Kündigung Kita-Vertrag seitens Kita

  • Hallo, eine fristlose Kündigung des Kita-Vertrages erfolgte nur aufgrund der Ausführungen des Kita-Leiters beim Vorsitzenden des Trägers. Der Leiter der Kita bringt hierfür die Diskrepanzen zwischen Erzieherin und den Eltern hervor. Es hat in der Vergangenheit immer wieder Konflikte gegeben, so dass die Eltern sich auch schriftlich an den Träger wandten. Diese "Eingabe" wurde nicht beantwortet, stattdessen den Eltern eine fristlose Kündigung übergeben.


    Frage: Ist das rechtens? Was ist mit dem Kindeswohl? Die Eltern haben zwei Kinder, die es betrifft. Muss der Träger bei Ausspruch einer solchen Kündigung nicht die Interessen beider Parteien abwägen? Und noch einmal: Was ist mit dem Kindeswohl, da nunmehr die sozialen Kontakte gänzlich abbrechen, ein Kind dieses Jahr in die Schule kommt und somit keine Vorschule mehr hat.


    Bitte nur kompetente Antworten, gern auch per PN.

  • Hallo, habe mich nun einmal selbst kundig gemacht und bin darauf gestoßen, dass man mit einem Betreuungsvertrag ein Dienstverhältnis/-vertrag mit der Kita hat.


    Demzufolge müssen auch die gesetzlichen Bestimmungen im Falle einer fristlosen Kündigung Beachtung finden.


    D.h., dass: "...unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalles und unter Abwägung der Interessen beider Vertragsteile..." erst eine Kündigung ausgesprochen werden darf.


    Das ist nicht geschehen! Die Eltern wollen sich nun an höhere Instanzen wenden, sind nun aber ebenfalls nicht mehr an einer Aufrechterhaltung des Vertrages interessiert.


    Was ist geschehen? Das Kind wurde von Tante und Onkel mittags abgeholt. Es hatte noch nicht gegessen. Das Kind wollte nur noch weg, war froh, dass Onkel und Tante da waren. Ein Zureden, es solle doch erst noch in Ruhe Mittagessen, lehnte das Kind wehement ab. Es stampfte mit den Füßen auf. Keiner der Erzieher kümmerte sich darum. Onkel und Tantchen waren durcheinander, da das Verhalten für das Kind atypisch war. Somit wurde das Kind mitgenommen und abgemeldet bei einer Erzieherin.
    Im Auto platzte das Kind dann raus, dass es von einer Erzieherin (Name bekannt) gehauen wurde, dass es ihm weh tat und zeigte auf den Hinterkopf dabei.


    Tante rief dann von zu Hause bei der Leitung an, die sich informieren wollte. In einem zweiten Telefonat ca. eine halbe Stunde später entgegnete man der Tante, dass das nicht stimme, man keine Zeit mehr hat und noch was anderes zu tun hätte. Das Gespräch war somit beendet.
    Am gleichen Abend erhielten die Eltern per persönlichen Einwurf die Kündigung. Interessant: Das Schriftstück wurde am Tag des oben beschriebenen Geschehnisses erstellt.


    Hier wird m.E. ein Konflikt auf der Erwachsenenebene am Kind ausgetragen, so nach dem Motto: Wenn ihr Eltern "euch nicht fügt" (mündlich so den Eltern schon im Gespräch gesagt worden), dann tun wir euch eben weh über diese Ebene.


    Was passiert da? Eltern werden mundtot gemacht! Andere Eltern mit gleichen Problemen trauen sich nicht mehr, diese anzusprechen. Beschwerdekultur gleich Null! Es wird sich nicht dem Konflikt gestellt und auch nicht nach konstruktiven Lösungsmöglichkeiten gesucht. Es wurde ein Exempel gegen die Eltern statuiert. Andere Eltern wurden unter Ausschluss der betreffenden Eltern eingeladen und es wurde mit diesen der Ausschluss besprochen und festgelegt, ohne Beisein des Trägers, ohne Beisein des Kita-Ausschusses.


    Welche Art der Pädagogik ist das, die dort Anwendung findet? Sollte man dort wirklich sein Kind hingeben?
    Eltern planen nun die Wegzug, da sie die Ausgrenzung ihrer Kinder befürchten. Kind A wurde bereits aus der Kita genommen, da mit diesem keine pädagogische Arbeit erfolgte (Bestätigung durch Frühförderung, Bestätigung durch Kind, Bestätigung durch die Erzieherin im Entwicklungsgespräch). Eltern haben schnell einfach nur noch handeln können und Kind A in eine andere Betreuung untergebracht, da beide berufstätig sind. Kind A ist super glücklich, quaselt wie ein Wasserfall, hat Anschluss gefunden, ist selbstbewusster und das schon nach drei Wochen der "Umsetzung".
    Kind B hat keine Betreuungsmöglichkeit. Mutter droht jetzt die Kündigung, da sie nun zu Hause bleiben muss.


