Hallo zusammen!
So, nun hab ich endlich mal ein bisschen Ruhe und Zeit, um kurz meine Probleme anzureißen. Entschuldigt bitte, es könnte etwas länger werden, aber sonst könnten die Sachen vielleicht nicht verstanden werden. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir danach mal Eure Meinung dazu mitteilen könntet, wie Ihr darüber denkt, ob ich es richtig oder falsch sehe.
Also mein Mann und ich haben uns Anfang 99 kennen gelernt. Er ist etwas jünger als ich und wohnte noch bei „Mutti“ (Nesthäkchen, hat noch 2 Geschwister). Natürlich war die Anfangszeit schön. Anfang 2000 mußte ich dann aus gesundheitlichen Gründen die Pille absetzen, was ich natürlich zigmal vorher mit ihm besprochen habe, wie anders verhüten usw. Aber er wollte keine andere Verhütung und so wurde ich auch gleich ca. 8 Wochen später schwanger. Seine Eltern mochten mich wohl von Anfang an nicht, weil ich meinen eigenen Kopf habe, schon allein gewohnt habe und selbstständig war. Ich hatte eine abgeschlossene Lehre, was die anderen Partner der Geschwister nicht haben. Ich sollte dann zu Pro Familia, weil ich das Kind abtreiben sollte. Wir können uns kein Kind leisten, mein Mann nur Klempner usw. Ich war dann auch bei Pro Familia (ich war 22 Jahre alt!), aber ich hab mir da schon Infos geholt, wie ich alleine durch komme. Im Juni wollten wir heiraten, aber wir durften nicht, weil „Mutti“ das nicht wollte. Einen Tag vor dem Termin holte ich meine Unterlagen wieder vom Standesamt ab. Er hat sich total bequatschen und beeinflussen lassen. Ich brach den Kontakt ab zu der Familie. Letztendlich heirateten wir dann im November 4 Wochen vor der Entbindung. Aber im Nachhinein habe ich das Gefühl, aus Liebe seinerseits war das nicht, sondern eher, damit er auch Rechte an seinem Kind hat. Seine Familie kam nicht, sie wollten keinen Urlaubstag für die Hochzeit vergeuden. Gab auch keine Geschenke oder Glückwünsche. Nach der Geburt wollten sie dann ihren Enkel sehen, sie haben bis heute ihre Enkel nicht gesehen. Eine Großmutter, die ihren Enkel abtreiben lassen will, braucht sich nicht zu kümmern! Inzwischen hat mein Mann auch den Kontakt abgebrochen und wir sind 2002 dann auch ca. 300 km weit weg gezogen, in meine alte Heimat.
Die Jahre vergingen weiter, alles schön soweit. Dann wurde mein Mann arbeitslos. Er verbrachte seine Zeit ausschließlich vor dem PC, war jeden Freitag und Samstag bei seinen Freunden und ich saß Zuhause. Er machte keine Anstalten, mal Bewerbungen zu schreiben, das musste ich dann auch noch machen. Kurz vor Hartz V fand er dann endlich einen Job. Der Rest blieb (PC und Freunde). Ich arbeite nebenbei samstags bei unserer Tageszeitung im Aboservice und lernte da meine jetzt beste Freundin kennen. Sie hat mich dann vorletztes Jahr wieder in eine Disco geschliffen, damit ich auch mal raus komme und was anderes sehe und Spaß habe. Inzwischen gehen wir regelmäßig weg, wenn es sich mal passt. Ich wollte mich schon vor über einem Jahr von meinem Mann trennen, weil er einfach nichts macht. Er kümmert sich um nix, hilft mir nicht im Haushalt, die Kinder nerven ihn nur noch. Ich kümmer mich wirklich um alles, setze mich mit Behörden usw. auseinander, Wäsche, Wohnung…naja, Ihr kennt das ja selber. Er schafft es nicht mal, den Geschirrspüler auszuräumen oder mal zu saugen. Ich warte seit 2 ½ Jahren darauf, dass meine Küche fertig gemacht wird seit dem Einzug (er ist Handwerker!!!). Seine Freunde hat er inzwischen auch so gut wie verloren. Bekannte wollen auch nicht mehr zu uns, weil sie sein Gelaber nicht mehr ertragen können. Er kennt nur noch seine Arbeit und den PC und seine Internetleute aus seinem Forum da. Er ist der einzige Mensch on planet, der arbeitet. Ich habe durch meine Freundin seit Anfang April eine Teilzeitanstellung, bei einem privaten Postdienst und stelle also Briefe zu. Jedesmal kann ich mir anhören, dass das ja keine Arbeit ist, das bisschen was ich mache, ich sollte mal seinen Job machen, dann weiß ich mal, was er leistet. Daß ich aber permanent unter Zeitdruck stehe, damit meine Arbeit ja zum KiGa-Ende geschafft ist, weil ich dann auch noch Essen kochen muß usw., das sieht er nicht. Ja, Essen ist auch ein Thema für sich. Es gibt immer das gleiche, weil er dies und das nicht mag. Ich saß schon oft am gedeckten Tisch und weil er auf den „Fraß“ keinen Bock hatte, hat er sich lieber etwas zu Essen bestellt. Ich mag aber nicht immer nur das gleich essen. Hackfleisch, Erbsen und Möhren und Kartoffelmus…kommt mir schon aus den Ohren! Ich möchte so gern abnehmen, aber immer 2x kochen täglich, hab ich auch keine Lust.
