Komme nicht klar auf die Antwort meines Therapeuten.

  • :wink Anonymus,


    DIS (multiple Persönlichkeit) gibt es wirklich, ist aber sicher keine Schublade für dich. :blume


    Deine Beschreibung klingt für mich nach Abspaltung von Gefühlen. Sie sind irgendwo in dir, nur du kommst nicht ran. kenn isch au... :troest
    Ich glaube auch, dieses "Akzeptieren, was ist" ist sehr hilfreich.


    Wie man das "Kind" nun nennt, ist nicht so ganz egal, weil unterschiedliche Ursachen ähnliche Auswirkungen haben können jedoch anders bearbeitet werden...
    - wenn du es für dich anders siehst, o.k. :blume


    "...Die Abspaltung hilft, zu überleben. Allerdings besteht die Spaltung auch dann fort, wenn das Trauma bzw. die Gefahr vorüber ist. Sie schränkt die Wahrnehmungs- und Verhaltensmöglichkeiten ein, raubt seelische Kraft und drückt sich oft in in körperlichen und seelischen Symptomen aus, deren Zusammenhang mit
    dem Ursprung häufig gar nicht mehr gesehen und gespürt wird, wie
    Überforderung, innere Leere, sich ausgeschlossen fühlen, Antriebslosigkeit, starke Verletzlichkeit, Gefühllosigkeit, Ängste aller Art..."
    http://www.einreden.de/einzelt…atherapie/einfuehrung.htm


    Liebe Grüße
    maschenka

  • -------------------------------------------------------------------------------------


    bald-zu-fünft
    Du hast recht. Weil ich momentan mich selber so genau betrachte weil ich einfach endlich wissen will was los ist, bewerte ich vermutlich manchens auch über. Vermutlich ist es wirklich nicht so dass man andauernd irgendwas fühlt.
    Oder es ist so, aber man ist sich dessen nicht bewusst, weswegen man es erstmal gar nicht merkt wenn es anders ist???


    Was die betreffenden Ereignisse angeht... eigentlich sollte ich da allerdings schon etwas fühlen... weil es im Grunde genau mein Thema trifft. Und wenn ich mich genau erinnere habe ich direkt im Anschluss an das Ereignis schon was gefühlt (beschreibe ich unten)... nur später und jetzt, wenn ich daran zurückdenke gar nichts mehr... außer, dass es mir etwas unangenehm ist.


    @maschenka
    thx für die Antwort.



    Nachdem mir an dem einen Tag alle abgesagt hatten. (s.o.) Hatte ich so ein Gefühl.... so eine bleierne Schwere, als wenn ich ganz tief im Boden versinke und dazu so eine unendliche lähmende Traurigkeit. Und so... als wenn ich mich auflöse weil ich einfach ein Nichts bin.... ich hab dann auch an diese andere Person in mir gedacht bzw. mir vorgestellt ich wäre er... weil das Gefühl irgendwie eher zu ihm gehört.


    Das selbe hatte ich nachdem der Chef meine Arbeit kritisiert hatte.


    Ich glaube ich habe dieses Gefühl öfter. Gestern Abend nach einem Film z.B. auch. Aber ich versuche halt immer es wegzuschieben und zu ignorieren ohne mir dessen bewusst zu sein.


    das Gefühl an sich ist nicht unbedingt unangenehm...insbesondere dieses Gefühl sich nicht mehr bewegen zu können..... aber ich bin dann ja wie gelähmt... tue in der realen Welt nichts.... und dafür habe ich einfach nicht die Zeit.... früher ging das... da konnt ich mich stundenlang irgendwo in eine Ecke legen und einfach nichts tun. ... nicht mehr existieren.


    Mit Angst hat das alles zum Glück nichts zu tun.




