Wie bringe ich Zweijährigen ins eigene Bett?

  • Du schreibst Dein Kind ist zwei. Daher vermute ich, dass es bald keinen Mittagsschlaf mehr braucht. Zwischen zwei und drei kommt ja meist der Umbruch. Die Kinder brauchen auch insgesamt weniger Schlaf. Ich würde den Mittagsschlaf einfach weglassen. Vermutlich ist das Kind dann abends hundemüde. Dann mit ner kurzen! Güte-Nacht-Geschichte ins eigene Bett. Küsschen. Licht aus. Mama geht. Nachtlichtchen an. Fertig.
    Nutze den Umbruch um das Kind systematisch kurz und schmerzlos ins eigene Bett zu befördern.
    Bei uns hat das wunderbar geklappt. Müde Kinder machen kein Theater. Wichtig ist eher den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Wenn die Kinder abends Augen reiben geht's ins Bett, jeden Tag zur gleichen Zeit. Wenn man sie zu lange auflässt, überdrehen sie.


    PS: bei uns war es mit zwei auch superschlimm, aber als der Mittagsschlaf weg war, klappte es und klappt so seit Jahren

  • Wegen Nachts aufwachen: man macht das Kind oft noch mehr wach wenn man sich kümmert. Hochnehmen sollte man Zweijährige finde ich nicht mehr Nachts. Maximal Kopf streichel und leise reden, kein Licht an. Kein Trara. Ich schlafe auch mit Ohropax, damit ich nicht von jedem Mucks wach werde und hin renne. Die Kinder beruhigen sich meist schneller allein. Wenn sie richtig weinen, höre ich es eh und gehe hin oder sie kommen zu mir.

  • Wegen der Wutanfälle: da bin ich leid geplagt. Erstens gewöhnt man sich mit der Zeit daran und wird gelassener. Zweitens hilft mir zu denken, dass das Kind nicht mich damit meint, egal was es sagt und tut. Es ist ein armer Wurm, der von seinen Gefühlen völlig überwältigt ist und ich sollte ihm erwachsen und wohlwollend den Weg daraus zeigen.

  • So, also zunächst noch einmal: Um 2 rum ( wie alt genau ist das Kind eigentlich) haben die Kinder einen Sprung, der mit weniger Schlafbedürfnis, größerer Anhänglichkeit, Verlustangst, vermehrtes nächtliches Aufwachen einhergeht.


    Auch Wutanfälle aufgrund der Autonomiephase sind normal.


    Eine kleine Rüge vorab: Egal wie wütend du bist ( Du findest auch dazu einen sehr schönen Artikel in dem per Pn empfohlenenen Blog), bitte niemals schütteln. Und das grobe abschütteln wird er zudem in diesem Moment als Liebesentzug wahrgenommen haben.


    Zum Wesen des Kleinkindes: Ein Kind in diesem Alter besitzt noch keine Impulskontrolle, hat keinen Perspektivwechsel und kann die Empathie noch nicht umsetzen.
    ES macht auch nichts, um dich "kleinzukriegen"


    Jeder Mensch hat Bedürfnisse. naturgemäß sind die Bedürfnisse eines kleinen Kindes andere als deine. Dazu gehören zb. das Bedürfnis nach Autonomie, das Bedürfnis nach Geborgenheit, verstanden zu werden, das Bedürfnis gesehen zu werden etc. Hierzu entwickelt es Strategien, die nicht dazu dienen, dich kleinzukriegen, zu zermürben etc, sondern seine Bedürfnisse zu befriedigen.
    Es ist für dich und deine Reaktion ( dann gerätst du auch nicht in Wut), zunächst einmal dir dieses klarzumachen. Wenn er also nachts weint, hat er ein Bedürfnis für sich und nicht gegen dich.


    Du hast hingegen andere Bedürfnisse.


    Erstrebenswertes Ziel ist , das beide Bedürfnisse erfüllt werden, mit minimalem Verlust sozusagen.


