Hilfe-Trotzanfälle, ich kann nicht mehr!

  • Hallo liebe Mamas und papas,


    mein Kleiner ist 2 Jahre und 4 Monate und ich bin verzweifelt. Er bekommt regelmäßig wahnsinnige Trotzanfälle. Er war ein Schreibaby und von Anfang an nicht einfach aber im Moment weiß ich nicht weiter. Er bekommt Wutanfälle mehrmals am Tag z.B. gestern: Wollte sich nicht anziehen morgens, ich versuche immer geduldig zu sein, sage: So , anziehen für den KiGa. Nein, er will nicht , bockt, schreit. Wenn ich ihn aus dem KiGa abhole, will er mit mir zusammen weiterspielen. Ich gehe immer erstmal drauf ein , spiele mit ihm aber dann eskaliert es wieder. Die Kindergärtnerin hilft mir schon oft beim Anziehen. Gestern Abend hat er vor Wut ein Glas zerschmissen. Heute morgen wieder nicht anziehen.... Leute, ich liebe mein Kind aber ich bin heute heulend zusammengebrochen. Was mache ich falsch??????Er lehnt sich total gegen mich auf.
    Ich wünsche mir so sehr ein harmonisches Miteinander.


    Wer weiß Rat? Oder würde mal mit mir telefonieren. Ich bin manchmal so am Ende. Versuche wirklich immer geuldig zu sein aber auch Grenzen zu setzten . Es ist mein erstes Kind und ich stehe mit diesen Wutanfällen meist allein da. Bei Papa macht er das nicht aber der ist auch nur 1 mal die Woche 3-4 Stunden da. Da macht er das natürlich nicht.


    Meine Sorge ist, das ich hier grundlegende Autorität hier nicht klar mache und er mich später nicht für voll nimmt.



    Was mache ich bloß? Ich könnte schon wieder heulen:-(

  • Meine erste Idee ist, Du versuchst es "zu" harmonisch. Bitte nicht falsch verstehen, ich weiß, Du meinst es gut. Aber kann es sein, dass Du einfach klar machen musst, dass Du die Mami bist und das Sagen hast? Harmonie kann auch dann entstehen, wenn die Rollen klar definiert sind. Dein Kind testet seine Grenzen aus und die musst Du ihm aufzeigen.


    Nicht verzweifeln, das wird sich auch alles wieder geben. :daumen

  • Zitat

    Ich gehe immer erstmal drauf ein , spiele mit ihm aber dann eskaliert es wieder.


    Ich denke, genau da liegt der Fehler. Er hat Erfolg mit seinem Widerstand, also widersetzt er sich immer wieder. Sei strenger, ohne unfreundlich zu werden. Sag ihm ganz lieb, was Du willst und dann setzt Du es durch. Immer.

  • Also mit Schreibabys hab ich keine Erfahrung, auch nicht, ob sich die dann auch je Altersstufe anders verhalten.


    Generell jedoch meine ich auch - klare Konsequenzen. D.h., wenn Du ein Nein setzt, dann musst Du es auch durchziehen. Das Gezeter des Kleinen kann dann schon mal länger gehen, doch je öfter die Konsequenz auf Dein Nein erfolgt, desto mehr wird ihm klar - das Wort von Dir hat Gewicht.
    Fange nicht in der Früh damit an, sondern nachmittags. Sobald er das bei 2 oder 3 Dingen regelmäßig merkt, wird sich das auf den gesamten Ablauf positiv auswirken.


    Kinder suchen Grenzen - Eltern müssen sie ihnen geben. So bekommen die Kinder ihre Sicherheit.


    Das wird schon ... :knuddel


    Alles Liebe Sabia

  • Da hilft nur konsequent sein - auch wenn er vielleicht dann erst richtig aufdreht mit der zeit wird er merken das er damit nicht weit kommt!!!
    Setz grenzen und zieh die auch durch, auch wenn es sehr anstrengend sein kann!


    Meine Tochter ist 3 Jahre was meinst du was wir manchmal fuer ein Geschrei hier im Haus haben??!!! :ohnmacht:


    Das sind Phasen die kommen so wie sie gehen! Aber in der heißen zeit konsequente grenzen setzen

  • "dann gehst du mit dem schlafanzug in den kiga" wirkt wunder... ;)


    (muss man dann aber im notfall auch machen!!)

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"

  • Was mache ich falsch??????Er lehnt sich total gegen mich auf.


    Bei Papa macht er das nicht aber der ist auch nur 1 mal die Woche 3-4 Stunden da. Da macht er das natürlich nicht.


    Meine Sorge ist, das ich hier grundlegende Autorität hier nicht klar mache und er mich später nicht für voll nimmt.


    Erstmal vorweg: Du machst bestimmt nichts grundlegendes falsch. :troest


    Meine Kleine ist auch sehr durchsetzungsfreudig und ich möchte manchmal nicht unsere Nachbarn sein, wenn sie loslegt. ;) Bis vor einiger Zeit habe ich mich auch manches Mal gefragt, ob ich vielleicht auch etwas ändern muss, damit sie sich nicht mehr so heftig gegen die Dinge zur Wehr setzt, die ich von ihr verlange. Aber ich konnte durch meine Arbeit als Tagesmutter Interessantes beobachten, was mich sehr beruhigt hat.


