Hormonelle Schwankungen - Lösungen/Erfahrungen

  • Es ist vermutlich gerade mal wieder so weit, die Tage vor den Tagen ziehen mich abruppt in ein sehr tiefes Loch.
    Das bedeutet konkret: Unabhängig davon wie es mir vorher ging bin ich sehr gereizt, empfindlich, emotional, dünnhäutig, weinerlich, man könnte es mit depressiv vergleichen.
    Ging es mir vorher schon nicht so gut, ist es sogar als wäre ich schlagartig stark depressiv mit allem was dazu gehört.
    Und das schlimmste... es kippt von Jahr zu Jahr immer massiver!
    Das ganze beeinträchtigt natürlich in dieser Phase meinen ganzen Alltag und vorallem belastet es den Umgang mit den Kindern und meinem Partner.


    Beim Psychiater konnte man mir nur sagen, dass dieses Phänomen bekannt ist, aber es keine wirklichen Lösungsansätze gibt.
    Bei dem Gynäkologen bei dem ich das mal angesprochen habe kam auch nur "ist normal".
    Aber ist es das wirklich in dem Ausmaß???
    Und muss ich dem so machtlos ausgeliefert sein?
    Oder gibt es doch Ansätze dem entgegen zu wirken?
    Ist das vielleicht sogar garnicht so normal wie es immer dargestellt wird und es gibt doch Behandlungsmöglichkeiten?
    Vielleicht hormonell?
    Kann einer von euch was dazu sagen?


    Klar gehört das dann natürlich in die Hände eines Arztes, aber wenn es Ansätze gibt, würde ich die gerne schon vorher wissen, um diese Möglichkeiten beim Arzt direkt anzusprechen.


    Wer hat da Erfahrungen? :hilfe

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Mein Arzt rät 4 x S


    Sport (gerne an der frischen Luft) oder zur Entspannung
    Schlaf viel, sehr viel (das kann ich)
    Sex (gehört wahrscheinlich zum Thema Entspannung)
    Schokolade (für die Seele)


    kannste ja mal ausprobieren - ob ein gutes, entspanntes, ausgeschlafenes Körpergefühl und Seelenheil hilft :frag


    Bei mir klappt es hin und wieder - ansonsten bin ich auch ein ungenießbarer Muffel mit 7000 kcal/Tag auf der Couch.

  • Danke, aber mir geht es hier darum eben andere Ansätze als Symptommilderung durch Sport etc. zu bekommen.
    Diese Standartgeschichten kenne ich schon, die machen es ab und an sicher auch mal erträglicher, aber so massiv wie bei mir die Probleme auftreten hoffe ich auf Möglichkeiten das ganze richtig zu behandeln, Ansätze, was genau dahinter stecken könnte.
    Ich hoffe ich drück mich verständlich aus...

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Ich war auch schon beim Endokrinologen und habe einen Hormonstatus erheben lassen, danach habe ich Spritzen bekommen, die hatten dann aber andere Nebenwirkungen wie dauerhaft Halluzinationen, Müdigkeit und Schwindel - nur die Stimmungsschwankungen waren weg - das fand ich auch nicht besser - aber vielleicht hast du Glück und es findet sich für dich das passende Medikament.

  • Du leidest unter heftigen PMS.
    Ich habe aktuell in den Wechseljahren etwas ähnliches und meine Frauenärztin hat mir Bonasanit plus verschrieben. Grünes Rezept - Medikament kostet 25,- €.
    Das sind Vitamin B6 und noch einige andere Komponenten und Magnesium. Das soll laut Broschüre die PMS deutlich abmildern. Ob es wirkt kann ich dir noch nicht sagen, denn ich nehme es erst seit gestern.

  • Du leidest unter heftigen PMS.

    Dann auch PMDS genannt... den Verdacht habe ich auch.
    Aber, ich schaue halt auch, ob es nicht noch anderes gibt, was Ursache dieser Problematik sein könnte.
    Oder aber, Behandlunsgmöglichkeiten die vielleicht noch nicht jedem Arzt bekannt sind.
    Ich möchte mich halt nicht mit PMDS und muss ich mit klar kommen abfinden, so massiv wie die Probleme sind.


    Hormonstatus sollte ich vielleicht auch mal prüfen lassen...
    Lena, was für Spritzen waren das denn? War das eine Hormontherapie?

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • war es ähnlich. Es wurde ebenfalls von Jahr zu Jahr ausgeprägter.
    Hormonspiegel habe ich machen lassen, noch lange kein "Wechsel" in Sicht, meinte mein Gynäkologe.


