chaosmaus: Aufarbeiten bedeutet, sein eigenes Schicksal anzunehmen und zu verstehen, dass man keine Schuld hatte. Verstehen, dass andere ihrer Verantwortung nicht gerecht wurden. Akzeptieren, dass Du zwar x und y erlebt hast - heute aber selbst in der Lage bist, Dein Leben zu steuern und zu entscheiden, ob Du x oder y wieder erlebst oder gar anderen zufügst.
Man kann das sehr wohl verarbeiten. Aber es gehört einiges dazu. 
Wie lange dauert so was? Zwischen 1 Jahr und mehreren Jahren, das hängt davon ab, wie sehr beide auf Kampf gebürstet sind. Aber der normale Verarbeitungsprozess nach einer Beziehung dauert in der Regel 1 bis 1,5 Jahre.
Dann dauert das bei uns schon ziemlich lange - aber ich gebe die Hoffnung nicht auf!
Hoffentlich findet er bald eine Neue, dann wird er mich vielleicht in Ruhe lassen. Seine Ex vor mir hatte auch erst Ruhe, nachdem wir zusammen waren....Jedoch kann ich mir da nicht einmal sicher sein, denn mit seiner Exex hat er kein Kind
Myronn, dazu muß man erstmal verstehen. Das man keine Schuld hat(te), z. Bsp.. Auch, dass man nicht noch nach 40 Jahren dieselben Geschichten anhören muß, die einen immer wieder aufreiben.
Sein Schicksal annehmen, sein Leben selbst gestalten - wenn das Leben bereits, durch die Prägung der Kindheit, in Bahnen ist, die man nicht mehr "verbessern" kann -
Dass andere ihrer Verantwortung nicht gerecht wurden - ja, aber ich habe darunter gelitten, leide noch heute, weil ich meine Wege unwissend danach ausgerichtet habe. Obwohl ich bewußt andere gegangen bin. Wie sehr es geprägt hat, erkenne ich erst zunehmend an den "Früchten" meines Lebens, an den Ergebnissen.
Wir haben ungefähr dasselbe Alter - da weißt du sicher ebenso wie ich, das in vielen Bereichen der Zug längst abgefahren ist. Ich kann nur noch für mich Schadensbegrenzung versuchen - verarbeiten geht nicht mehr.
Ich finde, der ganze Thread hat sich sowas von geladen - und dieses Thema ist kein leichtes...wohlgemerkt,
so mancher BET, UET, Richter, Anwalt, Pädagoge oder Betreuer hat sich hier wohl ein ziemlich heftiges Karma zugelegt,
indem leichtsinnig damit umgegangen wurde...es soll ja ALLES mehrfach zurückkommen...so sagt man.
Sehr sehr heftig.
Ich könnte absolut keine der drei Punkte pauschalisieren, könnte ich mir nicht anmaßen,
doch finde ich, dass genannte Antworten und Meinungen schon sehr richtungsweisend aufgenommen werden sollten
1.) Egozentrik, Realitätsferne, verschiedene Persönlichkeitsstörungen (Borderliner, Schizophrenie, u.ä.), Unreflektiertheit,
eigene, unverarbeitete Bindungsverluste i. d. Kindheit, sich selbst nicht verzeihen können - dadurch auf den anderen Elternteil projezieren MÜSSEN - könnten Ansätze sein...was noch?
2.) ...jedes Kind ist anders, jede Manipulation ist anders - psychisch gesund und erstrebenswert ist es mit Sicherheit nicht.
3.) Ich bin fest davon überzeugt, dass das "entfremdete Elternteil" wesentlich dazu beitragen kann, ob diese Schäden aufgefangen werden können oder nicht - in der Kindheit oder als Erwachsener,
wobei in der Kindheit natürlich der Idealfall wäre...später "kann" es auch unmöglich werden, denke ich...aber, auch eine Aufgabe im Leben...auch wenn's hart ist!
Echt wahnsinn, habe mich nun fast ein Jahr lang mit all diesen Themen beschäftigt, jetzt kommt alles volle Ladung und übermannt mich fast schon wieder...
ich freu mich auf Freitag, darf dann wieder meine Kiddies bei mir haben...ich fress die Mäuse...:-)
chaosmaus: Ich habe mit 46 angefangen zu studieren. Mit 47 wurde ich plötzlich alleinerziehender Papa. Seit 6 Monaten lerne ich für die Heilpraktikerprüfung. Vor knapp 2 Jahren begann ich als Fußballtrainer einer Kindermannschaft, obwohl null Plan und Ausbildung (ich bin eigentlich Coach für American Football), ... ich könnte die Liste noch fortsetzen. Es ist nie zu spät! Du hast noch x Lebensjahre vor Dir. Wie Du sie gestaltest ist Dir überlassen. Aber ich würde nicht so pauschal sagen: Zug abgefahren... echt nicht!
lg Myronn
*habjetztdrübergeschlafenobichdassoschreibenkann*
Wie Du sie gestaltest ist Dir überlassen.
So viel Großzügigkeit ... Danke. 
Das ist m. M. nach DER Totschlagsatz schlechthin. Immer gut, immer angebracht, somit kann man den anderen stehen lassen, wo auch immer, ist ja seine Entscheidung.
Hoffentlich sagst du das in der Praxis nicht zu oft zu Menschen, die gerade am Leben zweifeln, irgendwo unten rumkriechen oder in der Grube liegen - und nicht verstehen, wieso sie es nicht auf die Reihe kriegen. Wie alle anderen auch ... :laber Wie jeder eben! :dribbel :laber
Da müßte es doch fast nur noch glückliche Menschen geben, wenn es so prima ginge, wie mir diese Worte suggerieren. Denn wer macht (und bleibt tlw.) sich schon mit Absicht unglücklich?
(Das ist nur meine Ansicht über diesen bescheuerten Satz, sonst nichts! Was du draus machst oder liest ... :pfeif )
Weißt Du chaosmaus, das ist deine Sicht der Dinge. Ist auch okay so. Was ich ausdrücken wollte und will ist: Jeder ist für sich selbst verantwortlich - auch dafür, was er tut oder nicht tut. Es liegt ganz allein in Deiner Verantwortung als erwachsener Mensch, Dein Leben zu gestalten. Das ist nicht bla blam das leicht dahergeredet wird, sondern nur die Erinnerung an die Eigenverantwortlichkeit.
lg Myronn