Leider ist es nur ein Traum, wenn man denkt, in der Verhandlung kommt "alles" zur Sprache und man habe Gelegenheit, die Gesamtsituation in allen Facetten ausführlich zu schildern. Das ist nicht der Fall. Das Gericht untersucht punktuell die für die Klage! wesentlichen Punkte. Das ist die bittere Erfahrung, die man macht, ist man in einer Familiensache vor Gericht. Unser subjektiver Eindruck ist aus Büchern und von TV-Filmen geprägt: Ein toller Anwalt findet die entscheidende Sache oder provoziert jemanden so sehr, dass auf einmal allen klar wird, was nur geschehen kann. So ist es leider nicht. Es gibt Verfahren, in denen der eigene Anwalt gar nichts sagt oder vielleicht zwei Halbsätze. Man selbst überhaupt nicht zu Wort kommt außer bei der Befragung zur Person und dann, ob man bereit ist, den vom Richter vorgeschlagenen Vergleich zuzustimmen. Extremsituation, aber leider gar nicht so selten.
Das kann ich nur bestätigen. Hätte ich das bei unserer (Scheidungs)verhandlung bereits so gewußt, hätte ich vieles hinterfragt, was mein eigener Anwalt damals erst gar nicht zur Sprache brachte. Und vieles von dem was dem Richter von der Gegenseite per Schreiben bekannt gemacht worden ist, widerlegen können. Aber gefragt hat keiner und von mir aus hatte ich keine Ahnung, was ich sagen "durfte/sollte". Ich hatte keine Ahnung was auf mich zukommt.
Deswegen mein Rat: überleg nochmal genau, nimm viele der Ratschläge hier an und dann : viel Glück!