Nun ja, er versuchte anzurufen - schrieb "wenn du schreiben kannst, kannst du auch telefonieren. Ich habe dir nämlich etwas dazu zu sagen!"
Als letztes schrieb er dann, das er das unverschämt findet das wir ein dritte Person mit hin zu ziehen die sowieso auf meiner Seite sei und er würde sich jetzt lieber eigenständig eine Beratung suchen und sich melden. Ich hab das jetzt offen gelassen und mich morgen ans Jugendamt wenden und einfach nur hoffen das er sich drauf einlässt. Ich bezweifel es das er auf ein Gespräch eingeht.
Wie ist das denn wenn ich mir Hilfe hole und er einfach partout sich nicht drauf einlassen möchte? Zwingen kann man ihn ja nicht, aber was dann
Hallo Jasolein,
mag sein, dass Du telefonieren könntest. Du willst es aber nicht.
Das mag in den Augen des Vaters eine Ungeheuerlichkeit sein, aber vielleicht wird er sich einfach mal daran gewöhnen müssen, dass er nicht zu befehlen hat. Seine Frechheiten muss man sich ja nun nicht auch noch live antun - es reicht, das schriftlich zur Kenntnis nehmen zu müssen.
Darüber hinaus gibt die von Dir gewünschte Schriftlichkeit einen schönen Eindruck über seine Art zu kommunizieren falls er tatsächlich eines Tages Anklagen formulieren möchte.
Ob das Kind mit ihm Wochenenden verbringen wird, entscheidet nicht er alleine, das entscheidet Ihr gemeinsam. Auch hier wird er lernen müssen, ein (begründetes) nein zu akzeptieren. Jemand, der ein Baby wochenlang nicht sieht und keine Anstalten macht, diesen Zustand zu ändern, sollte nicht mit Mitnahme des Kindes drohen wenn die Mama nicht ihre Couch zur Verfügung stellt. Dieser Jemand sollte an sich selbst arbeiten und an seinem Verhältnis zum Kind. Jemand, der sich weigert, Windeln zu wechseln, sollte zum Wohle des Kindes nicht länger als drei Stunden unbegleiteten Umgang haben so lange bis das Kind "sauber" ist.
Warum bringst Du nicht selbst Ordnung in diese verwirrenden Verhältnisse?
Statt zu warten, bis er sich erbarmt, sich anzukündigen, dann abzusagen und am Ende zu drohen weil Du ihm das Kind "vorenthälst", solltest Du selbst aktiv werden. Schreibe einen Umgangsplan mit zwei Nachmittagen unter der Woche von 15-18 Uhr und einer etwas längeren Dauer an einem Tag der Wochenenden (so lange, wie das Kind notfalls mit einer ungewechselten Windel übersteht - 4 Stunden oder 5 Stunden).
Diesen Plan übersendest Du ihm mit freundlichen Grüßen und in der Hoffnung, er möge möglichst viele dieser Gelegenheiten wahrnehmen. Du selbst wirst nichts planen für diese Zeiträume, so dass sie ihm vollumfänglich zur Verfügung stünden. Die Zeiten sind vorerst nicht verhandelbar, da sie dem Kindeswohl entsprechen.
Schafft er es, ein viertel Jahr lang mindestens zwei Drittel dieser Termine wahrzunehmen, können die Wochenendtermine z.B dann gerne auch 6 Stunden dauern und mittelfristig ausgeweitet werden.
Damit hast Du der Pflicht mehr als Genüge getan
sagt
FrauRausteiger