    Wen die Bedürfnisse eines Kleinkindes nicht erfüllt werden, bekommt es Frust. Da es noch keine Impulskontrolle besitzt, entlädt sich dieser Frust anders als bei dir, in Schreien, Hauen etc. Er kann gar nicht anders. Er muss es erst noch lernen. Und das dauert.


    Wut an sich ist nichts schlimmes und es ist ganz wichtig, dass er diese ausleben darf. Und es ist deine Aufgabe, ihm zu zeigen wie. Niemals darfst du ihn ( nicht seine Tat) aber ihn ignorieren. Das ist kalter Liebesentzug.
    Es hängt jetzt davon ab, ob er so gerade 2 ist mit noch beginnenden sprachlichen Fähigkeiten, oder schon knapp 3, wo bei fast allen Kindern eine kurze , heftige Wutphase auftritt., wie man mit dieser Wut umgeht.
    Du musst dich nicht schlagen lassen, du solltest aber auch nicht strafen, da du ihm dann vermittelst, dass Wut ein verbotendes Gefühl ist, mit dem Ergebnis, dass er sie schluckt und entweder irgendwann explodiert, oder es an anderen unangemessen auslässt.


    Ist er eher so im ersten 2er Halbjahr ist das Problem meißt, dass sie sich noch nicht richtig auszudrücken vermögen. Es hilft, deine klare Grenze zu setzen, " Ich mag nicht gehauen werden, das tut mir weh" und sein Hauen für ihn zu "übersetzen" Du artikulierst sein Bedürfnis und machst ihm vor, wie er dieses befriedigen könnte.
    Denke daran, du bist Vorbild, du zeigst ihm, wie man damit umgeht.


    In oder nach so einem Wutanfall haben sie manchmal das starke Bedürfnis nach Nähe, das solltest du niemals verwehren.


    Geht er auf die 3 zu, steckt hinter der Wut entweder ein unerfülltes Bedürfnis, aber manchmal auch ein Problem. So hat ein Kind zb zuhause immer die Mama geschlagen, weil sie einen Konflikt mit der Erzieherin hat.
    Je älter das Kind wird, desto mehr kannst du dazu übergehen, ihm zu zeigen, wie er die Wut angemessen kanalisieren kann. Bei uns funktioniert schieben und Fuss aufstampfen ganz gut.


    Wichtig ist , dass du empathisch reagierst, du signalisierst, dass du siehst, dass er wütend ist, dass das in Ordnung ist, dass hauen nicht aktzeptiert wird, dafür muss er eine andere Lösung ( die du ihm vorschlägst) finden, du aber gerne wissen möchtest, was ihn so wütend macht und ihr das Problem lösen wollt. So komplex geht's nicht mit gerade erst 2, aber das ist es , wohin es gehen sollte. Mit gerade erst 2 kommst du mit Karpen weiter.


    Nachts ist es immer das Bedürfnis nach Versicherung, dass du da bist, Nähe, Geborgenheit. Davon würde ich erstmal ausgehen. Im Grunde weißt du, was sein Bedürfnis ist. Die Frage ist, inwieweit vermagst du diesem Bedürfnis nachzugeben ( zumal es mit zugehen auf 3 auch wesentlich besser wird).


    Das musst du für dich entscheiden.


    Wenn Krümel wach wurde, bevor ich schlafen ging, hab ich mich immer direkt in sein Bett dazugekuschelt. Dann musst du auch nicht hochnehmen. Dann ( wenn du Körperkontakt hast, ihn streichelst, darf er ruhig auch ein bißchen weinen, weil er vielleicht sauer ist, dass du ihn nicht hochhebst. Weil du bei ihm bist, Verständnis zeigst, Körperkontakt hast.)
    Niemals solltest du aber rausgehen und ihn weinen lassen, weil du im Grunde genau das, was sie um 2 rum am dringensten brauchen, die Rückversicherung eben nicht bekommen. Es kann durchaus sein, dass sich die mangelde Bedürfnissbefriedigung nachts also auch tagsüber entlädt.
    Ich persönlich ( meine Meinung) finde daher, dass dein Bedürfniss sich zunächst darauf beschränken sollte, darf er in dein Bett oder nicht.
    Es gäbe 2 Möglichkeiten, der Zukunft einen Schritt näher zu kommen und dabei sein Bedürfnis zu erfüllen:


    er darf in dein Bett: Du machst abends müde die Einschlafbegleitung und sobald er aufwacht, wenn du schon schläfst, darf er rüberkommen.


