Unterhalt - brauche ich jetzt echt einen Anwalt oder ist ein Mediationskurs sinnvoller?

  • Hallo alle Zusammen,


    es ist so... Sohn ist 2,5, KV lebt in Berlin, hat Kind 2 mal gesehen, kein Kontakt, kein Unterhalt. Hat das erste Lebensjahr des Kindes gearbeitet und soviel verdient, dass der Mindestunterhalt (durch Beistandschaft) festgesetzt wurde. Nachdem ich den Titel hatte, hat er zufällig seinen Job verloren/gekündigt/wasweißich. Seit dem lebt er offiziell von ALG2 und hat zwischenzeitlich immer mal wieder Jobs. Die Beistandschaft hat mehrfach versucht den Unterhalt einzutreiben, konnte aber nix erreichen, weil er sich immer rechtzeitig arbeitslos gemeldet hat. Mir wurde zur Anzeige wg Unterhaltspflichtverletzung geraten. Hab ich gemacht. Hab mich bei dieser Gelegenheit von dem Polizisten dumm anreden lassen müssen, aber er hat die Anzeige tatsächlich eingereicht und neulich kam ein Brief vom Staatsanwalt der mich darauf hinwies, dass in diesem Fall keine Unterhaltspflichtverletzung vorliegt, da der Herr von ALG2 lebt. Ich habe versucht, die Beistandschaft zu erreichen, die allerdings nicht zu erreichen war wg. Personalmangel im Münchner Jugendamt Abteilung Beistandschaften. Also habe ich selbst Widerspruch eingelegt und habe die Situation geschildert und darauf hingewiesen, dass doch bitte auch mal die Akte bei der Beistandschaft geprüft werden soll. Heute kam ein Schrieb, dass die Ermittlungen eingestellt bleiben, da der Mann derzeit von Alg 2 lebt. Nun frage ich mich... Was ist mit der Zeit, in der er konnte? Ist das jetzt egal, ob er konnte und es nicht tat, da er ja nun nix hat, was man ihm nehmen könnt??? Kann ich das jetzt der MVV auch sagen, wenn ich schwarz fahr? Oh sorry, leb von ALG2 aufgrund meiner akuten wirtschaftlichen Verhältnisse war es mir nicht möglich ein Ticket zu kaufen, Bahn gefahren bin ich trotzdem...? Mein Papa musste damals nen 400 Euro Job annehmen, um den Unterhalt für meinen Bruder aufbringen zu können, hat das Gericht geurteilt. Sollt ich jetzt besser nach nem Anwalt gucken um ein ähnliches Urteil zu bekommen? Oder ist das sinnfrei und ein Meditationskurs wäre angebrachter... Hat da jemand Erfahrung?


    Liebe Grüße Caro

  • Huhu,


    ich würde auf jeden Fall einen Anwalt hinzuziehen.


    Habe ebenfalls den KV angezeigt - ohne Erfolg.


    Nun habe ich einen Anwalt aufgesucht und habe bisher Teilerfolge zu verzeichnen.


    Schau mal, ob du einen Beratungshilfeschein bekommen kannst.

  • Das Jobcenter kümmert sich darum, ihn aus dem Leistungszug zu bekommen - kann ich mir zumindest anders nicht vorstellen.


    Ob er allerdings je wieder mehr als 1000 Euro netto Selbstbehalt verdienen wird :frag


    Ich kenne einen Anwalt der hat zur Zhalung aufgefordert und passende Stellenangebote mitgeschickt, mit Klage gedroht und seitdem
    zahlen die Großeltern des Vaters, damit dem Jungen "nichts passiert" - auch OK.


    Vielleicht bekommst du ihn vor einen Richter der ihn zur Arbeitssuche verdonnert - das kostet aber ggfls viel Kraft...


    Ich würde die Beistandschaft weiter laufen lassen - ewig kann er nicht von ALG II leben.

  • @ Zann: Ich gratulier Dir!!! Und muss gestehen, dass mir bei der Lektüre Deines Romans die zwingende Notwendigkeit eines Meditationskurses unabdingbar erscheint... Das dauerte ja ewig! Wobei, mit 2,5 jahren "sinnloser" Beistandschaft bin ich ja auch schon gut dabei....


    @ Lena: Die von der Unterhaltsvorschusstelle hat gesagt, dass es unmöglich ist, in Berlin Arbeit zu finden, was ich ziemlich spukig finde, da nicht ganz Berlin auf Alg2 angewiesen zu sein scheint. Ich selbst bin davon überzeugt, dass die Arge in ländlicheren Regionen sicherlich daran interessiert ist, ihre Klienten möglichst zügig in Lohn und Brot zu bringen, aber in der Stadt... allein hier im Umfeld kann man beobachten, dass wer nicht arbeiten will, auch nicht arbeiten braucht. Druck gibts da gar nicht. Mal ne kurze ABM, aber nichts ernstes.

  • Hallo!


