Trennung verarbeiten - Sohn 4,5 Jahre alt

  • Hallo zusammen,
    da ich im Moment ziemlich fertig bin, muss ich mich hier mal ausweinen ;(
    Kurze Infos:
    Bin seit 3 Monaten mit meinem Sohn wochenweise AE. Haben uns nach knapp 8-jähriger Beziehung im letzten Jahr (Dez) zur Trennung entschieden, da wir in den letzten Jahren zunehmend nur noch funktional zusammengelebt haben. Die Trennung ging mehr von mir aus - wurde dann aber auch von meiner Ex unterstützt. Mein Sohn hat eine sehr enge Bindung zu mir, denn ich habe mich von Geburt an sehr viel um ihn gekümmert (Ex hatte Angstzustände, Depressionen nach der Entbindung) - später hat der Kleine extrem viel geschrien und die Hauptlast lag bei mir trotz Vollzeit Berufstätigkeit und Schichtdienst. Da ich aus unserem schönen Mietshaus ausgezogen bin und es ihr überlassen habe, muss ich mich an meine neue, sehr dunkle Etagenwohnung im gleichen Ort gewöhnen. Das fällt schwer. Unser Sohn hat die ersten Wochen mit viel Neugierde mitgemacht ist nun aber zunehmend aggressiv und widerspenstig geworden. Es fällt mir schwer den Alltag nach der Kita mit ihm zu gestalten. Er ist sehr fordernd, wirkt traurig nachdenklich und trotz aller Bemühungen meinerseits (ich spiele viel mit ihm) habe ich das Gefühl alles falsch zu machen. Er treibt mich (obwohl ich generell echt ruhig und gelassen bin) immer wieder an den Rand meiner Beherrschung. Wenn er dann zwischenzeitlich nach seiner Mama fragt (ich weiß - das ist vollkommen normal) geht`s mir noch schlechter. Ich habe Angst Stück für Stück die Bindung zu ihm verlieren zu können. Vom Kopf her ist mir klar, dass der Kurze noch viel Zeit braucht alles zu verarbeiten - aber ich weiß echt nicht wie ich mit seinen Aggressionen, seiner Wut und Trauer umgehen soll - fühle mich hilflos und das tut weh. ER hat mich nun auch schon öfters traurig und wütend erlebt.....klar ich bin dann authentisch - möchte ihn aber auch nicht überfordern....


    Ich hoffe ihr versteht mich? Evtl. kann mir jemand Tipps geben....
    Wäre es z.B. gut ihm in der Woche den Kontakt zum anderen Elternteil zu ermöglichen oder würde ihn das eher noch mehr verunsichern..?


    Trauriger Gruß,
    Schwedenherz73

  • Hallo Schwedenherz...


    wäre eine Idee, wobei beim Klang der Stimme der Mutter könnte natürlich auch zuviel werden für den Kleinen....aber sollte es helfen, dann auf jeden Fall Telefonzeiten einführen oder auf dem Kalender für den Lütten die Tage einkreisen bzw. durchstreichen bis er seine Mama wieder sehen kann.....


    Wie oft siehst du ihn ?


    Kann man den Umgang kürzen, dafür häufiger statt finden lassen ?


    Vll auch mal einen Kindergartenfreund dazu holen oder Sohn zu einem Freund hinfahren ?

  • Ich sehe ihn kompl. wochenweise von So-So , in der Zeit ist er dann kompl. bei mir, hat sein eigenes Kinderzimmer mit Allem was dazu gehört. Klar besuchen wir seine Freunde, er verabredet sich oder so. Das ist in letzter Zeit auch schon ein Mega-Druck geworden. Wenn er wochentags um 6.15 Uhr aufwacht fragt er als erstes: "Wo fahren wir heute hin? Wer kommt?" Nur ist das halt tgl. nicht mögl. und meiner Meinung nach auch nicht nötig. Er soll ja auch den normalen Alltag erleben....

  • Ja, sehe ich auch so.... wenn schon alles tust, um normalen Alltag statt finden zu lassen, dann ist es vll tatsächlich altersbedingt so, dass er den Kontakt zur KM braucht und die Zeit, trotz Unternehmungen noch zu lang für ihn ist.


    Man kann es ja versuchen mit telefonieren...
    Einfach ausprobieren, wie oft er das "braucht"....vll braucht er auch mal einen Nachmittag, an dem er Mama eben kurz sehen kann ....
    oder vll braucht er tatsächlich etwas kürzeren Umgang oder vll eine kurze Unterbrechung für eine Nacht wieder zu Mama, dann wieder zu dir....
    Vll braucht er ein Foto von seiner Mama am Bett oder ein Kleidungsstück zum schnüffeln...