    Geholfen hat mir Remifemin plus (keine Hormone, sondern pflanzliche Wirkstoffe: Traubensilberkerze und Johanniskraut).
    Die Linderung trat so nach circa 10 Tagen ein, von Woche zu Woche wurde es besser.
    Mein Frauenarzt meinte, dieses Präparat würde bei derlei Beschwerden sehr gut helfen und er hatte recht! :thanks:


    Das Mittel ist rezeptfrei erhältlich in der Apotheke, aber frage Deinen Arzt vorher.


    Natürlich verstärkt Stress oder Sorgen die "PMS-Problematik", das ist bei mir eine andere Baustelle. :ohnmacht:


    Liebe Grüße und gute Besserung!


    Schneeeule






  • Hi,


    eine Lösung hab ich leider nicht parat. Die Problematik habe ich aber auch seit ein paar Jahren verstärkt bei mir festgestellt. Seitdem ich nicht mehr hormonell verhüte auf jeden Fall. Mit Pille war ich ausgeglichener; aber irgendwie auch wie tot, so wie in Watte gepackt, regungslos, kann ich schlecht beschreiben, irgendwie nicht echt.


    Ich führe tatsächlich grob eine EXCEL-Tabelle darüber, schreibe auf, wann die Regel beginnt, wenn ich sehr gut drauf bin, wenn ich extrem gereizt bin, viel Kopfweh habe usw...


    Es ist zwar nie hundertprozentig gleich, daß es aber bei mir mit den Hormonen zu tun hat, kann ich nicht mehr abstreiten.


    Zumindest hilft es mir insoweit, daß ich den Mitmenschen, wahlweise dem Partner, auch wirklich sagen kann "tut mir leid, daß ich so pissig bin, ist wohl gerad mal wieder so weit". Es klingt komisch, ich bin diesen Stimmungen auch total hilflos gegenüber. Besonders mein Partner hat das schon zu spüren bekommen, hab in den merkwürdigsten Momenten Heulphasen oder Wut im Bauch gehabt, wo mir der Verstand aber sagte "Hey, Schatz kann aber gar nix dafür".


    Ich bin auch dazu übergegangen Magnesium-Tabletten (Sprudel) zu trinken, und gönne mir mehr Ruhe.


    Wie gesagt, es "wegkriegen" kann ich wohl auch nicht, aber zumindest kann ich es an manchen Tagen als eine Art Erklärung (nicht Ausrede!!) nutzen.


    Ansonsten vielleicht mal einen Heilpraktiker fragen?


    Alles Gute :blume


    Bettina

  • Ich danke euch allen... :blume


    Aber trotz alle dem hoffe und warte ich mal, ob hier nicht doch noch jemand auftaucht, der was anderes zu berichten hat. :bet
    Manchmal ist es ja so, dass einer unter Hunderten mit den gleichen Problemen zum Arzt gegangen ist und was anderes als die Standartdiagnose oder Standartbehandlung bekommen hat... und tada... das Problem konnte beseitigt werden...wenn diejenige dann noch zufällig hier mitliest...
    Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt! :rolleyes2:

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Hm, ich weiß nicht, ob ich Dir die Antwort geben kann, die Du Dir anscheinend erhoffst... oder ob's die überhaupt gibt... aber ich kann sagen: ich glaube, ich weiß, wovon Du redest. (Symptome im Detail mag ich hier nicht "austauschen", aber ich kann Dir gerne ne PN dazu schreiben.) Ich hab lange Zeit gebraucht, das für mich zu akzeptieren, dass mein Gemütszustand derart meinen Hormonen "unterworfen" sein soll, aber es ist anscheinend so und wenn man sich mit den Wirkungen der Zyklushormone beschäftigt, dann passt das ja auch. Bei manchen ist die schwächer, bei anderen stärker ausgeprägt und die physische und psychische Reaktion ist ja auch höchst individuell - ist halt ein hochkomplexer Regelkreis. Deswegen ist es wohl auch so schwierig, eine "Therapie" zu finden - ist ja schon schwierig nen Arzt/ne Ärztin zu finden, der/die das nicht als "ist halt so an den Tagen vor den Tagen" abtut.