    Nachdem ich gestern meinen Emotionen mal wieder hier im Forum Raum geben musste...Möchte ich heute die positiven Neuigkeiten auch nicht außen vor lassen!


    Ich war heut beim JA, weil ich UNBEDINGT die Briefe der Staatsanwaltschaft vor dem Wochenende mit Wuttränchen im Knopfloch abliefern wollte, da ich befürchtete, ich würde übers Woe vor Zorn platzen, wenn ich nicht sofort etwas unternehme (terroristische Aktionen etc. ausgeschlossen, denn ich bin ja allein für Zwerg verantwortlich und mir dessen bewusst). Also waller ich ins JA, versuche auf dem Weg dorthin meinen Beistand zu erreichen (erfolglos), kopier die Schreiben im Vorzimmer, lasse sie hinterlegen, weil mir spontan klar wurde, dass affektive Handlungen an dieser Stelle gegenüber meiner Beistandschaft möglicherweise negative Konsequenzen nach sich ziehen würden, verlasse das Gebäude - mit Wutträne im Knopfloch. Beim Rauchen klingelt das Handy, Beistandschaft am Apparat. Ich schildere die Situation, sie fällt aus allen Wolken und teilt mir nicht allen ernstes mit, dass der Herr STAATSANWALT sowie der Herr OBERSTAATSANWALT - allen Ernstes (obwohl sie in beiden Schreiben beteuerten, denn Fall eingehend geprüft zu haben!!!) KEINEN EINZIGEN BLICK IN DIE AKTE GEWORFEN HABEN, so dass sie dachte, ich hätte die Anzeige gar nicht erstattet, wie von ihr empfohlen... :motz::motz::motz::nawarte:


    Allerdings hatte sie bereits am 11. 1. eine Überprüfung des Falles bei der Arge Berlin angeordnet, weil so lang kann man ja gar nicht arbeitslos sein, wenn man sich bemüht. Außerdem wird sie nächste Woche mit ihrem Vorgesetzten sprechen, um weitere Schritte einleiten zu können was meine Anzeige betrifft, da diese in keinster Weise als haltlos zu bezeichnen ist.
    VOLL GUT :party


    Nichts desto Trotz werde ich mir Deine Geschichte, Zann, zu Herzen nehmen und den Pittbull unter den Anwälten in dieser Stadt ausfindig machen und ihm diesen Fall übermitteln. Denn meine Nerven sind mir irgendwie für so nen Mist zu schad...


    Irgendwelche Tipps für "Pittbull-Anwalt in München"?

  • Hallo , ich bin ja neu hier.
    Allerdings hab ich dein Spielchen hinter mir. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den KV alles eingestellt, weil er ja trotz seines Gewerbes, was ja leider nur Minusgewinne abwirft, immer die Konten im Minus hat. Der "arme" Kerl konnte ja nicht noch den Kindesunterhalt zahlen. Die Schwarzgeldkonten konnte ich ihm leider nicht nachweisen, ich hatte leider keine 5.000 € übrig für den Privatdetektiv.
    Daher rate ich dir dringend: mach den Meditationskurs, da hast du wenigstens was von!
    Grad hat sich auch noch der Mann meiner besten Freundin getrennt und ich glaub ich hab ein deja-vu!!!
    Das hilft dir jetzt auch nicht, aber der Kurs wird deine Nerven entspannen, das brauchst du , sonst wirst du noch verrückt.
    Gruß und schönen abend

  • Buddhistisches streiten ;-)


    Wie gesagt, plane beides. Hast du eigentlich gewusst, törtchen, dass du dir den Unterhalt auch von den Großeltern holen kannst? Das wird mein weg werden, wenn die Staatsanwaltschaft u der kv diese Notwendigkeit nicht erkennen... Denn ich bin davon überzeugt, dass dann ganz schnell bekannt wird, wo meiner schwarz arbeitet und in deinem Fall ist das sicher auch großartig, weil wer kommt schon noch gerne für die Fehler seiner Sprösslinge auf, wenns nicht zwingend nötig ist?

  • weil wer kommt schon noch gerne für die Fehler seiner Sprösslinge auf, wenns nicht zwingend nötig ist?


    ich kenne Großeltern die zahlen seit 5 Jahren - damit ihr Sprössling nicht belastet wird


    Die Oma schaut auch 3 x im Jahr (Ostern, Weihnachten, Geburtstag) vorbei und liefert Geschenke ab = schlechtes Gewissen.


    Der Papa ist noch nie in Erscheinung getreten.

  • An den Ohren würde ich den Zwerg in den Steinbruch ziehen, wenn der mal sowas macht!!! Und besser die Großeltern zahlen, als wenn es keiner tut, find ich, denn Geld ist nicht alles, aber es beruhigt doch ein wenig.