    Manche sind mit 4 1/1 Jahren ganz taff, andere wieder rum brauchen noch ganz viel Nestwärme von beiden Seiten....da ist eine Woche eine halbe Ewigkeit .....

  • Danke Nordseekind34,
    ....Fotos von uns hatte er von Anfang an - wir schauen mal ob`s mit dem Telefonieren reichen könnte. Alles andere ist nicht so einfach umsetzbar, da die Mama in der "Papa-Woche" auch immer etwas länger arbeitet.

  • Hallo Schwedenherz73.


    Willkommen. Gute Entscheidung, dir hier deinen Frust von der Seele zu schreiben.
    Sieh dich nicht als wochenweise alleinerziehend, sondern im s.g. Co-Parenting. Schließlich betreust und erziehst du euer Kind ja im wöchentlichen Wechsel mit deiner Ex, richtig? Das hilft dir vielleicht, dich mit der Aufgabe die jetzt auf dich zu kommt nicht alleine zu fühlen.
    Wichtig hierbei: Du sagst deine Ex litt an Depressionen. Leidet sie auch heute noch daran und wenn ja, bekommt euer Kind etwas davon mit? Das ist wichtig zu wissen, denn das hat mit Sicherheit auch Einfluss auf das Verhalten eures Kindes.


    Das was euer Kind gerade durchlebt, ist für die Situation in der er sich befindet völlig normal. Wir Erwachsene sind nun mal der einzig greifbare Punchingball für ihre Gefühle. Das kann ganz schön an den Nerven zerren. Aber glaube mir, das macht er nicht um dich zu ärgern oder zu reizen. Er braucht ein Ventil. Sei in den Situationen, in denen er aggressiv ist da, aber verurteile ihn nicht. Ich denke, körperlicher Trost ist dann ganz wichtig. Du kennst ihn am besten.


    Du sagst, er will immer gleich loslegen und sich verabreden etc. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen. Er könnte sich auch zurück ziehen oder zeit brauchen, um anzukommen. Tut er aber nicht, sondern will raus, Freunde sehen. Da musst du die Balance finden zwischen Action und ruhigen Momente zu Hause. (Meine Kinder sind auch gleich von Null auf Hundert da und wollen Action. Ich hatte mir auch Gedanken deshalb gemacht, aber die Therapeutin der Großen sagt, das ist ganz positiv. Solange ich ihre Zeit ein bisschen so manage, dass sie ausgeglichen ist zwischen Action und Ruhe)


    Zum Thema Kontakt zum anderen Elternteil: Kinder wünschen sich i.d.R. eigentlich immer, dass die Eltern wieder zusammen ziehen. Wenn sie bei einem Elternteil sind, tragen sie das andere mit sich. Die einen sagen, kein Kontakt in der Zeit ist gut weil nicht verwirrt, andere sagen, das muss unbedingt sein. Besprich das mit der Ex (falls ihr das könnt) und etabliert dann vielleicht Momente, in denen ihr euch am Nachmittag zum Eis essen trefft oder so. Telefonkontakte sind auch ok, wobei ich das nicht als wirklichen Kontakt sehen, aber das ist meine Meinung.


    Ihr steht noch ziemlich am Anfang, probiert einfach aus.


    Wegen der Wechsel würde ich auch schauen, wie es läuft. Wenn er gut mit Kontakten zum anderen ET zwischen den Wechseln umgehen kann, dann ist eine Woche durchaus ok. Oder es ist ihm doch zu lang und ihr probiert einen anderen Rhythmus aus. Wobei vier Wechsel im Monat schon gut sind, bei mehr Wechsel auf Grund kürzerer Zeiten müsst ihr schauen, wie es ihm damit geht.



