ferndiagnose erwünscht

  • Wanderratte: du hast nicht verstanden,worum es Monsterkrümel geht.


    Nochmal : hier im Thread wurde ganz explizit geschrieben: ja wenn du keine Zeit hast, zu einem "normalen" Arzt zu gehen, dann warte bis nach Feierabend und fahr dann ins KH.

    Doch, das habe ich verstanden! In dem Punkt sind sich wohl auch alle mehr oder weniger einig!


    Was ich nur auch sicher weiß, ist das diese dreisten Fälle im Betrieb einer Notaufnahme echt nicht die Regel sind. Die kommen vor, die sind ärgerlich, aber die Warteräume sind nicht voll davon.(Bevor wer fragt, JA, ich hab da ne Weile gearbeitet, ich spekuliere nicht nur!) Viele Patienten sind sicher unnötig da, aber sie wissen es oft echt nicht besser. Behandelt wird man aber oft als wäre man so ein dreister Fall und als würde man nur entsetzlich stören. (2 Stunden mit gebrochenem Mittelfußknochen gewartet, und dann noch blöde Sprüche kassiert bis der Arzt mein Röntgenbild hatte, ab da war er nett, aber die Nummer vorher war echt unter alle Sau. Vielleicht reagiere ich deshalb auf das Thema etwas allergisch...)

  • Es ist nichts persönliches, aber warum kann in dieser Welt niemand zugeben, wenn es ihm ganz gut geht? Warum muss immer jeder am schlimmsten Dran sein?


    Ich hab nicht gesag, daß es mir schlecht geht, ich hab mich nur gegen völlig haltlose Vorwürfe gewehrt, daß ich vor Geld schier umkommen muss und damit sämtlichen unmenschlichen Arbeitsbedingungen zu dulden habe!



    Mußt du auch nicht, monsterkrümel... was hindert dich daran, einfach ein "geht dich nix an" zu signalisieren?


    Tja das ist mein großes Problem, ich hab den Drang mich zu rechtfertigen, wenn mich jemand angreift.
    Auch hab ich den Drang jemandem zu helfen, wenn er um medizinischen Rat fragt, auch wenn der Schuss immer nach hinten losgeht. Einen Vorteil hab ich davon nicht, nur Ärger.
    Meine Kollegen haben es einfach geschafft im Laufe der Zeit eine gewisse Ignoranz und Gleichgültigkeit an den Tag zu legen, wahrscheinlich wäre das das Beste für MICH, dann wird man auch nicht so schamlos ausgenutzt.
    So weit bin ich aber noch nicht, ich engagiere mich viel zu sehr und das ist zermürbend!


    Eben, schnell ins KH fahren! Klar ist das nicht Lebensbedrohlich, aber 3 Wochen auf nen Termin warten geht halt auch nicht.


    Dafür sind Krankenhäuser da, für akute Erkrankungen und natürlich stehen auch die Türen offen, wenn die niedergelassenen Kollegen überlaufen sind ( oder was meinste, warum man dort wochenlang auf einen Termin warten muss? ) aber zu sagen: Ach, wenn ich keine Zeit für den Hausarzt hab, weil ich lieber arbeite, kann ich auch danach in die Notaufnahme gehen, dafür ist ein Krankenhaus einfach nicht da. Und wenn der Patient entscheidet, daß seine Erkrankung nicht so schlimm ist, daß er immerhin noch arbeiten kann, dann asgt einem doch der gesunde Menschenverstand, daß es sich um keinen "Notfall" im klassischen Sinne handelt, oder?


    NICHTS anderes habe ich gesagt!



    Jeder Job mit Kundenkontakt beinhaltet auch Kontakt mit Idioten, zwangsläufig! Der Rentner, der 2 Minuten vor Ladenschluss seinen Wocheneinkauf machen muss, der Restaurantbesucher, der die Bediehnung behandelt als wäre sie der letzte Dreck, der Patient, der zum 100. Mal in der Stunde auf der Schwesternklingel steht, weil er die Gardine gern noch 5 cm verschoben hätte, usw...