  • Ich wohn in Hessen, KV auch in München. Glaub ich :-). Das JA hier macht sich schon nicht kaputt, aber in München scheinen die sich auch nicht totzuarbeiten. Die Konstellation ist eine andere, denn natürlich läuft die Beistandsschaft hier. Aber was ich immer so dolle fand, das wenn ich mal im JA angerufen habe, sie zwar gesagt hat sie hätten den Gerichtsvollzieher geschickt. Aber der KV hätte -paß auf!- die Tür nicht aufgemacht :lgh. Wenn es so einfach ist sich von Schulden zu drücken die vor 2 Jahren um die 13K betrugen, na, dann werde ich auch mal Kindsvater :-).
    Ich hab so den Eindruck, das JA vor Ort "ihren" KVs nicht zu sehr auf die Füße latschen, wenn das Kind woanders wohnt.
    Nachdem rausgekommen war das KV u.a. auch Geschäftsinhaber ist, ich hatte mich "verplappert", weil ich dachte die wüßten das nach immerhin 8 Jahren, wurde ein wenig mehr Druck ausgeübt. Ich sollte auch eine Unterhaltspflichtverletzung anzeigen, oder das JA hat es gemacht, egal, rausgekommen ist dabei nichts, weil -paß auf!- der KV unter seiner Adresse nicht mehr auffindbar war :lgh. Das Verfahren wurde nach einem Jahr eingestellt. Bei meinem letzten Anruf, hatte KV sich zwar hier beim JA gemeldet, aber noch immer keine Adresse angegeben, er wäre aber über seine Mutter zu erreichen. Die in Dresden wohnt (Drei-Städte-Konstellation). Und die SB, die für meinen Sohn "arbeitet", war zufrieden damit. Tatsächlich habe ich mich mehr als einmal gefragt, für wen die eigentlich tätig wird, für das Kind jedenfalls nicht. KV kann sehr charmant sein, aber egal. Ich hab auch in den ganzen Jahren vielleicht 5 Briefe von denen kommen, davon 2 Titel. Das die einen irgendwie auf Stand bringen würden, darauf kann ich wohl lang warten.


    Fakt ist: Ich hab mich auch jahrelang geärgert. Das der KV nicht Unterhalt gezahlt hat, bedeutete für mich das Aufstockertum, und d.h. alle halbe Jahre beim Jobcenter antanzen, und diesen Knebelschrieb unterschreiben. Es hieß auch das ich mir lange keine größere Wohnung leisten konnte. denn natürlich sind 1-2 Hundert Euro etwas was man gut für eine Wohnung gebrauchen kann. Aber ich habe das "Zen" ohne Meditation erreicht und mich einfach bemüht, soviel Geld ranzuschaffen, das ich Sohn und mich selbst versorgen kann. Plus 3ZKB.


    Mittlerweile ist Sohn 10 Jahre alt. KV hat im letzten Jahr 50,- Euro gezahlt, letzten Monat auch und diesen Monat sind 200,- eingelaufen. Die 50,- Euro im letzten Jahr und die Tatsache das man ihn über seine "Mutter" erreichen kann, hat mich so erschrocken, das ich ihm eine SMS geschickt hab, ob alles in der Familie i.O ist. Ich dachte echt, sein Vater wäre gestorben und er hätte geerbt, das er plötzlich zahlt nach so langer Zeit was zahlt. Die Großeltern sind übrigens vermögend, aber auf die ist das JA nie zugegangen.
    KV hat vor Weihnachten das 1. Mal mit Sohn telefoniert(!), und er würde ihn gern sehen bzw. ihm auch gern eine Freizeitcamp o.ä. zahlen. Seine Adresse habe ich aber noch immer nicht. Mich macht das alles mißtrauisch, das er plötzlich zahlt und so verbindlich ist, und ganz sicher rechne ich nicht mit dem Geld. Irgendwas ist da unheimlich... :hm...

  • Furchtbar!!! Man sollte diese Leut öffentlich denunzieren! Sicher arbeit ich auch drauf hin, ohne arge klar zu kommen. Ab September ists dann auch soweit...aber... Ich hab einfach keinen bock, auf das Geld zu verzichten, weil es uns zusteht. Und wenns nur darum geht, dass ich net jedes zehnerl umdrehen muss.
    Bin immer noch auf der Suche nach dem Pittbull...

  • Sache ist durch. Überprüfungsantrag wurde abgelehnt wegen formaler Fehler bei der Antragstellung durch den beauftragten Anwalt sowie der Mutwilligkeit der Klägerin, also ich.
    Zusammenfassend: 3 Instanzen, vertreten durch bestens honorierte Juristen waren NICHT in der Lage, die Jugenamtsakte einzusehen. :wand Fazit: Die Nerven hätt ich mir besser gespart.


    Vielen Dank für den "kollegialen" Beistand!


    Liebe Grüße Caro

  • Also das heisst jetzt?


    Was sagt dein Anwalt bzgl. KU durch Großeltern? Wäre da was zu holen?

  • Großeltern? Wieviel Kohle haben die denn? Wohl mehrere Tausend im Monat, oder was?! Das sind doch Beispiele, die es kaum gibt!!