Sohn kommt mit der Situation nicht klar

  • Hallo zusammen,


    sorry mir ist kein beserer Titel eingefallen, brauche aber dennoch mal den ein oder anderen Tipp von euch.


    Nur kurz zur Vorgeschichte. Trennung vor fast 5 Jahren. Kinder waren da 1 und 3 Jahre alt. Von 2005 - 2006 fast regelmässig Umgang zum Vater mit einer WE Übernachtung. 2006 - 2007 nur sehr mässiger Umgang, der KV hat immer öfters abgesagt bis er dann Mai 2007 die Kinder gar nicht mehr wollte. Ab Septemper 2007 bis Januar 2009 komplett ohne Kontakt zum Vater, der sich dann an den Kinderschutzbund gewendet hat und seitdem sehen die Kinder ihren Vater alle 14 Tage für 2 Std. Mir wars recht, ich dachte lieber nur so wenig wie gar nicht. Seit ca Oktober 2009 redet der Vater auch wieder normal mit mir und wir haben ab und zu auch mal versucht das ganze ohne KSB zu machen. Dem KV war es bisher aber so lieber und er weiß auch das wir das nicht ewig so machen können. Haben wie gesagt auch 2-3 Mal etwas außerhalb gemacht, was gut funktioniert hat, aber er kam bis dato nicht zu den Kindern nach Hause.


    Nun denn Weihnachten war es das erste mal soweit. Der KV kam die Kinder bei uns zuhause besuchen. Beide Kinder freuten sich tierisch darüber. Die 3 haben miteinander gespielt, ich hielt mich etwas im Hintergrund und hab sie machen lassen. Mein Ex wollte die Kinder dann noch gerne ins Bett bringen und fragte die Kinder ob sie damit einverstanden waren. Klar die haben sich voll gefreut. Sie haben dann noch eine Spiel zusammen gemacht und dann ging es dran die Kinder bettfertig zu machen. Da tickt unser Großer total aus. Papa soll da bleiben, er will noch was mit Papa spielen. Er muß noch dies und das Papa zeigen usw. Wir hatten wirklich unsere große Mühe ihn zu beruhigen. Irgendwann klappte das ganze dann zum Glück auch, aber nur unter großen Tränen.


    Ende Januar rief der Vater an und fragte ob wir denn nicht zusammen zum Schlitten fahren gehen wollen. Wir verabredeten uns hier in der Nähe bei der Rodelbahn und am Anfang lief es auch klasse. Wir hatten alle unseren Spaß bis der Große auf einmal wieder austickt. Von jetzt auf nachher ohne bestimmten Grund. Und wieder schrie er rum er will mit Papa was machen, er will nicht das Papa geht, er hat keinen Spaß (obwohl es ihm bis dahin wirklich gefallen hat) und lief erstmal davon. Mein Ex ihm hinterher und irgendwann kamen sie dann zurück, aber dann war es auch Zeit zu gehen, denn ihr Vater mußte zum arbeiten.


    Beim Kinderschutzbund lief aber immer alles ok, keine Probleme, aber da bin ich auch nicht dabei. Nun konnte mein Ex den letzten Termin nicht wahrnehmen, weil die Wetterverhältnise das ganze nicht zugelassen haben und so kam er letzte Woche bei uns vorbei nach dem Arbeiten. Am Anfang lief wieder alles super, tja bis Sohnemann wieder austickt. Er steigert sich dann so dermassen rein, das man nur schwer an ihn ran kommt und diesmal hat auch der Kleine dann Theater gemacht, weil der Große so am spinnen war. Also saßen wir hier mit zwei heulenden Kindern und versuchten sie zu beruhigen.


    Nun ist ja das eigentliche Ziel den Umgang wieder ohne KSB zu gestalten. Was so aber gerade nicht geht wenn der Große so Theater macht. Den für keinen für uns ist das dann eine gute Situation wenn die Stimmung dann so kippt. Mein Ex hat keine eigene Wohnung, bleibt also nur KSB oder eben bei uns, aber damit scheint Sohnemann ja nicht klar zu kommen. Ich hab ihn auch gefragt warum er denn immer so am rum spinnen ist, natürlich kam da erstmal keine Antwort am Anfang bis er irgendwann meinte er will nicht das Papa wieder geht, er will das er da bleibt. Bei uns bleibt und wieder hier wohnt. Ich hab halt das Gefühl das er soviel wie möglich auch in der Zeit mit seinem Vater machen möchte wenn er da ist. Klar versuche ich zu reden und erklären warum es nicht geht das sein Vater hier bei uns wohnen kann. Aber er will es einfach nicht akzeptieren.


