Kind lässt sich nicht mehr vom Papa ins Bett bringen

  • Hallo,


    die Überschrift ist jetzt nicht das einzige "Problem", aber mir fehlte ein Überbegriff für die Gesamtsituation.


    KV und ich nähern uns gerade wieder an und wir verbringen nun etwas mehr Zeit als "Familie". Ich wiess aber nicht, ob das wirklich eien große Rolle beim Problem spielt.
    Nun ist KV 2-3mal die Woche hier (zumindest in seiner Frühschichtwoche, in der Spätschicht nur ca. 1mal, das bekommt Sohni aber eigentlich garnicht mit) und nach wie vor schläft Sohni von Samstag auf Sonntag beim Papa.


    Wenn KV bei uns ist, hat er jetzt nen knappes jahr das Kind abends ins Bett gebracht, das klappte eigentlich immer ganz gut. Doch seit ca. 3 Wochen geht das garnicht mehr. Sohni schreit und will nur zu mir. KV ist dann beleidigt, meckert mich und das Kind an. Letztendlich bringe ich dann das Kind ins Bett und der Abend ist gelaufen (weil das Kind dann erst spät einschläft und wir uns gegenseitig anzicken). Wenn ich das Kind aber von vornherein isn Bett bringe, klappt das auch nur mäßig, weil Sohni nicht ins Bett will, wenn Papa da ist. Er will dann lieber mit Papa spielen.


    Außerdem ist Papa seit einiger Zeit schon irgendwie zum "Spiele-Papa" mutiert. Sobald Papa da ist, wird der total in beschlag genommen, muss spielen und darf nicht von Sohnis Seite weichen. Das Kind drängt sich auch regelrecht zwischen uns, wenn wir nebeneinander sitzen. Ich habe teilweise das gefühl, Sohni ist eifersüchtig.


    Klar, es ist für ihn schwierig, er lebt von Anfang an mit mir allein, Papa war aber dennoch immer irgendwie präsent.


    Jedenfalls ist die Situation so für alle Beteiligten nicht schön. KV leidet darunter und ist sauer/traurig, dass Sohni sich nicht mehr von ihm ins Bett bringen lassen will und ich bin dann wiederum sauer, weil ich jedesmal von ihm deshalb angemeckert werde. Und für Sohni ist das auch nicht gut, weil er so abends nicht zur Ruhe kommt. Nur weiss ich nicht so recht, wie wir mit der Situation umgehen sollten. Ist das einfach nur eine Phase udn kommt in intakten Familien auch einfach vor oder hat es wirklich damit zu tun, dass Sohni nicht damit klar kommt, dass er nun öfter Mama und Papa zusammen um sich herum hat?

  • Lass Papa und Sohn mal alleine vor die Türe und bleib du zu Hause.
    Dann haben die beiden "Männerzeit".
    Wenn Sie zurück kommen gibt's "Familenzeit" (alle drei zusammen)
    Und anschließend gibt es noch "Elternzeit" nur du und Noch-Ex-und-vielleicht-bald-wieder-Mr-Aktuell


    So lernt euer Sohn, daß es in unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Konstellationen gibt, ihr drei aber trotzdem zusammen gehört.


    Am Anfang belasst ihr die "Elternzeit" bei 5 Minuten.
    Wenn Sohn erst mal gelernt hat, daß auf Elternzeit Familienzeit folgt, könnt ihr euer Zeitfenster sukzessive erweitern.


    Gruß,
    PapaT

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • Also bei uns war das auch in der Beziehung so.


    Ich bin da ja ziemlich eindeutig. Dann bring ich das Kind ins Bett. Punkt. Irgendwann wird die Phase schon vorbei sein. Ich würde höchstens noch versuchen, dass das klappt, auch wenn Papa da ist ( Papa kann ja klar Stellung beziehen, dass nicht mehr gespielt wird und das auch konsequent umsetzen, dann wird das nach ein paar Tagen klappen., ansonsten muss Papa halt zur Bettgehzeit gehen.


    Wenn es danach geht, ET oder Kind muss in seinen Bedürfnissen zurückstecken, ists für mich der ET. Und dieser sollte sich das nicht anmerken lassen. Das Kind hat ein Bedürfniss, und ich würde dem Kind niemals etwas anderes aufzwingen.


    Das der Lütte Besuch in Beschlag nimmt, ist bei uns auch schon immer so.

  • Was passiert, wenn Ihr Euren Sohn gemeinsam ins Bett bringt? Habt Ihr da ein Ritual, bei welchen Ihr Euch abwechseln könnt, so dass der KV auch beteiligt ist?

  • Ist das einfach nur eine Phase udn kommt in intakten Familien auch einfach vor oder hat es wirklich damit zu tun, dass Sohni nicht damit klar kommt, dass er nun öfter Mama und Papa zusammen um sich herum hat


    Also ich kenne dies auch als Phase aus "intakten" Familien :wink .


    Der andere Punkt wird sicher auch eine Rolle spielen, sind halt Fatalisten so Kinder ;) .



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • PapaT,
    die beiden haben doch ihre Männerzeit. Jedes Wochenende, wenn Sohni bei Papa schläft. Da klappt das wohl auch irgendwie.



    musicafides,
    dann schläft Sohni garnicht, springt von einem zum anderen, will mal bei mur auf den Arm, mal bei Papa, springt im Bett rum usw. Das klappt nicht.

