Umgang während der Schwangerschaft

  • Hallo liebe Alleinerziehenden,


    ich bin gerade auch etwas verwirrt und traurig. Ich bin 31 Jahre alt und in der 17ten Woche schwanger. Die Schwnagerschaft war ungeplant und ungewollt und weil ich mich nicht zu einer Abtreibung entscheiden konnte, meinte der Kindsvater er könne nicht mehr mit mir zusammen sein (das war Ende März).
    Wir hatte seitdem auch nur sehr wenig Emailkontakt. Ich habe ihm angeboten, da er Interesse an dem Kind zu haben schien angeboten, dass er mit mir übermorgen zur Vorsorgeuntersuchung kommen kann, damit er, wie er es auch sieht, sichanfangen kann auf das Kindzu freuen.
    Nur merke ich, je näher der Termin rückt, desto unwohler wird mir und ich werde immer truariger. Zum einen will ich dem Kind die Möglichkeit geben von Anfang an einen Papa zu haben, aber ich weiß nicht, ob ich selber dieser Belastung standhalte. Bis zur 12ten Woche hab ich ziemlich viel geweint, war auch in der Psychiatrie und brauchte ziemlich viel Unterstützung, um wieder im Alltag funktionieren zu können und habe Angst, dass ich mir mit dieser Aktion mehr schade... Andererseits spüre ich so eine Art Verpflichtung, mich jetzt mal "zusammen zu reißen" und den Kindsvater auch teilhaben zu lassen, damit, wenn das Kind da ist, es auch einfacher für ihn ist... Aber "lohnt" sich das, wenn ich dann wieder für unbestimmte Zeit wieder eine sehr schlechte Phase haben werde?!
    was würdet ihr machen?

  • Hallo,


    erstmal willkommen hier und Glückwunsch zur Schwangerschaft!


    Mir ging es ganz ähnlich wie dir, hab mich auch am Anfang der Schwangerschaft getrennt. Ich weiß, es ist keine einfache Zeit, die du gerade durchmachst. :troest


    Es ist schön, dass du den Vater eures Kindes miteinbinden möchtest, aber du schreibst ja, dass du erst vor kurzem eine schwierige Phase durchgemacht hast. Wenn du dich in seiner Gegenwart nicht wohl fühlst und ein schlechtes Gefühl dabei hast, würde ich den gemeinsamen Termin erst mal absagen und abwarten bis es dir wieder besser geht. Wenn du später wieder "stabiler" und emotional gefestigter bist, ist dann ja auch noch Gelegenheit, ihn mal zu einem Termin mitzunehmen, wenn er das möchte. Bis dann kannst du ihn ja auch per mail auf dem Laufenden halten(Ich hab dem Vater nach jeder Vorsorgeuntersuchung einen kurzen Bericht und, wenn ich eins hatte, das Ultraschallbild geschickt.) Aber konzentriere dich erstmal darauf, dass es dir gut geht.


    Hast du denn jetzt im Moment noch Unterstützung? Vielleicht durch die Familie oder einen Therapeuten? Ich fände es wichtig und gut für dich, wenn dir jemand zur Seite steht, hier gibt es z.B. Familienhebammen, die Frauen in schwierigen Situationen unterstützen. Du kannst auch mal zu einer Beratungsstelle wie Caritas oder profamilia gehen, die können dir sicher auch Angebote nennen.


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft, dass du die nächsten Monate einigermaßen entspannt überstehst!


    LG,


    Barbara

  • Ich denke das Du richtig handelst wenn Du es jetzt einmal versuchst,
    wenn Du dann merkst das es dir - und somit auch dem Bauchzwerg -
    nicht gut geht damit, dann erkläre es dem Vater auch genauso und halte ihn
    dann in zukunft via Telefon oder Mail auf dem aktuellen Stand.


    Vielleicht ändert sich ja auch die Einstellung des Vater wieder und er stellt fest das
    so ein Wurm doch etwas tolles ist.


    Ich wünsche dir viel Kraft


    hamster

    Wenn ich in die Hölle komme, verlässt der Teufel seinen Thron und flüstert:


    "Willkommen zurück Meisterin!"

  • Hallo
    ich war fast in der gleichen Situation wie du. Habe anfangs auch immer gesagt dem Kindsvater gesagt das er zu den Vorsorgeuntersuchungen mit kann, kam aber nie mit.
    Ich habe jedes Ultraschall Bild geschickt und CTG tönen von seinem Kind . Er war nicht mit bei der Geburt fand ich auch besser so.
    Es war fast komplett Funkstille und jetzt ist sein Kind fast 5 Monate alt und langsam Entwickelt er sich zum liebe voll Papa.
    Was ich damit sagen will es bringt ihm nicht das Kind näher wenn er dabei , es wird sich Entwickeln und zeigen wenn das Kind da ist.
    Genieße die Schwangerschaft und gib ihm auskunft , wenn er will ansonsten lauf ihm nicht hinter her.
    Tue das was für dich gut ist , du hast nur Verantwortung für das ungeborene Kind und für nichts andere.
    Er hat erst Rechte wenn das Kind da ist

    "Aber die Augen sind blind. Man muss mit dem Herzen suchen"
    Antoine De Saint-Expurery von der kleine Prinz

  • Ganz klares: Nein, du hast überhaupt keine moralische Verpflichtung zu "Umgang während der schwangerschaft". Was wichtig ist, dass du und Kind gut über die Runden kommt. Darüber hinaus würde ich sehr genau auf mich schauen und auf mich achten, wo meine Grenzen sind. Vorsorgeuntersuchungen sind sehr intim, es betrifft Deinen Körper, DU gibst dich damit preis. Wenn du den Kv dabei haben wolltest, wäre das eine wunderbare Sache. Aber wenn es dir in irgendeiner Form unangenehm wäre: Nein! Achte auf dich und deine Grenzen! Wenn du ihm die Ergebnisse der Voruntersuchung mitteilst, lässt du ihn genug teilhaben.

    Einmal editiert, zuletzt von Maunzelberta ()

  • Allein schon angesichts der Tatsache, dass es nicht nur um deine Gesundheit sondern auch um die Gesundheit des Kindes geht, würde ich absolut prioritär darauf achten, dass es DIR gutgeht.


    Bitte such dir jede Hilfe die du brauchst. Meine Frau ist kurz nach der Geburt an schweren Depressionen erkrankt (im Nachhinein ist mir klar, dass sie wohl schon wärend der Schwangerschaft begonnen hat hineinzurutschen) und es war für mich die wohl schlimmst Zeit meines Lebens, auch wenn ich nur indirekt betroffen war.


    Richte beim Jugendamt für das Kind eine Beistandschaft ein und lasse dich dort beraten wegen Unterhalt/ Umgang... Das kannst du auch schon vor der Geburt machen



    Und ganz klar: Solange der Vater nicht rechtlich als Vater eingetragen ist, hat er das Kind betreffend ebenso wenig Rechte und Pflichten wie jeder Fremde, also keine.

  • Hallo zusammen,



    mal das "unwichtige" Vorweg.
    Mit der Vollendung der Geburt, erlangt das neuen Menschlein erst seine Rechtsfähigkeit. Bis dahin finde ich juristische oder moralische Betrachtungsweisen nur wenig zielführend.


    Liebe a.schott, erstmal herzlichen Glückwunsch zur :schwanger .


    Ich denke auch so wie hamster71.
    Probier es aus und hör auf Dich und Dein "Bauchgefühl".


    Vielleicht gibt es ja auch einen Kompromiss. Nicht alle Väter oder Menschen die begleiten kommen mit in den Untersuchungsraum beim FA und manche auch nur mit zum Ultraschall (wenn der "nur" auf dem Bauch gemacht wird).



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Hallo,
    die Vorsogeuntersuchungen gingen mir jedes Mal nahe, wenn das CTG gemacht wurde. Das war für mich, wie auch der Ultraschall, ein berührendes Erlebnis.
    Das Recht diese Momente so zu erleben, wie es für dich als Mutter gut ist, würde ich mir nehmen wollen.


    Und ob der Vater durch die Anwesenheit eine Bindung zum Kind aufbauen kann, ist offen.


    Wünsch´dir eine schöne Schwangerschaft! :-)

  • Was ich damit sagen will es bringt ihm nicht das Kind näher wenn er dabei , es wird sich Entwickeln und zeigen wenn das Kind da ist.


    Das würde ich nicht so stehen lassen wollen. Ausser, du meinst damit speziell diesen Vater. Der, so wie ich es verstanden habe, momentan gar nicht so recht will?

  • Ich schließe mich Mauzelberta an und wünsche Dir, dass Du auf Dich hörst und deine Grenzen klarmachst und erkennst.


    Wenn Du jetzt schon ein komisches Gefühl hast und es Dich belastet, sag es ab. Da brauchst Du, finde ich, auch nichts mehr versuchen.
    Hauptsache !!! Dir geht es gut, der Rest der Welt, ja auch der Vater, muss sich hinten anstellen.


    Ich kann deine Bemühungen sehr verstehen und finde es toll, dass Du den Vater so einbeziehen willst. Aber nicht über deine Grenzen hinaus!


    Ich wünsche Dir viel Mut und Kraft und vor allem Freude an deinem wachsenden Bauch!

  • Hallo liebe Communitiy,


    ja, ich habe gerade abgesagt und fühle mich erleichertert, puh!
    Aber dadurch, dass mich das so schnell aus der Bahn geworfen hat, habe ich gemerkt, dass ich auch noch viel labiler bin, als ich dachte :(
    aber keine sorge leute, ich kenne einige beratungsstellen und werde sie mal wieder aufsuchen.auch wird es vllt schon langsam zeit, sich eine hebamme zu suchen.
    nur, da hätte ich eine frage, wie habt ihr das gemacht?! als alleinerziehende hat man ja ein wenig mehr ansprüche. bietet das jede hebamme an?
    wenn ich einfach "hebamme dortmund" google, weiß man aus dem telefonbucheintrag heraus nicht, was sie anbietet.. und ich weiß ja eigtl auch gar nicht, was ich möchte...
    :thanks:

  • Hallo,


    wenn du dich jetzt gut dabei fühlst, dann hast du dich auch für dich richtig entschieden! :thumbsup:


    Zum Thema Hebamme: da musst du erst mal schauen, was du möchtest. Möchtest du eine, die schon die Vorsorge mitübernimmt, soll sie was besonderes anbieten, z.B. Kurse oder Akupunktur, soll sie bei der Geburt dabei sein... Oft haben die Beratungsstellen, Arztpraxen und Geburtskliniken Hebammenverzeichnisse, oder es gibt Hebammenpraxen, die dann auch Geburtsvorbereitungskurse oder Yogakurse machen undundund... Es gibt auch Seiten wie Hebammensuche.de oder übr den Verband der Hebammen, da kannst du schauen. Hier gibt es auch Familienhebammen, die Frauen bzw. Familien in schwierigen Situationen auch über die übliche Zeit hinaus bis zu einem Jahr betreuen, vielleicht gibt es sowas auch in Dortmund?


    Bei mir hat die Hebamme mit meinem Frauenarzt in der Praxis gearbeitet und sie haben abwechselnd die Vorsorge gemacht, das war super.


    LG und alles Gute,


    Barbara