Umgang des Kindes in der Psychatrie

  • hallo zusammen,
    ich befinde mich seit knapp 2 Wochen in der offenen Psychatrie weil ich mit der Trennung nicht fertig werde. Es ist eine lange Geschichte, aber ich habe mich selbst hier eingewiesen und bekomme starke Antidepressiva und Tavor (gegen Angstzustände)
    jetzt ist es so das ich aber gern meinen Sohn sehen würde. Die Kindesmutter verweigert mir den Kontakt zu meinem Sohn und sagt das ich erst mit mir wieder klarkommen soll,dann dürfte ich ihn wiedersehen.
    Mein Aufenthalt hier beträgt aber noch ca. 4 Wochen. und ich halte es so lange ohne meinen Sohn nicht aus.
    mir ist es auch bewusst das wenn der kleine hierhinkommt,die negativen Schwingungen wahrnimmt (ihm wurde erzählt das ich im Krankenhaus bin) Mein Sohn ist 6 Jahre alt.
    Darf die Kindesmutter den Kontakt unterbinden?
    Es ist derzeit auch so das ich aufgrund der starken Tabletten kein Auto fahren darf.
    Sogar ein einfaches Telefonat welches ich gestern mit meinem Sohn führte wurde ohne Verabschiedung von der KM apprupt abgebrochen,weil ich ihn vieles fragte und er erwähnte das der neue Papa jetzt ganz oft kommt.
    Er erzählte so viel vom neuen Papa, sie würden dies und jenes machen... ich kam mir abgestellt vor. Ich sagte ihm auch das ich allein sein Papa bin und das es keinen anderen Papa gibt,daraufhin entriss die KM das Telefon und legte kommentarlos auf.
    was soll ich nun tun,ich fühle mich hilflos...

  • Puh, schwierig, ich kann verstehen, dass du deinen Sohn sehen willst. Aber ich kann auch sehr gut verstehen, dass die KM nicht will das er dich in der Psychiatrie besucht.


    Das mit dem Telefonat ist natürlich super blöd, da würde ich dran bleiben und versuchen so oft es geht anzurufen und mit ihm zu sprechen...


    Hast du mit der KM eine Umgangsregelung? Privat oder gerichtlich vereinbart?


    LG

  • Das Thema solltest du mit deinem Therapeuten besprechen und einen Lösungsweg erarbeiten.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Schön, daß Du jetzt Unterstützung bekommst, um wieder zur Ruhe zu kommen. Wegen dem Umgang ist es wohl so, daß die KM meint, Du würdest Deinen Kleinen zu sehr verunsichern, wenn Du Dich gegen ihren neuen Freund stellst. Das ist leider sogar richtig. Du müßtest jetzt versuchen, Deine Rolle im Leben Deines Sohnes neu zu definieren, als der leibliche, aber nicht mehr der soziale Vater. Sprich mal mit Deiner Klinik und frage dort nach, was Du für Möglichkeiten hast, in den nächsten Wochen betreuten Umgang mit Deinem Sohn zu bekommen. Unbetreuten Umgang wirst Du in nächster Zeit nicht bekommen, denke ich. Dabei wäre ganz wichtig, daß Du Deinen Sohn frei erzählen läßt und ihm zugestehst, den aktuellen sozialen Vater auch lieb zu haben. Das ist ganz wichtig, sonst wird dein Sohn emotionale zerrissen zwischen Euch Dreien. :(

  • Es wurde privat vereinbart. Aber ich brenne so darauf meinen Sohn zu sehen, er fehlt mir unwahrscheinlich. ...
    zum Anwalt will ich auch nicht gehen,das hat immer nen negativen Touch.Und Kräftemessen mit der KM wäre jetzt fehl am Platz und ich in einer ungünstigen Stellung.

  • Ich würde keinem Vater, der normerweise guten Kontakt zu seinem Kind hat, raten wollen, dass dieser sich nicht mehr als sozialen Vater sehen soll. Er ist und bleibt der biologische und soziale Vater und es gibt keinen Grund, den neuen Freund der Mutter als etwas anderes zu sehen, als das, was er ist; Mamas Freund. Aber keineswegs ein, wie auch immer gearteter, Vater.

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • ...
    Mein Aufenthalt hier beträgt aber noch ca. 4 Wochen. und ich halte es so lange ohne meinen Sohn nicht aus. ...


    genau das muss man auch lernen... ;)
    ich denke, dass sinnvollste wurde oben schon gesagt- besprech es mit Deinem Therapeuten!


    naja.... ich denke nicht, dass sie auf irgendeine Weise gegen ihren Willen dazu gebracht werden kann, Dir das Kind genau dorthin zu bringen :frag


    grds. holt und bringt der Umgangsberechtigte das Kind....


    Du redest mit dem Therapeuten, und vielleicht ist der bereit, in Deinem Sinne mit der Mutter Kontakt aufzunehmen?

