Post für's Kind vom anderen Elternteil

  • Ich auch! Und ich kann trotzdem 24 Stunden am Tag die Verantwortung übernehmen! Also den Gedanken, das es an der DDR Erziehung liegt, den vergesst mal ganz schnell!


    Jup... Zudem, erwachsen zu werden, es zu sein, bedeutet auch, daß man aufhört Kindheit, Herkunft, Eltern oder weiß der Geier wen oder was, für sein Leben verantwortlich zu machen. Es zu tun, würde bedeuten, sich zu einem Leben in Ohnmacht zu verurteilen. Herkunft und Sozialisation mögen Erklärungen sein, aber keine Rechtfertigung...

  • Egal wer schreibt : ich würde meinem Kind das in jedem Fall sagen (sofern es jemand ist, den das Kind kennt). Ein 9-jähriges Kind kann dann schon selbst entscheiden, was es möchte. Und wenn es unsicher ist: gemeinsam mit dem Kind überlegen, was das Beste ist, wenn es selbst nicht entscheiden kann, selbst Vorschläge machen. Ich denke, wir können da auf die Intuition unserer Kinder vertrauen!

  • Hallo Nordlicht,



    Der Vater meines Kindes stammt sehr weit aus dem Westen. Bei dem, was dein Ex zu Papier bring macht es bei mir *pingelingeling*


    Ich würde solche Kindes-beschuldigenden Inhalte -egal von wem verfasst- definitiv keinem Kind zu lesen geben.
    Hätte der Vater irgendeine Präsenz im Leben des Kindes, würdest du dich, liebe Nordlicht, sicherlich über das Verfassen schädigender Schmähschriften mit ihm sofort auseinandersetzen und niemals ungebremst (d)einem Kind vorlegen?
    So entfallen nun 5o% deiner Verantwortung, weil der Vater sich entzieht.



    Verantwortung und Vertrauen: Ich schütze die Würde des Kindes vor ungerechtfertigten Vorwürfen.

    Denn was lernen denn die Mäuse sonst: "Ok, um jemanden zu lieben bzw. geliebt zu werden, bedarf es keiner Verantwortung, keiner Nähe und auch keine Fürsorge." Liebe wird für sie ein Paradoxum, dass sich mit ihren Gefühlen nicht deckt!


    KV schreibt Karten mit: "Ich liebe dich..." und ist überhaupt nicht greifbar und Mama sagt auch: "Ich liebe dich." Was davon stimmt denn nun nicht, fragt sich das Kind. Es gibt Werte, die wir ihnen beibringen und dazu gehört auch, dass ein Ich-Liebe-Dich nicht nur dahingesagt werden darf! Sie straucheln sonst in ihren späteren partnerschaftlichen Beziehungen!


    Welch wunderbar universelles Prinzip.
    Gilt auch für Verantwortung und Vertrauen. Das sind keine Worte, die gefüllt werden mit positionslosem Gutmenschentum.
    In vorauseilendem Gehorsam mit vermutetem korrektem Verhalten ("Briefgeheimnis des Kindes")
    Aus Angst davor, als "schlechter betreuender Elternteil" bewertet zu werden.
    Angst ist ein miserabler Ratgeber und niemals die Sicht der Welt aus Kindesaugen.


    Liebe Nordlicht, wie der Vater, so er eines Tages aus der Versenkung auftauchen sollte, dem Kind "deine Schuldigkeit" und die "Schuldigkeit des Kindes" an seiner ureigenen Verantwortungslosigkeit rüberschiebt, kannst du auf den Karten bereits nachlesen.
    Hat dein Kind bis dahin Verantwortung, Liebe, Vertrauen erlernt und erfahren, dann tappt dein Kind nicht in die Generationenfalle.
    Eine Frau, die auf so einen Mann hereinfiel reicht pro Familie, liebe Nordlicht. (Es gibt natürlich Männer, die auf ebensolche Frauen hereinfalllen....)




    Zitat

    du hast einen Vater, aber der interessiert sich nicht wirklich für dich?).


