Auf dem Nachhauseweg von Schulfreund gewürgt worden

  • Hey :-)


    Mein Sohn ist heute auf dem Schulweg vom "Freund" gewürgt worden. Ich muss erstmal bisschen ausholen, da das eine kompliziertere Sache ist.


    Also, jener Junge kam vor 3 Jahren in seine Klasse (jetzt 5.). Dieser ist sehr auffällig, sehr agressiv und wenn´s drauf ankommt, so wird er auch schon mal handgreiflich.
    Damals in der 2. Klasse wollte er mal einen Stuhl nach einem Schulkind schmeißen (hat mir mein Sohn erzählt) und meinem Sohn hat er, als er auf dem Boden lag nach einer Rangelei,so heftig zwischen die Beine getreten, dass ich mit ihm in die Urologie fahren musst. Zum Glück ist nichts passiert.


    Es geht zwischen beiden immer hin und her, bis heute waren sie auch noch Kumpels.
    Auch gabs diese Situationen immer wieder, aber mein Sohn lässt sich halt immer wieder auf ihn ein, dann geht es mal wieder eine Zeit gut, bis es wieder kracht. :kopf
    Letzthin hat er auch bei besagtem Jungen geschlafen, was mir eigentlich gar nicht so recht war, aber ich wollte es ihm nicht verbieten, weil ich denke, er muss seine Erfahrungen selbst machen. Jezt ist aber irgendwo Schluß und ich will nicht mehr, dass mein Sohn Kontakt zu diesem Jungen hat (zumindest in seiner Freizeit).


    Mein Sohn will dass ich dessen Mutter anrufe, das werde ich auch machen, nur bin ich mir sehr unsicher, wie ich auftreten soll am Telefon. Soll ich sachlich und unpersönlich sein oder es eher auf die freundschaftliche Art versuchen? Wir kennen uns kaum persönlich - haben nur ein paar mal telefoniert....


    Hm, habt ihr ne Ahnung?
    Das was und wie ich es dann mach, hat sehr viel mit meiner Therapie, die ich gerade mache zu tun. Ich soll ja neue Verhaltensweisen lernen.
    Also Leute, her mit Tipps. :D :winken:

  • Sachlich sein, denn du kennst nur eine Sicht.


    Und dann versuchen, eine Lösung zu finden, evtl gemeinsam (wenn die betreffende Mutter denn mitspielt).

  • Puh, heftige Sache, das hat ja schon nichts mehr mit den "normalen" Rangeleien unter Kindern zu tun, wenn dein Sohn dabei sogar verletzt wird bzw zum Arzt muss, um evtl Verletzungen auszuschliessen.
    Bei den Eltern würde ich schon anrufen oder persönlich hin und das in normalem Tonfall versuchen zu klären, kommst du da nicht weiter, dann vielleicht über die Schule/Klassenlehrer gehen, aber mir kam auch grad der Gedanke, als ich deinen Post gelesen habe, das dein Sohn dann erst mal keine Ruhe vor diesem Kind haben wird, das Kind noch weiter aufdreht oder andere aufhetzt; muss nicht sein, kann aber durchaus passieren; Kinder können leider teilweise richtig grausam sein.
    Bringt es was, wenn beide Kinder mit dir und den Eltern des Jungen ein Gespräch führen?

  • Ich würde die Mutter anrufen und erzählen was Dein Sohn Dir erzählt hat.
    Dann sie darum bitten mit ihrem Sohn zu sprechen, damit ihr auch seine Seite gehört habt und dann gemeinsam schauen könnt wie es weiter geht.


    Eventuell stimmen die beiden Seiten ja gar nicht überein.
    Das würde ich erst einmal klären bevor ich weitere Überlegungen anstelle.


    Hat Dein Sohn denn irgendwelche Verletzungen?
    Wie geht es ihm?

  • Mein Sohn hatte jetzt auch den ersten Vorfall dieser Art auf dem Heimweg von der Grundschule. Der Direktor der Schule hat das ganze sehr gut geklärt. Die Mutter des Kindes war leider nicht wirklich einsichtig und verhielt sich fast schlimmer als ihr Sohn.
    Der Direktor hat mit beiden Jungs geredet, sie haben sich vertragen, werden sich aber zukünftig aus dem Weg gehen. Sollte sowas nochmal vorkommen, drohen Konsequenzen.


    Meine erste Anlaufstelle wäre der Direktor der Schule, weil es ja auch dem Schulweg passiert ist. Die Eltern werden dann zwangsläufig zum Gespräch gebeten und es wird wenn möglich gemeinsam eine Lösung gesucht.
    So hat man immer noch einen "Vermittler" zwischen beiden sehr emotional betroffenen Eltern. In der Schule wird dann vermutlich noch stärker darauf geachtet, wie sich die beiden Jungs begegnen.

