Keine Kraft mehr

  • Bevor mein Kind bei der Ergotherapie war, war es bei der Diagnose.
    Diese Diagnose lautete ADHS und in bestimmten Bereichen hochbegabt.
    Und gerade (!) bei bockigen Kindergärtnerinnen und vor allem bei *räusper* nicht ganz vorurteilsfreien Lehrerinnen war diese Diagnose Gold wert. Den Stempel "dämlich" und "schlecht erzogen" konnte ich ganz schnell wieder von der Stirn des Kindes radieren und die Damen an ihren Berufsethos erinnern. Ich bin heute sehr froh drum, rechtzeitig die Diagnose in die Wege geleitet zu haben.


    Im Moment ist soweit alles ok. Letztes Jahr (Kindergarten) war es so schlimm mit seiner Gemütslage, das wir schon einen Termin hatten wegen Rundumtest, weil es wirklich heftig wurde. Aber er hat sich wieder gefangen. Wenn es irgendwann wieder so schlimm wird, gehen wir auch zum Test, denn nochmal pack ich das nicht. Aber im Moment ist es mir wichtiger, das er sich "normal" findet.

  • Was ich Dir empfehlen kann, ist eine Mutter-Kind-Kur...versuch mal eine zu beantragen. Vielleicht hilft Dir das?! Da kannst Du auch Hilfen bekommen und Kurse besuchen, die Dir im Alltag dann vielleicht weiter helfen...


    Viel Glück!

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(


  • Unsere Wohnung sieht jeden Tag aus wie ein Bombeneinschlag und Abends habe ich ot nicht mal mehr die Kraft das Chaos zu beseitigen, weil er kein Mittagsschlaf macht oder so er ist von morgens bis Abends in absoluter Aktion und um 20:30 Uhr wenn er ins Bett geht habe ich nicht mal mehr die Kraft um was zu lesen.


    Hey dazu kann ich nur sagen, willkommen im Familienleben und es kann dann bald nur noch besser werden.
    Ich kam mir wie eine Totalversagerin vor, weil alles liegen geblieben ist und der Vater meiner Klein nach seiner arbeit noch aufgeräumt und essen gemacht hat. Zum Glück haben mir mehrere berichtet das bei Ihnen auch alles in diesem alter liegen geblieben ist.
    Such dir echt ein Babysitter oder dergleichen.
    Du brauchst Luft zum Atmen und zum ausruhen. Dann wirds erst mit dem anderen auch wieder Klappen.
    Schau mal auf Haushelden.de nach.


    ich schaffe gar nichts grade so mal Wäsche waschen und Abwaschen, staubsaugen


    Hey und wenn du das schaffst, dann ist das auch nicht gar nichts. Du schaffst es das nötigste zu machen und dann noch da zu sein für deinen Schatz auch wenn grad schwierig ist.


    Wie macht ihr das denn wie bekommt ihr eure Energie zurück wenn ihr den ganzen Tag alles für die Zwerge gegeben habt?


    Babysitter, Großeltern, Kita, Tagesmutter oder irgendetwas um Kraft zu tanken. auch das Jug kann dir vielleicht helfen z.B. mit einer Sondergenehmigung für ein paar Stunden eine Tagesmutter zu bekommen. Hier dauert es mit solch einem schreiben vom Jug teilweise nur ein paar Tage.
    Auch dem Klein wird es nochmal ganz anders gehen wenn er unter anderen Kindern ist oder mit jemand anderem etwas unternimmt.
    Nach einer eingewöhnungszeit wird er auch nicht schreien oder vor Kummer zergehen und du kannst anschließend doppelt so Kraftvoll für ihn wieder da sein.


    Kopfhoch, durchhalten und es werden andere Zeiten kommen!!!
    Viel Kraft und ganz liebe Grüße

  • Hallo zusammen


    Solch ähnliche "Zustände" kenne ich auch. Intelligentes Kind hin oder her, wichtig ist es für solche Kinder einen strukturierten Tagesablauf zu haben mit festen Regeln und Grenzen. Es ist sehr anstrengend und auch für uns Mütter nicht angenehm, denn wir wollen doch auch "nur leben und leben lassen" aber bei diesen Kindern geht das nicht. Man tut dem Kind keinen Gefallen, auch wenn es sich noch so aufführt und man dem Kind doch "nur gutes tun möchte" und sich wieder einwickeln läßt und nachgiebt. Ein Baby oder Klein-Kind kann nicht (immer) wissen was gut für es ist, sie wollen erstmal, was ja auch ihr gutes Recht ist.