    Ja, das finde ich genauso egoistisch und ich würde nicht im Traum darauf kommen! Ich finde einfach, daß die Leute echt mal drüber nachdenken soltlen, was sie den ganzen Tag tun und was sie damit bei anderen anrichten, aber Menschen sind in vielen Fällen einfach echte Egoisten die es einen Schei* interessiert, was ihr Handeln für Auswirkungen auf Andere hat. Da rede ich auch von der Frau, die kurz vor Feierabend Wurst geschnitten haben möchte, obwohl die Maschine schon sauber gemacht wurde, was für die Verkäuferin heisst. daß sie nochmal 10 min putzen darf, oder an die lieben Leutem, die das letzte Blatt Toilettenopapier nehmen ohne neues hinzutun!
    Das die Leute immer nur vom Stamme nimm sind regt mich einfach tierisch auf!


    Was ich nur auch sicher weiß, ist das diese dreisten Fälle im Betrieb einer Notaufnahme echt nicht die Regel sind


    Ich weiss ja nicht in welchem Haus Du gearbeitet hast aber in den Häusern in denen ich die letzten 15 Jahren tätig war, war das die Regel.

  • ja und selbst wenn, wenn 99 leute unnötig hingehen und einem aber ernsthaft geholfen wird, aber alle 100 sind aus demselben grund hin, weil sie sich nämlich unsicher sind oder weil sie dachten sie können am nächsten morgen zum arzt und dann ist es schlimmer geworden (so ist es doch meist), dann legitimiert das JEDEN der 99 unnötigen. und diesen hundertsten wo es wichtig ist, dass er trotz eigener bedenken ob nun notaufnahme oder nicht, ob überhaupt arzt oder nicht, den gibt es tagtäglich, aus den unterschiedlichsten krankheitsbildern heraus.


    es ist aber halt so richtig das typische klischee vom arzt der sich selbst als was besseres auffasst von medizinisch überhaupt nicht ausgebildeten menschen zu verlangen, dass die schon selbst wissen, ob nun notaufnahme oder nicht. hat man halt nur schmerzen dann kann man ja bis zum nächsten tag warten. und bei diesem wunsch geht es ja noch nichtmal darum, dass diese ärzte die sowas aussprechen der meinung sind, diese menschen brauchen keinen arzt, nein, man soll ja am nächsten tag gehen. aber doch bitte nicht zu ihnen, weil ist ja arbeit und sie würden gerne mehr schlafen in ihrer schicht. als ob irgendein kranker mensch etwas für dieses schräge gesundheitssystem kann.


    und die oben angesprochene schlechtbehandlung in notaufnahmen ist doch alltäglich in deutschland. ich saß auch schon mit nem akuten bandscheibenvorfall (höllische schmerzen, fast komplett linksseitig gelähmt) in der notaufnahme und wurde dann erstmal nach 2 stunden vom arzt verspottet weil ich nicht selbst auf die liege hochkam. ein anderes mal wurde ich mit abgebrochenem ellbogenköpfchen oder wie das teil genau heißt nach hause geschickt aus der notaufnahme. und das sind sogar notfälle mit leiden die man als arzt mit ein ganz klein wenig motivation richtig behandeln kann. aber es gibt nunmal auch die schon mehrfach erwähnten krankheiten/vorfälle, wo man beispielsweise einfach nur schmerzen hat, die zwar ganz speziell sind, aber nur von einem arzt als ebensolches erkannt werden können. aus der sicht einfacher menschen gehts einem einfach nur dreckig und man hat heftige kopfschmerzen. und solchen menschen wird regelrecht eingebleut von ärzten, dass sie eine LAST sind wenn sie nur wegen schmerzen nachts in die notaufnahme gehen. dabei gibt es tausende von ihnen jedes jahr (europaweit; in deutschland aber auch noch dreistellig); nur bei dieser einen sache. und die sterben schlichtweg daran oder aber sind dann im wachkoma den rest ihres lebens. weil sie 12 stunden zu spät zum arzt sind. aber dafür können ein paar tausend ärzte ein paar minuten mehr schlafen, hurra!


    ich finde es übrigens sehr bezeichnend, dass unsere ärztin hier darauf schlichtweg nicht eingeht.