    Dann gibt es noch so Symptome die ich manchmal bekomme. Das ist so ein Herzrasen und Schmerzen in der Brust. Dazu ein totales Erschöpfungsgefühl. Alles ist Horror anstrengend. Das geht dann über mehrere Tage.
    Diese Symptome treten z.B. auf, wenn bei einem Angehörigen/Freund eine ganz bestimmte Krankheit ausbricht. Was zum Glück nicht allzuhäufig vorkommt.
    Es tritt auch auf, wenn ich mich zu sehr in irgendwelche Gedanken reinsteiger.
    Ich glaube es tritt auch auf, wenn ich mich in jemanden verliebe. (naja das kommt ja auch nur alle paar Jahre mal vor)
    Und dann tritt es noch manchmal auf, wo ich nicht weiß warum.


    Früher haben diese Symptome immer noch Angst dazu verursacht aber die habe ich überwunden. :-)

  • Hallo Du :-)



    Zuerst :respekt für deine Offenheit und den Mut dein inneres so eingehend zu beschreiben.Das ist für dich sicherlich auch schon sehr hilfreich deine gedanken in Worte zu fassen.


    Ich musste bei vielem was du schreibst auch an ADS denken.ADS kann sich in vielen verschiedenen Dingen äussern nicht nur in Konzentrationsstörungen. Solche Persönlichkeitsabspaltungen oder Selbstentfremdung gehören auch dazu...weil man sich von Kindheit an als falsch empfunden hat und einfach nur so sein wollte wie die "anderen". Ich denke es würde sich lohnen ein wenig mehr über ADS in Erfahrung zu bringen.


    Ansonsten wollte ich dir auch sagen dass ich das ganze garnicht "krank" finde sondern eher sehr tieffühlend und hochsensibel. (Hochsensibilität ist übrigens auch sehr verbreitet bei ADSlern)


    Ich selber habe seit meiner Kindheit auch mehrere Personen in mir....was mir aber nie Angst gemacht hat oder mich beunruhigt hat....sie haben jetzt keine anderen namen...aber eben sehr unterschiedliche Charaktere....und sie treten alle in mir auf.


    Ich war eben auch immer etwas zu "männlich" für meinen deutlich weiblichen Körper :kicher ..o


    mal bin ich die Bauarbeiterin die mit rauher verrauchter Stimme nach dem Zement brüllt....dann wieder das Tusschen was sich schminkt, die Fingernägel rosa und die Fußnägel hellblau lackiert, zig kleine Glitzerhaarspängchen im Haar hat und mit leiser süsser Stimme schmeichelt....dann wieder die Sportliche die ungeschminkt und mit Pferdeschwanz rumrennt....usw.


    Ich habe diesen Wechsel meiner Persönlichkeiten nie als schlimm empfunden...und andere auch nicht...eher so dass eben mehr in mir drin steckt als man auf den ersten Blick meint :kicher


    Die Bauarbeiter haben mich bei der Weihnachtsfeier im Kleid und vollständig gestylt erstmal garnicht erkannt :lgh und sind dann niedergebrochen dass in mir tatsächlich so eine gutaussehende Frau steckt....


    Frauen die mich erstmal nur als Tusschen gesehen (und verachtet) hatten konnten es nicht glauben als sie mich auf der Strasse an der baustelle wiedergesehen haben und haben mir später noch oft erzählt wiesie ihre Sicht auf mich dann total geändert hätten...


    Lange Rede ..kurzer Sinn..


    Es ist nicht wichtig was andere von dir halten....jeder mensch hat etwas wundervolles in sich was auf den ersten Blick nicht erkennbar ist....du ..nur du selber musst dich lieben lernen...dich und deinen Freundin dir...oder das Kind in dir.


    Es ist auch nicht schlimm mehrere Persönlichkeiten zu haben...das ist vielmehr erfrischend nicht immer die oder der selbe Mensch sein zu müssen. ;)


    Ich finde es toll dass dein Psychologe dass so gut herausgefunden hat...er schein was drauf zu haben.


