Meine Tochter! Bin mit meinem Latein am Ende.

  • Ich habe ihr auch oft nur die Wahl zwischen max. zwei Dingen gegeben. Manchmal ging auch nur noch ein "Entweder du steigst jetzt freiwillig ins Auto oder ich muss dich tragen!" Sie musste sich dann sofort entscheiden und ja, ich habe sie auch schon ins Auto getragen. Aber vorher habe ich mir gut überlegt, ob wir ihr das in diesem Zustand auch wirklich antun, wenn wir wussten, dass es ganz sicher ein Riesendrama wird. Es kam dann darauf an, wie wichtig uns das war! Wenn es wichtig war, dann haben wir es durchgezogen.
    Das letzte Mal, wo ich sowas machen musste, war als ich sie ins Zimmer schicken wollte, weil ich ihr Geschrei nicht mehr ertragen konnte. Sie meinte dann frech zu mir, sie würde aber nicht gehen. Ich habe sie dann mit viel Kraftaufwand die Treppe hochgezerrt. :rolleyes2: Sie hat sich an jedem Türrahmen, an jeder Treppenstufe festgehalten und eigentlich war mir sie schon viel zu schwer, aber ich habe es geschafft und hatte noch tagelang davon Muskelkater. :D Hinterher haben wir darüber geredet und mittlerweile versteht sie es, wenn ich sie ins Zimmer schicke. Ich habe ihr erklärt, dass es besser ist, sich in solchen Situation auch mal aus dem Weg zu gehen, damit sich das nicht hochschaukelt.
    Und heute ist es ja eh nur noch selten notwendig!
    Aber ganz klar ist es, wenn sie in so einer Phase steckt, erwarte ich nur das wirklich Nötigste und nicht auch noch, dass sie z.B. freundlich "Hallo" und "Tschüss" sagt.

  • Hallo,
    für mich liesst sich die Situation wie einige schon geschrieben haben, das die kleine mit ihrem Verhalten, versucht etwas zu bekommen was Sie so nicht erhällt. Die Erziehung ist keine einfache Sache, man muss sich nur bestimmten Sachen bewusst sein. Hierzu habe ich vom Jesper Juul " Grenzen, Nähe, Respeckt" ein Buch gelesen. Vielleicht ist es mal als Anregung gut. Es liesst sich leicht und verständlich. Man lernt viel über sich und die Kinder sowie Grenzen, Respeckt und Nähe. Im Grunde genommen ist es bei uns erwachsenen nicht anders, wenn wir etwas nicht bekommen oder nicht so läuft, dann zeigen wir auch bestimmtes Verhalten zB. frust Essen, frust Shopen usw. Kinder zeigen es nur anders...
    Ich habe mit diesem Buch, erkannt wo meine fehler liegen und möchte das Buch nicht mehr missen.
    Wie geschrieben, vielleicht ist es auch etwas für dich.


    Liebe Grüße Marzena

  • Hierzu habe ich vom Jesper Juul " Grenzen, Nähe, Respeckt" ein Buch gelesen. V

    Ja, das war der einzige Erziehungsratgeber, den ich wirklich gelesen habe und der mir weitergeholfen hat. Ich kann den auch nur empfehlen. Ich habe danach auch vieles verstanden, was bei meinem Bruder und meiner Mutter damals schief lief und warum sich das alles so entwickelt hat.

  • Hallo und erstmal danke für die Beiträge.


    Nun um eins nochmal richtig zu stellen. Sie ziehst sich die Socken auch selbst an etc. Dies verhindert allerdings nicht den heulanfall und ständige rumgezuttel ( bis zu 30 Minuten ). Und ja um bei dem Beispiel vom Keks zu bleiben, sie macht ihn auch selbst auf, ich tue dies nicht mehr aus Angst etwas falsches zu tun :(


    Öffnet sie ihn selbst und er zebricht (ich bete innerlich das dies nicht passiert) ist auch dort dasgeheule wieder groß, und man kann ihn nicht mehr essen. :kopf


    Der heutige Morgen verlief so. Ich wecke sie, sie war gut gelaunt, es wurde kurz gekuschelt, ich legte ihr Anziehsachen raus und ging wieder ins Bad. Und schon hörte ich das erste Piensen, irgendetwas zwicke sie. (Ich bin nicht drauf eingegangen) Sie zog sich an und heule, ganz ehlrich ich wollte nicht wissen warum. Bin gut gelaunt aus dem Bad, sie hatte sich wieder beruhigt.


    Ich kämte ihr die Haare ( sehr leicht) es ziept sie heult :rolleyes2:
    Sie konnte einen Zettel für den Kiga nicht finden, sie weint. Ich sagte zieh erstmal Schuhe an ich suche ihn, ist ja kein Drama wir finden ihn schon.
    Zettel gefunden, Welt wieder in Ordnung.


    Wir laufen in den Kiga, sie pienst, irgendetwas an der Hose piekst, ich kurz nachgeschaut ( könnte ja wirklich sein) nichts gefunden, weiter gings.
    Ab rein zum Bäcker, Verkäuferin sagte möchtest du einen Lutscher (ich dachte schon innerlich bitte nicht) denn wenn es nicht die richtige Frage ist.. ja genau sie weint.


    Zu einer Überraschung sagte sie diesmal die Farbe, worüber ich auch etwas im Zwiespalt war. Denn wenn man etwas Geschenk bekommt sollte man nicht noch fordern ich will dies oder das! Anderseits weis sie was sie möchte. Sie hat sich gefreut über den Lutscher.
    Nachdem sie eine Minute gebraucht hat um sich zu entscheiden.


    Sie brauch allgemein recht lange um sich zu entscheiden.
    Leider hat sie das Danke vergessen. Was ich dann übernommen habe. Ich habe sie draussen daraufhingewisen das sie es vergessen hat. Der Lutscher wurde eingezogen.
    Nicht nur wegen dem Danke, morgens gibt es allgemein nichts zu süsses, auch nicht im Kiga.


    der weitere Weg verlief mit, Aua ich habe eine Blase und Humpeln :ohnmacht:

  • Ich glaub, ich würd erstmal am Ton arbeiten.


    Auf Durchzug stellen, wenn sie etwas nur jammernd, weinerlich oder frech hervorbringt:



    Wie bitte? Ich kann dich nicht verstehen. Du jammerst so?


    Wenn du in dem Ton mit mir sprichst, reagier ich nicht...



    Wenn sie was von dir möchte, wird sie ihren Ton anpassen.



    Und möglichst wenig emotional reagieren. Daran schaukelt sie sich hoch.



    Ich würde gar nicht die Pommes wegschmeißen. Viel zu heftige Reaktion. Du hast darauf reagiert. Warum auch. Seelenruhig sagen: Dann iss halt die anderen oder lass es. ( Ketchup kann sie sich doch auch selbst auftun?)



    Bei uns ist Butterbrot und Obst als Alternative zulässig, aber ich denke auch, in dem Alter kann man schon zulassen, dass sie selbst entscheidet, ob sie ißt.



    Auf Danke und Bitte würd ich nicht bestehen. Nur vorleben. Irgendwann wird sie von selbst draufkommen, dass es bei den anderen nicht gut ankommt.




    Halben Tag ins Zimmer sperren geht gar nicht. Solche Auszeiten sind nicht in Ordnung und man erreicht gar nichts damit, außer, dass das Kind auf Lieb spielt, um wieder raus zu dürfen. Eine 5jährige wird nicht im Zimmer sitzen, ernsthaft nachdenken und zur Einsicht gelangen.


    Das ist Isolationshaft, Liebesentzug und die Trennung die absolute Höchststrafe.



    Dann ist es viel besser, zu sagen, wenn du so bist, hab ich keine Lust mit dir zu spielen und dich in dein Zimmer zurückziehst, bei offener Tür.



    Wichtig auch, nicht sie wird ignoriert, sondern ihr Verhalten.



    Strafen ist eh Mist. ES sollten immer logische Konsequenzen sein, und niemals eine Form von Liebesentzug darstellen.



    LG,



    Borte

  • Was ich herauslese ist, dass du schon innerlich total verkrampfst, weil du Angst vor den Reaktionen deiner Tochter hast. Frag dich mal, warum das Weinen für dich so schlimm ist! Ich hatte nämlich ein großes Problem mit dem Schreien von meiner Tochter und zwar schon von Anfang an. Und dadurch wird man als Mutter unsicher in seinem Verhalten, weil man ja quasi auf den nächsten Ausbruch wartet. Frag dich, wovor du wirklich Angst hast.
    Erst als ich mein Verhalten geändert habe und gelassener mit den Ausbrüchen umgehen konnte, läuft es hier entspannter.
    Hast du Angst vor den Reaktionen der anderen, kannst du das Weinen nicht ertragen, hast du generell Probleme mit dem Zeigen von Gefühlen - insbesonders, wenn andere es tun?
    Solche weinerlichen Phasen gibt es bei manchen Kindern, vor allem, wenn es sensible Naturen sind. Wenn du aber selbst noch dabei unsicher bist und das spiegelt sich in deinen Zeilen wieder, dann kommt man schnell in einen Teufelskreis. Ich habe das Gefühl, du läufst wie auf rohen Eiern, um nichts kaputt zu machen. Aber DU bist die Mutter, dein Kind braucht gerade in solchen Fällen Führung und Halt. Eine Basisstation, ein sicherer Hafen.

  • Ich denke mal, Deine Tochter ist ein sensibles Kind. Zudem scheint sie noch sehr intelligent zu sein (bringt sich selbst lesen und schreiben bei). Das ist eine Mischung, die die Kinder dann vielleicht überfordert. Die saugen so viel auf und bekommen so viel mit, das Weinen und Jammern wegen jedem Mist ist dann ein Ventil dafür. Sie lassen es dann raus, wo sie sich am sichersten fühlen und das bist DU. Das muss man aushalten und das ist manchmal schwer.

  • Guck mal hier wegen der Autismusfrage. Wenn das bei ihr zutrifft, könnte man gezielter die Erziehung anpassen und würde sie besser verstehen. So oder so würde ich einen Temin beim SPZ machen mit ihr, um das Verhalten abklären zu lassen. Am besten noch vor der Einschulung.

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. Dolittle ()

  • Oh da hab ich wohl was falsch verstanden :) Ich war der Meinung das die TS die Tochter anzieht und Ketchup auf den Teller macht usw und das Kind dann weint weil es "nicht richtig" ist...


    Hmmm ich glaube das ist schon en bissel schwer... weil es emotional so belastend ist... Wenn das Kind weint, obwohl es für uns sowas von Trivial ist, ist man als Elternteil ja auch ganz schön hilflos...

    :mussweg