Hallo!
Wie in meiner kurzen Vorstellung angekündigt: Hier ist "unser Problem".
Ich versuche mal die Vorgeschichte auf das Nötigste zu beschränken:
Wir sind Mädchen, 8 3/4, und ich, w und 43.
Mit dem KV war ich nie richtig zusammen, wir waren uns mit einem Wunschkind aber sehr sicher. Klingt schräg, war es irgendwie auch. Ist ja im Grunde auch egal. Der KV wohnt schon immer 250 km entfernt, das war uns klar. Abgemacht waren aufgrund seiner (angeblichen) knappen finanziellen Situation: Keine Eintragung in die Geburtsurkunde, keine Unterhaltszahlungen, aber er dürfe seine Tochter besuchen, sie dürfen einander kennenlernen usw.
Finanziell stehe ich gut dar. Ich bin gleich nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen. Das war wirklich hart, aber es ging, ich habe hier auch Verwandte vorort, die mir immer halfen und helfen.
Das Verhältnis zum KV war nett, das änderte sich aber recht flott nach der Geburt. Er hat mich regelrecht bedrängt, belangert über sämtliche Medien. Seine Ankündigungen zu kommen waren immer hoppladihopp, ganz kurzfristig, aber besten gleich jetzt.
Ganz schnell seine Forderung: Wir sollen ihn besuchen, irgendwann hatte er kein Auto mehr. Ich habe das immer abgewimmelt. Irgendwo ist auch mal gut: Mein Alltag war hart und teuer genug. Es gibt ja auch öffentliche Verkehrmittel. Und ich fand immer: Irgendetwas muss er auch leisten.
Nach 1,5 Jahren dann der richtig fette Streit über Mail: Er wollte sich 5 Tage vor Weihnachten einladen bei uns. Ich wollte das nicht, hatte schon genug Verabredungen mit meiner Familie. Da polterte er los, wie unmöglich ich sei, ich würde ihm das Kind vorenthalten. So ganz plötzlich. Ich dachte nur "die Maske fällt".
Am Ende schrieb er sinngemäß, wenn es jetzt nicht so liefe, wie er das wolle, dann müsse er sich um ein neues Kind bemühen.
Dieser Satz verletzt mich immer noch.
Ich habe ihn zusammengestaucht und danach hatten wir feste Besuchstermine übers ganze Jahr. Er kam im Schnitt bis 2011 vielleicht 4x im Jahr zu uns, blieb maximal 2-3 Stunden und spielte hier mit seiner Tochter. Immer alles leicht anstrengend, aber okay. Zwischendurch hatte er sich angewöhnt, sich gar nicht mehr zu melden oder nach ihr zu erkunden. Kurze Mail oder SMS "ich fahre los" und das wars.
Für meinen Geschmack ließ das Interesse von seiner Seite aber spätestens seit 2012 nach, Tochter war da 6. Tja, halt nicht mehr nur niedlich.
Und 3 Stunden auf dem Fußboden mit Stofftieren spielen wollte sie halt auch nicht mehr. Ich regte Besuche auf dem Spielplatz an, das wurde mal für 30 min. angenommen. Außerhalb und ohne mich waren die nur einmal im Indoorspielplatz, da hatte er sich aber lieber seine erwachsene Cousine mitgenommen.
Er meldete sich von sich aus kaum noch, wollte auch keine festen Termine mehr, er könne das angeblich nicht mehr (was ich für ganz großen Blödsinn halte, er arbeitet in einer christlichen Einrichtung, deren fixe Termine immer früh feststehen).
Tochter muss immer nachhaken, wann er mal wieder käme, mal fragten wir per SMS, mal per Telefon. Mir tat das echt leid.
2013 hatte er mir dann endlich aus den Rippen geleiert, dass wir ihn mal besuchen. Unterwegs erfuhren wir, dass er auch seine Eltern eingeladen hätte. Diese Omaopa kannten wir bisher gar nicht. Ein ganz anstrengender Besuch, Kind hatte auch recht wenig davon, wie ich fand. Kaffeetafel mit den neuen Großeltern.
Und er mittendrin wie Graf Koks. Ich war schon etwas erstaunt, dass er 3 Pferde hält, 2 Hunde und zudem Marmorbäder hat... nun ja.
2014 noch mal drei Besuche, der letzte wieder oberpeinlich, weil er seine Eltern uneingeladen mitschleppte. Kaffeetrinken in der City. Kind weigerte sich, ohne mich mitzugehen. Er unterhielt sich mit seinen Eltern über seine neuen Fenster, ich versuchte das Töchterchen bei Laune zu halten.
Als Töchterchen im Auto saß, rief sie noch "Wann kommst du wieder?" Er: "Ruf mich an!"
Und nun geht's los: Töchterchen rief nicht an. Ich hatte sie ein paar mal dran erinnert, aber so richtig motiviert war sie nicht, irgendwie haben wir es vor uns her geschoben. Hier war auch viel los: Meine Mutter ist schwer erkrankt, wir haben ein Haustier (mehr), Töchterchen hat aus praktischen Gründen die Grundschule gewechselt. Hier steppt(e) echt der Bär seit Sommer.
Und letztlich: Er meldet sich auch nicht.
Dann eine Woche vor Weihnachten ein recht pappige und vorwurfsvolle Mail an meine Tochter (!) - natürlich an meine Adresse, meine Tochter liest und schreibt noch keine Mails, warum sie sich nicht melden würde. Ganz ekliger Ton.