    Das erst einmal meine Gedanken dazu


    Gruß

  • Danke Canchero für Deine ausführliche Antwort,
    Co-Parenting hört sich toll an - da hoffen wir mal das die Ex und ich das mit dem Co weiter gut hinbekommen. Es gab im Prinzip nie richtigen Streit zwischen uns, aber ich merke schon, dass die Kontakte schwieriger zwischen uns werden. Sie ist fast immer künstlich gut drauf bei der "Übergabe" - na ja, sie scheint ihr privates Glück auch schon wieder gefunden zu haben, das Haus ist kompl. neu designed (innen) und mir wurde auch schon unmissverständlich mitgeteilt, dass es kein zurück gibt...(klar wollte ich die Trennung - aber ich hätte nicht ausgeschlossen, nach einer gewissen Zeit noch einmal zu schauen) Es tut so verdammt weh das Familienmodell aufgegeben zu haben, gescheitert zu sein. Sie erscheint psychisch stabiler - depressiv ist sie nicht mehr. Da sie generell eigentlich nicht sooo belastbar ist und ihr der Job manchmal fast wichtiger erscheint als ihr Kind - ist sie sicherlich auch grenzwertig belastet. Sie kompensiert das mit mögl. vielen Kontakten zu anderen, d.h. sie sind ständig auf Achse oder verabredet.
    Ja, wie ein Punchingball fühle ich mich wirklich manchmal - hätte nie gedacht mich irgendwann mal meinem Sohn gegenüber so schwach und hilflos zu fühlen....
    Am WE hat er von jetzt auf gleich über eine halbe Stunde geweint, getreten, getrampelt - "er sei einfach traurig..." konnte nicht mehr sagen. Natürlich habe ich ihn getröstet, war bei ihm - war aber eine vollkommen neue Situation für mich - und danach war auch ich total fertig, was der Kleine auch gemerkt hat. Ich habe Angst den Kleinen durch meine vermeinliche Schwächen verlieren zu können - wobei ich ja auch nicht weiß wie es bei ihr in der "Mama-Woche" so aussieht?
    Es ist verdammt schwer - hätte ich nicht gedacht......

  • Sie erscheint psychisch stabiler


    Letztlich ist das Deine Vermutung, die eigentlich überhaupt keinen Einfluss auf Dein Leben haben sollte. (Denn, was kümmert es Dich, ob in China ein Sack Reis umkippt ?)
    Aber genau das zieht Dich unendlich 'runter und :

    hätte nie gedacht mich irgendwann mal meinem Sohn gegenüber so schwach und hilflos zu fühlen....


    Schau auf Dich und Deine Welt - nicht auf Deine Vermutung wie es anderswo sein könnte
    Denn in Wirklichkeit

    wobei ich ja auch nicht weiß wie es bei ihr in der "Mama-Woche" so aussieht?


    hast Du keine Ahnung ob die "andere Welt" wirklich so ist wie Dir vorgegaukelt wird - oder doch nur Theater.


    Bleib mit Deinen Gedanken, Gefühlen, Planungen, Erkenntnissen, ...... bei Dir - bei dem, was Du wirklich siehst und erlebst.

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • Hey loewe :D


    Prinzipiell hast du da recht. Was interessiert einen das Leben des anderen... Sich drüber den Kopf zu zerbrechen macht einen im schlimmsten Fall nur unsicher und hält einen vom eigenen Leben ab.
    Mein Interesse am Zustand der Ex kommt aber nicht von ungefähr. Bei uns klammert die Ex sehr (dahinter steht kein psychologisches Gutachten, lediglich meine Beobachtung :brille ) und ich habe nach über einem Jahr erfahren, dass sie die Kinder nicht mal für Übernachtung bei Freunden hergegeben hatte mit der Begründung, die wenige Zeit mit den Kindern nutzen zu wollen. Das erklärte mir, warum sie das so exzessiv in den Wochen bei mir eingefordert hatten und auch ausgiebig nutzten durften. Jetzt kann ich das besser einordnen. Ich hätte mir sonst auch denken können, sie hätten es bei mir blöd gefunden und wollten deshalb so viel woanders übernachten.


    Grüße :winken:



    PS Schwedenherz73: Mir wird im Bekanntenkreis Meckern auf hohem Niveau nachgesagt, aber sieh es mal so. Ihr seid in der Lage, eure Angelegenheiten ohne Anwälte oder Jugendamtsmitarbeiter zu regeln. Alleine das ist schon einmal Gold wert :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Canchero ()

  • Hi!


    Fühl dich erstmal gedrückt!


    Ich kann dir sagen, dass es besser wird, ganz sicher. Ich kenne mehrere Familien, bei denen es ca. im ersten halben Jahr ganz schöne Probleme gab..Bei einer Freundin z.b.: Kind hat geweint bei den Übergaben, wollte entweder nicht vom Papa weg oder es wollte, dass der Papa mit dort bleibt, also bei der Mutter, was sicher für alle ungemein schmerzhaft war. Mittlerweile ist es aber so, dass das Kind sich freut, wenn es zu Papa kann und sich ebenso freut, wenn es wieder bei Mama ist. (die beiden teilen sich immer eine Woche 50/50 auf).
    Mein Sohn kommt mittlerweile auch gut mit den Wechseln klar. Außer, wenn es zur Tagesmutter geht, dann gibts immernoch gelegtnlich Drama.


