Traurig wenn Kind weg ist

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mal bei den anderen getrennt-lebenden um Rat fragen, ob es Ihnen teilweise ähnlich geht bzw. wie sie mit dieser Situation am besten umgehen:


    Wenn mein Kleiner (3 Jahre) bei mir ist und es so langsam auf den Zeitpunkt hinaus läuft, wo die Mutter ihn wieder abholt, bereite ich ihn darauf vor, dass gleich die Mama kommt, etc.
    Dann holt sie ihn ab, das klappt doch ganz gut, bis auf manchmal auf ein "Ich will aber bei Papa bleiben...".
    Aber mit Überredungskunst und Ablenkung schaffen wir diese Hürde auch :)
    Jedenfalls sind sie dann beide aus der Tür, der kleine ruft noch "ich hab dich lieb Papa", die Tür geht zu, und ich werde einfach traurig.
    Nicht, dass es ihm schlecht gehen würde, wenn er die Zeit mit seiner Mutter verbringt, nein... es geht mir vielmehr darum, dass er einfach weg ist und ich jetzt keine Zeit mehr mit ihm verbringen kann. Ich denke dann die ganze Zeit nur noch an ihn und bin erstmal ne Stunde zu nix mehr zu gebrauchen, weil mich das immer mitnimmt.
    Auch Ablenkung bringt nix - mein Kopf ist bei meinem Kind.


    Kennt ihr diese Situation ?
    Was macht ihr dann ?
    Ich kann mich doch nicht 3 mal die Woche verrückt machen, wenn sie ihn hier abholt ?!
    Das habe ich jetzt schon seit nem guten halben Jahr und komm einfach nicht drüber hinweg :/

  • was bedeutet Dein Kind für Dich?


    Wie warst Du in einer Beziehung?


    Auch Kinder sind uns nur geliegen, und wir dürfen sie ein paar Jahre lang begleiten.... mal mehr, und später immer weniger :troest
    Kinder sollten keine Lückenfüller, für ein unerfülltes eigenes Leben sein-
    bei mir drängt sich der Gedanke oft auf, wenn ich so etwas lese- vielleicht sehe ich das auch falch :frag

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Vielleicht hilft es einfach daran zu denken, daß ihr eine schöne Zeit hattet und das du ihn schon ganz bald wieder siehst.


    Bin nicht in deiner Situation, aber ich denke "immer positiv denken".


    Mehr Sorgen würd es mir machen, daß er deine Traurigkeit mitbekommt und die Übergabe damit sehr erschwert werden könnte.
    Denn er will ja Papa nicht traurig machen.


    Wünsche dir alles Gute.

    tanze als würde dich niemand sehen
    liebe als wäre dein Herz nie gebrochen
    singe als würde dich niemand hören
    & lebe als gäbe es keinen Morgen

  • Hallo MrM,


    das kenne ich auch - allerdings ist es am schlimmsten, wenn ich auch sonst nicht so "im Lot" mit mir selbst bin - das geht in eine ähnliche Richtung wie Luchsie in ihrer Antwort schreibt. So lange meine Tochter bei mir ist, bin ich abgelenkt und natürlich glücklich über sie - ist sie weg, falle ich auf mich selbst zurück.
    Auch der Aspekt, dass ich dann eigentlich machen könnte, was ich will und nicht vom Kind "fremd bestimmt" werde, spielt eine Rolle: manchmal falle ich dann in ein richtiges Loch und weiß erst einmal nichts mit dieser unfreiwilligen Freiheit anzufangen, anstatt gleich "umzuschalten" und das "Erwachsenenprogramm" genießen zu können.
    Mir hilft es, mich daran zu erinnern, dass es mein Kind beim anderen Elternteil auch gut geht und mir hilft auch, mir schon vorher etwas schönes für mich selbst mir vorzunehmen.
    Und außerdem spielt vielleicht auch die Trauer über die Trennung (um des Kindes willen?) eine Rolle. Diese braucht evtl. auch ihren Raum und ihre Zeit? Zumindest erkläre ich mir auch so meine zeitweilige Traurigkeit, wenn mein Kind beim anderen Elternteil ist. Bei diesem Aspekt hilft es mir, nicht damit zu hadern, sondern die Traurigkeit dann einfach anzunehmen und sie auszuhalten: sie wird auch wieder schwächer.
    Du kommst darüber vielleicht nicht sofort hinweg - doch je eher du für dich erkennst, was die Traurigkeit bei dir überwiegend bedingt, desto eher kannst du einen Umgang mit ihr finden und sie wird "handhabbarer" und erträglicher.
    Dafür wünsch ich dir Klarheit und Ruhe!
    LG Karina

    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll."


