Unbegreifliche Einschätzung vom Jugendamt

  • Einem fünfjährigen Kind die Verantwortung aufzuladen, entscheiden zu sollen, welchen Elternteil es lieber hat - denn genau das ist diese Fragestellung für ein Kind - ist einfach eine Ungeheuerlichkeit. Und genau deshalb hat das auch nichts mit Kindeswille zu tun, sondern mit Vorschieben des Kindes um den eigenen Standpunkt durchzubringen.


    Das Kind kann das weder begreifen noch und erstrecht nicht entscheiden und das sollte es auch nie müssen. Weder direkt noch indirekt.


    Dass das Kind - von der Mutter befragt - sagt, es will nicht so lange zum Vater, ist keine Überraschung und hat keinerlei Aussagekraft.
    Und genau an der Stelle fängt die Manipulation an. Wenn dem Kind das Gefühl vermittelt wird, andere wollen es nicht lassen, wie es will und die arme Mama kann gar nichts dagegen tun.


    Sehr schön geschrieben. Findest du das ältere Kinder diesen Wunsch eher aussprechen dürfen auch ob sie Umgang zum anderen Elternteil haben wollen, oder nicht?

  • Dass das Kind - von der Mutter befragt - sagt, es will nicht so lange zum Vater, ist keine Überraschung und hat keinerlei Aussagekraft.


    Das Kind wird bei Gericht nicht von der Mutter befragt. Und es ist nicht der Normalfall, dass ein Kind manipuliert wird und deshalb etwas sagt, was es nicht will.
    Das Kind wird bei Gericht auch nicht gefragt, ob es einen Elternteil lieber hat, oder ob es das Wechselmodell will.


  • Ich denke aber auch prinzipiell
    Keine Mutter sollte ihr Kind nur jede zweite Woche bei sich haben !

    Ach, aber für Väter ist aber absolut in Ordnung wenn diese ihre Kinder nur 4 Tage im Monat "bei sich" haben?


    Super Grundeinstellung! :daumen


    Sayonara
    Musashi

    Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie. (A. Einstein)

  • Sehr schön geschrieben. Findest du das ältere Kinder diesen Wunsch eher aussprechen dürfen auch ob sie Umgang zum anderen Elternteil haben wollen, oder nicht?

    Ich finde, dass grundsätzlich mehr als aufmerksam hinterfragt werden muss, wenn ein Kind einen Elternteil ablehnt, sei das komplett oder auch nur in Teilen, wenn keine objektiv greifbaren Gründe vorliegen. In jedem Fall lässt sich bei einem 10jährigen leichter erfragen, wie er denn zu diesem Standpunkt kommt als bei einem Fünfjährigen. Entsprechend wird es deutlich leichter zu erkennen, ob da tatsächlich irgendein Problem mit dem abgelehnten Elternteil besteht oder nicht doch viel mehr mit dem Elternteil, bei dem das Kind lebt.


    Mit aussprechen dürfen hat das nichts zu tun. Die spannende Frage ist, woher es kommt. Die Bindungen, die ein Kind zu seinen Eltern hat, sind in der Regel deutlich stabiler als "der war zwei Mal unpünktlich zum Umgang da" und "der hat eine Katze und ich mag Katzen nicht". Damit ein Kind einen Elternteil tatsächlich von sich aus ablehnt muss viel passieren.




    Das Kind wird bei Gericht nicht von der Mutter befragt. Und es ist nicht der Normalfall, dass ein Kind manipuliert wird und deshalb etwas sagt, was es nicht will.
    Das Kind wird bei Gericht auch nicht gefragt, ob es einen Elternteil lieber hat, oder ob es das Wechselmodell will.

    Es ist der Normalfall, dass Menschen andere Menschen manipulieren, ohne sich dessen bewusst zu sein. Das macht insbesondere vor Eltern und Kindern nicht Halt. Auch nicht vor Müttern.
    Die Mutter hat das Kind aber befragt. Daher ja die Erkenntnis, es wolle nicht länger zum Vater. Und schon allein diese Frage hat etwas in Gang gesetzt vor dem Hintergrund des laufenden Elternkonfliktes.


    Es geht bei diesen Themen nicht darum, was das Kind will. Es ist Kind. Es will alle mögliche. Zumindest im jeweiligen Moment. Das kann je nach Alter zwei Minuten später schon vollkommen anders aussehen. Ein Kind in dem hier relevanten Alter kann nicht im Ansatz die Tragweite einer solchen Fragestellung erfassen. Es kann ja kaum die relevanten Zeiträume um die es geht gedanklich greifen geschweigedenn sich realistisch vorstellen, was das denn hieße, was da vorgeschlagen wird. Und das sollte es auch gar nicht müssen, weil eben dann prompt wieder die Frage im Raum steht, welchen Teil es enttäuschen will. So oder so, sobald das Kind gefragt wird, wohin es will oder wie oft, wird es sehenden Auges in einen Loyalitätskonflikt hineingeworfen.


    Ein gut ausgebildeter Richter fragt genau deshalb exakt solche Fragen nicht.