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Es wurde privat vereinbart. Aber ich brenne so darauf meinen Sohn zu sehen, er fehlt mir unwahrscheinlich. ...
    zum Anwalt will ich auch nicht gehen,das hat immer nen negativen Touch.Und Kräftemessen mit der KM wäre jetzt fehl am Platz und ich in einer ungünstigen Stellung.


    Verständlich das er dir fehlt, aber ich sehe keine Möglichkeit das gegen den Willen der KM durchzusetzen... aber die Idee mit dem Therapeuten drüber zu reden finde ich gut, der kann dich bestimmt unterstützen... und vielleicht hat er auch noch Idee zum umgang oder Erfahrung mit anderne Pat. die auch Kinder haben...

  • Aber Du hattest Dich doch getrennt, wie kommt es denn jetzt dazu das Du so umgeschwenkt bist. :frag


    darf meinen Sohn nicht mehr sehen?


    das ist eine gute Frage und daran habe ich nun zu knabbern. ich habe ne Zeit lang alleine gelebt und gemerkt was ich alles falsch gemacht habe. Dann versuchte ich mit meiner Frau darüber zu reflektieren aber sie hatte schnell einen neuen und war nicht mehr zur Diskussion bereit. Damit kam ich nicht zurecht und in meinem Leben ging es schnell bergab mit heftigen Depressionen. zuletzt kam ich mit den einfachsten Dingen zuhause nicht mehr zurecht, geschweige denn mit der Arbeit. Ich habe dann innerlich abgeschlossen mit meinem Leben und hatte suizidale Gedanken. Ich betrank mich also und ging auf eine Autobahnbrücke um mir das Leben zu nehmen. Aus irgendeinem Grund tat ich es nicht,ich war zu schwach. Wiede daheim angekommen beschloss ich, Hilfe zu beanspruchen und ging in die Psychatrie. Hier bin ich nun und muss mit allem fertig werden.
    j

  • Ich würde keinem Vater, der normerweise guten Kontakt zu seinem Kind hat, raten wollen, dass dieser sich nicht mehr als sozialen Vater sehen soll.

    Ich normalerweise auch nicht, aber in diesem Fall denke ich, der TS kann eine "sowohl als auch"-Variante gedanklich und emotionel nicht so gut einsortieren und würde besser damit fahren, für sich eine ganz eigene Rolle zu definieren, die vollständig von der anderen Vaterfigur abgegrenzt ist.

  • Hi AgeUke,


    mal so ganz unter uns, wir sind ja hier alleine. Also nur Du und ich. Ich frage Dich jetzt mal ganz im Vertrauen:


    Kann es sein, dass Du einfach die Maxi-Variante einer Midlife-Crisis hast? :hae:


    Alle, wirklich ALLE Deine Beiträge liegen auf dieser Linie, ganz im Ernst! :lach


    Wenn ich da nicht ganz so falsch liege, dann verrate ich Dir auch die einzig funktionierende Therapie: AUSLEBEN! Kauf Dir ein Motorrad oder ein Cabrio. Flirte mit der Azubine, geh in die angesagtesten Clubs und amüsier Dich. Treib exzessiv Sport und beweise Dir dabei jeden Tag, dass Du Schmerzen aushalten kannst. Vergiss die Psycho-Quacksalber. Kauf Dir eine bescheuerte Sonnenbrille und benimm Dich albern. Such Dir ein sinnloses Hobby und verhalte Dich, als hinge die Welt davon ab, etc.


    Und wenn Du in zwei Jahren wieder im Lot bist, wirst Du ein guter, stabiler, verlässlicher Umgangspapa. Bis dahin hat sich Deine Ex ausgetobt und der Next ist abgeschrieben :daumen


    Und in acht oder zehn Jahren, wenn die Ex in die Wechseljahre kommt, plötzlich lila trägt und alle Welt mit ihrem sinnlosen neuen Hobby nervt, dann nimm Deinen Sohn noch bis zu seinem 18. zu Dir. :winken:


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • hi flo,
    ich glaube du weist nicht was Depressionen sind oder hattest nie welche. Jeder Tag ist eine regelrechte Qual und die Gedankenflut macht mich kaputt. Es ist nicht leicht so etwas nachzuvollziehen wenn man so etwas noch nie hatte.

  • Hallo AgeUke,


    ich kann dich gut verstehen zwecks Depressionen meine Frau litt zwei Jahre darunter, es ist nicht nur schwer für der der die Depressionen hat sondern auch für die Angehörigen.. Ich wünsche Dir jedenfalls alles gute und das du schnell wieder Gesund wirst.


    Zum Thema:


    Du bist und bleibst der Vater egal in welchem Sinne und wie schon gesagt probiere so oft wie möglich mit deinem Kind zu Telefonieren.


    Den Umgang mit deinem Kind würde ich Dir auch raten mit deinen Therapeuten zu sprechen vielleicht findet Ihr ja zusammen eine Lösung...