    Ich wünsch dir alles Gute und dass du mit dem kleinen Bengel in dir Frieden schliessen kannst und ihn einfach als Teil deiner Selbst akzeptierst. :-)

  • ich habe das gefühl mir hat hier jemand einen stein an den kopf geschmissen....


    dieser thread hat mich völlig überrascht.
    das mit vielen persönlichkeiten habe ich auch...also im sinne von tusschen^^ sportlich etc. pp.


    aber was ist mit dem vergessen?
    ich habe das gefühl ich würde immer gleiche situationen heraufbeschwören
    nur um dann zu vergessen was ich sagte o tat o ob es überhaupt realität war....


    als ob mein hirn mich zwingen will zu lernen aus situationen...nur vergess ich alles wieder...


    ist so aus mir rausgeplatzt.... :schwitz

    versuche nie zu besitzen was dir nicht gehört....

    Einmal editiert, zuletzt von delilah84 ()

  • ... Schmerzen in der Brust. Dazu ein totales Erschöpfungsgefühl. Alles ist Horror anstrengend. Das geht dann über mehrere Tage.

    ich bin dann immer wie gelähmt - Nennt sich dann Todstellreflex.

  • Liebe Anonymus,


    hoffentlich ist es für dich o.k., wenn ich deinen Thread nutze...


    Meine Therapeutin meint, ich hätte eine Ego state disorder.

  • Na ja, so ne Ddnos oder Dis ist ja nicht unbedingt eine Diagnose wie Heuschnupfen... in mir eine lange, lange Zange "ih... - sowas also" - und auch endlich eine Erklärung, die irgendwie stimmig ist.
    http://www.infonetz-dissoziation.de/p-dissoziation.html
    ...und ich kann mich der Akzeptanz nur langsam annähern. Kennst das irgendwo her?


    Die Definition ist ganz gut, nur ich bemerke diese noch nicht immer, muss das erst noch lernen, damit ich vernünftig (alltagstauglich) damit umgehen kann.


    Wie geht es dir mit deiner Vermutung? - oder wurde diese von deinem Therapeuten bestätigt?

  • Anonymus schreibt:



    Ich habe lange nicht geantwortet in diesem Thread.


    Es lag daran, dass mir irgendwann klar wurde, dass jemand der der so viel nachdenkt wie ich und sich selber so viel betrachtet irgendwann zwangsläufig alles möglche findet, was mit ihm nicht stimmt.


    Ich kam zu dem Schluss, dass es mir ganz gut in den Kram passte krank zu sein, denn dann hätte ich eine Entschuldigung für etwas, was ich in meinem Leben momentan nicht schaffe.


    Ich habe dem Therapeuten dies gesagt und er hat genickt.
    Ehrlich, mir ist das ganz schön peinlich. Im Grunde heißt es doch, dass ich mir das alles nur eingeredet/eingeredet habe. :(


    Aber da ich nunmal sehr ehrlich bin, auch zu mir selber habe ich mir und dem Therapeuten das eingestanden.
    Aber hier im Forum habe ich erstmal nicht geantwortet,
    weil es mir eben schon peinlich ist irgendwo.


    Ich habe dann beschlossen, dass ich erstmal eine Weile alleine klar kommen will und mir keinen weiteren Termin von dem Therapeuten geben lassen. Wenn was ist kann ich mich ja jeder Zeit wieder melden.



    Momentan geht es mir ziemlich schwankend. Etwas was ich wirklich habe sind so eine Art Depressionsschübe... Mal mehrere Stunden mal ein paar Tage.
    Ich funktioniere zwar noch in großen Teilen, aber schaffe nicht so viel wie sonst.
    Merken tue ich es daran, dass mir alles so sinnlos vorkommt und ich teilweise Gedanken habe die mich erschrecken. ...(z.B. dass es doch angenehme wäre tot zu sein.. und sowas) naja es sind nur Gedanken (also keine Sorge ich nehme die natürlich nicht ernst), trotzdem wenn es irgend eine Möglichkeit gibt das in den Griff zu kriegen... ich wäre sofort dabei. ... ich weiß auch nicht...