    er darf nicht in dein Bett: Du beißt in den sauren Apfel und krabbelst, wenn er aufwacht zu ihm ins Bett, bis er wieder eingeschlafen ist. Ich verspreche dir, es wird nicht ewig bei 6mal die Nacht bleiben.


    Dazu noch zwei Sachen: das Einschlafen zögert sich hinaus, wenn er deine Anspannung merkt. Kinder sind Spiegel eines selbst. Er spürt also deinen Wiederwillen.


    Und ein 2.: Bist du sicher wie bei dem von dir geschilderten Bspw, dass er richtig wach ist? Wir hatten um dieses Alter auch sowas wie einen Nachtschreck. Er hat geschrien, um sich gehauen etc, war aber nicht wirklich ansprechbar. Da hat eine Unterbrechung geholfen, kurz Licht an, damit er richtig wach wurde und sich beruhigte.



    Kommen wir zu dem, was hier schon angesprochen wurde, oft aber mit Strenge verwechselt wird: Konsequent sein.


    Das heißt nicht streng sein.


    Ich erzieh permissiv demokratisch mit wenig Grenzen, Regeln, viiiiiel Selbstbestimmung , Mitbestimmung ohne Strafen und Belohnungen, Einschlafbegleitung, erweitertes Co sleeping und es funktioniert super.


    Ich bin aber eines : Konsequent. Das schließt obige Erziehung nicht aus: Denn im Grunde kannst du Konsequent mit Verlässlich übersetzen.


    Du solltest dir bspw 10mal überlegen, ob du Nein sagst, aber einmal ausgesprochen, sollte es so bleiben ( Ausnahme, du merkst, dass ein echt wichtiges Bedürfniss dahinter steckt, du ihm also Unrecht getan hast, oder später auch, er hat ein Schlagfertiges Argument, aufgrund dessen du vom Nein zurücktreten kannst.)


    Deine Reaktionen sollten ähnlich ausfallen:
    Du überlegst dir, wie du reagieren möchtest, wen er das Bad ABSICHTLICH überschwemmt. Diese Reaktion sollte dann immer kommen bei gleichem Vorfall. entweder du klatscht also immer Beifall, oder du beendest immer das Baden. Schlecht wäre, je nach Laune einmal das Baden zu beenden und einmal Beifall zu klatschen.


    Du solltest möglichst wenig Regeln haben ( je weniger, desto einfacher die Einhaltung), auf diese solltest du aber bestehen. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass du Mißachtung mit negativen Konsequenzen ahnden musst. Das tue ich auch nicht, aber auf die Einhaltung solltest du altersgemäß bestehen.


    Nehmen wir mal das klassische Beispiel, mit Sand werfen.:


    erster Schritt: Das Kind will mich nicht ärgern, es drückt ein Bedürfnis damit aus. es ist zb so, dass oft das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit dahintersteckt, oder das andere ihn mitspielen lassen. Du könntest beim ersten mal unaufgeregt sagen, dass du das nicht möchtest und er doch stattdessen einen Kaffee für dich machen soll. Meißt ist das erledigt. macht er weiter, musst du jetzt nicht die Schaufel wegnehmen, aber du solltest auf die Einhaltung bestehen: Diesmal gehe ich zu ihm hin, setze mich daneben, lenke die Hand ab und bitte nochmal stattdessen einen Kaffee zu kochen.