    Ich muss aber sagen, dass ich auch oft Schuldgefühle habe und traurig bin, dass es so ist wie es ist..also, dass er nicht Mama und Papa immer um sich haben kann und es nicht unkompliziert sein kann. Viell. müssen wir Eltern da an uns arbeiten und lernen, die Situation anzunehmen, und dann dem Kind vermitteln, dass es gut ist, so wie es ist bzw. dass es nichts Ungewöhnliches ist..Ich weiß aber, wie schwer das sein kann..

  • Hallo Schwedenherz und "willkommen" hier.
    Fühl dich gedrückt. Es geht hier allen so, dass hat mich etwas beruhigt mit der Situation anzufangen umzugehen bzw. den Zustand, also nun AE zu sein, zuzulassen.
    Das dein Kleiner so viel machen möchte finde ich auch als gutes Zeichen. Lernen muss er natürlich auch, dass es einen Alltag gibt, einmal bei dir den Alltag und bei der Mutter den anderen. Meine Kleine hatte dann ganz schlimme Phasen im Kiga. Hat sich zurückgezogen und ins Bett gelegt. Dort lag sie dann, Augen auf und still an die Decke gestarrt und das für Stunden. Das war der pure Horror für mich.
    Da hat sie sich ja schnell getröstet. Aber das muss nicht heißen, dass es lange geht ;) Ich glaube dir das es furchtbar ist, die ganze Situation ist neu, die Wohnung noch dazu.....aber du und dein Kleiner schafft das!!! Hast du dich etwas damit arrangiert, kannst du auch besser mit den Wutattacken umgehen. Das man mal ausflippt oder laut wird, ich denke, dass erlebt jeder von uns hier, wenn nicht sogar täglich.



    Ich muss aber sagen, dass ich auch oft Schuldgefühle habe und traurig bin, dass es so ist wie es ist..also, dass er nicht Mama und Papa immer um sich haben kann und es nicht unkompliziert sein kann. Viell. müssen wir Eltern da an uns arbeiten und lernen, die Situation anzunehmen, und dann dem Kind vermitteln, dass es gut ist, so wie es ist bzw. dass es nichts Ungewöhnliches ist..Ich weiß aber, wie schwer das sein kann..


    Ohja. Schon bei dem Gedanke daran könnte ich weinen, aber es ist nun mal so. Mich mundert manchmal auf das es so besser ist, als eine nach außen hin heile Familie zu haben, wo es nur Streit gibt oder gar keine richtige Kommunikation mehr.

  • Es ist sicher gut, hier um Rat zu fragen oder einfach mal zu schreiben, wie es einem selbst geht. Toll wäre es, wenn Du im richtigen Leben Menschen Deines Vertrauens hast, denen Du Dich anvertrauen kannst, die Dir einfach nur mal zuhören, ohne viel zu kommentieren. Das hilft, dass Du stabil bleibst und Deinem Sohn auch wirklich den Halt geben kannst, den er jetzt braucht, gerade wenn die Kindesmutter labil ist oder war.


    Dass Ihr wochenweise die Betreuung abwechselt, gibt Deinem Sohn eine gute Gelegenheit, den Alltag mitzuerleben. Bei Dir ist nicht Dauer-Spaßprogramm (wie z. B. in den Ferien bei den Großeltern), sondern normaler Alltag. Du bist also nicht der Animateur Deines Sohnes, und das solltest Du auch klarmachen. Wenn es also Unternehmungen gibt, dann ist das sicher gut, aber es muss und sollte nicht die Regel sein.


    Natürlich ist es für ein Kind schwer, die Trennung seiner Eltern zu erfassen und zu akzeptieren. Aber es ist doch gut, dass Ihr als Eltern miteinander reden und entscheiden könnt - zum Wohle Eures Kindes. Gegen die Einsamkeit hillft ja vielleicht schon etwas aus dem Haushalt der Kindesmutter oder ein Kuscheltier, welches immer mit umzieht.


