besser für den Zwerg, weil er sich darauf einstellen könnte und nicht durch Dauerbespaßung kurz vorm Umfallen steht, zum anderen vielleicht auch gut für Ex, weil er sich ebenso darauf vorbereiten kann. Am Anfang ist Weniger vielleicht mehr...


    Du musst allerdings unbedingt aufhören, Dich für Ex verantwortlich zu fühlen, denn ER hat eigentlich die Beziehung beendet durch den Mist den er gebaut hat und so wie du das beschreibst, weiß er das sehr wohl, möchte aber lieber dir den Schuh anziehen. Lass das nicht zu! Du machst das alles prima, also lass dich von ihm nicht aus dem Konzept bringen!

    Kleingeister halten Ordnung- das Genie beherrscht das Chaos

  • Hallo Bap,


    was ich beim Psychologen angesprochen hab in Bezug auf den Zwerg, hat er tatsächlich umgesetzt. Ein Thema war u.a., das er Konflikte mit Zwerg beenden und nicht einfach abhauen soll. Hatte ich vorher auch schon angesprochen, aber da hätte ich es auch der Tapete erzählen können. Energie kostet beides - Erfolg hatte ich nur mit dem Psychologen und das macht Ex mittlerweile echt gut. Deswegen seh ich das eher als Chance für mich. Der Psychologe macht mit uns moderierte Gespräche - die Erziehungsberatung dagegen war echt gruselig. Da hatte ich auch eine andere Erwartungshaltung und die, die für mich zuständig war in dem Vierer-Gespräch, hat mich in meiner Position komplett allein gelassen. Dafür hat man eine halbe Stunde darüber gesprochen, was man Zwerg sagen kann, weshalb wir nicht mehr zusammen sind, sollte er jemals fragen. Zwerg war zu dem Zeitpunkt noch nicht mal 3, zumindest für mich war das zu dem Zeitpunkt kein Problem, dem man soviel Raum geben muss, da haben ganz andere Sachen gebrannt. Die waren auch bekannt, sind aber schlicht wegignoriert worden.


    Unterhalt und Vorschuß beantragen, Beistandschaft und das Ganze, mit dem Gedanken hab ich auch schon gespielt, ich bin echt unsicher, ob ich das Faß aufmachen soll. Ich wollte erst abwarten, ob und was er im März bezahlt, einen Teil hat er ja schon bezahlt - vermutlich bin ich da insgesamt zu nett.... :S


    Ich hab irgendwie die Hosn voll, daß Ex Zwerg verlässt, ein reines Bauchgefühl, was mit dem "sag ihm, ich wär tot, mir ist das alles zu doof" leider genau in die Kerbe geschlagen hat. Auch wenn er das nach einigen Tagen revidiert hat - hat Einlauf vom sozialen Umfeld bekommen (nein, ich hab da niemanden informiert). Ja, irgendwie mach ich mich dadurch erpressbar. Er ist halt auch nicht stabil...ich weiß, sollte nicht mehr mein Thema sein.


    Aber ich möchte, das es Zwerg gut geht und das Zwerg seinen Papa hat. Der liebt den ziemlich...trotz diverser Dinge, die halt nicht oder noch nicht rund laufen.


    Hallo Momo,


    bewundernswert? :nixwieweg ich weiß ja nicht...ich hab schon befürchtet, die Rückmeldung zu bekommen, daß ich es Ex zu bequem mach oder alternativ, was ich mich überhaupt so anstell. Deckt sich halt auch mit meinem Gefühl, die Hand hinzuhalten und schon wird versucht, mir den Arm auszureissen...also sprichwörtlich.


    Und alles "richtig" gemacht hab ich sicher auch nicht. Ich hab z.B. die ersten Tage Zwerg gesagt, daß Papa arbeitet, weil mir das plausibel schien. Was ich nicht bedacht hab, das sag ich auch, wenn ich arbeiten geh. Und Zwerg natürlich dachte, wenn Papa arbeitet und nicht mehr kommt, kann mir das mit Mama auch passieren.


    Das mit festen Terminen ist mein nächstes Etappen-Ziel, ich hab das grad im Bekanntenkreis, wo es für die Kleine auch schwierig war, die Zeiträume einzuschätzen, bis Papa wieder kommt und die Kleine deswegen vollkommen verunsichert war. Die haben das mit einem Abstreichkalender gut geregelt bekommen. Noch spielt das scheinbar für Zwerg keine Rolle, es wirkt zumindest so, weil er nicht nach Papa fragt. Wenn er da ist, ist gut. Wenn nicht, passt das auch, er kommt ja wieder.


    Ich geh mich dann mal kundig machen zum Thema Unterhaltsthematik abgeben. Ich hätt das so gern vermieden...


    Klar weiß Ex sehr genau, daß er es verbockt hat. Und ich seh schon auch, daß er immer wieder versucht, mir ein schlechtes Gewissen einzureden und mir immer wieder den Schuh hinstellt, das doch ich für das ganze Dilemma verantwortlich bin. Bisher hab ich mich (zumindest meistens - den ein oder anderen Ausflipper von mir gab es schon auch...) möglichst erwachsen verhalten. Ich merk aber auch das Bedürfnis, mich selbst wie ein trotziges Kind auf den Boden werfen zu wollen. Ich weiß auch, daß es mir danach nicht besser geht und so richtig vorwärts wird's mich auch nicht bringen.


    Zumindest hab ich mir Unterlagen für eine Mutter-Kind-Kur schicken lassen. Ich muß auf meine Kraftreserven aufpassen, die stabile Bezugsperson für Zwerg bin zwangsläufig ich.


    Danke, daß mein Roman überhaupt gelesen wurde... :rotwerd


    Viele Grüße


    ogari