    Wenn das Problem des Mitspielens ist, kann man hingehen und "übersetzen"
    Aber wenn du einmal beschließt, er soll das nicht, dann musst du immer intervenieren. Sonst bist du nicht einschätzbar und dann kommt mehr das , was passiert wenn ich....
    Alternativen aufzeigen, bzw je älter er wird, auch selbst Vorschläge machen zu lassen, hilft auch ganz gut.


    Wenn es erst nach 11 Uhr Gummibärchen geben soll, gibt es erst nach 11 Uhr welche. Bis er so alt ist, Ausnahmen zu verstehen.


    Das ist mit Konsequent sein gemeint.


    Grundsätzlich sind Kinder von Natur aus kooperativ und kompromissbereit. Je mehr du auf nicht nötige Regeln verzichtest und seine Bedürfnisse erfüllst, umso eher wird er im Gegenzug kompromissbereit und kooperativ sein.


    Ein beliebtes Bspw. Ich hab zb das Problem nicht, dass mein Kind heulend da sitzt, weil ich aus der Kita los muss und er nicht will.


    wann immer es geht, also ohne Termine, bleib ich da, wenn er es wünscht. Im Gegenzug kommt er an den Tagen anstandslos mit, wenn ich sage, dass es heut nicht geht, weil wir einen Termin haben.


    Als Lektüre empfehle ich für das karpen ( je nachdem wie weit er sprachlich ist) das glücklichste Kleinkind der Welt.
    Alfie Kohn
    erziehen ohne Frust und Tränen
    Aggession von Jesper Juul
    Ich will verstehen, was du wirklich brauchst, das Projekt Giraffentraum,
    und die schon erwähnte Internetseite.


    falls du konkrete Fragen hast....

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  • Schneckifee, ich glaub dein Stil und mein Stil ähneln sich.... :) Hier tobt das Wutmonster seit dem 1 LJ. Wenn er sich zu Boden schmeisst, sage ich nix und warte ab, wenn er wieder ansprechbar ist, beschäftige ich mich mit ihm. ich zeig ihm, komm in Ruhe wieder runter... Ich bleib gelassen auch wenn er die Sparkasse zusammenschreit, weil ich ihn nicht von der Leine lasse. Er weiss ja nict, dass er eine hohe Treppe runterfallen könnte. Ich probier grad die Strategie unerwünschtes Verhalten ignorieren und richtiges belohnen wenn es keine brenzlige Situation ist wie auf die Straße rennen wollen. Stichwort positive statt negative Aufmerksamkeit.


    Mini ist seeehr schlau für sein Alter und bei der sehr konsequenten Oma und Uroma gibts auch relativ wenig Theater.


    Oh, bei uns war von anfang an klar, Mini schläft im eigenen Bett/Babybalkon. Jetzt durch Krankheit und Zahnen ist es arg eingerissen, er darf bei mir schlafen, obwohl meine Schlafqualität extrem leidet. Schmerzzäpfchen hab ich auch schon gegeben, wenn Mini vor Schmerz ausversehen mich zu doll gehauen hat. Wie gesagt er ist so schlau, dass er versteht wenn er Haare zieht oder mich haut, muss er in sein Bett. Krokodilstränen gibts trotzdem, aber bloss 1 min... :frag Ich zeig ihm zwar dass er ruhig liegen soll, das klappt halt nicht. Er verstehts nur wenn die direkte Konsequenz kommt.


    Ich wunder mich immer wie erwachsene Leute es schaffen sich in Kinderbetten zu quetschen/krabbeln, würde ich niee hinkriegen so gelenkig bin ich dann auch nicht. Sowas will ich auch gar nicht einreissen lassen.
    Bei dem Sturkopf heisst es auch Konsequenz, Konsequenz. Naja, meine Sozialarbeiterin findet ich habs bisher gut hingekriegt. Is aber auch so ein kleiner Schelm, man verbietet etwas er tuts 5 min nicht und dann wieder.


    Ich habe klare, einfache Regeln die für alle gelten, egal ob mit Fell oder ohne.