    Sei in den Zeiten, die Du den Sohn bei Dir hast und Zeit für ihn hast, einfach da und verlässlich für ihn. Etwas Besseres kannst Du nicht tun. Ich hoffe, Dein Sohn ist in der Lage, auch mal alleine zu spielen bzw. Zeit für sich zu verbringen?

  • ....bis hierher schon mal ein großes Dankeschön für die Rückmeldungen und Willkommensgrüße. Es tut schon gut zu lesen, dass es allen Anderen auch so oder ähnlich ergangen ist - ich warte also nur noch auf das Licht am Ende des Tunnels.... :-(


    @Loewe_63: Hast wohl Recht mit Deinem statement: "Schau auf Dich und Deine Welt - nicht auf Deine Vermutung wie es anderswo sein könnte
    Denn in Wirklichkeit hast Du keine Ahnung ob die "andere Welt" wirklich so ist wie Dir vorgegaukelt wird - oder doch nur Theater.
    Bleib mit Deinen Gedanken, Gefühlen, Planungen, Erkenntnissen, ...... bei Dir - bei dem, was Du wirklich siehst und erlebst."


    Die Tatsache dass ich das noch nicht schaffe, zeigt dass ich noch in der Verarbeitungsphase der Gesamtsituation stecke. Der Beziehung trauere ich nicht hinterher - wohl aber dem Familienmodell - das schmerzt immer noch.


    musicafides: Du hast auch Recht: Das Leben findet draußen statt - weniger vor dem PC oder Notebook
    aber:
    Leider ist mit der Trennung auch ein ganzes Stück sozialer Kontakte weggebrochen; meine Freunde leben eher weiter weg - mein soziales Netzwerk besteht aus nur wenigen Personen der Familie. Auch das ist mir jetzt nach der Trennung richtig deutlich geworden.
    Im Moment ist es für meinen Sohn insbesondere bei mir in der neuen Wohnung sehr schwierig alleine zu spielen/sich zu beschäftigen - das macht die Situation nicht einfacher......und der Druck bei mir ist ständig da.....

  • Leider ist mit der Trennung auch ein ganzes Stück sozialer Kontakte weggebrochen; meine Freunde leben eher weiter weg - mein soziales Netzwerk besteht aus nur wenigen Personen der Familie.


    Das verstehe ich. Aber ist es nicht z. B. über Kindergarten, Kirchengemeinde oder andere Aktivitäten möglich, Kontakte zu finden? Immerhin: Familie vor Ort ist viel wert, das hätte ich auch manchmal gern (auch wenn meine Eltern nicht so arg weit weg wohnen), ich hoffe, dass sie Dich da unterstützen. Blöd ist es, wenn sich die ehemaligen gemeinsamen Freunde dann Partei für ein Elternteil ergreifen.


    Gibt es denn etwas, was Du nur für Dich alleine tust? Irgendein Hobby? Ich denke, es ist wichtig, auch an sich selbst zu denken und daran, nicht nur zu funktionieren.


    Was kannst Du tun, um diesen Druck loszuwerden? Was fällt Dir selbst dazu ein?

  • Gibt es denn etwas, was Du nur für Dich alleine tust? Irgendein Hobby? Ich denke, es ist wichtig, auch an sich selbst zu denken und daran, nicht nur zu funktionieren.




    Was kannst Du tun, um diesen Druck loszuwerden? Was fällt Dir selbst dazu ein?

    ....ja, da gibt es schon etwas: etwas Sport, hin und wieder Fußball schauen - das sind so kleine Highlights - muss mich insgesamt aber wohl erst wieder selbt finden....wer bin ich? was will ich? was macht mir Spaß? ......hört sich vielleicht komisch an - aber so fühle ich mich im Moment.
    Mein Vater ist mit knapp 75 Jahren auch nicht mehr soooo belastbar, aber stundenweise kümmert er sich schon um den Kleinen. Das ist auch manchmal wertvolle Zeit zum "durchschnaufen".....

  • Guten Morgen,


    wie er geht es dir?


    ....ja, da gibt es schon etwas: etwas Sport, hin und wieder Fußball schauen - das sind so kleine Highlights - muss mich insgesamt aber wohl erst wieder selbt finden....wer bin ich? was will ich? was macht mir Spaß? ......hört sich vielleicht komisch an - aber so fühle ich mich im Moment.
    Mein Vater ist mit knapp 75 Jahren auch nicht mehr soooo belastbar, aber stundenweise kümmert er sich schon um den Kleinen. Das ist auch manchmal wertvolle Zeit zum "durchschnaufen".....


