Hallo ihr Lieben,
ich bin gerade ziemlich verzweifelt. Irgendwie mach ich mir Sorgen um meinen kleinen Mann (fast 4) und frage mich, ob er die Trennung vielleicht doch nicht so gut wegsteckt, wie ich anfangs dachte. Vor gut einem Jahr bin ich mit ihm zu meinen Eltern gezogen, da es die einzige Möglichkeit war. Ich als Studentin hab ja weder genug Geld für eine eigene Bleibe gehabt, noch hätte ich von heute auf morgen eine Wohnung bekommen. Jedenfalls wohnen wir noch immer bei meinen Eltern, mein Bruder auch noch, also 4 Erwachsene und ein Dreijähriger unter einem Dach. Zwar suche ich verzweifelt nach einer Wohnung, es gibt aber KEINE einzige.
Das Problem ist das Verhalten des Kleinen: Ich habe es immer auf das Trotzalter, sein Temperament (typischer Skorpion und dann noch halber Araber ) und auf die Wohnsituation geschoben, sprich verschiedene Meinungen in Sachen Erziehung usw. Ich liebe meinen Sohn, aber inzwischen treibt er mich zur Weßglut. Abends im Bett kommt jedes Mal: "Aber du musst bei mir bleiben!" Tagsüber aber (nicht pausenlos, aber immer mal wieder) dreht er total durch, ist bockig, schmeißt seit kurzem mit Dingen nach mir, wenn ihm was nicht passt, will mir weh tun... Meine Eltern versuchen zwar, sich rauszuhalten, aber man merkt ja die Blicke im Rücken oder hört im Hintergrund Sätze wie: "Lass dir nicht auf der Nase rumtanzen!" oder "Dem würde ich mal..." oder "Das soll er sich mal bei mir trauen"... Ich bin total fertig, weil einerseits will ich natürlich nicht, dass er mir auf der Nase rumtanzt - weder jetzt noch später - aber andererseits hab ich Angst, ihn zu sehr zu bestrafen. Schließlich ist er ja keine Maschine, die einfach nur so zu unktionieren hat...
In der neuen Kita, die er seit einem knappen Jahr besucht, ist er auch irgendwie komisch. Abgesehen davon, dass er so gut wie gar nicht mit den Erziehern spricht (soll bei meinem Bruder wohl genauso gewesen sein...), hab ich das Gefühl, dass er irgendwie ausgegrenzt wird bzw. sich selbst abkapselt. Bisher wurde er erst zu einem Geburtstag eingeladen - vielleicht auch nur als 'Revanche' - und auch so spielt er viel allein. Letztens hat er mir gesagt, dass ein Junge ihn sogar "verkloppen" würde. Das Traurige daran ist aber, dass er eigentlich ein totaler Sonnenschein ist, pausenlos vor sich hin quasselt und von Klein auf immer offen auf andere Menschen zuging, das klassische Fremdeln kenn ich gar nicht von ihm. Und jetzt ist er so schüchtern bei Fremderen und andererseits extrem trotzig, jähzornig und agressiv, wenn er zuhause ist. Und abends dann wieder: "Du musst aber bei mir bleiben!"
Ich hab schon wieder Tränen in den Augen. Ich weiß echt nicht, wie ich mich verhalten soll. Kennt ihr das vielleicht? Macht es Sinn, deshalb zum Kinderpsychologen zu gehen? Hat jemand Erfahrungen damit? Oder ist das einfach nur das typische Trotzalter??? Sorry, dass ich mich nicht kürzer fassen konnte... Danke schon einmal im Voraus für eure Ratschläge! :winken: