Schlechtes Gewissen frisst mich innerlich auf....

  • Hallo Jungens und Mädchens,


    ehrlich gesagt weiß ich nicht wo ich Anfangen soll meine Geschichte loszuwerden! Ich fang wohl ganz am Anfang an.



    Vor ca. 12 Jahren bin ich als 16 Jähriger aus meinem Elternhaus ausgezogen! Der Liebe wegen gut 600 km von Ost nach West. Meine Eltern haben sich zu dieser Zeit entschlossen ein Haus zu bauen und ca. ein halbes Jahr nach dem Umzug kam ich um die Ecke und hab mich verdrückt. Alles war da. Haus,Familie eine Ausbildung. Zum Anfang viel das ganze ziemlich leicht. Hab meine Familie ca. 4 Wochen im Jahr gesehen. Wie es so kommen musste wurde meine Noch-Frau schwanger und so kam es das ich mit 17 dann Vater geworden bin. Alles war gut. Wir hatten die Unterstützung unserer beiden Familien. Wir waren quasi in jeder Hinsicht abgesichert. Meine Ex hat sich um unseren Sohn gekümmert bis ich meine Ausbildung abgeschlossen habe.


    Dann hat meine Ex sich dazu entschieden sich selbstständig zumachen. In der Zeit war ich es dann der sich Hauptsächlich um den kleinen gekümmert hat. Nach aussen hin waren wir immer die schicke Familie usw. Alles war gut und geregelt. In dieser Zeit habe ich mich aber richtig gehen lassen. Um so älter ich wurde um so mehr wurde mir bewusst das es hier in der neuen Heimat nicht passt. Das hat sich natürlich in allem wiedergespiegelt. Ich wurde Faul und ohne hatte keinerlei Ziele mehr weil alles da war. Gearbeitet habe ich bei der Schwiegermutter im Geschäft. Wir hatten ein Haus (Miete),Kind und Hund. Was wollte man mehr?


    Wie das so ist wenn man so Jung zusammenkommt und sich auseinander lebt, kam dann vor ca. 2 2/5 Jahren die Trennung. Alles andere als schön. Meine Ex hat mich tierisch verarscht und mich von heute auf morgen vor die Tür gesetzt. Als ich ein Paar Tage zu meinen Eltern gefahren bin um etwas Abstand zu haben ist Ihr neuer Typ noch am gleichen Tag in das Haus eingezogen. Mit Möbel usw. Meine Ex meinte Sie bräuchte "noch Zeit" um zu überlegen wie es weiter ginge. In dieser Zeit haben ich dann bei meiner Schwiegermutter gewohnt (ca. 1 Monat). Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich bin wieder zurück in das Haus und musste den ganzen scheiß mit ansehen. Der neue Typ war da.


    So weit so gut. Ich war natürlich am Boden und meine Ex wurde nicht müde immer wieder weiter auszuteilen. Hat sich nicht an Absprachen gehalten und mich mit einigen Schulden hängen lassen. Unterschriften gefälscht und mich mit Mietschulden sitzen lassen obwohl ich nicht mal mehr in dem Haus gewohnt habe und meine eigene Wohnung hatte.


    Da ich eine sehr enge Verbindung zu meinem kleinen habe viel das ganze für uns beide sehr schwer und durch die ganzen Probleme mit der KM wurde das nicht besser. Ehr ist es sehr sensibles Wesen und nimmt sich viel zu Herzen. Er wird dieses Jahr 11. Ich habe mich irgendwie durchgebissen und durch die Unterstützung meiner Familie (Finanziell so wie Mental) alles so gut es geht überwunden. Nur in den letzten 2 2/5 Jahren habe ich nicht viel für mich gemacht. Beziehungen waren Tabu um Rücksicht auf meinen Sohn zu nehmen da das Verhältinss zwischen der KM und mir nicht besser wurde. Ich wollte einfach nix dazukommen lassen. Die Scheidung habe ich letztes Jahr eingreicht. Um es auf den Punkt zubringen..mittlerweile Hassen wir uns wie die Pest.