Ich habe ihm ganz freundlich geantwortet, sie ist erst 8, er solle sie einfach anrufen, sie würde sich sicher freuen.
Und dann kam die Bombe zurück, anscheinend seit 7 Jahren aufgestaute Wut: Wir seien so unmöglich, weder Kind noch ich hätten Benehmen. Er will Geburtstagskarten, Kind hätte seinen Eltern nicht die Hand zum Abschied gegeben. usw. usw. (ich dachte nur, hallo? Was geht hier denn ab?). Und irgendwann würde er dem Kind unseren gesamten Mailverkehr "zukommen lassen" (ich kann mich glücklich schätzen: ich habe nie ein böse Wort geschrieben).
Zum Schluss noch son Hammer: Wenn er der Vater meiner Tochter bleiben soll, dann müsse ich mich aber verändern! Er habe jetzt keine Lust mehr zu kommen, das Kind müsse jetzt zu ihm in den Ferien! Und ich (!) soll ihn jetzt mal in die Geburtsurkunde eintragen.
Heiligabend kam dann auch noch ein Paket, drin ein bisschen Plünn von Omaopa und von ihm nur ein Zettel ans Kind, sinngemäß "mit seinen Besuchen sei jetzt Schluss, sie müsse jetzt kommen." Das war sein Geschenk.
Ich hatte tagszuvor noch wirklich freundlich, trotz des ganzen Drecks, geantwortet, er könne gerne jetzt seine Vaterschaft anerkennen, dann hätte das aber finanzielle Konsequenzen (Unterhalt) und das Jugendamt würde uns vielleicht auch helfen, den Umgang zu regeln. Seitdem (23.12.) ist RUHE. Eine kurze Mail sechs Tage später, er würde später antworten, er sei krank.
Leute, ich bin so sauer, auf ihn, auf mich. Ich habe ihm jahrelang ein Kind großgezogen (tolles, schlaues Mädchen), habe mich hier wirklich durchgekämpft, organisiert, IHM quasi alle Wünsche erfüllt (nur eben nicht regelmäßige Besuche bei ihm (meine Zeit und Finanzen sind halt auch begrenzt!)), er hätte jederzeit die Termine ausweiten können, er konnte sich immer aussuchen, wann er kam (außer direkt die Feier- oder Geburtstage, aber das hat er per Mail auch abgenickt, da er gerade an Feiertagen selbst arbeitet!). Ihm scheint es ja offentlich nicht wirklich schlecht zu gehen.
Das Kind war hier enttäuscht (aber nicht so arg, zumindest nicht sichtbar) und ich bin sauer, dass ich hier jahrelang versuche, alles hinzukriegen und nun werde ich von ihm so zur Sau gemacht.
Er stellt Bedingungen, will vor seinen Eltern mit seinem tollen Kind angeben, aber geleistet hat er in all den Jahren eigentlich fast nichts.
Das Kind will absolut nicht zu ihm, es hatte richtig Angst, als es seinen Weihnachtszettel las, es will da nicht schlafen. Auf die Frage warum, sagte es nur "Er ist doch ein Halb-Fremder."
Es ist so eine lose-lose-Situation! Wieso hätte es nicht einfach so weiterlaufen können? Er kommt alle paar Monate und das Kind freut sich. Vielleicht hätte es dann von selbst mal den Wunsch gehabt, dort in die Ferien zu fahren!
So hat er jetzt alles zerdeppert.
Innerlich lockt es mich, selbst zum JA zu gehen und ihn endlich in die Verantwortung zu nehmen, so ganz richtig und in echt.
Andererseits: Einen erweiterten Umgang würde er auch nicht so schnell erreichen, dafür müsste den Kontakt ja erst mal sehr viel intensiver laufen. Und genau dazu hat er ja keinen Bock mehr.
Und was für eine Rennerei! Und wenn er dann auf die blöde Idee mit dem gemeinsamen Sorgerecht käme, ich würde da so gegenan gehen...
Und habe ich da als AE Lust, Kraft, Zeit und Geld zu? Nein!
Eine juristische Beratung habe ich mir zwischen den Jahren schon geholt. Ich befinde mich auf der "sicheren Seite", habe nichts falsch gemacht, aber es könnte noch interessant werden.
Und nun sitze ich hier seit 2 Wochen und warte, was der Herr anwortet, aber auf irgendeinen blöden Deal werde ich mich nicht einlassen...
Und meinen ganzen Urlaub verdaddel ich mit Gedanken an ihn und welcher Teufel ihn reitet... :nawarte:
Wie würdet ihr reagieren?
Den Kontakt zum KV um jeden Preis aufrecht erhalten? (manchmal denke ich, lieber keinen Vater als so einen)
Ihn in die Verantwortung nehmen (obwohl ich illegalerweise auf den Unterhalt verzichtet habe) und Umgang regeln und Unterhalt einfordern? Ich bin diese Schritte auch nie gegangen, weil ich es 1. versprochen habe und 2. weil ich dann befürchtete, er meldet sich dann gar nicht mehr.
Auf irgendeinen Deal einlassen, wenn denn was käme? (Wie ich ihn einschätze: er zahlt 100 Euro und wir kommen ihn 2x im Jahr besuchen) Nur um des lieben Frieden willen, damit das Kind nicht den Kontakt verliert?
Einfach hier alles aussitzen, wenn denn gar nichts kommt (letztlich kann meine Tochter auch in ein paar Jahren selbst den Kontakt aufnehmen, wenn sie unbedingt möchte).