  • Es ging nicht darum, ob Kind anderen ET ablehnt, sondern darum, dass ihm der Umgang in diesem Ausmaß zu viel ist.
    Und das sieht ja im übrigen zuletzt der Verfahrensbeistand auch so.


    Und wenn sowieso jede Äußerung Manipulation ist, wie kann man dann Manipulation überhaupt noch als Argument für oder gegen etwas anführen? ßerungen des Kindes (ggü. Verfahrensbeistand ) also von vornherein ganz ignorieren?

    Einmal editiert, zuletzt von Maunzelberta ()

  • (eine 5ährige müsste doch bei einer Befragung schon sagen können, was sie möchte, oder?)

    :hae: Schokolade ?




    ACH MENNO

    :bldgt:


    Einem fünfjährigen Kind die Verantwortung aufzuladen, entscheiden zu sollen, welchen Elternteil es lieber hat - denn genau das ist diese Fragestellung für ein Kind - ist einfach eine Ungeheuerlichkeit. Und genau deshalb hat das auch nichts mit Kindeswille zu tun, sondern mit Vorschieben des Kindes um den eigenen Standpunkt durchzubringen.


    Das Kind kann das weder begreifen noch und erstrecht nicht entscheiden und das sollte es auch nie müssen. Weder direkt noch indirekt.


    Dass das Kind - von der Mutter befragt - sagt, es will nicht so lange zum Vater, ist keine Überraschung und hat keinerlei Aussagekraft.
    Und genau an der Stelle fängt die Manipulation an. Wenn dem Kind das Gefühl vermittelt wird, andere wollen es nicht lassen, wie es will und die arme Mama kann gar nichts dagegen tun.

    Also das klingt jetzt ZU hart. Das empfinde ich jetzt dramatisierend. Meiner Erfahrung nach, laufen diese Gespräche sehr einfühlsam. Das war auch keine Befragung von der Mutter.


    Aber hier sind sich ja schon alle einig, dass das arme Kind manipuliert wurde. BÖSE BÖSE

    Ich mach mir die Welt, wide wide wie sie mir gefällt.

  • Ich finde man darf nicht vergessen, dass die Mama die TS hier ist und sich Hilfe/Trost gewünscht hat und sicher nicht Kloppe:


    Außerdem geht es dem JA augenscheinlich NICHT um das Kindeswohl:

    Daraufhin sagte mir die Frau, dass es in einem solchen Verfahren überhaupt nicht um die Belange der Kinder gehen würde(vorher wurde mir immer das Gegenteil gesagt), sondern viel mehr darum, dass der Kindesvater und ich eine gute Kommunikation und freundschaftlichen Umgang hätten. Dann würde sich meine Tochter auch ganz schnell an den ausgeweiteten Umgang gewöhnen.


    Was dem ja schon in gewisser Weise widerspricht (dann gibt es doch wieder Ausnahmen):

    dass das Jugendamt generell gegen ein Wechselmodell ist, da es für die Entwicklung gerade so junger Kinder nicht gut sei,


    OBWOHL OFFIZIELE Befragung ja stattfand:

    Der Verfahrensbeistand hat meine Tochter befragt und sie sagte der Frau, dass sie länger bei mama leben möchte als bei Papa.


    wird auch unter den Tisch gekehrt (erlebt das Mädchen doch jeden Tag im Kindi und nicht nur 40 Min):

    da auch die Kindergärtnerin meiner Tochter dem Verfahrensbeistand mitteilte, dass meine Tochter einen festen Lebensmittelpunkt brauche.

    Liebe TS, also Hilfe kann man vom Jugendamt nur wenig erwarten, letztlich gehen die leider oder Gott sei Dank nach Vorschriften vor oder psychologischen Theorien (whatever) - das Jugendamt ist ein eigenwilliges Ungetüm, das man mit Vorsicht genießen muss. Keinesfalls darf man so wie Du unten beschrieben so dort auftreten, bleib taktisch klug (=was wollen die von mir/hören) , bleib COOL und SOUVERÄN, wie Dein Anwalt Dir ja auch rät, je mehr Du rum machst, desto hysterischer und unglaubwürdiger wirkst Du.

    Ich habe dann in meiner Verzweiflung eine andere Mitarbeiterin vom JA angerufen, die ich persönlich kenne und die Situation ausführlich geschildert. Sie war ebenfalls über den Ablauf der Befragung und die Umstände der Befragung des JA erschüttert. Was kann ich denn jetzt tun, hat jemand ähnlich schlechte Erfahrungen mit dem JA gemacht? Mein Anwalt sagt ich soll ruhig bleiben, aber das ist so leicht gesagt. Wenn das JA jemandem innerhalb von 40 Minuten was aufdrängt :-(

    Das hört sich doch schon mal gut an:

    bis zu den Sommerferien 'ausprobieren' wollte. Ich habe mich wehement dagegen gewehrt und erzwungen, dass meine Tochter am Donnerstag von der Richterin persönlich befragt wird. Dannach wird ein Urteil gefällt.

    Kinder stecken mehr weg als man glaubt, aber je größeren Terz Du drum machst, desto schlimmer wird sie es auch empfinden.


    Drücker Aleke

    Ich mach mir die Welt, wide wide wie sie mir gefällt.