  • Grundsätzlich:
    1. Der leibliche Vater bleibt genau dies sein Leben lang. Also auch Du.
    2. Dein Sohn braucht einen Vater, der mit seiner Krankheit umgehen kann. Nutze die 4 Wochen in der Psychiatrie und überlege Dir, wie ein stabiles Leben danach aussehen kann
    3. Es geht um das Wohl des Kindes. Dein Bedürfnis, Deinen Sohn zu sehen, verstehe ich, aber klammere Dich nicht daran. Wenn die Absprachen mit der KM nicht funktionieren oder Du den Eindruck hast, dass sie Dich aus Deiner Rolle drängen möchte: wende Dich ans Jugendamt, wenn Du wieder draußen bist, aber auch an Menschen Deines Vertrauens.
    4. Umgangsregelungen am besten schriftlich festhalten, so verbindlich wie möglich. Und wenn das nicht funktioniert, behalte Dir vor, das gerichtlich zu regeln. Aber erst, wenn alles andere nicht funktioniert. Bedenke, dass gerichtliche Auseinandersetzungen immer auch Unruhe im Leben Deines Sohnes bedeuten können.
    5. Schreibe Deinem Sohn einen Brief. Ob Du ihn abschicken willst oder nicht, weiß ich nicht. Dabei aber nicht von Problemen schreiben, sondern vor allem von schönen Erinnerungen, so dass er sich daran freuen kann. "Ich vermisse Dich so sehr" oder ähnliches aber bitte nicht.



    Überlege Dir in der Zwischenzeit, wie Du mittelfristig Deine Rolle im Leben Deines Sohnes siehst. Auch hier würde ich empfehlen, Dich mit Menschen Deines Vertrauens, am besten erfahrene Eltern, auszutauschen.


    Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg und Mut, aber auch die nötige Portion Gelassenheit. Du kannst das schaffen.


    Viele Grüße, musicafides

  • Hallo AgeUke
    in meinen Augen stellt sich in dieser Situation vor allem die Frage tut es deinem Kind gut dich zu sehen. Du steckst so voller Ambivalenzen, das spürt dein Sohn.
    Ich stimme den Vorschreibern zu, wenn es zu einem Besuch kommen sollte, bereite ihn mit deinem Therapeuten vor.


    Gruß Uschi

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.
    Immanuel Kant


  • Das versuche ich ja auch ständig und schreibe ihr das sie bitte meinen Sohn an das Telefon lässt und das ich gleich anrufe. Dann rufe ich an und sie hebt ab und legt gleich wieder auf. Ich komme gar nicht dazu mit ihm zu sprechen.
    Vorhin habe ich im Kindergarten angerufen um mich zu informieren wie es meinem Sohn geht. Da sagen sie es würde ihm gut gehen,mehr auch nicht. Ans Telefon wollten sie ihn aber nicht holen.

  • Ans Telefon wollten sie ihn aber nicht holen.


    und das ist auch gut so (bei allem verständnis dafür, dass du ihn vermisst). du musst auch lernen, ohne deinen sohn zu sein; so, wie du dich an ihn zu klammern scheinst, denk ich, da steht dir noch
    'ne ordentliche lektion bevor.


    Ich normalerweise auch nicht, aber in diesem Fall denke ich, der TS kann eine "sowohl als auch"-Variante gedanklich und emotionel nicht so gut einsortieren und würde besser damit fahren, für sich eine ganz eigene Rolle zu definieren, die vollständig von der anderen Vaterfigur abgegrenzt ist.


    danke für deine erklärung, auch wenn ich sie nicht versteh :nixwieweg was wäre das problem an der sowohl-als-auch-variante, also, wo vermutest du das? es gibt keine andere vaterfigur, das muss die mutter verstehen, und demnach muss der papa sich auch keine neue rolle suchen - mein verständnis solcher situationen.

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • Du schreibst, du bist in der offenen Psychiatrie.
    Ich hab das nach der Trennung auch durchgemacht. Auf einer Brücke stand ich nicht, ich hab mich rechtzeitig vorher selber in die Klinik begeben.
    Da das Kind damals bei mir lebte war es in der Zeit bei der Oma.


    Es war aber so, dass wir dem Kind nicht erzählt haben wo ich bin, er war mit 4 auch viel zu klein für sowas. Offiziell war ich auf einer Schulung mit der Arbeit.


    Der Vorteil an der offenen müsste doch aber sein, dass man auch raus darf?! So was das jedenfalls bei mir. Es war mir besonders wichtig nicht nur mein Kind sondern auch meine Freunde zu sehen, ein wenig Normalität einfließen zu lassen. Mal einen Kaffee trinken gehen….
    Deswegen hab ich mich mit Kind und Oma einfach in einem Park ausserhalb der Klinik getroffen.
    Geht das in deiner Klinik nicht?
    Denn dann sollte doch einem Treffen nichts im Wege stehen?! Naja, ich weiss, es gibt Mütter die das anders sehen….
    Aber versuch ein Treffen ausserhalb hinzubekommen! Wenn sie das ablehnt: Sprich mit den Therapeuten und Ärzten, ob sie es so sehen, dass es zur Genesung beitragen würden und vielleicht würden sie dann die Mutter anrufen um sie dazu zu bewegen?


    Gute Besserung!!