    Bald haben wir wieder ein Auswertungsgespräch beim KSB und wir werden das auch ansprechen wie es außerhalb mit den Kontakten läuft, nur weiß ich ehrlich gesagt nicht wie wir unserem Großen da helfen konnten mit der Situation unzugehen ohne das es jedesmal ausartet. Der Kleine hat keine Probleme, er kennt aber auch das Leben mit seinem Vater nicht wirklich, der Große war schon immer ein Papakind, hat natürlich vieles auch mitbekommen und ich glaube einfach das er wahnsinnige Angst hat das sein Vater irgendwann wieder nicht mehr da ist. Vielleicht ist es auch noch keine gute Idee Umgang ohne KSB zu machen, ich weiß es nicht.


    Danke und LG Zwiebel

  • :winken:


    ...hmmm... ganz schön verzwickt bei Euch.


    Tickt der große nur aus wenn Du mit dabei bist?

    :hae: *Lache nie über die Dummheit der anderen, denn sie kann Deine Chance sein* :hae:

  • Ich glaube, durch die Besuche bei Euch daheim macht sich Euer Großer falsche Hoffnungen. Er kannte es ja bisher (seit der Trennung) nur so, dass es Dich und den Papa nur noch getrennt gab. Und jetzt plötzlich bildet Ihr in seinen Augen an den Umgangstagen wieder eine "Einheit", gemeinsame Unternehmungen und so. Da kommt bei einem Kind sehr schnell der Gedanke auf, dass Mama und Papa wieder zusammenkommen.
    Ich glaube, dass bei Euch wirklich der Umgang außerhalb besser wäre und getrennt von Dir, um da keine falschen Hoffnungen zu schüren.

  • Ich glaube, durch die Besuche bei Euch daheim macht sich Euer Großer falsche Hoffnungen. Er kannte es ja bisher (seit der Trennung) nur so, dass es Dich und den Papa nur noch getrennt gab. Und jetzt plötzlich bildet Ihr in seinen Augen an den Umgangstagen wieder eine "Einheit", gemeinsame Unternehmungen und so. Da kommt bei einem Kind sehr schnell der Gedanke auf, dass Mama und Papa wieder zusammenkommen.
    Ich glaube, dass bei Euch wirklich der Umgang außerhalb besser wäre und getrennt von Dir, um da keine falschen Hoffnungen zu schüren.



    Dem würde ich mich gerne anschliessen. Deswegen auch meine Frage, ob er nur so austickt wenn Du dabei bist.


    Ihm werden einfach falsche Hoffnungen (unabsichtlich) gemacht.


    LG, Winterstorm82

    :hae: *Lache nie über die Dummheit der anderen, denn sie kann Deine Chance sein* :hae:

  • ich denke, der große hat ziemliche verlustängste, weil er angst hat, dass er seinen papa wieder verliert.
    die kommen aber nur raus, wenn ihr bei euch seid, weil da der vergleich früher/heute besser da ist.


    wenn ihr zb beim ksb seid, wissen alle beteiligten von anfang an, dass es eine bestimmte zeit ist, die man gemeinsam verbringt und dann gehen alle beteiligten wieder getrennte wege. wenn ihr bei euch seid, geht der kv wenn die kinder schlafen, morgens wachen sie auf und er ist nicht mehr da.


    positiv finde ich, dass man merkt, dass die kinder ihren vater lieben, aber dem großen fehlt das vertrauen, dass der vater der vater bleibt, auch wenn er nur zu besuch kommt.
    ich denke viel reden und erklären, gerade auch vom vater ist da notwendig. aber ich würde es beim ksb ansprechen, vielleicht haben die noch bessere ideen.

  • Letztlich scheint der Große sich mehr Zeit mit dem Vater zu wünschen. Wäre das eine Möglichkeit, dass der Vater mehr Kontakt aufnimmt, auch einmal mit dem Großen alleine etwas unternimmt?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich glaube, durch die Besuche bei Euch daheim macht sich Euer Großer falsche Hoffnungen. Er kannte es ja bisher (seit der Trennung) nur so, dass es Dich und den Papa nur noch getrennt gab. Und jetzt plötzlich bildet Ihr in seinen Augen an den Umgangstagen wieder eine "Einheit", gemeinsame Unternehmungen und so. Da kommt bei einem Kind sehr schnell der Gedanke auf, dass Mama und Papa wieder zusammenkommen.
    Ich glaube, dass bei Euch wirklich der Umgang außerhalb besser wäre und getrennt von Dir, um da keine falschen Hoffnungen zu schüren.