    Eine Freundin von mir ist Psychologin, eine Kinderpsychologin und einen Psychologen Verhaltenstherapie fragte ich nacheinander, wie kommuniziere ich die traurige Tatsache?
    Trotz unterschiedlicher Fachrichtungen fast identische Antworten (soll selten sein ;-) )


    Der Vater des Kindes gab durch eine eigene Äußerung gegenüber Dritten eine Steilvorlage:
    Er *Vorname* hat leider wenig Zeit und muß viel arbeiten. (Eine neutrale Alternative könnte auch sein: ...wohnt sehr weit weg).


    -keine Koppelung Kind <-> abgetauchter Elternteil (was bei einem Kind die Suche nach kausalen Beziehungen "Vater weg ich schlecht" zumindest nicht verstärkt: bin ich schuld weil ich uninteressant bin?)
    -kann vom Kind auf Nachfragen anderer prima geantwortet werden. "Papa/Mama hat wenig Zeit muß viel arbeiten" hören fast alle Kinder mal von ihren Eltern.
    Das bietet Schutz vor Nachfragen
    -keine weitere Thematisierung des Vaters von mir aus. ER ist abgetaucht, fertig.


    Damit kein Tabu entsteht und das Kind frei fragen kann, ist, liebe Nordlicht, deine innere Gelassenheit gegenüber dem abwesendem Vater von hohem Wert.
    Mit Traurigkeit beim Kind über die Abwesenheit des Vaters ist zu rechnen, auch Wut darf sein, ohne dass ich meine Gefühle reinmische.

    Zitat

    Sollte er sich jemals wieder bei mir melden, kriegt er so was um die "Ohren gehauen". Genau das kapiert er nicht:


    Zum einen fragst du hier mehrmals: warum ist der so? Und entwickelst Theorien (gestört im Kopp, oder: "Frühostkrippengeschädigt")


    Das kostet Zeit und bindet Energie.
    Jede gefundene und verworfene Theorie bringt dir was, liebe Nordlicht? Eine zusammenklamüsterte Wortspielerei. Und ist das hilfreich für dich und dein Kind?
    Der Vater -dein Ex- verhält sich unzumutbar verantwortungslos.


    Ich sehe bei dir:
    Angst etwas schädigendes zu tun.
    Angst schlecht angesehen zu werden. (Manche wählen hierfür die Begriffe "Schuldgefühle" oder "schlechtes Gewissen". Das sind in meinen Augen unklare Nebelkerzen. Diffuse Schuldgefühle und unrealistische Träume, Nichtbeachtung meiner Bedürfnisse waren mein Teil der mißglückten Partnerwahl.)
    Fortgesetzte emotionale Verwicklung mit dem Ex, Vater deines Kindes, eine Mischung aus Angst und Wut?
    Was befürchtest du konkret, liebe Nordlicht?


    Zitat

    Sollte er sich jemals wieder bei mir melden, kriegt er so was um die "Ohren gehauen". Genau das kapiert er nicht:


    Bist du wütend? Das finde ich verständlich. Die Phase hatte ich auch.
    Möchtest du deswegen mit dem voraussichtlich uneinsichtigen Vater deines Kindes eine Diskussion zum Thema Verantwortung starten?
    Machst du dir nen Kopp darüber, was ist, wenn er wieder auftauchen sollte?
    Das ist mir unverständlich.


    Sollte mein Ex, Vater meines Kindes bei mir auf die bekannte Manier ein Gespräch anbringen wollen...
    Bin ich dazu da, einem erwachsenen Menschen die aller einfachsten Dinge anzuerziehen? Am Ende noch mich zu rechtfertigen?
    Da leg ich ggf. sofort wieder auf. Wen sollte dieses wirre Kommunikationsangebot jucken?
    Er kann mir eine email schreiben-auf Belange seines Kindes bezogen, Addi hat er-, sich mit dem Jugendamt oder meiner Anwältin auseinandersetzen.


    Wut kann gut über körperliche Ertüchtigung und/oder eine Therapie gewürdigt und in stärkende Bahnen geleitet werden.
    In den Wald gehen, eine Runde schreien, etc.


    Du wirkst, liebe Nordlicht, auf mich selbstreflektiert und kompetent. Du trittst ein für die Belange deiner Tochter. Du möchtest ihr unnötigen Wirrsinn an Feiertagen ersparen. Du übernimmst Verantwortung. Du bist in der Lage, wenn du an einer Stelle auf dem Schlauch stehst, dir ein Meinungsbild in einem Forum für Alleinerziehende zu besorgen.