    Ich weiß, es hört sich nicht schön an, doch als Mutter (noch dazu alleinerziehend) muss man sich selbst über seinen gewollten Tagesablauf im klaren sein und strukturieren (aufstehen, Mittagsschlaf oder kurze Ruhezeit, feste Bettzeiten, feste Essenszeiten) ebenso, welche einfachen Regeln ich von meinem Kind eingehalten haben möchte. Das ist bei diesen Kindern ein hartes Stück Arbeit und erfordert ein großes und hohes Maß an Selbstdisziplin (was nicht immer gelingt, da wir auch keine Roboter sind). Für Gelungenes lobe dein Kind und tue dir dafür etwas Gutes.


    Aber diese Kinder brauchen das, um Sicherheit zu bekommen und um zu merken - bei uns ist das so und immer gleich, da kann ich mich darauf verlassen und wenn es doch einmal eine Ausnahme gibt, dann ist das eben eine Ausnahme und nächstesmal ist es wieder wie gewohnt.
    Sie werden trotzdem versuchen (gerade in der Anfangszeit) sich dagegen aufzubäumen, da die Regeln neu und ungewohnt sind und ihnen damit auch Grenzen gesetzt werden aber mit Mutterliebe und Muttersturheit wird es besser.


    Wenn ein Kind meint, es muss seinen Kopf mit Erbrechen, Luftanhalten, Schreien, Beissen etc. durchsetzen, so mußt du ihm liebevoll und konsequent mit festem Selbstbewußtsein zeigen, dies ist nicht in Ordnung bei solch einem Verhalten bekommst du keine Aufmerksamkeit von mir, eine angemessene Zeit weggehen (z.B. Kind in den Laufstall setzen, damit es nichts anstellen kann) und danach wieder kommen "hast du dich jetzt beruhigt, dann können wir jetzt weitermachen" wenn nicht, wiederholen, das kostet Zeit und Kraft aber hier geht es darum Grenzen zu setzen und sich nicht tyrannisieren zu lassen! Währe den Anfängen!


    Ich weiß, es hört sich "grausam" an, aber du must dir erst selbst im Klaren darüber sein, was für dich von deinem Kind in Ordnung ist und welche Prioritäten und Grenzen du setzen möchtest was für dein Kind gut ist und was nicht und dann fange an mit liebevoller Konsequenz euren Weg zu finden.


    Ich dachte auch nach deiner Beschreibung an ADS/ADHS aber selbst wenn dies bei deinem Kind nicht zutrifft, sind Regeln für ein Kind immer wichtig und für dich auch, da ihr euch gegenseitig darauf verlassen könnt und es Sicherheit gibt. Es gibt viele Kinder, die brauchen dies, wir Mütter tun ihnen mit falsch verstandener Liebe und einfach Freiraum und Selbstentfaltung keinen Gefallen für ihr weiteres Leben.


    Es klappt nicht von heute auf morgen sondern ist ein immer währender Prozess der sich bis zur Pubertät durchzieht und gerade da testen die Kids ganz besonders nochmal die bis dahin immer wieder altersgerecht überarbeiteten Regeln aus und sind trotz aller Renitenz insgeheim doch froh darüber, dass es Regeln gibt.


    Kopf hoch und step bei step dem selbst gesteckten Ziel entgegengehen - es lohnt sich!


    Und du kannst jeden Tag von vorne beginnen - es ist nie zu spät.


    Das Schönste ist, wenn später dein Kind freudig kommt und dir sagt dass es gelobt wurde und sich heraus stellt, dass es etwas ist, auf das du in deiner Erziehung Wert gelegt hast und auch du von anderen Erwachsenen (auch Fremden) angesprochen wirst, was für ein tolles und besonderes Kind du hast, dann kannst du dir auf die Schulter klopfen und dich freuen (hab' ich auch neulich gemacht, war doch nicht alles umsonst! )


    Liebe Grüße
    Rabia