Unser Kleiner wird im Oktober 4 Jahre alt. Dann könnt Ihr Euch ja ausrechnen, wann wir das letzte Mal die Bienchennummer gemacht haben. Darauf kommt es mir nicht an, aber nicht mal Küsschen oder Umarmungen oder so was, keine gemeinsamen Abende auf der Couch. Die einzigen Umarmungen, die ich bekomme, sind von meinen Kindern und von meinen Freundinnen zur Begrüßung. Ich hab in der Vergangenheit oft versucht, einen Schritt auf ihn zuzumachen. Aber mittlerweile ekelt er mich nur noch an. Wenn ich das mal so sagen darf, er putzt sich kaum die Zähne, benutzt kein Deo, duscht am WE nie und riecht nach dem Duschen auch nicht wirklich toll. Wie soll man da noch „Lust“ entwickeln??? Ich hab ihm Deo gekauft…man müsste es auch mal benutzen.
Er ist so unselbstständig, lässt alles liegen…eigentlich habe ich 3 Kinder. Ich möchte so eigentlich nicht alt werden. Unter einer Ehe stelle ich mir doch etwas anderes vor. Unternehmungen mache ich alleine mit den Kindern, hat er kein Interesse, weil nicht überall WLAN funzt. Ich bin echt traurig, verletzt und könnte nur noch heulen. Er weiß, dass ich mich damals trennen wollte und er wollte sich ändern. Nichts ist passiert. Ich durfte mir dann auch noch, als ich wegen einem Bandscheibenvorfall im Krankenhaus lag, anhören, dass ich lieber im KH liege anstatt Zuhause zu sein. Dann hat er sich bei meinen Eltern wegen der Bettgeschichte ausgeheulte und ich konnte mir im KH auf dem Flur erst mal eine Standpauke anhören, warum ich nicht mehr mit ihm schlafe. Macht er doch genauso wenig. Und wenn ich mich täglich über einen Menschen aufregen muß, wie soll da Liebe im Hause bleiben???
Ich war dann bei den Ämtern, um Infos zu bekommen. Die machten alle nur dicke Backen und sagten mir, alleine mit 2 Kindern schaffe ich das eh nicht. Die Wohnung ist zu groß, ich müsste umziehen. Ich wohne auf dem Dorf, meine Eltern in der Nähe, mein Großer soll hier im Sommer eingeschult werden. Es gibt hier nicht so viele Mietswohnungen…
Ich habe echt Angst vor der Trennung, ich weiß nicht, was alles auf mich zukommen wird, ob ich das packe (nach den Aussagen!). Vorallem habe ich Angst, wenn er wieder Kontakt zu seinen Eltern sucht, dass sie mir die Kinder wegnehmen, weil ich so böse bin. Das ist mein schlimmster Alptraum!
Was sind Eure Erfahrungen so? Sehe ich es nun zu eng? Meine Eltern sagen, ich soll mehr reden und nicht so viel mit ihm meckern. Ja wie lange soll ich noch reden, reichen 8 Jahre nicht??? Da kann ich nur noch wütend werden, wenn ich mich bei einem erwachsenen Mann immer und immer wieder wiederholen muß.
Muttertag gestern war toll. Von den Kindern gab es nichts, die haben scheinbar im KiGa nichts gebastelt. Blumen hat er mir nicht gekauft, dafür haben wir kein Geld. Aber ein Radio kaufen für 100 € und mir erzählen, es kostet nur 60 €, das ist in Ordnung?!
So, das reicht erstmal, das war jetzt auch nur das wichtigste, sonst wüsste ich ja nicht, wo soll ich anfangen, wo soll ich aufhören?!
Soll ich wirklich weiter an der Ehe arbeiten, reininvestieren, ihm immer wieder eine neue Chance geben? Oder sollte ich doch lieber einen Neuanfang alleine wagen, aber wie soll ich das schaffen, wenn die Behörden schon dicke Backen machen??? :hilfe