    Wenn Du da mit "harten" Medikamenten rangehen wolltest, gibt es hypothetisch - laut meiner Ärztin - zwei Wege: Man kann versuchen, das hormonell einzustellen oder mit Psychopharmaka ranzugehen (letzteres macht ein Gynäkologe natürlich nicht selbst... äh, hoffentlich). Das Ding ist halt: Der Psychiater wird Dir nicht für "die Tage vor den Tagen" mal so'n paar Glückspillen mitgeben, sondern das heißt, Du würdest dann auf Medikamente eingestellt. (Ich habe damals beschlossen, dass ich das nur im äußersten Notfall tun würde.) Und die hormonelle Einstellung ist halt so'n Ding: man kann nicht einfach sagen, prima, nimm halt Östrogene, dann geht's auf jeden Fall besser - meine Ärztin meinte: kann man probieren, kann helfen, muss nicht, kann's auch verschlimmern. (Ich hab's probiert und mich entschieden, es wieder zu lassen.)


    Was man sonst probieren kann, ist - letztlich auch über's Ausprobieren - "softere" Mittel(chen) und Wege zu finden, das Wohlbefinden zu stabilisieren und einen Weg zu finden, mit der Sache umzugehen. Der einen helfen die pflanzlichen "Stimmungsaufheller", anderen hilft die Vitamin-Mineralstoff-Schiene... (war für mich auch kein Weg).
    Anscheinend gibt es Hinweise darauf, dass Gifte wie Nikotin, Alkohol und Koffein die Zyklusdepression verstärken, genauso wie starke emotionale Belastungen.
    Mir hilft, an den fraglichen Tagen besonders auf mich zu achten, mir auch mal erlauben, nicht zu funktionieren, und eben die oben genannten begünstigenden Faktoren zu meiden.
    Ich hab gewisse Strategien entwickelt, die mir helfen, damit umzugehen.
    Und damit lebe ich sehr gut.
    Meine Erfahrung war, dass sich die Symptome teilweise verschlimmert haben, weil ich mir selbst riesigen Druck gemacht habe, das dürfe und könne so nicht sein, ich müsse auch an diesen Tagen funktionieren, "bloß wegen der Hormone" so auszuticken geht gar nicht...etc. - dadurch war ich noch angespannter, usw. Teufelskreis in vollem Gange. Jetzt trete ich einfach sehr bewusst den Rückzug nach innen an - gelingt mal besser, mal schlechter, bei Stress von außen manchmal gar nicht. Ist aber auch ok. Das ist eben ein Teil von mir.
    Also... bestimmt nicht was Du hören wolltest, aber mein Weg war: bewusst damit umgehen und auch diesen Teil von mir akzeptieren.
    Alles Gute Dir für Deinen Weg!

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  • oder mit Psychopharmaka ranzugehen

    Ich habe vor ein paar Jahren mal aus anderen Gründen welche bekommen, bei der Auswahl wurde auch darauf geschaut möglichst etwas zu nehmen was einen positiven Einfluss auf die Hormonschwankungen hat, aber die Schwankungen selber blieben davon komplett unberührt.
    Psychopharmaka sind also schonmal raus aus der Auswahl, aber die möchte ich generell nicht mehr nehmen.


    Anscheinend gibt es Hinweise darauf, dass Gifte wie Nikotin, Alkohol und Koffein die Zyklusdepression verstärken, genauso wie starke emotionale Belastungen.

    Emotionale Belastungen sind defintiv da und die haben sicher auch Einfluss.
    Belastungen durch Nikotin gibt es garnicht, Alkohol nur selten und Kaffee wenig. Da wird also vermutlich kein großer Einfluss liegen.


    Meine Erfahrung war, dass sich die Symptome teilweise verschlimmert haben, weil ich mir selbst riesigen Druck gemacht habe, das dürfe und könne so nicht sein, ich müsse auch an diesen Tagen funktionieren, "bloß wegen der Hormone" so auszuticken geht gar nicht...etc.

    Das Problem habe ich zum Glück nie gehabt...
    Seit mir klar wurde was los ist, habe ich die Erkenntniss als Chance gesehen mit den Problemen anders umzugehen, habe mir nie Druck gemacht.
    Hilft aber trotzdem nur wenn die Symptome leicht auftreten. Sobald sie massiv da sind, hilft mir die Einstellung so gut wie garnicht mehr.


    Trotzdem auch danke an dich! :blume

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Hormonstatus sollte ich vielleicht auch mal prüfen lassen...
    Lena, was für Spritzen waren das denn? War das eine Hormontherapie?


    Irgendein Hormon-Depot per Spritze, ich weiß nicht mehr wie oft- ich glaube monatlich - danach war ich schreckhaft - hab mich auf dem Bürgersteig plötzlich verfolgt gefühlt, obwohl niemand da war - nicht lustig....