    Georg Christoph Lichtenberg

  • Vielleicht hilft es Dir, wenn Du die schöne Zeit, die Ihr zusammen hattet, noch einmal Revue passieren läßt, wenn er abgeholt wurde, die schönen Gefühle festhältst, anstatt nur daran zu denken, daß er dann wieder eine Weile weg ist. Es ist besser für Euch beide, wenn Du möglichst viel an das Gute, was Ihr miteinander habt, denkst, ohne darüber nachzudenken, daß es Dir lieber wäre, wenn er immer da wäre, denn das ist nicht möglich. Er ist nicht immer da, aber ist manchmal da und wenn er da ist, ist es schön. Halte Dir das vor Augen und mach Dir klar, was für ein Glückspilz Du bist, das dieser wundervolle kleine Engel immer wieder in Deinem Leben auftaucht.

  • ICh kenne das auch, allerdings war es bei mir anders. Wenn ich meinen Sohn zur Mutter zurück gebracht habe, hat der kleine immer geschrien das ich nicht gehen soll und bleiben solle, meine EX drohte sofort mit Vaterentzug (Zitat: Wenn du weiter so einen terz machst darfst du Papa nie wieder sehen)! Ich hatte mit dem KIndergarten darüber gesprochen, weil er in dieser zeit einfach nicht dort hin wollte und seine Mama auch da drohte wenn du nicht in den Kindergarten willst, dann darfst du bei Papa nicht mehr schlafen oder ihn nicht mehr sehen. Die Erzieherin im Kindergarten sagte es ist Verlustangst das er mich verlieren würde, aber wen wundert es wenn solche Drohungen ausgesprochen werden. Ich hatte diesbezüglich ein Gespräch mit der Erzieherin und auch mit meiner EX, ich habe dem kleinen eine Kindgerechte Erklärung gegeben und ihm Zuversicht und Sicherheit gegeben und meiner EX wegen Ihrer Drohungen einies zu dem Thema gesagt, seitdem Sie ihm nicht mher droht, hat der kleine keine Probleme mehr und ich bin sicherer ihn ohne Bedenken bei ihr zu lassen.


    Wenn ich vorallem nach mehreren Tagen meinen Sohn dann für ein paar Tage nicht sehen kann, bin ich auch traurig, nutze die Zeit aber für mich.
    Generell darfst du deinem Kind deine Unsicherheiten nicht spüren lassen, denn glabe mir er merkt das und er liebt dich genau wie du ihn liebst. Ihr seht Euch wieder und macht was schönes.


    LG,
    Tranf

  • Jedenfalls sind sie dann beide aus der Tür, der kleine ruft noch "ich hab dich lieb Papa", die Tür geht zu, und ich werde einfach traurig.
    Nicht, dass es ihm schlecht gehen würde, wenn er die Zeit mit seiner Mutter verbringt, nein... es geht mir vielmehr darum, dass er einfach weg ist und ich jetzt keine Zeit mehr mit ihm verbringen kann. Ich denke dann die ganze Zeit nur noch an ihn und bin erstmal ne Stunde zu nix mehr zu gebrauchen, weil mich das immer mitnimmt.


    Das kann ich - auch 6 1/2 Jahre nach der Trennung - total verstehen und finde das auch absolut legitim und richtig.
    Es wird aber mit den Jahren anders, und Du lernst damit umzugehen. :strahlen


    Luchsie: Natürlich löst man sich irgendwann vom Kind ab, aber nicht von 3 Jährigen, und nicht so gern nach ein paar wenigen Umgangstagen.

  • Mehr Sorgen würd es mir machen, daß er deine Traurigkeit mitbekommt und die Übergabe damit sehr erschwert werden könnte.
    Denn er will ja Papa nicht traurig machen.


    Aber ehrlich? Immer den eiskalten Papa spielen mag ich auch nicht.


    Meine Mädchen sind jetzt sechs und hatten vor eineinhalb Jahren ne Phase, dass sie sporadisch an den Enden der Wochenenden angefangen haben zu weinen, weil sie nicht weg wollten. Und da sag ich halt mal, dass dann der UE auch ein paar Tränen vergießen darf, wenn ihm/ihr danach ist, den Kindern aber auch erklären muss, dass es nunmal gut so ist, wie es ist und der KIGA/Schule beim BET auf sie wartet.


    By the way: Fast schon legendär ist der letzte Sommer gewesen, als wir zwei Wochen bei meiner Familie Urlaub gemacht haben. Am Vorabend der abreise fängt erst meine eine Tochter wegen des bevorstehenden Abschieds an zu weinen, dann meine Schwester, dann meine Mutter. Als ich meine erste Tochter soweit wieder beruhigt hatte fing meine zweite an, und dann konnt ich mich auch nicht mehr zurückhalten. Das ganze ging dann ne knappe Stunde. So aus der Entfernung finden alle Beteiligten diese Situation immer noch mega-komisch. :lgh

  • Luchsie: Natürlich löst man sich irgendwann vom Kind ab, aber nicht von 3 Jährigen, und nicht so gern nach ein paar wenigen Umgangstagen.


    ich denke, hier wird das Wechselmodell gelebt, oder das Kind lebt beim Vater, und besucht die Mutter.... :frag


    Ich kann mich doch nicht 3 mal die Woche verrückt machen, wenn sie ihn hier abholt ?!

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)