    Gemeinsame Unternehmungen sowie Besuche gab es nach der Trennung auch. Aber nur solang bis mein Ex seine nächste kennenlernte und er sich von ihr hat sehr stark bevormunden lassen. Sie war auf mich und die Kids völlig unbegründet eifersüchtig. Dadurch kam es dann letztendlich auch zum Kontaktabbruch. Mit ihr hat er auch zwei Kinder, allerdings führen sie keine Beziehung mehr.


    ich denke, der große hat ziemliche verlustängste, weil er angst hat, dass er seinen papa wieder verliert.
    die kommen aber nur raus, wenn ihr bei euch seid, weil da der vergleich früher/heute besser da ist.


    wenn ihr zb beim ksb seid, wissen alle beteiligten von anfang an, dass es eine bestimmte zeit ist, die man gemeinsam verbringt und dann gehen alle beteiligten wieder getrennte wege. wenn ihr bei euch seid, geht der kv wenn die kinder schlafen, morgens wachen sie auf und er ist nicht mehr da.


    positiv finde ich, dass man merkt, dass die kinder ihren vater lieben, aber dem großen fehlt das vertrauen, dass der vater der vater bleibt, auch wenn er nur zu besuch kommt.
    ich denke viel reden und erklären, gerade auch vom vater ist da notwendig. aber ich würde es beim ksb ansprechen, vielleicht haben die noch bessere ideen.


    Wir sagen das den Kindern schon immer im vorraus. Wir machen das oder das bzw Papa kommt und geht da oder da dann wieder. Verlustängste glaube ich aber auch, er hat ja seinen Vater schon einmal "verloren", deswegen wird er denke ich dann auch so klammern und nicht los lassen wollen. Selbst wenn der Papa sagt ich komme wieder oder wir sehen uns dann wieder beim KSB kann er es wohl nicht wirklich glauben, was auch verständlich ist. Mit dem KSB wollen wir auf alle Fälle reden, ich denke die haben mit sowas event. öfters zu tun und können auch Ratschläge geben. Wir sind uns auch einige das wir da Hilfe brauchen und Sohnemann eben einfach auch noch Zeit braucht.


    Letztlich scheint der Große sich mehr Zeit mit dem Vater zu wünschen. Wäre das eine Möglichkeit, dass der Vater mehr Kontakt aufnimmt, auch einmal mit dem Großen alleine etwas unternimmt?


    Mehr Zeit wünschen sich beide mit ihm, definitiv. Das sagen sie ihm auch oft. Nur ist es eben so das der KV halt noch zwei Kinder hat und im Außendienst tätig ist mit unterschiedlichen Arbeitszeiten. Da kommt es vor das er mal morgens anfangen muß bis Nachmittags oder auch mal erst von Abends bis Nachts. Manchmal ist er auch tagelang unterwegs wo er im Hotel ist. Alle 14 Tage 2 bzw 2,5 Std meinte er kann er 100% machen und sich auch fest dran halten. Denke aber das ich es mal mit ihm besprechen kann wenigstens da die Zeit etwas auszudehnen. Ein Betreuer müßte wegen mir auch gar nicht dabei sein. Alleine etwas mit dem Großen denke ich wird der Kleine widerum Stress machen und sich benachteiligt fühlen. Sie machen auch bis auf Schule und Kindergarten alles gemeinsam, haben gemeinsame Freunde, werden überall gemeinsam eingeladen. Es gibt sie nur als Team. Mag so vielleicht auch nicht ganz ok sein, gerade bei ihrem Vater aber wohl die denkbar blödeste Situation sie zu "trennen".


    Heute Abend möchte mein Ex mit anrufen weil wir nochmal miteinander sprechen wollen. Vielleicht ist ihm ja zwischenzeitlich eine Idee gekommen. Danke euch auf jeden Fall schonmal für eure Antworten

  • Ich hab ihn auch gefragt warum er denn immer so am rum spinnen ist, natürlich kam da erstmal keine Antwort am Anfang bis er irgendwann meinte er will nicht das Papa wieder geht, er will das er da bleibt. Bei uns bleibt und wieder hier wohnt. Ich hab halt das Gefühl das er soviel wie möglich auch in der Zeit mit seinem Vater machen möchte wenn er da ist.


    Nein, er träumt den Traum aller Trennungskinder: Dass sich die Eltern vertragen und in der Schule endlich mit "echtem" Elternhaus hofiert werden kann.


    Seit Ihr Euch einigermaßen vertragt, hat sich dieser Wunsch verstärkt und das Kind will das erzwingen.


    Schlimm, aber da muss es durch.


    Vielleicht nutzt es was, wenn der Papa mit den Kindern jeweils eine Stunde was alleine unternimmt?

  • ich glaube da spielen vile dinge eine rolle
    zum einen die verlustängste
    zum anderen, sieht er bei euch zu hause, wenn der papa da ist, eine familie


    kinder wollen immer dass mama und papa zusammen bleiben, sie erkennen ja nicht, warum das oftmals nicht funktioniert


    wichtig ist wirklich, dass ihr beide immer ehrlich sagt, dass der papa nur zu besuch kommt und wieder gehen wird


    vielleicht, wäre es eine möglichkeit, den papa, wenn er geht, noch 10 minuten des weges zu begeleiten?
    somit findet das eigentliche verabschieden nicht zu hause statt, etwas besseres fällt mir dazu gerade nicht ein

    übrigens: Man kann sich den ganzen Tag ärgern,
    aber verpflichtet ist man dazu nicht :-)