Guten Tag
Auch auf die Gefahr hin eine Welle der Entrüstung zu entfachen habe ich folgendes Anliegen.
Wir haben einen fast dreijährigen Sohn. Noch vor der Geburt des Jungen trennten wir uns und ich zog ich ca. 160 km vom Wohnort der Mutter entfernt an einen anderen Ort. Ich lebe in sogenannten geordneten Verhältnissen (Beruf, Frau, Einkommen...). Wir vereinbarten ein gemeinsames Sorgerecht wobei der Junge bei der Mutter wohnwirtschaftlich gemeldet ist. Seit seinem dritten Lebensmonat ist der Junge regelmäßig für mehrere Tage am Stück im Monat bei mir. Seit einem Jahr praktizieren wir das Wechselmodell. D. h. Ich hole und bringe den Jungen nach 14 Tagen von und zu seiner Mutter. In der Zeit bei mir lebt er gewissermaßen ohne Probleme in seiner zweiten Familie. Er hat Vater, "ZweitMutter" und vollständig eingerichtetes Zimmer, Sachen usw. Es gibt kein Leben aus Reisetaschen! Während dieser Zeit geht er ca. 8h täglich in eine KiTa.
Während der 14 tägigen Zeit des Aufenthaltes bei seiner Mutter besucht er keine Kindereinrichtung. Seine Mutter ist nicht berufstätig.
Meine Absicht ist es den Jungen vollständig bei mir wohnen zu lassen, in diesem Zusammenhang seinen Wohnort zu wechseln. Das bedeutet das Wechselmodell aufzulösen. Gründe für meine Absicht sind u.a. der regelmäßige Besuch einer KiTa, daraus resultieren bessere Entwicklungsmöglichkeiten des Kindes, Pflege und Aufbau sozialer Kontakte, Regelmäßigkeit und Schaffung eines Lebensmitelpunktes für den Jungen.
Ich kann (verständlicherweise) kein Verständnis von seiner Mutter von diesem Plan erwarten. Allerdings wäre das Ereignis spätestens mit dem Schulbesuch wieder aktuell. Der Junge hat keinen bzw. zwei soziale Mittelpunkte seines Lebens wobei ich den Meinigen als den Besseren einschätze.
Wie kann ich mich hier verhalten? Was passiert wenn ich ohne das Einverständnis der Mutter handle? Ich möchte der Mutter den Umgang mit dem Jungen nicht entziehen oder generell vorenthalten oder ihr das Kind wegnehmen.
Ich erwarte in diesem Zusammenhang keine Hilfe von einem Jugendamt. Denn auch diese werden bestimmt nicht gegen die Mutter entscheiden. Bei der Vertretung durch einen Anwalt besteht die Gefahr das dieser nur mein Interesse vertritt und bei der Entscheidung durch ein Gericht besteht die Gefahr das "schmutzige Wäsche" gewaschen wird.
(Auch wenn meine Absicht egositisch erscheint und evtl. polarisiert bitte ich Euch sehr um objektive Meinungen.)