    Fassungslosigkeit macht sich mir breit und ich werde alles tun, damit ich diesen Eltern Unterstützung bieten kann, denn ich kann mich dem Gefühl nicht verwehren, dass hier eine Diskriminierung stattgefunden hat, die zu Lasten der Kinder ging und geht!


    Wer hat noch hilfreiche Tipps, wie man nun handeln kann?


    Wie gesagt, die Eltern wollen hier weg! Das jedoch geht nicht von heute auf morgen. Sie erfuhren keine Elternarbeit, andere Eltern schon! Das forderten sie einfach nur ein! Was daraus wurde: Ein emotionaler Krieg, der wider jeglichen Sachverstandes liegt und auch zeigt, wie sehr es um das Kindeswohl ging und geht!

  • Hallo!
    Habe gerade den Beitrag gelesen. Wir hatten auch so einen Kindergarten. Mein Sohn ist mit einer Jackentasche voller Glasscherben nach Hause gekommen. Die Erzieherin im Kindergarten meinte nur, sie hätten im gesagt, er solle sie auf einen Haufen schmeißen. Sie war auf grund des Alters wohl zu faul dafür! Der Junge war 4 Jahre alt. Hätte er die Glasscherben alleine aus der Tasche geholt, hätte er sich heftig geschnitten. Und was passiert wäre, wenn er mit den Scherben hingefallen wäre, brauche ich nicht zu schildern. Das passierte während einer Waldwoche. Bei der nächsten Waldwoche wollten wir ihn nicht mitgeben. Es gab keine Alternative. Keine Betreuung im Kindergarten und auch keine Möglichkeit ihn in einen anderen Kindergarten in der Nähe zu bringen.


    Wir haben uns dann an das Verwaltungsgericht gewendet. Der Richter hatte sehr viel Verständnis; aber leider keine Möglichkeit von rechtlicher Seite her!


    Wir haben ihn dann nicht mehr zum Kindergarten gebracht. Er war auch froh darüber.



    Gegen Schule und Kindergarten kommt man nur sehr schwer an als Eltern. Kindeswohl scheint auch keinen mehr zu interessieren.



    Ich wünsche viel Kraft und Durchhaltevermögen!



    LG


    Mäuschen

  • Was ist geschehen? Das Kind wurde von Tante und Onkel mittags abgeholt. Es hatte noch nicht gegessen. Das Kind wollte nur noch weg, war froh, dass Onkel und Tante da waren. Ein Zureden, es solle doch erst noch in Ruhe Mittagessen, lehnte das Kind wehement ab. Es stampfte mit den Füßen auf. Keiner der Erzieher kümmerte sich darum. Onkel und Tantchen waren durcheinander, da das Verhalten für das Kind atypisch war. Somit wurde das Kind mitgenommen und abgemeldet bei einer Erzieherin.


    Jetzt mal alles andere außer Betracht gelassen - das ist eine miese Situation - da hätte sich unsere Kiga-Leitung aber auch die Eltern zur Brust genommen - erst
    tauchen Abholer kurz vorm essen auf und dann soll das Kind noch "in Ruhe" mitessen???


    Zudem ganzen Rest - das Vertrauensverhältnis ist zerrüttet - es sollte der Vertrag aufgelößt werden - von beiden Seiten.


    Die Eltern können dann den Vorfällen nachgehen, aber wahrscheinlich wird es schwer - wenn sich in der Elternschaft nicht andere Betroffene finden.


  • Umgekehrt war es der Fall, denn die Verwandten waren zum richtigen Zeitpunkt an der Kiga, der Bus kam eine halbe Stunde später an. Das Mittagessen hätte längst durch sein müssen, war es so eben nicht.


    Betroffene gibt es, denen wurde nunmehr auch gekündigt, wie ich erfahren habe. Frei nach dem Motto: "Wenn du nicht funktionierst, schmeißen wir dich raus." Anderen Eltern wird jetzt mit diesen "Beispielen" der Kündigungen gedroht und Angst gemacht. Ihnen wurde "nahegelegt", sich von den Schriftstücken zu distanzieren, anderenfalls wird auch ihnen gekündigt.


    Tja, super Elternarbeit!