Hallo
es ist mal wieder später Abend, und mein Kopfkarussel läuft los.
Mein Ex und ich haben am 6. Januar einen Termin beim Jugendamt bezüglich des Umgangs mit unserem fünfjährigen Sohn. Der Umgang ist zur Zeit auf Anraten des Jugendamts, jedoch ohne wirksamen Beschluss eines Familiengerichts ausgesetzt, dem Vater wurden seitens des Jugendamtes diverse Möglichkeiten geboten, die Probleme zu klären, die allesamt nicht wahrgenommen wurden. Zu Weihnachten fiel ihm dann ein, es sei ihm ein dringendes Anliegen, seinen Sohn zu sehen. Dies wurde ermöglicht und endete im kompletten Desaster (vorherige telefonische Drohungen des Vaters, 40minütige Verspätung nach Umgang, Telefonterror, Drohung, den Sohn beim Notdienst des Jugendamtes abzuliefern (im Beisein des Sohnes), wenn er nicht nach eben dieser Verspätung pronto auf der Straße beim Auto eingesammelt würde etc.).
Im neuen Jahr möchte der Vater dann wieder regelmäßigen Umgang, was ich sehr begrüße, wenn es denn zum Kindswohl stattfindet, was bislang überhaupt nicht gegeben war. Will heißen, Papa sollte nüchtern genug zur Kinderbetreuung sein und das Kind sollte rechtzeitig etwas zu essen bekommen, sollte angeschnallt fahren und nicht längere Zeiten allein eingeschlossen in der väterlichen Wohnung sein.
Ich habe keinerlei Interesse daran, unseren Sohn allein großzuziehen, wie blöd wäre denn das, ich wäre gern alle zwei Wochen einmal entlastet. Ich fände es auch schön, wenn die beiden sich nahe genug wären, spontan zwischendurch etwas zu unternehmen, sind sie aber nicht, weiß ich jetzt ja.
Der Vater hat während unserer Ehe einmal geäußert, er sei mir ja eh intellektuell überlegen, es mache ihm große Freude, mich solange zu provozieren, bis es mir richtig weh täte.
Die Dame vom Jugendamt meinte, es könne sein, dass mein Ex den Termin wegen seiner beruflichen Verpflichtung nicht wahrnehmen könnte, sie würde aber von mir erwarten, dass ich erscheine (ich muss mir dann auch freinehmen, weil das in meine Arbeitszeit fällt).
Ich hab große Angst, dass ich bei dieser ganzen Sache emotional werde.
Was erwartet mich denn da? Darf ich mir jemanden mitnehmen? Ich hab meine Anwältin gefragt, die meinte, zu solchen Terminen geht man alleine. Ich hab Angst, dass mein Ex seine Neue mitbringt. Die hat mich nun zu Weihnachten schon so fertig gemacht, ich fände das unfair, wenn ich da allein bin, und die sind in so einer Front.
Wie muss ich mich denn vorbereiten? Ich fände es gut, wenn nicht Schlammschlachten gekämpft werden, sondern wenn eine Möglichkeit gefunden wird, wie man das, was da bis jetzt passiert ist, bearbeitet, so dass alle Seiten in Zukunft beim Umgang ein gutes Gefühl haben. Soll ich dennoch beweiskräftige e-mails des Ex mitbringen, falls er eine Schlammschlacht anfängt?
Ich hab ganz furchtbare Angst, dass ich der Sache nicht gewachsen bin und meinem Kind kein guter Anwalt bin.
Es wäre schön, wenn ich hier ein paar Infos bekäme, wie denn so ein Termin abläuft. Klar, ich kann meine Anwältin fragen, aber die sieht es aus der Sicht einer Anwältin, nicht eines Elternteils.