    Arbeitsmäßig habe ich die meiste Zeit in das Gesachäft meiner Schwiegermutter gesteckt. Wie da so ist wen man Jung ist und verzweifelt lässt man sich einiges einreden. Habe teilweise ohne Papiere gearbeitet weils ja "Familie" war. Irgendwann kam dann die Idee das alte Geschäft aufzugeben und was neues zu machen. Ich sollte natürlich mit. Is ja klar. Ein Typ der 10 Stunden arbeitet für das Geld bekommt man nicht wieder. Ich konnte gut Leben,meine Rechungen bezahlen usw. Aber ich hatte keine Sicherheit für das Alter und nichts dafür getan. Immer nur von Tag zu Tag gelebt.


    Ich bekam dann ein Angebot für die neue Arbeit das ich sofort ablehnte weil es schlicht und ergreifend ein Witz war und ich den selben Mist wieder hatte.Nur ein andere Tätigkeit. Nun bin ich natürlich das A...loch. "Bin nichts wert und werde nie wieder das Geld verdienen was ich bei den auf die Hand bekommen würde".


    Jetzt habe ich mich dazu entschlossen alles hier hinter mich zu lassen und neu anzufangen. Ich möchte zurück in meine Heimat, zurück zu meiner Familie. Ich werde aber meinen Sohn zurücklassen und das bricht mir mein Herz. Das schlechte Gewissen frisst mich innerlich auf. Ich lass Ihn im Stich. Ich weiß das er es bei meiner Familie gut hat, eventuell sogar besser als hier jetzt. Und je älter er wurde desto schwieriger hatte er es sich zu verabschieden wenn wir auf Besuch da waren. Letztens meinte er noch das er,sobald er 18 ist da hinziehen möchte. Ich weiß aber auch das es Ihm hier an nichts fehlt. Und in der aktuellen Situation möchte ich Ihn nicht versuchen mit Gewalt aus seinem Umfeld zureißen. Ich stehe quasi mit nichts da. Muss ersteinmal Sozialhilfe beantragen und komplett bei Null anfangen. Ich habe Ihm schon versucht das halbwegs vernünftig zu erklären. Es war schlimm und ist es immer noch und wenn ich daran denke Ihn in nur in den Ferien zu sehen dann weiß ich nicht wie ich das packen soll.


    Meine Eltern werden nicht Jünger, und es geht Ihnen Gesundheitllich nicht immer rosig. Mein Vater kann zur zeit nicht Arbeiten und dass Schlägt sich natürlich auch auf die Finanzen nieder. Meine Schwester hat auch schon eine Tochter und alle Leben unter einem Dach. Das ist natürlich auch mit Stress verbunden. Ich stehe schon seit 12 Jahren in dem Konflikt zwischen meiner Familie oder mich hier irgendwie weiter durchkämpfen um bei meinem Sohn zu sein. Seit der Trennung von meiner Frau ist das natürlich gewaltig angeschwollen. Ich möchte nun endlich auch mal für meine Eltern da sein die sich immer den Hintern aufgerissen hat das es uns gut geht und auch auf viel verzichtet. Von der KM musste ich mir schon anhören das ich der grösste H...sohn bin und das ich das nicht machen kann wegen dem kleinen. Ja es bricht ihm das Herz.


    Aber irgendwie muss es bei mir doch auch weiter gehen. Ich stehe vor dem nichts und muss alles neu aufbauen. Das ist egoistisch, dass weiß ich. Nur habe ich auch die letzten Jahre auf sehr viel verzichtet und war nur für andere da. Und in zwei Teilen kann ich mich auch nicht. Irgendwann würde ich hier ausflippen. Bin ich nun desshalb ein schlechter Vater? Ich habe immer versucht mein Bestes zu geben und es allen Recht zumachen. Aber es ist wohl so das ich nie alle wichtigen Menschen in meinem Leben auf einem Fleck haben werden. Ich bin es leid mich jedesmal von irgendjemanden verabschieden zu müssen. Hab mich nie über irgendwas beschwert aber irgendwann ist auch mal das Fass übergelaufen. Andere schaffen das auch und da sind wohl viel weitere Entfernungen vorhanden.


    MFG

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    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.