Kind fragt nach dem Papa

  • Huhu,


    mein Kleiner wird im September 3.
    Seit ungefähr 3 Monaten hat er seinen Papa nicht mehr gesehen, die beiden telefonieren jeden Abend vor dem zu Bett gehen.
    Vom Papa kommt auch kein Versuch dass im Moment zu ändern, er hätte zu viel "anderes" zu tun :motz:.
    Mein Kleiner fragt natürlich Mama, wieso geht der Papa nicht mit zum Spielplatz, Wo ist der Papa, Warum kommt der Papa nicht etc.
    Ich sage dann der Papa ist in der Arbeit, er hat viel zu tun.
    Mein Kleiner antwortet mittlerweile der Papa kann gar net so viel arbeiten.


    Wie macht ihr das wenn eure Kleinen nach dem Papa fragen?


    Liebe Grüße
    Yuna



  • Ich denke, du reagierst richtig. Immer wieder sagen, der Papa hat ihn lieb, aber gerade sehr viel zu tun. Und er soll den Papa selber fragen. Was will man sonst darauf antworten? Alles andere ist nichts für Kinderohren :engel

  • Dein Kind ist inzwischen selbst darauf gekommen, dass der Papa gar nicht so viel arbeiten kann, wie er selbst vorgibt. Ich halte deshalb überhaupt nichts davon, ihm weiter diese nett gemeinte Lüge zu erzählen. Es verwirrt und verunsichert Kinder doch total, wenn sie permanent merken, dass irgendetwas faul ist und sie angeschwindelt werden. Klar, ich verstehe total gut, dass du deinem kleinen Sohn die (traurige) Wahrheit ersparen möchtest um ihn nicht zu verletzen. Anlügen ist da aber nicht der richtige Weg!
    Du solltest deinem Sohn eine kindgerechte, ehrliche Erklärung dafür liefern, weshalb der Papa ihn nicht besuchen kommt.
    Frag dich doch mal selbst: Weshalb kommt der Papa denn nicht?
    Wenn er nicht gerade auf einem anderen Kontinent lebt, dann ist wahrscheinlich das mangelnde Interesse am Kind und fehlendes Verantwortungsbewusstsein der Grund. Wenn der KV den Kontakt zum Kind derart schleifen lässt (3 Monate sind ja keine Kleinigkeit), dann ist da meiner Meinung nach beim KV ganz gehörig was schief gelaufen, was sein Verständnis vom Vatersein in eine totale Schieflage gebracht hat.
    Hat er vielleicht als Kind ähnliche Erfahrungen mit seinem Vater gemacht? Hat sein Papa sich gut um ihn gekümmert oder ist mit ihm ähnlich umgegangen worden? Geht er generell ähnlich verantwortungslos mit Bezugspersonen um (ich melde mich dann halt irgendwann mal, wann das ist, bestimme nur ich, ob ich vermisst und gebraucht werde, interessiert mich nicht)?
    Dann würde ich dem Kind sagen: Der Papa hat nicht gelernt, wie das geht mit dem Papasein. Als er klein war, hatte er keinen, der es ihm gezeigt hat. Jetzt weiß er nicht, dass man sich um sein Kind gut kümmern und es auch besuchen muss. Deshalb ist der Papa da und da und kommt nicht zu Besuch.
    Ich würde mit dem Kind besprechen, dass es einfach Väter gibt, bei denen das so ist und dass ihr es auch ohne Besuch von Papa schön habt. Wenn er zwischendurch oder beim Telefonieren traurig wird, würde ich ihn darin bestärken, dem KV das auch ehrlich mitzuteilen.


    Liebe Grüße,


    Callie

  • Bei mir ist es ähnlich, nur mit dem Unterschied, das der KV noch nicht mal anruft. Er ist vor 2 Monaten von jetzt auf gleich zu einer anderen gezogen. Sagte: "Lass uns die Kleine, trotz Trennung zusammen großziehen". Kam das erste WE, unternahm mit ihr was, brachte sie ins Bett und sagte ihr: "bis zum nächsten Mal". Seitdem nix mehr. Wenn er Post und sonstige Sachen anfangs holte, dann nur, wenn sie in der Kita war. Setzte mich mal zur Abholzeit an der Kita ab und fuhr weg. Ich bin froh, das sie das Auto nicht sah. Ich sagte und sage ihr auch jetzt immer wieder, der Papa arbeitet viel. Er ruft an und holt dich mal, wenn er Zeit hat. Woraufhin der KV, als ich ihm sagte, sie fragt nach ihm, meinte, würde doch an mir liegen, wenn ich ihr das so sage. Ja, da ich seinen anfänglichen Zusicherungen glaubte. Er hat noch 2 andere Kinder, wo er jahrelang zuverlässig den Umgang pflegte und ich ihn niemals so eingeschaetzt hätte, das er bei unserer 3 jährigen Tochter so desinteressiert sein könnte. Die letzten 6 Donnerstage schrieb ich ihm immer diesselbe SMS, ob er am WE mal seine Tochter besuchen oder holen würde. Keine Antwort. Vom JA wurde mir gesagt, das ich es erstmal meiner Tochter gegenüber so beibehalten soll. Aber wie lange kann man sowas glaubhaft einem kleinen Kind erzählen?!

  • @ Callie


    Der KV ist ein Scheidungskind, seine Eltern haben sich getrennt als er klein war, seine Mutter ist dann mit ihm und seiner kleinen Schwester von Leipzig
    nach Bayern gezogen. Sein Vater wollte die beiden Kinder nicht und hat denen das auch gesagt, die beiden waren damals 4 und 6 Jahre alt.
    Lange Rede kurzer Sinn: Er hatte im Papa-Sein nie ein wirkliches Vorbild oder jemanden der ihm das vorlebt.
    Ich dachte nur bisher er wird es bei seinem eigenen Sohn anders handhaben als sein Vater bei ihm.


    Dann würde ich dem Kind sagen: Der Papa hat nicht gelernt, wie das geht mit dem Papasein. Als er klein war, hatte er keinen, der es ihm gezeigt hat. Jetzt weiß er nicht, dass man sich um sein Kind gut kümmern und es auch besuchen muss. Deshalb ist der Papa da und da und kommt nicht zu Besuch.
    Ich würde mit dem Kind besprechen, dass es einfach Väter gibt, bei denen das so ist und dass ihr es auch ohne Besuch von Papa schön habt. Wenn er zwischendurch oder beim Telefonieren traurig wird, würde ich ihn darin bestärken, dem KV das auch ehrlich mitzuteilen.

    Das ist ein guter Ansatz ich danke dir. :thanks:
    Es ist zwischendurch immer gut mal von "außen" einen Denkanstoß zu bekommen :blume