Hi,
meine Partnerin, die ich seit etwa vier Monaten kenne, ist alleinerziehende Mutter von zwei Mädchen. Im Großen und Ganzen mag ich die Kids und die kleine mag mich sogar sehr, so wie sie es zumindest sagt. Die Große hängt stark an ihrem Vater und ist daher etwas distanzierter zu mir, was für mich aber kein Problem darstellt. Insgesamt würde ich sagen, ich dass das Verhältnis eigentlich recht entspannt zwischen mir und den Kids ist. Ich unternehme gerne was mit den drei, wenn nicht wieder großer Zickenalarm ist und kümmere mich auch um die Kids.
Was für mich schwierig ist, ist der partnerschaftliche Umgang mit ein paar Gegebenheiten. So übernachtet meine Partnerin sehr häufig bei den Kids in deren Zimmern bzw. Betten, da diese sonst nicht schlafen können. Das finde ich halt sehr schade, das meine Partnerin zum Teil weder mit mir einschläft noch mit mir aufwacht, sondern wir uns das letzte Mal auf dem Sofa und dann am Frühstückstisch sehen.
Das zweite Thema was halt für mich etwas gewöhnungsbedürftig ist, ist der Umgang mit ihrem Ex-Mann. Ich gebe zu, dass ich schon eifersüchtig bin und ich dass schon argwöhnisch begutachte, wie die beiden miteinander
umgehen. Aber es gibt halt immer wieder Situationen in denen ich mich frage was da eigentlich abläuft. Auf der einen Seite lässt sie kein gutes Haar an ihm und auf der anderen Seite glaube ich das sie ihm immer noch nachtrauert. Vielleicht sehe ich das zu eng, aber mal zwei Beispiele. Auf der Einschulung werde ich nicht als Partner sondern als Fotograf wahrgenommen, weil meine Freundin immer näher an ihrem Ex als bei mir ist. Zweites Beispiel, wir treffen ihren Ex mit ihren Kids in der Stadt, sie spricht mit den Kids, muss sich die Schuhe neu binden und gibt ihre Handtasche ihrem Ex-Mann, damit der diese halten kann. Es ist für mich halt ungewöhnlich, dass jemand ein so gutes Verhältnis zum Ex hat, nachdem was er ihr alles angetan hat und das verwundert mich schon. Ich würde den Kontakt nur noch meiden und auf ein Minimum reduzieren. Stattdessen schickt er ihr Fotos irgendwelchen Dingen.
Was für mich halt auch neu ist, dass ich auf die Kids aufpassen darf. Das habe ich bisher drei Mal gemacht, das erste Mal war sofort ein Volltreffer, die kleine ist um 22 Uhr aufgewacht und Mama kam um 0 Uhr nach Hause, was zwei Stunden Schreierei bedeutete, weil Mama halt nicht da war. Die anderen zwei Mal gingen besser, trotzdem ist das für mich eine angespannte Situation, weil wenn eine aufwacht ich eigentlich nichts machen kann. Die zwei sind so sehr auf Mama geprägt, dass ich mich auf den Kopf stellen könnte und es würde nichts passieren.
Etwas problematisch ist halt auch, dass ich die Große regelmäßig zur Schule bringen soll. Für mich bedeutet dies das ich erst gegen halb neuen im Job sein kann und dann halt abends die Zeit ranhängen muss. Fange sonst halt
lieber um sechs Uhr an, damit ich früher Feierabend machen kann. Ich sehe es halt so, dass dies nicht primär meine Aufgabe ist, weil es auch nicht meine Kinder sind, was sie regelmäßig betont.
Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe meine Partnerin sehr, aber ich hatte gehofft zumindest einen Teil meines Lebens zu behalten. Oder ist das normal wenn man eine Frau mit zwei Kindern kennenlernt, dass man sein eigenes Leben quasi aufgibt um dann für die anderen zu leben?
VG Sequent