    Du verschwendest (ich vermute aus Angst) viele Gedanken an eine verantwortungslos handelnde Person.


    Meine Partnerwahl war aufgrund meiner eigenen Sozialisation ein Fehler mit einer wunderbaren Folge. Den Fehler habe ich mir verziehen und seither dazu gelernt.


    Ich bin sicher, du wirst das für dich klären können.


    Liebe Grüße


    Andante

  • O.T

    Ich glaube, solche Sätze wie "Warum gratulierst du der Oma nicht zum Geburtstag, hier ist ihre Adresse!"

    erinnert mich ja gaaaaaanz stark an meine Mutter, die mich an ihrem Geburtstag - den ich frühs noch vergessen hatte - mittags anrief, um mich zu fragen, ob ich nicht etwas vergessen hätte und dann mit leidender stimme sagte, dass das respektlos gegenüber ihr sei......


    oder die mich am morgen anruft, um mich daran zu erinnern, dass heute ihr Lebensgefährte Geburtstag hat, damit ich auch ja später anrufe...... :wand :nixwieweg


    :kotz

  • Kind muss auch die Großeltern lieben und ehren.
    All das, weil mal blutsverwandt ist. Ich frage mich wirklich, ob so etwas anerzogen ist oder tatsächlich die Spätfolge eines Extrem-Ost-Krippenkindes der 60er/70er-Jahre. Ich will ja nicht behaupten (und hier einen Shitstorm verursachen), dass gewisse ostdeutsche Generationen einen Bindungsschaden haben, ABER... wenn es eines gibt, wo das so ist, dann er.

    Also das mit dem "ehren" kenn ich auch......und wir sind nicht aus dem Osten...... :-D


    ich soll meine Mutter "ehren" .....hm,.....wenn sie mich nicht Jahrzehntelang angelogen hätte......für mich hat das einen narzisstischen touch.....****und mich schüttelts grad.... :kotz :nixwieweg

  • Hallo Andante,


    vielen Dank für deinen langen und engagierten Beitrag.
    Ich versuche mal, möglichst viel zu beantworten, in der Hoffnung, dass es nicht nur rhetorische Fragen waren.



    Ich würde solche Kindes-beschuldigenden Inhalte -egal von wem verfasst- definitiv keinem Kind zu lesen geben.
    Hätte der Vater irgendeine Präsenz im Leben des Kindes, würdest du dich, liebe Nordlicht, sicherlich über das Verfassen schädigender Schmähschriften mit ihm sofort auseinandersetzen und niemals ungebremst (d)einem Kind vorlegen?


    Nein, das würde ich nicht und das ist auch genau der Grund, warum ich mit mir ringe, diese Karten verschwinden zu lassen.


    Zitat

    Der Vater des Kindes gab durch eine eigene Äußerung gegenüber Dritten eine Steilvorlage:
    Er *Vorname* hat leider wenig Zeit und muß viel arbeiten. (Eine neutrale Alternative könnte auch sein: ...wohnt sehr weit weg).


    -keine Koppelung Kind <-> abgetauchter Elternteil (was bei einem Kind die Suche nach kausalen Beziehungen "Vater weg ich schlecht" zumindest nicht verstärkt: bin ich schuld weil ich uninteressant bin?)


    So habe ich "früher", als Kind zwischen 2-5 war, oft argumentiert und es wurde hingenommen. Wohnt weit weg, arbeitet viel.
    Nun ist Tochter nicht doof und fing an, mir Gegenfragen zu stellen "Duuu arbeitest doch auch viel?"
    Außerdem hat er in seiner letzten Weihnachtskarte (eigentlich war es nur ein Zettel!) geschrieben "Jetzt bin ich 8 Jahre gekommen, nun ist es an der Zeit, dass du mich besuchst."
    Mehr nicht. Dazu soll einem erst mal was Schlaues einfallen. Zeit und Arbeit fallen wohl weg.
    Außerdem erklärt es nicht, warum Kind plötzlich mit dieser Mitteilung auch keine Geschenke mehr erhält.


    Die wirkliche Erklärung wäre "Dein Vater ist ein selbstverliebtes, verplantes, egoistisches, geiziges, feiges A...loch." ;-) Auch wenig kindgemäß.
    Ich habe an der Stelle nur so etwas rausgestammelt wie "Ich kann es dir leider nicht erklären, ich verstehe es auch nicht."
    Das war authentisch.


    Zitat

    Was befürchtest du konkret, liebe Nordlicht?


    Darüber habe ich nun den ganzen Tag nachgedacht.


    Zwei Szenarien:


    1. Kind erhält regelmäßig ungefiltert seine bekloppte, durchnummerierte (!) Post - er will ihr ja später sowieso "unseren gesamten Schriftwechsel zukommen lassen" (Zitat).
    Angst: Kind ist nicht-altersgemäß jedes Jahr zweimal auf's Neue irritiert, verärgert, enttäuscht.
    Positiv: Kind ist vorbereitet auf das, was in 9 Jahren auf es zu kommt.


    2. Kind erhält die Post nicht. Ich lege die Post weg und warte, ob es irgendwann mal danach fragt. Alternativ vernichte ich alles. (Zurückschicken hätte was von "Trolle füttern".)
    Positiv: Kind hat Ruhe. Keine Vorwürfe, die es weder verdient noch verstehen kann.
    Angst: Kind fällt mit 18 aus allen Wolken, macht mir (auch) Vorwürfe, ich hätte den Kontakt verhindert. Wegen der unterschlagenen Post.


    Das Kontakt-Verhindern ist ja sowieso das, was sich der KV auf die Fahnen geschrieben hat. Seine Beispiele aus der Vergangenheit (hatte ich in meinen langen Threads mal aufgeschrieben) sind allerdings so lächerlich...
    Ich habe nie was verhindert, er hatte hier immer Zugang, konnte zu Besuch kommen, ich habe ihn nie versetzt oder veräppelt. Mein Kontakt-Verhindern besteht darin, dass wir ihn nicht regelmäßig besucht haben.
    D.h. bisher ist meine Weste "rein".
    Ich bin kein Kontakt-Kaputtmacher.


    Insgesamt muss ich daher für mich beschließen, was auch andere hier geraten haben:
    Ich frage meine Tochter bei Gelegenheit so "nebenbei", was ich mit möglicher Post machen soll.
    Und das werden wir dann auch tun. Ich werde dabei sein und sie unterstützen. Und wenn es wegwerfen ist, dann tun wir das auch.


    Zitat

    Wut kann gut über körperliche Ertüchtigung und/oder eine Therapie gewürdigt und in stärkende Bahnen geleitet werden.
    In den Wald gehen, eine Runde schreien, etc.


    Ich kann witzigerweise beim Layouten (Schulwebseite) wunderbar geistig abschalten. Nach diesem Nachmittag haben wir die perfekt gestylte Webseite, endlich ist die mobile Version quasi perfekt. :-D


    Zitat

    Du verschwendest (ich vermute aus Angst) viele Gedanken an eine verantwortungslos handelnde Person.


    Wahre Worte! Und das weiß ich auch. Und das ärgert mich sogar.
    Er "ghostet" uns und ich zerbreche mir hier den Kopf.


    LG Nordlicht

  • Also das mit dem "ehren" kenn ich auch......und wir sind nicht aus dem Osten...... :-D


    ich soll meine Mutter "ehren" .....hm,.....wenn sie mich nicht Jahrzehntelang angelogen hätte......für mich hat das einen narzisstischen touch.....****und mich schüttelts grad.... :kotz :nixwieweg



    Bei unserem speziellen KV glaube ich, dass dieses "Familie mit Karten ehren" eine familiäre Tradition ist (die nun nichts mit Ost-West zu tun hat). Er hat versucht, die Tradition auf Tochter zu übertragen. Vergisst aber, dass Kind seine Verwandschaft gar nicht kennt und er auch nicht DER Vater ist, der sein eigener für ihn war.
    Vermutlich hat der arme KV jedes Wochenende Karten schreiben müssen an sämtliche Groß- und Kleintanten. ;-) "SO gehört sich das!"


    Überhaupt ist das natürlich ein interessantes Thema: Wenn zwei Menschen sich zusammentun, Eltern werden... Nach meiner Ansicht ist der perfekte Weg, wenn man eigene Traditionen entwickelt, jeder bringt was mit.
    Was er hier versucht hat, ist eher komplett absurd: Niemand "sein", aber so tun als ob. Ich bin der Vater, daher schreibst du meinen Eltern. Logisch. Nicht!


