• Am Dienstag hatte ich erfahren das meine Oma verstorben ist.


    Gestern, am Freitag dann war schon die Beerdigung.


    Es war ein schwerer Weg.


    Meine 2 Kinder hatte ich mitgenommen.


    Habe lange überlegt ob es richtig ist sie all die trauernden Menschen (mich eingeschlossen) so weinend zu sehen. Würde es ihnen schaden?. Ich informierte mich und fragte sie selber auch, ob sie zur Beerdigung möchten. Es waren nur positive Antworten zu lesen und zu hören.


    Es viel mir schwer darüber zu reden doch sie sollten wissen wie es dort abläuft und das viele Tränen kullern werden.


    Sie wollten beide mit und selber abschied von ihrer Uroma nehmen.


    Ich gestattete ihnen zwar nicht sie noch einmal zu sehen, denn das wäre zu unschön gewesen. Doch sie wissen nun was geschen ist und wo ihre Uroma liegt. Wir haben viel geweint und es kam bis jetzt keine weitere Frage.


    Kinder verarbeiten es wirklich anders als Erwachsene.


    Wenn ich an die Zeit mit meiner Oma zurück denke kullern sie aber ich weiß das es für sie besser ist. Sie wußte das ihre Zeit bald gekommen ist, sie sagte; ich erlebe das Ende diesen Jahres nicht mehr. Und dann ging alles sehr schnell. Sie wird mir fehlen.


    Ich habe 2003 meinen Vater verloren und nun sie. Es kommt mir vor als würde meine Familie immer kleiner werden. Nun ist da ein leerer Platz. Meine Kinder jedoch sind für mich der größte Halt.



    Danke

  • Kinder verarbeiten das anders, ja.
    Es kann schon sein, dass da noch was nachkommt. Wie alt sind die Kids denn?

  • Mein Beileid. :troest


    Ich würde auch sagen das es auf das Alter der Kinder ankommt. Meine Kinder fand ich zB noch zu jung als ich meine Mama zu Grabe tragen musste. Da waren meine Kinder 4 und 2 Jahre. Mein Sohn noch im Bauch. Und auch 3 Monate später als mein Vater starb hab ich die Kinder nicht mitgenommen. Waren ja immer noch 4 und 2 Jahre. Nur Sohnemann im Bauch war schon ein paar Wochen älter und größer ;)
    Und ich habe meiner Großen damals gesagt, das sie mir gern alle Fragen stellen kann die sie hätte. Sie solle sich nicht schämen oder sonst irgendwas. Egal was ihr durch den Kopf geht wegen ihrer Oma, sie kann mit allem zu mir kommen. Wie sie es verarbeitet hat, kann ich nicht wirklich sagen. Ich war damals selber viel zu sehr mit mir beschäftigt. Man hat es ja nun nicht alle Tage das erst die Mutter stirbt und 3 Monate später der Vater. So von jetzt auf gleich. Das war schon eine harte Zeit für mich und auch für meine Kinder. Wobei ich behaupte, das die Mittlere von der ganzen Sache gar nicht so viel mitbekommen hat. Sie kennt ihre Oma auch nur noch als Stern am Himmel. Wenn man ihr Fotos zeigt, dann weiß sie nicht wer das ist. Aber vielleicht verständlich. Sie war erst 2 als Oma starb.
    Rede mit deinen Kindern oder lass sie Fragen stellen. Ich weiß nicht wie ihr das "handhabt". Bei uns kommen die Verstorbenen in den Himmel und leuchten Abends als Stern. Fand das ganz süß. Und meine Töchter winken jetzt Abends der Oma vorm schlafen gehen noch einmal zu.
    LG
    MamaIstAllein

  • Ich danke euch!


    Meine 2 Töchter sind fast 11 und 8 Jahre.


    Sie kannten ihre Uroma sehr gut. Wir sind sehr oft zu ihr gefahren und sie haben es mitbekommen wie es ihr immer schlechter ging. Wir haben uns viel unterhalten unter anderem auch darüber das Uroma bald ein Stern sein wird. Ich habe versucht sie darauf vorzubereiten. Es war nicht leicht, denn ich hatte selber zu tun es so zu akzeptieren. Die Frage ob sie mit zur Beerdigung kommen dürfen kam von meiner jüngsten. Sie hatte eine feste Bindung zu ihrer Uroma. Sie waren zwar enttäuscht sie nicht noch einmal im Sarg sehen zu dürfen aber sie sind froh das sie sich von ihr so Verabschieden durften. Ich denke oft an sie und was ich mit ihr erleben durfte doch dann versuche ich mich auch gleich wieder abzulenken.


    Als mein Vater 2003 starb habe ich sie nicht mitgenommen. Auch ich empfand sie damals als zu jung.


    Das ist wirklich ein schwerer Schicksalsschlag die Eltern innerhalb 3 Monate zu verlieren. Hast du Halt bei Freunden finden können? Man kann sich freuen, wenn diese dann für einen da sind. Sie bauen mich dann immer auf und auch meine Kollegen haben ein offenes Ohr. Mir hilft es, wenn ich darüber reden kann und habe oft Angst meine Freunde damit zu nerven.


    LG

  • Guten Morgen!


    Ok, in dem Alter deiner Kinder war ich selbst auch bei meiner Uroma mit zur Beerdigung. Da war ich 9. Ganz ehrlich? Es hat mir nicht geschadet. So wusste ich "wo" ich sie nun "besuchen" konnte. Ich bin als Stift auch oft an ihrem Grab gewesen. Habe ihr Briefe aufs Grab gelegt usw.


    Was meine Eltern betrifft: Es war wirklich hart für mich. Zumal ich auch noch schwanger war. Und dann trennte sich auch noch der Vater meiner Kinder von mir. Es war eine harte Zeit. Freunde? Hab ich nicht. Ich hatte eine "schwierige" Beziehung. Aber das gehört hier nicht hin. Auf jeden Fall habe ich alles alleine irgendwie gemeistert. Worauf ich im Nachhinein sogar ein klein wenig stolz bin. Klingt vielleicht arrogant. Aber andere in so einer Lage wären verzweifelt gewesen. Also wie gesagt, ich habe alles allein gewuppt. Auch jetzt noch. Jetzt am letzten Freitag war auch der 3. Todestag meiner Mutter. Irgendwie war das ein schwerer Tag. War total oft am heulen. Kommt aber sicher davon, das ich nicht richtig "Zeit" hatte zu trauern. Bis jetzt nicht. Verdrängen war und ist immer meine Lösung. Auch wenn es nicht gut ist.


    Und wie gesagt, als ich 9 war war ich auch bei meiner Uroma zur Beerdigung. Ich habe keinen Schaden davon getragen. Eher das Gegenteil. Fand es schön das meine Eltern mich gefragt hatten.


    LG
    MamaIstAllein

  • Mein aufrichtiges Beileid....


    Vor ein paar Monaten verstarb auch ein sehr wichtiges Familienmitglied. Ich habe meine drei Jungs nicht mit zur Beerdigung mitgenommen.


    Ich habe aber sehr viel mit ihnen darüber gesprochen und sie haben dann einen Abschiedsbrief geschrieben. Den habe ich dann zur Beerdigung mitgenommen.


    Ich bin erst am nächsten Tag mit meinen Jungs zum Friedhof gefahren, so dass sie Abschied nehmen konnten.