  • ich finde es übrigens sehr bezeichnend, dass unsere ärztin hier darauf schlichtweg nicht eingeht.


    :tuschel das war ja auch garnicht das Thema :brille also warum sollte sie darauf eingehen?


    Das thema hier ist: Paulaken hatte eine Frage, weil es ihr schlecht ging. Die Antwort lautete: geh zum Arzt. Worauf Paulaken meinte, da hätte sie keine ZEIT für. Und daraufhin kam von irgendjemandem: dann geh halt in die Notaufnahme sobald zu Zeit hast.


    Nicht, weil es akuter geworden ist, nicht, weil es gerade zu einer Zeit akut war, als die regulären Arztpraxen geschlossen hatten, sondern einfach nur, weil es besser in ihren Terminkalender passt. Und darüber ist die Diskusion entstanden. Nicht über Leute, denen es akut schlecht(er) geht. (Für die ist die Notaufnahme ja auch gedacht).

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • ich finde es übrigens sehr bezeichnend, dass unsere ärztin hier darauf schlichtweg nicht eingeht.


    Meine Einstellung darüber ob jemand der akut erkrankt ist in eine Notaufnahme gehört findet sich hier:


    Natürlich wird in Notaufnahmen aussortiert, aber durch Patienten die eigentlich nicht in eine Notaufnahme gehören ( und ich rede nicht von Patienten mit Schmerzen, sondern von denen, die nicht zum Hausarzt gehen, weil sie tagsüber keine Zeit haben, sondern etwas "besseres" zu tun haben. So schlimm können die Schmerzen dann nicht sein ) werden Ressourcen gebunden.Teilweise sind die Notaufnahme so überlaufen, daß diese bei der Leitstelle anrufen und sich für weitere Patienten "sperren lassen". Das heisst, kein Rettungswagen darf das Krankenhaus anfahren. Dies ist nicht die Ausnahme sondern die Regel. Da das meistens alle Karnkenhäuser betrifft, müssen Rettungswagen teils 30km weit fahren um Patienten unterzubringen. Damit ist ein schwerkranker Patient durchaus mal 40 min auf der Strasse unterwegs...was das für einen frischen Herzinfarkt heisst, kann sich jeder denken.


    Hier berichte ich darüber, daß durch überlastung von Krankenhäusern Patienten sterben.


    Und die Patienten die am schlimmsten krank sind, sind die die bescheiden darauf warten, irgendwann dran zu sein. Solche gehen leider manchmal unter.


    Hier gehe ich darauf ein, daß die Menschen, die abwarten, weil sie sich selber für nicht wichtig erachten häufig zu kurz kommen, übersehen werden und damit gesundheitlichen Schaden nehmen, das sind genau die Patienten von denen Du redest.


    Jeder kann jederzeit einen Arzt in Anspruch nehmen, wenn er das für nötig hält, wir leben GsD in einem Land in dem das möglich ist.


    Hier erwähne ich nochmal explizit, daß jeder jederzeit einen Arzt in Anspruch nehmen kann und das eine große Errungenschaft unseres Landes ist.


    Meine Kernaussage:
    Und ich bleibe dabei, eine Notaufnahme ist für Notfälle und nicht für Menschen, die keine Zeit hatten zum Hausarzt zu gehen!


    Hier formuliere ich nochmal meine Hauptaussage.


    Wenn jemand arbeiten geht, anstelle zum Arzt zu gehen ist es für mich kein Notfall mehr, oder siehst Du das anders?


    Auf diese Frage bist Du bisher nicht eingegangen.


