Joyce Alina´s Start ins Leben

  • Geburtsbericht von Joyce Alina *24.02.2007


    Nachdem am 23.02.2007 beim Geburtsplanungsgespräch im KH beschlossen wurde die Geburt zu "fördern", war ich am nächsten Tag pünktlich um 7.30 Uhr in der Klinik.
    Dort kam ich ins Wehenzimmer, es wurde nochmal CTG geschrieben. (Regelmäßige Wehen) Die Wehen merkte ich nicht dolle, da ich im vorherigen KH überdosiert Wehenhemmer bekommen habe.
    Der Befund: Muttermund (mumu) 1,5cm und regelmäßige Wehentätigkeit. Also bekam ich die erste "Gabe", eine Tablette die meine Wehen unterstützen sollte, meinen Mumu weiter zu öffnen.
    Mein Zeitvertreib: Musik hören, Zeitschriften lesen und Sudoku. Auf einmal, als hätte wer nen Schalter umgelegt, merkte ich die Wehen wieder sehr stark, der Wehenhemmer war wie weggeblasen!!! Alle zwei Stunden wurde der Muttermund kontrolliert, ein CTG geschrieben und es gab weitere Gaben (immer eine leichte Steigerung der Dosierung).
    Kurz nach dem Mittagessen, da die Wehen trotz Schmerzmittel unerträglich waren, hatte ich die Hebamme gebeten in die Badewanne zu dürfen. Ich genoss das warme Wasser sehr, die Wehen wurden "erträglicher" im Wasser. Die Hebamme hatte einen Badezusatz reingemacht für die Sinne, so konnte ich entspannen, mein "Wundermittelchen".
    Auf einmal sackte ich zusammen, mein Blutdruck 85/60 , also: RAUS aus der Wanne! Zu zweit halfen sie mir hoch, kaum stand ich, wurde mir schlecht, schwindelig und ich zeigte meinem Mittagessen den Ausgang. Mir war sogar so schwindelig, dass ich darauf bestand, mich auf den Boden setzen zu dürfen, trotz der Kotze aufm Boden!!!
    Also saß ich da, nackt mit nem Badelaken übergehangen in meiner Kotze, sodass die Hebamme mich unter die Dusche stellte, sogar mit Händchen halten dance.gif ;) Nachdem ich sauber und trocken war, wurde ich links und rechts untergefasst (gestützt wie ne Omi) und ab dafür, wieder ins Wehenzimmer zurück.
    Der Befund: Mumu war 3 cm auf!
    Trotz weiterer Tabletten und dem Lösen der Gebärmutter rundherum, änderte sich der Befund bis abends nicht. Nach mehrfachem übergeben und schmerzhaften Stunden, beschloss die Hebamme mir eine "Schmerz-PDA" setzen zu lassen. Sie wollte danach ein wenig "manipulieren" am Muttermund. Die eine Narkoseärztin versuchte vergebens (mehrfach) die PDA zu legen, sodass der Chefarzt kommen musste um ihr zu helfen, bei ihm saß die PDA beim ersten Versuch.
    10 Minuten später begann der große Stress...Die Herztöne meiner Maus waren komplett weg!


    Das große Rennen begann...
    eine Sirene aufm Flur ertönte, im ZImmer blinkte solche rote Lampen, die Ärztin telefonierte wild herum (verstanden habe ich neben dem Fachchinesisch nur OP1, Kinderärzte und sofort). Die Hebamme rasierte, die andere löste die Bremse des Bettes und ab dafür!!! (Ich wusste bis dahin nicht wie mir geschah)
    Im Laufen richtung OP meinte die Ärztin wortwörtlich: " Frau *** machen Sie sich keine Sorgen, dem Baby geht es nicht gut, die Herztöne sind weg, wir machen jetzt einen Kaiserschnitt"
    !!! Voll heftig die Formulierung finde ich!!! Für eine Vollnarkose (Normal beim Not Kaiserschnitt) war keine Zeit, die PDA wurde aufgespritzt, aber auch auf dessen Wirkung konnten die Ärzte nicht warten! So merkte ich Schnitt für Schnitt (AUA), aber ich hoffte nur, dass mein Kind lebt und ertrug es. Am schlimmsten fand ich die beiden Seelsorgen an meiner Seite mit ihrem Gelabere: "Schreiben Sie ruhig, das versteht hier jeder..." "Sie dürfen auch schreien..." etc. blablabla Den zweien habe uich den Mund verboten (sonst wäre ich Amok gelaufen)
    Als die Ärzte die kleine zu fassen und raus hatten, wurde sie mir nur ganz ganz kurz gezeigt. Meine Reaktion war: "Oh Gott bist du häßlich" *rotwerd* Alle waren geschockt, aber HEY sie sah so extrem heftig aus... Da sie ja nicht atmete und so war sie schon ziemlich schwarz. Ihr Gesicht war gelb und der Rest dunkel! Sie wurde ja sofort zu den Kinderärzten gebracht. War also ein sehr sehr kurzer "erster Eindruck"!
    Ich wurde wieder zugemacht, beim Nähen wirkte dann auch die PDA! Dann hieß es abwarten... Als wir nach 30 Minuten noch immer keinen Bescheid bekommen hatten, ging die eine Ärztin ausm Raum. Nach einigen Minuten kam sie wieder rein und meinte: SIE ATMET


    Mensch war ich froh. Dann wurde ich in den Kreissaal zurück geschoben, wo ich auf mein Kind wartete, als sie kam:
    DAS SÜSSTE MÄDCHEN FÜR EINE STOLZE MAMA!!! *grins*
    (Sie musste halt so lange be- und wiederbeatmet werden) Das war die längste halbe Stunde meines Lebens, das warten auf Nachricht.
    Und dann hatte ich meine kleine Maus Joyce Alina mit 51cm,KU 36cm und 3520g um 22.58 Uhr auf dem Arm!

  • Herzlichen Glückwunsch zu dieser Geburt, auch wenn sie schon fast ein Jahr her ist! :schnuller


    Übrigens bin ich auch so zur Welt gekommen, auch auf solch drastische Art und Weise! :daumen


    :knuddel

  • Das hört sich richtig heftig an. Aber gut das es überstanden ist und jetzt alles vorbei ist. :troest