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  • Meine Maus hat zwar Probleme mit dem Durchschlafen (habe auch schon mal einen eigenen Thread dazu gestartet), aber das Einschlafen klappt super.
    Ich habe die klare Regel, wenn sie einmal im Bett ist, bleibt sie im Bett (Ausnahme natürlich: krank...!)
    Als sie ganz klein war, habe ich es richtig mit ihr trainiert und NEIN, ich habe sie nicht schreien lassen. Ich wollt das nicht und habe mich so durchgequält.
    Das hat teilweise abends auch mal 2 1/2h gedauert. Dafür kann ich sie jetzt nach der Gute-Nacht-Geschichte auch wach ins Bett legen und sie schläft alleine ein.


    Ich habe mich an ihr Bett gesetzt und gesungen, Köpfchen gestreichelt, Händchen gehalten. Was man eben so macht und jedesmal, wenn sie angefangen hat
    zu meckern bin ich aufgestanden und gegangen (habe mich nur um die Ecke gestellt, keine Sorge...). Sobald sie mich nicht mehr gesehen hat, hat sie aufgehört.
    Dann bin ich ganz schnell wieder zurückgegangen und habe mit dem Programm weiter gemacht. So habe ich sie nach und nach darauf konditioniert, dass ich bei ihr bin,
    wenn sie nicht schreit. Damit ging es dann ohne Probleme und mit der Zeit schlief sie auch alleine ein. Aber wie gesagt, dass hat gedauert.


    Mit dem Abendritual habe ich angefangen, als sie 6Wochen alt war. Sie hat auch ab da in ihrem Bett geschlafen und ich habe sie zum Stillen mit zu mir genommen...
    An der Stelle war ich auch nicht wirklich konsequent. Manchmal bin ich vor Erschöpfung einfach eingepennt und ich hatte das glücklichste kleine angekuschelte Baby neben mir ;)
    Dann habe ich ihr Gitterbett neben mein Bett gestellt und ab da brauchte ich nachts nur mal die Hand reinlegen und dann war Ruhe.
    Mit 10 Monaten ist sie in ihr Zimmer gezogen und seit dem schläft sie da auch... Sie wacht eben öfter nachts auf und dann braucht sie ihren Nuckel wieder. Schläft dann aber sofort weiter.


    Ich glaube, du musst jetzt einfach entscheiden was du willst. Deinen Sohn in seinem Zimmer. Dann sei konsequent und zieh es durch. Es kostet Nerven und ist anstrengend, aber es funktioniert :thumbsup:

  • Borte:
    herzlichen dank für die investierte zeit! es ist schon länger her, dass du geantwortet hast, aber ich habe in der zwischenzeit täglich über das, was du vorschlägst nachgedacht. ganz wichtig war für mich, dass ich mein kind nicht ignorieren darf, wenn es wutanfälle hat. mir wurde das in der erziehungsberatung entweder nicht deutlich oder falsch erklärt.
    ich möchte unbedingt noch sagen, dass ich mit "abschütteln" nicht meinte, dass ich mein kind geschüttelt hab. ich habe es von mir runtergeholt, als es nach 2,5 stunden einschlafhilfe mit mir im bett immer noch auf mich gekrochen ist und dort an mir herum genestelt hat. ich habe das gerade deshalb erwähnt, weil ich mir solche szenen enorme schuldgefühle machen, aber auch enorme wutgefühle. die nacht ist die einzige zeit des tages, in der ich mich mal um mich selbst kümmern kann. ich werde wütend, wenn das nicht klappt, weil ich still neben dem kind liegen und aushalten muss, dass es immer noch mehr von mir will.


    das karpen finde ich irgendwie komisch. die dvd macht auf mich einen ganz seltsamen amerikanischen "can-do"-eindruck.


    hat jemand schon mal das sanfte schlafprogramm nach dr. jay gordon versucht?

