Richtig reagieren auf Umgangsboykott

  • Hallo,



    in Anlehnung an den Beitrag weiter unten würde ich mich über Tipps freuen. Folgendes:


    Anfang des Jahres haben wir es erstmalig geschafft, über die Anwälte einen verbindlichen Umgangsplan für das laufende Jahr festzulegen, inklusive Ferien, Feiertage etc. Spontan, nach Absprache oder bestem Wissen und Gewissen funktioniert leider nicht.
    Nun hatte der KV bei den "Verhandlungen" (es dauerte einen Monat bis der Plan überhaupt stand) einen Geburtstag im März, unter der Woche und wollte die Kinder zum Abendessen. Im Gegenzug wurde vereinbart, dass die Kinder gestern (sein Umgangswochenende) zu einem anderem Geburtstag bei mir verweilen. Kurzfristig bat er dann darum, dass die Kinder im März bei ihm übernachten dürfen, ich stimmte dem zu und es wurde vereinbart, dass sie dann ebenfalls von gestern zu heute bei mir bleiben. Alles schriftlich. Soweit ok.
    Natürlich lief im März alles wie geplant, ich bin sehr korrekt im Einhalten von Vereinbarungen und bisher ist von meiner Seite in über 2 Jahren nicht ein einziger Umgang ausgefallen. Bei der letzten Übergabe war ich zum ersten Mal überhaupt um ein paar Minuten verspätet, es gab eine sms und die Kinder wurden mit genau 23min Verspätung übergeben. Sogleich erfolgte die Ansage, dass dann am Sonntag niemand zuhause sei.
    So war es dann, es war niemand zuhause als ich die Kinder holen wollte, telefonisch war niemand zu erreichen, auf sms keine Reaktion. Ich wartete eine Stunde und fuhr dann wieder nach hause. Spät abends rief dann mein Sohn (7) an, ob ich sie nicht abholen würde. Ich wollte mit dem KV sprechen, der Sohn sagte das ginge nicht. Also sagte ich ihm nur dass ich das versucht hätte und es jetzt zu spät sei. Er könnte nur Papa fragen, ob er sie noch zu mir bringen könnte.
    Vom kv bis heute keinerlei Reaktion, Erklärung oder sonstwas.


    Meine Frage:
    Was wäre in diesem Fall die richtige Reaktion? Mit dem Kv gibt es keine Komunikation, ausser er will Geld. Ich bin BET, aber das spielt eigentlich keine grosse Rolle für diesen Fall. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass das regelmässig vorkommt.


    :thanks:

  • Mit allem Recht der Welt kannst du Maßnahmen ergreifen, ihm vors Knie treten.


    Aber ob das beim Ex zur Einsicht führt? Dann ruf jugendamt oder Polizei zur Hilfe. Wenn diese Eskalation und der Druck seinen Mut jkühlt, ist das okay.


    Wenn jegliche Eskalation zur gegenreaktion führt und zum Nachtreten, dann geh anders vor. "Anders" kann bedeuten, anzurufen und ohne lange Diskussion einen Abholtermin ausmachen und den mantel des schweigens über alles zu breiten. Oder sich zu entschuldigen und sagen, du hättest lange gewartet und am Abend wäre dann einfach keine Kraft mehr dagewesen, die Kids zu holen und ein großes Dankeschön dafür, dass er sie einen Tag länger genommen habe ...


    Wenn ihm der Wind aus den Segeln genommen wird, ist das oft hilfreich. Wenn keine Schuldzuweisungen erfolgen, deeskaliert das oft (wie lange braucht dein Ex, um vom Wutbaum runter zu kommen? Deutlich mehr als einen Tag auf jeden Fall ...)


    Ich habe mir angewöhnt, so wenig wie möglich Streitereien zu ermöglichen. Da konnte und kann ich besser mit schlafen ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.


  • Ich kann eigentlich recht gut schlafen, leider steigt der KV niemals vom Wutbaum, wenn er eine neue Freundin hat wird es kurzzeitig etwas besser aber idR ist er grundsätzlich so. Seine Grundhaltung ist, die Kinder sind seine, er bestimmt.
    So. Vors Knie treten ist genauso durch und war genauso wirkungslos wie JA, Mediation, Erziehungsberatung etc. Es juckt ihn alles nicht. Vor Gericht hängen wir seit Jahren fest, von offizieller Seite gibt es nichts und niemanden der ihm kurzfristig vors Knie treten könnte. Ich bin da völlig allein und brauche eine Strategie.


    Schuldzuweisungen gab es nie von mir, Diskussionen würge ich grundsätzlich ab. Im Grundsatz bin ich ganz bei Dir, ich bin nur unsicher wenn ich dieses Verhalten zunehmend stillschweigend toleriere, sehe ich meine Kinder bald gar nicht mehr? Und vor allem was denken die Kinder, wenn ich so tue als wäre nichts gewesen?

  • Die Kinder werden dir dankbar sein, wenn du sie außenvor lässt. Das Schlimmste für Kids ist das Wissen, Gegenstand der Auzseinandersetzung der Eltern zu sein. 99% aller Kids meinen dann, sie wären das irgendwie Schuld.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Man kann auch Haare mit der Axt spalten. :ohnmacht:


    Ich hätte ihm 5€ gegeben, für die längere Betreuung. Tarif für einen Bsbysitter. :D


    Wieso holst du die Kinder, ist das nicht seine Aufgabe?