    Ja, so geht es mir auch. Man muss sich wohl neu finden....Man muss sich wohl in der Phase zu allem möglich zwingen um herauszufinden, was lenkt uns ab, was macht uns Spaß, was lässt uns halbwegs abschalten....

  • puhhh, nach dem gestrigen Abend bin ich um gefühlte 5 Jahre gealtert.... :wacko:
    Der Kurze war übers WE mit der Mama bei Freunden an der See. Am Sonntag lange Rückfahrt mit Stau, 1,5h im Auto geschlafen, 18.30 Uhr bei der Mama, dann um kurz nach 19.00 Uhr Übergabe zu mir..... Erst lief es noch normal - beim Zu Bett bringen drehte der Kleine dann auf. Große Schreierei - er wollte zurück ans Meer, nicht mehr bei mir wohnen zurück zur Mama .......er war völlig außer sich. Zu meinem Entsetzen gelang es mir nicht im Geringsten ihn zu beruhigen oder abzulenken...fand keinen Zugang - habe dann das gemacht was ich eigentlich nicht wollte: Die Mama angerufen.... Die war aber gar nicht zu Hause sondern unterwegs, so konnte ich ihm erklären, dass er dort nicht hin kann......weiter Schreierei - Ablenkung mir nicht möglich.....bin dann emotional zusammengebrochen und habe angefangen zu weinen und ihm gesagt, dass es mich auch alles traurig macht (es ist mir im Nachhinein peinlich/unangenehm, dass er mich so sehen/erleben musste) Er beruhigte sich dann während ich weinte und begann mich zu trösten......verkehrte Welt. Irgendwann ließ er sich dann zu Bett bringen.
    Mit Abstand sage ich: Er war völlig überreizt - hätte wahrscheinlich erst heute zu mir kommen sollen - aber es hat mich auch sehr traurig und nachdenklich gemacht....mir wurde deutlich was wir/ich unserem Sohn (4,5J) zumuten......


    Ein trauriger Gruß,
    Schwedenherz73

  • Hey, lass den Kopf nicht hängen. Du bist erst seit kurzer Zeit getrennt... Es braucht alles seine Zeit. Du und auch dein Kleiner müsst euch erst an die neue Situation gewöhnen. Das wird schon!!!


    Kopf hoch! :troest
    LG
    Stella :strahlen

  • Es fällt mir schwer den Alltag nach der Kita mit ihm zu gestalten. Er ist sehr fordernd, wirkt traurig nachdenklich und trotz aller Bemühungen meinerseits (ich spiele viel mit ihm) habe ich das Gefühl alles falsch zu machen. Er treibt mich (obwohl ich generell echt ruhig und gelassen bin) immer wieder an den Rand meiner Beherrschung.


    Ich hoffe ihr versteht mich? Evtl. kann mir jemand Tipps geben....


    und meiner Meinung nach auch nicht nötig. Er soll ja auch den normalen Alltag erleben....


    und danach war auch ich total fertig, was der Kleine auch gemerkt hat


    Leider ist mit der Trennung auch ein ganzes Stück sozialer Kontakte weggebrochen;



    Hallo Schwedenherz,
    auf mich wirkt das so, dass du dich gerade
    in einer schwirigen Situation befindest, was das Verhalten deines Kindes betrifft. Und es
    dir auch selbst nicht so gut geht.
    Beides zusammen macht es nicht leicht mit der Siuation umzugehen.


    Mein Rat wäre: Wende dich an eine Erziehungsberatungsstelle oder an eine Beratungsstelle der Diakonie/Caritas, bei der du dich ausführlich dazu beraten lässt, wie du dein Kind auffangen kannst. (Das hat mir einmal sehr geholfen)
    Und: Mach´was für dich. Mach etwas, mit oder ohne Kind, worauf du dich freust. Baue dir soziale Kontakte auf. Wenn du das brauchst, suche dir einen Psychotherpauten. Vielleicht findest du eine Gruppe für Alleinerziehende, vielleicht ein Sporverein für dich und dein Kind (oder für dich allein). Über die Sommerferien gibt es Angebote von Jugendherbergen für Väter und Kinder; auch Kursangebote von Familienbildungsstätten.

  • Ja, das ist leider so - die Kinder wollen beide Eltern - wir hatten ähnliche Szenen - irgendwann dann ein Agreement - wir übergeben kein müdes Kind mehr - denn nur an den Tagen war es sooooooo schlimm.
    Probiert das mal aus - bei uns war das ein riesen Unterschied.