    Meine Mutter hat auch immer diesen Spruch dauerhaft auf Lager "Ich bin immer noch deine Mutter!" - den hat sie ab da angewandt, seitdem ich ausgezogen war und nicht mehr galt "Solange du die Füße unter meinen Tisch stellst." Muttersein hat bei ihr alles gerechtfertigt: Mich zu kritisieren hinsichtlich meiner Kleidung, Frisur, meines Umgangs oder mich nach meinem Privatleben ausquetschen. Sie ist schließlich meine Mutter! ;-)


    Den Ost-Vergleich nehme ich mal zurück. Ich könnte jetzt zwar ewig lange schreiben, wie ich das meine, aber das würde den Thread jetzt sprengen. Vielleicht können wir mal in einem Extra-Thread darüber schreiben (ich finde das tatsächlich auch unabhängig vom KV interessant - gibt viel Material und Untersuchungen dazu).

  • Ich möchte noch was ergänzen, kann nicht mehr editieren


    Zitat

    1. Kind erhält regelmäßig ungefiltert seine bekloppte, durchnummerierte (!) Post - er will ihr ja später sowieso "unseren gesamten Schriftwechsel zukommen lassen" (Zitat).
    Angst: Kind ist nicht-altersgemäß jedes Jahr zweimal auf's Neue irritiert, verärgert, enttäuscht.
    Positiv: Kind ist vorbereitet auf das, was in 9 Jahren auf es zu kommt.


    Angst dadurch vielleicht begründet, als dass der KV "subversiv-perfide" agiert, sodass die Vorwürfe nur so unterschwellig deutlich werden. Keine Ahnung, ob sie es versteht, doof ist sie nicht.
    Vorhin hatte ich tatsächlich zum ersten Mal nach langer Zeit dieses Fotoalbum in der Hand, Tochter muss das so mit 5-6 bekommen haben und konnte zu dem Zeitpunkt noch gar nicht lesen. Oft wurde DIE Kirche gezeigt, in der "ALLE Kinder unserer Familie getauft wurden..."
    Subtext klar.
    Oder: Ganz am Schluss doch zwei Fotos von ihm und ihr (als 1- und 2-Jährige): "Die wenigen Fotos mit XXX"
    Subtext klar.
    Er gibt sich jetzt schon (seit langer Zeit) so leidend, so bemüht hilflos ihr gegenüber... was wird das in ein paar Jahren noch geben?
    Wird sie diesem "Leid" widerstehen können? (das klingt schräg)


    Kind vorbereiten oder fernhalten, so lange es geht. Das ist hier die Frage.


    Zitat

    2. Kind erhält die Post nicht. Ich lege die Post weg und warte, ob es irgendwann mal danach fragt. Alternativ vernichte ich alles. (Zurückschicken hätte was von "Trolle füttern".)
    Positiv: Kind hat Ruhe. Keine Vorwürfe, die es weder verdient noch verstehen kann.
    Angst: Kind fällt mit 18 aus allen Wolken, macht mir (auch) Vorwürfe, ich hätte den Kontakt verhindert. Wegen der unterschlagenen Post.


    Als weitere Angst zu diesem Punkt: Ich habe dann eine völlig verstörte 18-Jährige hier, die sich dann "auf einmal" mit ihrem seltsamen Vater auseinander setzen muss. Ich habe genügend Kontakt zu jungen Menschen dieses Alters, als dass ich eigentlich weiß, dass die an einer Menge zu knabbern haben und noch längst nicht "groß" sind.


    Mir tut sie einfach leid. Das ist es, was mich umtreibt. Nehmen wir das jetzt als immer wiederkehrenden Dauerzustand oder halte ich es möglichst lange von ihr fern?
    Das ist hier die Gretchenfrage.

  • Er gibt sich jetzt schon (seit langer Zeit) so leidend, so bemüht hilflos ihr gegenüber... was wird das in ein paar Jahren noch geben?


    Ich denke, die einzige Möglichkeit ist, Deiner Tochter zu vermitteln, dass sie für das "Leiden" ihres Vaters nicht verantwortlich ist. Was er empfindet, ist seine Sache. Ich finde es ganz schlimm, wenn Kinder auf diese Weise instrumentalisiert oder zu einem bestimmten Verhalten gezwungen werden.