    Meine Tageskinder kommen freiwillig zu mir und legen sich auf den Wickelplatz, sobald ich die Wickelsachen heraushole und ankündige, dass es jetzt eine frische Windel gibt. Sie bleiben relativ ruhig liegen, bis ich fertig bin. Wenn es Essen gibt, kommen sie an den Tisch, setzen sich hin und bleiben auch sitzen, bis sie fertig sind. Wenn wir rausgehen wollen, lassen sie sich ohne Protest anziehen. Unsere Treppe krabbeln sie freiwillig und ohne murren hoch. Mittagsschlaf? Kein Thema - sie legen sich hin und schlafen. Das sind beinahe paradiesische Zustände, denn wenn ich da an meine Tochter denke, wie sie sich ganz oft verhält - :motz: :devil: :angry :wuetend .


    Aber: sobald die Mama/Papa kommt, um sie abzuholen, verwandeln sich auch meine sonst so lieben Kleinen in wahre :devil: . Das Anziehen artet in einen Kampf aus, ins Auto setzen geht oftmals nur mit Geschrei usw.


    Und ich mache mit den fremden Kindern alles genauso wie mit meinem eigenen. An meinem Verhalten kann es also nicht liegen. Das tröstet mich ungemein über die Wutanfälle meines eigenen Kindes hinweg und ich weiß, dass ich nichts verkehrt mache bei ihr.


    So viel zum Trost. Tipps für dein Verhalten wirst du von den anderen bestimmt noch genügend bekommen. (Ich nutze jetzt meine Mittagspause zum Aufräumen und Putzen. ;) )

  • Also Sohnemann hatte das auch immer. Ganz schlimm, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, wann der war weiß ich nicht mehr. Und leider kommen solche Phasen immer wieder. Waren wir daheim und er hatte einen Wutanfall, ließ ich ihn im Zimmer stehen und bin raus gegangen, nachdem ich zu ihm runter auf Augenhöhe bin und ihm gesagt habe das jetzt schluss ist, weil wir uns jetzt anziehen müssen und zu einem Termin müssen (in Kindergarten, zu Oma ect ect). Hat er trotzdem weiter gehaun, geschrien oder geschlagen bin ich aus dem Zimmer. Oder habe zu ihm gesagt er soll sich doch noch auf den Boden werfen und trampeln damit die anderen das auch noch hören, hab mich hin gesetzt und ein Buch oder ne Zeitschrift gelesen.


    Sohnemann war da nicht drauf gefasst, weil ich immer anderst reagiert habe, nachdem ich natürlich gesagt habe das jetzt schluss ist mit seiner Bockerrei. Wenn du immer schreist und schreist und selbst noch wütender wirst als dein Kind, hilft das weder dir noch deinem Kind. Meine Mama meinte damals, dass wenn Kinder ein solchen Wutanfall haben, selbst nicht mehr aus dieser Situation herauskommen, dass sie sich immer mehr hineinsteigern und dann so festgefahren sind, das sie nicht mehr weiter wissen. Ja diese Phasen sind schwierig aber auch sehr wichtig für die Entwicklung. Konsequent sein und durchhalten, ruhig bleiben ist das einzige was man machen kann.

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

  • Meiner hatte immer so schwierige Phasen kurz bevor er wieder was gelernt hat.
    Laufen, sprechen, usw
    Danach war alles wieder gut.


    Eine Weile hatten wir Probleme, wenn es los gehen sollte.
    Egal von wo.


    Ich hab mir dann angewöhnt, ihm vorher Bescheid zu geben.
    So in zwanzig Minuten müssen wir los.
    Wenn Du noch was spielen willst dann mach das jetzt, oder wenn Du was mitnehmen willst.
    Sowas halt.
    Das klappte dann recht schnell sehr gut.
    Meiner hat es einfach nicht gemocht aus etwas herausgerissen zu werden.


    Und so konnte er immer noch "alles wichtige" erledigen bevor es los ging.


    Wenn es jetzt beim Kiga Probleme gibt würde ich vorher schon locken.
    So nach dem Motto wenn ich Dich heute abhole gehen wir was leckeres zum essen einkaufen und Du darfst Dir was aussuchen.
    Oder wir gehen dann noch zum Spielplatz, oder besuchen wen, oder basteln was Tolles zu Hause.
    Irgendwas was ihm gefällt.
    Denn zuhause finden viele Kinder auch langweilig wenn sie aus dem KiGa weg sollen.


    Und zuhause wenn nichts hilft dann halt auch mal probieren, halt dann im Pyjama zu Opa und Oma zu fahren wenn er sich nicht anziehen will oder in den KiGa.^^
    Das wird Zwerg sicher nicht passen. ;)


    Starke Nerven wünsch ich Dir.
    Es wird bestimmt besser.
    Die Frage ist immer nur wann.


    LG, MaLu

  • Hallo,
    es gibt da ein wunderbares Buch: Karp, das glücklichste Kleinkind der Welt.
    man muss sich etwas reinfuchsen, aber dann kann es Wunder wirken. Ich höre das von vielen, bei uns klappts auch. Selbst mit Abwandlung.
    Eine Alternative wäre Erziehen ohne Frust und Tränen. Derr gleiche Ansatz aber andere Methoden.
    Kinder trotzen, weil sie frustriert sind und es nicht anders ausdrücken können und vor allem, dass Gefühl haben, dass du nicht verstehst, was sie möchten.. Und sind erstaunlich kompromissbereit, wie ich selbst immer wieder feststellen konnte.
    Ein Test lohnt sich und auch der Mut, dem Kind soweit wie möglich entgegen zukommen. Je nach Kind kann das genau nämlich dazu führen, dass es seinerseits zu mehr bereit ist.
    Und wann immer es dir möglich ist, beziehe ihn in Entscheidungen mit ein.
    klassisches Beispiel: du läßt ihn entscheiden, welchen der beiden Pullis etc er anziehen möchte.
    LG,
    Borte