    Heute geht es mir komischer Weise wieder besser. (warum auch immer ???)
    Heute morgen hatte ich dann doch nochmal einen Termin bei dem Therapeuten und es hat mir schon gut getan irgendwo....
    aber gibt mir das ein Recht darauf zu einer Therapie zu gehen? Nur weil es mir gut tut? Ich weiß es nicht.



    @maschenka
    Jetzt wollte ich aber doch endlich mal antworten. Habe das ja dauernd vor mir hergeschoben.


    So wie du es mit der Zange beschrieben hast, kann ich das Gefühl nachvollziehen. Das ist sicher nicht einfach auf einmal die genaue Gewissheit zu haben.
    Im Grunde ist das ja ganz ähnlich wie in meinem Eingangspost.
    Wobei das Bild mit der Zange auch sowas wie Ekel vermittelt. (korrigier mich falsch ich das falsch interpretiere)
    Ekel habe ich in dem Zusammenhang nicht empfunden, habe eher einen Schrecken bekommen.
    Jedoch kann ich das durchaus nachempfinden.


    Ich drücke dir aber ganz fest die Daumen, dass es dir irgendwann auch hilft das Übel eingegrenzt zu haben und dass du schaffst was du vor hast. :respekt


    Momentan mag ich mich lieber nicht so recht mit diesen Themen (Deperso, Deralis, Diss..usw.) auseinandersetzten. Ich beziehe das dann nur wieder auf mich und finde wieder irgendwelche Parallelen.


    Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, wenn ich deshalb momentan nicht so auf dein Thema eingehen kann. Wenn du aber nochwas schreiben magst lese ich es gern und antworte was mir an Gedanken dazu einfällt.
    Ich werde nur versuchen das nicht mehr alles so auf mich selber zu beziehen. Das hat mir (warum auch immer) nicht gut getan, worauf ich jetzt erstmal reagiere.


    Vielleicht denkst du jetzt, dass ich vermutlich selber einfach nur Angst hab mich der Sache zu stellen.


    Ich kann momentan nur sagen, dass ich es nicht weiß.
    Vielleicht ist auch das möglich, aber mein Gefühl sagt mir eher das was ich oben als Erklärung geschrieben habe.


    Auf jeden Fall möchte ich mich nochmal bedanken bei allen die mir hier geantwortet haben.
    Beenden möchte ich den Thread damit erstmal aber nicht.
    Wer weiß was noch kommt und was ich demnächst hier schreiben möchte.


    Jeder andere kann natürlich auch gerne weiter schreiben.



    Anonymus

  • Hallo Anonymus,


    :troest , danke für deine ehrlichen Worte.


    Es ist deine Entscheidung, deine Therapie an diesem Punkt zu beenden oder zumindest zu pausieren - und glaube mir, viele deiner Beweggründe kenne ich zu genüge.


    Für mich ist die Erkenntnis wichtig, ich will nicht mehr funktionieren, ich habe ein Recht zu leben - und die entscheidenen Erfahrungen, wie es sich anfühlen muss, tatsächlich lebendig zu sein.
    Drunter ist auf Dauer nicht mehr... sehe ich gar nicht ein. :bldgt:


    Ich bin ganz arg über die Verdachtsdiagnose erschrocken - und war auch erleichtert. Klärt sich doch dadurch einiges auf.
    Sehen, verstehen - auch verstehen, dass hinter dieser Diagnose auch die Ressource ist, die Linderung und Heilung bringt.
    Hoffnung, weil gut behandelbar; Dauer voraussichtlich ca. 4 Jahre überwiegend ambulater Therapie.


    Es ist harte, anstrengende Arbeit, teilweise durch eine gefühlte Hölle, es lohnt sich für mich und dennoch kann ich jeden verstehen, der andere Wege wählt.
    Andere Wege waren für mich Sackgassen oder bestenfalls Einbahnstraßen, die mich auf mich selbst zurück geworfen hatten.


    Viele Grüße
    maschenka