  • Bei uns gabs solche Phasen auch zu Beziehungszeiten! Da half nur, die Phase durchzustehen und es immer wieder mal den Papa versuchen lassen. :frag Und es vor allem nicht persönlich nehmen!

  • Naja, er nimmt es aber persönlich, fühlt sich irgendwie als Versager.

    Meine Güte, er sollte dadrüber stehen, er ist doch erwachsen. Irgendwann wird das Kind das erste Mal "du Blödmann" sagen, bevorzugt im Supermarkt in Durchsagelautstärke. :D Man muss sich einfach klarmachen, dass keine Ablehnung dahinter stecken muss, sondern Verlustängste gegenüber der Mama. Bei uns war es so, dass unsere Tochter in jeder neuen Situation (Urlaub, Unternehmungen, fremde Personen) nur an meinem Rockzipfel hing und da konnte der Papa sonst was anstellen, er hatte keine Chance. Und die beiden hatten ja in Beziehungszeiten eine mustergültige Vater-Tochter-Beziehung.

  • die beiden haben doch ihre Männerzeit. Jedes Wochenende, wenn Sohni bei Papa schläft.

    Es geht aber darum, daß das Kind lernt auch wenn ihr zu dritt seid, daß es da Zeit für
    Kind und Papa
    Kind und Mama
    Kind und Eltern
    Mama und Papa
    gibt.


    Wenn die zwei alleine sind ist eh klar, daß es deren Zeit ist.


    Gruß,
    PapaT

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • Unsere Zwerge (2,5) haben das auch drauf: "das macht Mama" oder eben "das macht Papa".


    Das von Musicafides angesprochene Ritual sollte nicht überlesen werden, das klappt bei uns genial:
    Wir haben eine große, runde Schaukel von Ikea, auf der können beide liegen. Die hängt bis knapp über dem Boden, damit es keine größeren Blessuren beim Absturz gibt.
    Nach dem Zähneputzen wird mit Schusetier eine runde darauf gechillt, welches Elternteil anschiebt ist egal. Dabei kommen sie schon mal runter.
    Dann dürfen sie am Ghettoblaster "Schnappi" anmachen, und sobald die Kiste andudelt rennen sie zu ihren Betten.

  • Das ist ganz normal, dass sich Sohnemann ausprobiert. Das es auch bei Dir probleme gibt, wenn Du ihn in Papas beisein ins Bett
    bringst, zeigt dass es sich hier nicht um ein Bedürfnis handelt sondern
    eher um eine kleine Rebellion. Kinder manipulieren auch gerne ihre
    Eltern, um die Grenzen aufzuweichen. Da mag Eifersucht eine Rolle spielen "die spielen noch und ich soll ins Bett". Und dann auch erlerntes verhalten: "Wenn ich mich weigere von Papa oder Mama ins Bett gebracht zu werden, gibts zwar mächtig Stress, aber ich bin noch etwas auf und alles dreht sich um mich" und es funktioniert.
    Wir hatten das auch durch. Erklär den Papa vorher, das das Verhalten nicht direckt etwas mit seiner oder deiner Person zu tun hat. Das das viele Eltern durch machen, auch in festen Beziehungen und das das eine ganz normale ausprobierphase ist. Da hilft nur freundlich aber bestimmt das Kind zu Bett schicken, erkläre Sohni dass jetzt Papazubettbrinzeit ist und Du ihm an den anderen Tagen zu Bett bringst, aber jetzt musst Du noch was tun! gib ihn einen Kuss, übergib ihn Papa und mach dich an den Abwasch oder so (irgendwas aktives). Ignorier seinen Protest.
    Eine Zeit lang habe ich sogar vorher die Wohnung verlassen, hab mich vorher verabschiedet und gesagt, wenn ich gleich wieder komme, sag ich noch mal gute Nacht. Hat dann auch viel besser geklappt. Am anfang war zwar Theater, aber er hat sich dann schnell dran gewöhnt und die Situation akzeptiert, als er merkte, er kommt damit nicht mehr durch.
    Heut klappts besser, wenn der Papa ihn ins Bett bringt, auch wenn er immer noch gerne wieder raus kommt weil er nochmal Pipi muss (und das 2-4x hintereinander[Blockierte Grafik: http://www.allein-erziehend.net/forum/wcf/images/smilies/zwinker_yahoo.gif]) Das ist ein langer lernprozess und wird nicht von Heute auf Morgen klappen, habt gedult und bleibt standhaft. Es gibt übrigens inzwischen auch Männerberatung, wo sie über solche Erziehungsthemen beraten, vielleicht hilft das dem Papa nicht jede Trotzphase persönlich zu nehmen und frag ihn mal, was ihn eigendlich so unsicher macht, wovor er angst hat.



  • IMHO liegt das Problem im wesentlichen in der negativen Bewertung der Angelegenheit durch den KV. Für mich ist das ganze ein Zeichen dafür, das der Kleine seinen Papa liebt und Angst hat ihn zu verlieren, weil er eben immer wieder weggeht und der Zwerg noch zu klein ist um sich vorzustellen, daß er in regelmäßigen Abständen wiederkommt. Wenn der KV versteht, daß das ein Zeichen dafür ist, daß der Kleine in sehr liebt, kann er diese Phase hoffentlich gelassen mit Euch durchstehen. Ihr könnt nur versuchen, dem Kleinen begreiflich zu machen, daß Papa immer wiederkommt, aber bis er das verinnerlicht hat, wird es etwas dauern und solange müßt ihr Geduld haben.