    Beispiel von uns: Kinder sind ja jetzt (1. Ferienwoche) bei ihrer Mutter (gerichtlich angeordnet), ich habe meiner Tochter gesagt, sie kann sich gerne jederzeit melden, wenn sie das möchte, muss aber nicht sein.


    Falls Deine Tochter Kontakt mit ihrem Vater aufnehmen möchte, ihn an ihrem Leben teilhaben lassen möchte, kann sie das ja auch tun. Und in dem Fall kann man das ja auch entkoppeln von seinen hilflosen Kontaktversuchen, so sie das möchte. Zum Beispiel, indem man ihm ab und zu mal ein Foto schickt. Aber das würde ich mit ihr so besprechen, dass sie das ganz alleine entscheiden kann. Es ist ja nun das Recht des Kindes auf regelmäßigen Umgang mit dem (anderen) Elternteil, und wenn es das Recht nicht wahrnehmen möchte, dann eben nicht. Meines Wissens haben Eltern kein Recht auf regelmäßigen Umgang mit ihren Kindern.

  • Inzwischen habe ich Tochter mal gefragt, was ich mit einer eventuellen Weihnachtskarte machen soll (eben darauf bezogen, dass ich die Geburtstagskarte wegschmeißen sollte). Reaktion war, dass sie sich nicht mehr daran erinnern konnte, dass ich die Geburtstagskarte wegschmeißen sollte und sie will sie lesen. ;-)
    Kommentar: "Echt? Habe ich das gesagt? Kurzzeitgedächtnis!"
    Irgendwie geht ihr das alles am Allerwertesten vorbei. ;-)


    Jetzt muss ich nur noch kurz in mich gehen, ob ich die Karte vielleicht bis nach dem Fest kurz "verschwinden" lasse und/oder vorher lese.
    Ich habe einfach ein ungutes Gefühl, ihr die ungefiltert zu geben. Es ist vorprogrammiert, dass da irgendein subtiler, vorwurfsvoller Quatsch drin steht.


    Wenn denn überhaupt was kommt.

  • In jedem Fall vorher lesen.....du willst ihr doch nicht die Feiertage verderben.
    Selbst mein Kurzer (fast 5 Jahre alt) reagiert auf versteckte Vorwürfe unserer KM und hat daran zu knabbern.


    Am Freitag war sie, nach 7 Wochen, hier zu Besuch, weil wir mal wieder in der ABR-Sache einen Gerichtstermin hatten.
    Zur Begrüßung sagte sie: "Na, freust du dich, die Mama zu sehen....(dann, betont vorwurfsvoll) oder stör ich dich wieder?"
    (Wenn sie anruft und Karl schaut gerade seinen Liebling-Zeichentrickfilm, sagt er manchmal: "Mama, du störst mich gerade."
    Sie kennt die Sendezeit genau und ruft trotzdem genau dann an.)


    Als Karl seine Mutter sah, war er richtig erfreut und rannte auf sie zu.
    Dann kam der o.g. Satz und die Stimmung war dahin und so blieb es auch, bis sie nach 30 Minuten ins Auto stieg und zurück nach Stralsund fuhr.
    Ich war stinksauer, konnte mir aber nichts anmerken lassen. Der Junge hatte sich so auf seine Mutter gefreut und sie zerstört alles mit einem Satz.


    Nebenbei: Sie hat den Jungen 7 Wochen nicht gesehen, kommt an einem Freitag wg. der Verhandlung hier vor dem FamG die 700 km angefahren und hat dann ganze 30 Minuten Zeit für ihren Sohn, obwohl sie weder am Samstag noch am Sonntag arbeiten muss. Das ist doch echte Mutterliebe, oder?


    LG
    Joachim

  • Wenn was kommt, werde ich es etwas zurückhalten und auch vorher lesen.
    Mir würgt es noch heute, dass wir letztes Jahr am 24. mittags die Karte geöffnet haben (die auch genau DA kam), in der dann stand "Wir sind sehr traurig, dass du nicht kommen darfst und keinen Kontakt zu uns aufnehmen darfst."
    Darfst! Ich habe eine Mail hier, die 2 Tage jünger ist, in der steht "Ich verzichte auf Besuche."