  • Den eigentlichen Tathergang hast du aber nur recht knapp beschrieben

    Okay, also die Jungs sind wohl zu viert gelaufen, ein älterer war auch dabei. Irgendwie kam es zur Rangelei zwischen meinem Sohn und dem Jungen. Beide fielen hin und der Junge drückte mit seinem Unterarm gegen die Kehle meines Sohnes, so das ihm die Luft weg blieb.
    So hat es mir mein Sohn erzählt. Nach kurzer Zeit ließ er zum Glück von ihm ab, weil ein anderer Junge meinte: "Hör auf, der fängt gleich an zu heulen..." :angry



    Sachlich sein, denn du kennst nur eine Sicht.


    Und dann versuchen, eine Lösung zu finden, evtl gemeinsam (wenn die betreffende Mutter denn mitspielt).

    Das ist eben etwas schwierig. Ich finde die Mutter, na ja, ich sage mal ganz einfach, ein bisschen flach. :frag



    Bringt es was, wenn beide Kinder mit dir und den Eltern des Jungen ein Gespräch führen?

    Nein, das würde gar nichts bringen. Betreffende Mutter ist selbst alleinerziehend und wie gesagt, ich finde sie komisch.



    Eventuell stimmen die beiden Seiten ja gar nicht überein.


    Das weiß ich und ich hab jetzt hier schon das Problem. Der Junge hat dann nachmittags noch hier angerufen, mein Sohn weigerte sich, ans Telefon zu gehen (ist gekränkt). Ich sprach mit dem Jungen und er stritt natürlich alles ab. Ich weiß aber, dass mich meine Sohn in solcher Beziehung nicht anlügt, außerdem waren 2 andere dabei, die ich bei Gelegenheit fragen werde. Ich habe meinem Sohn nun den Umgang verboten, außerhalb der Schule. Ich werde die Sache beobachten und dann nötige Schritte einleiten.


    Wißt ihr was letztes Mal in der 2. Klasse rauskam? Damals war ich noch mit meinem Freund zusammen, der war rhetorisch sehr bewandt und hat ein Schreiben aufgesetzt an den Direktor. Bis heute hab ich von dem (der jetzt kein Diri mehr ist) keine Antwort bekommen. Der Klassenlehrerin waren auch die Hände gebunden - es hätte erst was ernsthaftes geschehen müssen. Diesmal schau ich aber nicht länger zu. :nanana

    Hat Dein Sohn denn irgendwelche Verletzungen?
    Wie geht es ihm?


    Nein, hatte er nicht. Nur jetzt gegen Abend hat er gekränkelt. Er schläft seit 21 Uhr. Ich glaube er wird krank. Übelkeit, Kopfschmerzen und Halskratzen. Ich hoffe das hat nichts mit dem Vorfall zu tun.... :(

    Der Direktor der Schule hat das ganze sehr gut geklärt. Die Mutter des Kindes war leider nicht wirklich einsichtig und verhielt sich fast schlimmer als ihr Sohn.

    Puh, ich glaube das könnte in meinem Fall auch so werden. Ich schau mal was ich tun werde.


    Jetzt hoffe ich nur, dass mein kleiner nicht krank wird. Notfalls kann ich ja den Hausarzt anrufen - der wohnt bei mir in der Straße.
    Ach man, ständig ist irgendwas anderes..... :motz:

  • Hi Harmonie,


    das tut mir furchtbar leid für Deinen Sohn. Ich war in der Schulzeit selber Außenseiter und Opfer und kann sehr gut nach empfinden, was jetzt in ihm vorgeht. :flenn


    Es gibt Wege, die mit dem Streben nach kurzfristiger Gerechtigkeit zu tun haben. Als Beispiel wäre hier eine Rechnung über Klamotten, die bei der Rangelei beschädigt wurde. Das lässt sich leicht einklagen und verursacht erheblichen Druck bei dem Raufbold.
    Im Kopf Deines Sohnes spielen sich wahrscheinlich grade Szenen von wilder Rache ab; auch das wird von manchen "gerecht" genannt. :angry


    Wirklich helfen tut Deinem Sohn aber nur die Flucht nach vorne! Er muss in der Schule richtig Gas geben, damit er sich einen Job weit weg von den Straßen-Asis suchen kann. Je höher sein Bildungs-Abschluss, desto größer seine Chancen, im Leben nur noch wenig mit solchen Leuten zu tun zu haben. Wer in einem Eigenheim weit draußen, mit hohem Zaun und festen Mauern, leben kann, hat es besser als derjenige, der im Ghetto hausen muss. Im Privatwagen, mit gepflegter Musik und Ledersessel: das ist viel angenehmer als an der U-Bahn-Haltestelle. Schläger fahren selten 1. Klasse. etc. Und wenn Dein Sohn irgendwann den Raufbold für ein paar Stunden als Gärtner helfen lässt: DAS ist wirkliche Genugtuung :tuschel


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.