  • Ok gerne. Karpen selbst fand ich auch komisch hab ich für mich abgewandelt. Letzlich gehts darum das kind merkt das du sein bedürfniss verstanden hast und seine gefühle für ihn verbalisierst. Das programm kenne ich nicht aber hast du auf der internetseite den artikel zum einschlafen und wie man ihnen helfen kann , gelesen

  • Liebe Leute,
    diesen Strang habe ich vor zwei Monaten eröffnet. Seitdem schläft mein Sohn (26 Monate) im eigenen Bett und Zimmer gegenüber von meinem Zimmer allein --- bis ich selber ins Bett gehe, was er daran erkennt, dass ich ihm ein grünes Leuchtmännchen vor die Tür stelle. Er schläft immer schnell ein und eine zeitlang wenigstens auch bis 23 Uhr (ich selber gehe um 24 Uhr ins Bett). Seit ungefähr zwei Wochen aber wacht er ungelogen jede Stunde zwischen 20 Uhr und 23 Uhr auf, weint, steht auf, läuft in den Flur und lässt sich dann zwar wieder zum Bett führen und hinlegen und wenn ich fünf Minuten Händchen halte, schläft er auch wieder ein. Aber eben nur für eine Stunde. Dann geht wieder alles von vorne los. Da ich arbeiten muss, gehe ich dann gegen 23 Uhr eben mit ihm in mein Bett. An was anderes ist dann meistens auch gar nicht mehr zu denken.



    Ich habe keine Ahnung was das soll und auch keinerlei Nerven mehr, das mitzumachen.
    Hilfe!
    Was soll ich denn tun?


    Wie gesagt: Er schläft ja wieder ein, nur wacht er eben dauernd weinend wieder auf. Er hat dann weder Hunger noch Durst noch sonst was. Ich hoffe bloß, dass er sich nicht gerade erwzingt, dass ich ihn mit in mein Bett nehme. Die Phase, in der ich ihm beibringen will, erst zu mir zu kommen, wenn es draußen hell wird, rückt in weite weite Ferne...


    Ach ja, Mittagsschlaf macht er noch (schon allein weil alle mittags in der Krippe schlafen). Das will er auch und braucht es, denke ich. Inzwischen lege ich ihn schon eine Stunde später hin (die letzten drei Tage erst um halb neun statt halb acht). Das scheint aber auch keine Rolle zu spielen.


    An alle, die sich nochmal die Mühe machen wollen: Danke!

  • Das mit dem Leuchtmännchen ist doch gut.
    Die Phase kann genauso schnell wieder vorbei sein. Ich würde einfach konsequent das weiter durchziehen, ihm es immer wieder erklären, bis 23 Uhr wieder ins Bett bringen, Händchen halten kuscheln etc. Nähe geben.


    Hat sich irgendetwas geändert? Zähne, krank, in der Kita , Neuerungen, Probleme mit Kindern oder Erziehern? Mit dem Umgang? ES gibt immer mal solche Wochen bei vielen Kindern. Es wird aber immer zunehmend besser, dass musst du dir sagen. Auch mein Lütter hat mal 2-3 Wochen, da wacht er wieder um viertel vor 5 auf, dann mal 2 dann eist seine erste Wachphase um 22 Uhr etc.


    Und es gibt einfach Kinder, die machen es einem nicht so einfach.


    Was sind schon 2-3 Jahre im Verhältnis zum Rest des Lebens.


    Ich würde jetzt nicht rumexperimentieren und etwas wieder ändern. Du hast ja nun gerade eine Neuerung gemacht. Hat er die auch richtig verstanden? Je eher du einfach ruhig immer das gleich machst und ihm dabei viel Nähe und Sicherheit gibst, umso eher wird er das anwenden können. Und er hat doch schon einen Riesensprung gemacht. Bezüglich des Schlafens. Gönn ihm die Zeit. Er wird es dir danken und zurückgeben.


    Und auch du schaffst mehr als du denkst. Es werden immer wieder mal solche Zeiten kommen. Das wird schon. :-)

    Einmal editiert, zuletzt von Borte ()