    Deine KM ist aber auch echt ... mir fehlen die Worte... fies? Herzlos? Gemein? Doof!
    Dein Junge tut mir leid.


    Ich finde es manchmal ungemein schwer, die Idiotie des anderen Elternteils immer auffangen zu müssen. :-(

  • Sie war nicht immer so. Im Grunde ist sie ein herzensguter Mensch.
    Es ist die Bulimie, die sie so nachhaltig verändert.
    Suchtkrankheiten beeinflussen so massiv die Persönlichkeit, da schaltet sich sogar der Mutterinstinkt aus.
    Und man steht hilflos daneben und kann nichts tun. Ich kann nicht sagen, was geschehen muss, damit bei dieser Frau der Groschen fällt.



    LG
    Joachim

  • Du meinst aus Einsicht...freiwillig etwa????????.......wo denkst du hin? :lgh
    Keine Chance!
    Wenn sie wieder mal in einem Fahrstuhl das Bewusstsein verliert und das ganze Leben in Scherben vor ihr liegt, Arbeitsplatz mal wieder vom AG gekündigt wurde und wirklich absolut niemand mehr da ist, denn sie um den Finger wickeln kann....dann, ja ev. dann.
    Solange sie in ihrer eigenen Welt lebt, kommt man nicht an sie ran. Die Frau ist jetzt 34 Jahre alt und lebt mit dieser Krankheit seit ihrem 16. Lebensjahr.


    Ihre Eltern, bei denen sie jetzt lebt, behaupten heute noch steif und fest, sie ist eine völlig normale, gesunde Frau.
    Trotz glasklarer fachärztlicher Diagnose, mehrmonatiger, stationärer Therapie und ambulanter Therapie von 3,5 Jahren. :ohnmacht:
    Mich haut´s immer aus den Socken, wenn ich mit ihnen über ihre Tochter rede.


    Ich bin mit dem Thema durch, weil ich einsehen musste, das man nur helfen kann, wenn Hilfe angenommen wird.
    Ich konzentriere mich nur noch auf meinen Sohn und schaue zu, das er eine halbwegs gescheite Kindheit erlebt.
    Mein Bedarf an "gestörten Menschen " ist nach 13 Jahren mit einer Bulimiekranken völlig gedeckt.


    Daher verstehe ich auch deine Haltung. Nach allem, was ich in deinen Threads von deinem KV gelesen habe, ist der auch nicht ganz, sorry, dicht.
    Was bleibt uns übrig? Wir machen das Beste draus und kriegen die Kinder sicher auch ohne diese Personen groß.
    Gewissenbisse gegenüber meiner Ex, weil sie ihr Kind im Alltag nicht erlebt, habe ich nicht (mehr).



    LG
    Joachim

  • Update:


    Es kam übrigens bis zum 24.12. NICHTS. Also "much ado about nothing".


    Ob ich das jetzt gut oder völlig unmöglich finde, weiß ich noch nicht. Ich befinde mich in einem Loyalitätskonflikt der anderen Art: ;-)
    Einerseits bin ich heilfroh, wenn die Knalltüte sich nicht nicht meldet und mein (!) Kind verstört, andererseits ist er nun mal der Vater und es wird meine Tochter sicherlich irgendwie schmerzen - wenn auch nicht jetzt (sie sagt nichts), dann vielleicht später.
    Ist irgendwie gehupft wie gesprungen: Meldet er sich, wird's panne, weil doof; meldet er sich nicht, ist es auch panne.

  • Es kam übrigens bis zum 24.12. NICHTS. Also "much ado about nothing".


    Erst mal den Montag abwarten ?


    Letztes Jahr Weihnachten hat er es geschafft, dass sie genau am 24. vormittags ankam. Beim Geburtstag kam sie einen Tag später.


    Viel Kraft :strahlen

  • Ja, gut, klar kann da noch was kommen, aber zumindest diese freudige Erwartungshaltung, dass da jetzt was Tolles zu Weihnachten kommt, ist beim Kind dann weg. Ich fänd's dann nicht mehr ganz so schlimm, wie sie das findet, wird sich zeigen. Letztes Jahr direkt am 24. war es jedenfalls entsetzlich. Kind war enttäuscht, und mir hatte es auch die Laune verhagelt. Das ist dieses Jahr wenigstens nicht passiert.