    Dafür sind Krankenhäuser da, für akute Erkrankungen und natürlich stehen auch die Türen offen, wenn die niedergelassenen Kollegen überlaufen sind


    Auch hier habe ich vollstes Verständniss, wenn Patienten, die eigentlich zum niedergelassenen Kollegen gehören ein Krankenhaus in Anspruch nimmt, da der Patient ja nicht darunter leiden soll, daß es eine medizinische Unterversorgung ( sprich zu wenige niedergelassene Ärzte ) gibt.

  • Mein erster Gedanke war gerade und genau aMrio ist dann einer der ersten die rum kotzen wenn sie stundenlang in der Notaufnahme warten müssen bis sie von einem völlig übernächtigten Arzt behandelt werden .....



    @ Monsterkrümel nicht rechtfertigen solche Redenschwinger muss es überall geben nach dem Motto ich bezahl ja dafür also habt ihr auch zu machen und schlielßich habt ihr euch den Job ausgesucht....wenns die nicht gäbe würde ja echt was fehlen.....

  • Es gibt leider auch ausreichend Faelle, die LEIDER nicht zur Notaufnahme gegangen sind, sondern dachten: das kann warten. Ich kenne einige dieser Faelle und bei einem ist das haarscharf schief gegangen (wochenlanger Aufenthalt auf der Intensiv und riskante OPs folgten).


    Ansonsten verstehe ich die Aufregung gerade nicht: Paulaken fragt nach Rat, es geben versch. Leute Rat. Wir haben das alle schon erlebt, dass man beim Arzt anruft und einen Termin fuer 3 Monate spaeter bekommt... mir geht es eigentlich dauernd so (sch...egal wie akut es nun ist). So behandel ich mich entweder selbst, aber wenn ich das Gefuehl haette, dass das echt ernst ist: tja, was hab ich fuer eine Wahl, wenn ich beim Arzt nicht dran komme? Natuerlich gibt es immer noch Leute, die denken, dass angestellte Aerzte das Geld quasi nach Hause scheffeln, aber ich glaube, das ist die Minderheit. Im Uebrigen arbeite auch ich in einem Job, wo die Leute denken: wow, Grossverdienerin (harhar). Und was hat das geringe GEhalt eines Arztes mit Paulakens schulter zu tun? Hier hat jemand nach Hilfe gefragt wegen eines Gesundheitsproblems (und wir wissen selbst, wie aetzend es ist auch noch einen Arztbesuch, geschweige denn ein ernsteres Krankheitsproblem mit dem AE-Sein zu verbinden).

  • es ist aber halt so richtig das typische klischee vom arzt der sich selbst als was besseres auffasst von medizinisch überhaupt nicht ausgebildeten menschen zu verlangen, dass...


    Hm, das scheint so eine typische Sache zu sein von der Außenwirkung der eigenen gezeigten Haltung und der Reaktion des Gegenübers so nach dem Motto "Wie man in den Wald hineinruft...". Außerdem schwingt da ganz schön viel Anspruchsdenken mit.


    Mir gegenüber hat noch kein Arzt demonstriert, dass er sich für was Besseres hält - nur dass er mehr Fachwissen hat. Manchmal auch, dass er ein normaler Mensch ist mit menschlichen Schwächen und Macken. Ich denke, nachts darf dann schon mal einer die Macke haben und ein bisschen kürzer angebunden sein, weil er müde ist.

  • Emma, da hast du aber Glueck gehabt. Ich habe andere Erfahrungen gemacht und es stimmt, dass einige Aerzte arrogant rueberkommen und nicht annaehrend so viel Ahnung haben, wie sie behaupten zu haben (aegerlich ist das halt, weil es um die eigene GEsundheit geht und nicht irgendeinen Pullover im Einzelhandel).
    Ich habe aber auch dafuer Verstaendnis: Wer hat schon Zeit auf saemtlichen Gebieten immer up to date zu sein. Das findet sich in allen Berufsfeldern.