Muss der Abschied unbedingt mit Tränen sein?

  • Hallo,


    ich habe einen 2jährigen Sohn und wir haben bisher in Italien gelebt. Aus verscheidenen Gründen werden mein Sohn und ich nach Deutschland zurückgehen, wo mein Kleiner auch sehr glücklich ist. Rom ist für ein Kind einfach ungeeignet...das merkt sogar er mit 2 Jahren schon :-). Mein Mann ist beruflich in Italien gebunden und der Abstand soll auch unserer Ehe helfen. Wohin es dann führt, wird die Zeit entscheiden. Es ist so, dass wir viel hin und her reisen...und das bereits, seit der Kleine 3 Wochen alt ist. Er sieht seinen Vater gern und sie verbringen dann auch Zeit miteinander. Wenn er dann nicht präsent ist, ist er trotzdem ein glückliches und ausgeglichenes Kind. Heute zum Beispiel haben wir meinen Mann zum Flughafen gebracht und als wir uns verabschiedeten, hat mein Sohn fröhlich gewunken und "Tschüß Papa" gerufen. Danach rannte er lachend durch den Flughafen und war wie immer. Ich finde es toll, dass er gern mit ihm ist, jedoch nicht zu leiden scheint, wenn er für einen gewissen Zeitraum wieder abwesend ist. Natürlich ist er noch sehr klein... Hier wollte ich mal eure Erfahrungen hören: Wird sich das ändern wenn er älter ist und sein Bewusstsein wächst oder kann es auch gut gehen?
    Ich danke euch...und liebe Grüße

  • Ich denke wesentlich ist, wie Ihr damit umgeht und wenn es für Euch selbstverständlich ist und Ihr Euch nicht schluchzend in den Armen liegt, warum soll es dann für den Kleinen anders sein?


    Ne,ich denke das wird weitestgehend so bleiben. Wie sie es halt lernen. Mein Sohn hat da nie ein Drama draus gemacht und bei den Kleinen ist es grad nicht viel anders. Nur wenn ihr Papa ewig rum tut, fünfmal zurückkommt,winkt, Bussi`s zuwirft, seinen Bedauerblick aufsetzt und dann zögerlich doch geht, dann kann es schonmal passieren, dass sie irritiert weinen. Wenn es normal läuft, dann bleiben sie auch fröhlich, weil sie es ja nicht anders kennen. Ich selbst mach nie lange Abschiedsszenen, drum trauern sie mir auch nicht nach, aber das wollte ich ja auch so haben. ;)

  • Hallo :wink


    Ich find es gut, wie Ihr mit dem Kleinen umgeht, und sein Verhalten gibt Euch Recht: Er fühlt sich in jeglicher Umgebung wohl und sicher, egal ob Papa da ist oder nicht. Dass Kinder heulen müssen, wenn ein Elternteil geht, ist heute keine gängige Lehrmeinung mehr (lies mal Lovrels Bindungstheoriethread).


    Als wir uns getrennt haben, war meine Tochter neun Monate. Nun sind wir auch noch weiter weg vom Papa gezogen, d.h., sie sieht in alle 2 WE, oder, wenn er Zeit hat, auch mal zwischendurch. Das ist (noch) völlig okay für sie. Sie lebt da in zwei Welten, die sie mit knapp zwei Jahren gut verknüpfen kann. Wenn Papa oder ich uns verabschieden, bekommen wir einen Kuss auf die Backe und gut ist.
    Wir halten aber auch unter der Woche Kontakt per Telefon, sie fragt nicht oft nach ihm, aber wenn, darf sie immer anrufen. Oder ich sage "Papa arbeitet, wir fahren bald wieder hin", das reicht ihr.


    Manchmal hat sie allerdings Nächte, in denen sie nach einem solchen Wochenende unruhig ist, das beunruhigt mich dann auch, und ich schaue, dass ich ihr am nächsten Tag viel Nähe gebe. Das könntest Du auch mal beobachten.
    Aber mach keine Hunde scheu, sei froh, wenn der Kleine es als so "natürlich" ansieht.


    LG Bri

  • Ich kenne eine Familie, die eine Zeitlang in Ägypten gelebt hat. Das Kind sollte dann aber in Deutschland in den Kindergarten und zur Schule gehen. Also wohnt die Mama mit Kind in Deutschland, der Papa wohnt in Ägypten. Für das Kind ist das so in Ordnung.