  • Man kann auch Haare mit der Axt spalten. :ohnmacht:


    Ich hätte ihm 5€ gegeben, für die längere Betreuung. Tarif für einen Bsbysitter. :D


    Wieso holst du die Kinder, ist das nicht seine Aufgabe?


    Das sind alles Kompromisse, geschlossen um diesem Elend aus dem Weg zu gehen. Ungangsvereinbarungen werden ja generell nicht akzeptiert. :bldgt:
    Sein Motto ist halt, wer die Kinder will, muss sie holen. Ursprünglich war mal vereinbart, dass Wechsel immer über Kiga/Schule erfolgen, um Konflikte zu vermeiden. Das ist aber unmöglich, weil der gute Herr den persönlichen Kontakt zu mir wie die Luft zum Atmen braucht.
    Mir gehts in erster Linie um meine Reaktion auf solche ignoranten Aktionen. Ich habe die Kinder zwar wieder, weiss aber immernoch nicht was das ganze sollte. Vom KV kommt kein Wort.
    Soll ich was sagen? Soll ich nichts sagen? In welcher Form?

  • Ich denke, dass du dich mit diesem KV nicht allein
    auseinandersetzen solltest.


    Da wäre eine Elternberatung angebracht, beim Jugendamt oder in
    einer Beratungsstelle.
    Dort würde ich diese Themen ansprechen.


    Auch gilt es, der UET ist für die Fahrten verantwortlich.
    Von wegen, wer die Kinder will -fährt. :frag


    Anscheinend spielen sich SEINE Probleme auf der
    Paarebene ab. Die sollte er zu lösen versuchen.


    Die Kinder raus halten, soweit es geht.


    Such dir dringend Beistand mit ihm.


    Alles Gute und viel Kraft. :rainbow:

  • Sein Motto ist halt, wer die Kinder will, muss sie holen.


    Bei uns hat es tatsächlich zu einer De-Eskalation geführt Tochter generell zu bringen.
    Sie kann dann fertig spielen und wird dann nach kurzem Abschiedsritual zu KM gebracht und geht alleine vom Auto in die andere Wohnung. So dauert der Wechsel nur eine Minute und ist stressfrei.


    :strahlen

  • Bei uns hat es tatsächlich zu einer De-Eskalation geführt Tochter generell zu bringen.
    Sie kann dann fertig spielen und wird dann nach kurzem Abschiedsritual zu KM gebracht und geht alleine vom Auto in die andere Wohnung. So dauert der Wechsel nur eine Minute und ist stressfrei.


    :strahlen


    Das hat nicht geklappt, weil er absolut unzuverlässig ist und die Kinder dann regelmässig einfach behielt oder erst Stunden oder auch Tage später brachte, zb in den Ferien. Stressfrei ist sowieso nicht in seinem Interesse. 8-) Worum es mir aber geht, ist wie ich reagieren soll? Bisher versuchte dann meine Anwältin mit seiner Anwältin in Kontakt zu treten und das irgendwie zu klären. Nur kommt daraufhin dann gleich die nächste Trotzaktion. Oder er provoziert weiter, weil er natürlich toll findet wenn mich die Anwältin möglichst viel Geld kostet.
    Polizei und Co habe ich mir auch schon lange abgewöhnt weil die sowieso nichts machen können.


  • Seufz das hatte ich mir gedacht. Beistand und Unterstützung gibt es nicht mehr, wir haben alles durch, alle haben das Handtuch geworfen. Sogar meine Freunde wollen mittlerweile nicht mehr in seine Nähe kommen. Wie schon gesagt, wir hatten jegliche mögliche Beratung, Mediation etc. Das JA hat die Akte geschlossen und dem Gericht mitgeteilt dass sie da nichts mehr tun können. Er lehnt ja jede Hilfe oder Beratung ab. Ich muss mit dem Herrn wirklich langfristig allein umgehen, daran gibts nichts zu rütteln. Vielen Dank!

  • Weshalb nicht ganz klassisch?


    1) Gerichtliche Umgangsvereinbarung inklusive Androhung von Ordnungsgeld im Falle der Zuwiderhandlung. In einem solchen Beschluss steht dann auch klar und deutlich, WER das Kind WO zu holen bzw. hin zu bringen hat und das ist laut Gesetz nunmal er.


    2) Wer jetzt das Kind nicht bringt, obschon er müsste - zurück zum Beispiel - dann kann man schon mal ein Ordnungsgeld beantragen. Das dürfte mehr nützen als sich zu ärgern.


    3) Klappt das dann dauerhaft nicht, hat man eine gute Argumentationsgrundlage für eine Umgangspflegschaft. Und die guckt sich diesen Affenzirkus nicht lange an.

  • Danke Tüftels, die klassische Variante hängt seit ewig vor Gericht rum, ich warte händeringend auf ein Urteil dass hoffentlich bestmöglich all das regelt inklusive Ordnungsgeld. Bis dahin muss ich irgendwie allein klarkommen. :nawarte: