Wechsel-Modell für die Eltern?

  • es gibt halt noch echte kerle!! ;) .....naja, sagen wir menschen, die in der beziehung solange für die beziehung kämpfen bis nichts mehr geht und alles kaputt ist. danach ist dann nichts mehr, was man "nachtragen" muss, und kann dann gelassen elternteil sein!

    Gut zu wissen! ;)

    Zitat

    boa! 2 bezugspersonen! :wow wie ungewöhnlich für's kind! wie lange schon allein-erziehend????????


    warum soll ein kind nicht mit 2 bezugspersonen klarkommen und mit 2 regeln? ich war 9 jahre in einem internat. andere regeln, andere bezugspersonen. intakte familien bieten in der regel auch 2 bezugspersonen und auch dort lernen kinder schnell zwischen mamas regeln und papas regeln zu unterscheiden. sie wissen schnell, wen sie für was fragen können, um es zu bekommen ;)

    10/2005
    Ich habe nicht gesagt, dass es ungewöhnlich - oder schlecht - ist, was du mir ja offensichtlich unterstellst. Ich bin nur der Meinung, dass es für die Kinder genauso stressig oder unstressig ist, wie die andere Methode.


    Vorteile für die Kids laut Florian für das Nest-Modell:
    fester Wohnsitz, regelmäßige Kontakte zu den Freunden und Nachbarskindern, keine Umzüge, männliches & weibliches Rollen-Vorbild in der Erziehung,


    Bei dem Wechsel-Modell können sie (je nach Entfernung zur anderen Wohnung) aber auch weiterhin mit Freunden und Nachbarskindern spielen - oder in der anderen Umgebung neue Freunde finden, von daher für mich kein Vorteil für das Nest-Modell.



    Das entscheidende Problem für das Nest-Modell sehe ich aber auch hier:

    problematisch wird es, wenn einer der elternteile einen partner hat.

    Sogar wenn alles nach der Trennung gut geht und beide Eltern mitmachen - sie bleiben nicht ewig allein. Es kommt mindestens ein Partner dazu - und eventuell auch noch mindestens ein Kind.


    Kaum angekommen (14 Tage lang), gehen die Kinder also wieder zurück zu Mama ?
    Deshalb sei der Umgang nur am WE (vermutlich auch noch in lächerlichem 14-Tages-Rhythmus) besser für die Kinder ?
    Wirklich ein sehr überzeugendes Argument gegen das Wechselmodell ...

    Es ist kein Argument, sie bringt nur Praxisbeispiele an, so wie die Kinder es empfinden. Und um deren Wohl geht es doch bei der ganzen Diskussion, oder? Wie wäre es mal mit lesen, statt gleich an die Decke zu gehen...? Ich glaube, es will dir hier keiner etwas böses. Ich für meinen Teil finde es absolut lobenswert, wenn sich Väter so dermaßen einsetzen und auch mit den Kindern leben. Du darfst aber nicht davon ausgehen, dass das bei allen Vätern so ist. Viele sind vielleicht ganz froh, die Kinder nur alle 14 Tage zu sehen.

    das einzige, was hier debattiert werden kann und sogar MUSS ist, welche form des umgangs ist in der nunmal gegebenen situation für die kinder optimal?


    Dass beste Modell ist also dass, welches das Recht des Kindes auf beide Eltern zu gleichen Teilen berücksichtigt.
    Mutter und Vater sind gleichberechtigt !

    Die Situation bei Florian ist noch gar nicht gegeben, es geht um die Zukunft. Und im Allgemeinen kann man das doch gar nicht pauschal sagen. Es kommt auf so viele Faktoren an, die man berücksichtigen muss. Oder würdest du einem gewalttätigen Vater/einer gewalttätigen Mutter eine gleichberechtigte Rolle einräumen und die Kinder guten Gewissens dort hin schicken...?


    Mmh, daher ist mein Bestreben, das 50/50 Modell so früh wie möglich zu praktizieren ...
    Für mich ist es sonnenklar, das eine intensive Bindung zum Vater nicht bei (der derzeitigen Standartlösung) einem 14-tägigem WE-Umgang möglich ist.

    Dann schreibt dir hier gerade eine Ausnahme.
    Wir praktizieren das 14tägige WE-Modell (FR Abend bis SO Abend beim Vater) seit der Trennung, also über 4 Jahre. Und unsere Kinder haben zu beiden Elternteilen eine intensive Bindung. Es steht doch jedem frei, inwieweit der Umgang zum Vater (oder zur Mutter) noch ausgebaut wird. Unsere Kinder verbringen zusätzlich noch einen Nachmittag in der Woche bei ihrem Vater (das war übrigens nach der Trennung meine Anregung) und telefonieren auch jeden Abend mit ihm (ebenfalls meine Anregung). Ich hätte auch nichts dagegen, wenn er sie einen zweiten Nachmittag betreuen möchte oder sonst - außer der Reihe - etwas mit ihnen unternehmen will.
    Die Ferien werden - soweit es der Urlaub zulässt - geteilt.
    O-Ton meiner Kinder: sie haben Mama und Papa gleich lieb.

  • Ich halte weder vom Wechsel- noch vom Nest-Modell was. Das Nestmodell mag ja für die Kinder teilweise von Vorteil sein, aber sorry, für mich als Mensch wäre das absolut inakzeptabel, regelmäßig MEIN ZUHAUSE zu verlassen und meinen Expartner hier einziehen zu lassen. Ich bin auch ein Mensch und brauche ein Zuhause, wo ich hingehöre und mich wohlfühle. Wenn ich unzufrieden bin, profitiert mein Kind auch nicht davon.


    Hier wird manchmal bei all der Fürsorge für die Kinder das eigene Wohl etwas vernachlässigt. Nennt mich jetzt egoistisch - damit kann ich leben. Ich sorge hervorragend für mein Kind und liebe es über alles, aber ich gestehe mir auch meine Rechte und Freiheiten und vor Allem das Recht auf mein eigenes Glück ein....wie war das noch gleich: glückliche Eltern -> glückliche Kinder....

  • Ich sehe es ähnlich wie Sprosse! Zudem möchte ich noch einen Gedanken einfügen.


    Mein Ex hat ja eine neue Zeitgenossin. Diese will sicher auch mit ihm zusammenleben.


    Und mal angenommen, ich würde alle 2 Wochen oder in welchen Rhythmus auch immer in dem Haus leben und dann wieder Ex mit Next.


    Wie soll das funktionieren, wenn man als "Paar" regelmäßig seine Residenz wechselt?? Das macht doch keiner mit!


    Zudem ICH ganz sicher keine Wohnung mit der Frau meines Ex teile!


    Denkt mal drüber nach! Naja, wenn die Befürworter dieses Models zeitlebens im Zölibat leben wollen, ist das bestimmt eine Lösung. Aber für mich im normalen Leben mit evt. zukünftiger Partnerschaft nicht durchführbar. :winken:

    Meeresstern


    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.
    Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.

  • *erstmal Sprosse 100%ig zustimm*

    Ich bin auch der Überzeugung, dass es für meine Kids besser wäre, wenn sie auch im Alltagsleben ein weibliches Rollenvorbild erleben könnten. Idealer Weise selbstbewust aber feminin, mit allem was Frauen halt häufig besser als Männer können. Es wäre für beide Kids gut, wenn sie z.B. auch Montag Morgen erleben könnten, wie Frau mit Stress umgeht. (Natürlich nur, solange Frau keine Wutanfälle oder Schreikrämpfe hat!)


    Es ist traumhaft, wenn Eltern ihren Kinder Konflikt-Bewältigung INNERHALB einer Paar-Bindung vorleben können. Wie streitet man sich konstruktiv? Wie versöhnt sich ein Paar nach einem Streit? Wie gibt man auch mal nach? Wie kann man sich lieben und trotzdem manchmal verschiedener Meinung sein? Alle diese Punkt möchte ich meinen Kids mit auf den Weg geben.

    Ganz deiner Meinung :daumen Aber wer sagt denn, dass sie nie wieder ein weibliches Rollenvorbild erleben werden...? (mal ganz abgesehen von den Erzieherinnen, Lehrerinnen...) Ihr seid noch relativ frisch getrennt, aber :tuschel du wirst nicht ewig alleine bleiben. Irgendwann haben deine Kids ein weibliches Rollenvorbild, das dann nicht mit gefüllten Kaffeetassen wirft und keine Wutanfälle oder Schreikrämpfe bekommt (okay, für die letzten beiden Sachen keine 100%ige Garantie :brille - aber wenigstens nicht so oft ;) ).


    *grübel*, ich könnte vielleicht ein Rollenspiel für meine Kids veranstalten:
    tiefe Stimme: "Du bist wunderbar, wenn Du so laut schreist."
    Fistel-Stimme: "Ich liebe es, wenn Deine Stirnadern so hervortreten!"

    Zumindest hast du deinen Humor nicht verloren :lach :daumen

  • Zudem ICH ganz sicher keine Wohnung mit der Frau meines Ex teile!


    Denkt mal drüber nach! Naja, wenn die Befürworter dieses Models zeitlebens im Zölibat leben wollen, ist das bestimmt eine Lösung. Aber für mich im normalen Leben mit evt. zukünftiger Partnerschaft nicht durchführbar.

    Selbst wenn ich mich für das Zölibat entschieden hätte/habe/ es toll finde oder auch nicht....


    Ich würde keine Wohnung mit meinem Ex teilen wollen. Schon alleine die Vorstellung im selben Bett zu schlafen verursacht bei mir Würgegefühle.


    Zumal ich mir dann auch ganz gut den Zustand der Wohnung vorstellen könnte, wenn ich wieder einziehe.
    Bis ich dann wieder in mein WG-Zimmer ziehe ist die dann wieder halbwegs bewohnbar.
    Weil Hausarbeit ist auch nicht so mein Ding, also bräuchte ich die 14 Tage.


    Schon der Gedanke daran läßt meine Laune rasant gegen den Nullpunkt sinken.


    Dann bin ich eben kein selbstloses Muttertier sondern ein ekelhafter Egoist.


    Aber in diesem Fall würde mir die Rolle sehr gut gefallen.

  • da ist ein weiter weg bis zum wechselmodell, florian, denn das bedeutet für beide elternteile alltag im hohen masse! da reicht es nicht, wenn DU sagst, dass du DEINEN alltag mit den kids hinkriegst!


    Das ist grober Unfug !!
    Zumindest bei jüngeren Kindern.


    nicht umsonst sieht das gericht vor, kinder erst ab einem gewissen alter mitentscheiden zu lassen. nicht abänderbar ist aber, wenn eine partei intensiveren umgang mit den kindern ablehnt, wenn das umgangselternteil einfach sagt, "mehr wie 4 tage im monat will ich nicht!" man kann niemanden zum umgang zwingen!


    um es dir vorweg zu nehmen, selbstverständlich sollte ein gewünschtes mehr an umgang bei gesundem miteinander unterstützt werden ;)


    Auch beim Nestmodell erleben die Kinder - wie auch beim Wechselmodell - beide Elternteile zu gleichen Teilen im Alltag.


    nicht in meinem nestmodell. meine ex praktiziert den herkömmlichen umgang (alle 14 tage bei den kids) im nestmodell.....


    Nicht die Kinder sollten dauernd die Lokation wechseln müssen.


    wäre sicher optimal, wenn das nestmodell umfassend praktikabel wäre. zuviele menschen sehen aber in IHREM heim ihr privatschloss und damit ein tabu für den expartner, was ich auch sehr gut verstehen kann. schon ein gesunder umgang verlangt ein hohes mass an objektivität und unterdrückung verletzter eitelkeiten von den elternteilen. das nestmodell setzt aber schon beinahe ein gewisses vertrauen in den expartner voraus. ich habe nicht juhu geschriehen, als ich mir die ersten gedanken darüber machte und mir dieses modell als das logischste erschien. ein jahr vorher hätte ich noch laut gesagt, "diese frau kommt mir nicht mehr ins haus!"


  • im augenblick erweist sich die tatsache, dass ich eine partnerin habe, als äusserst praktisch! ich lebe an den mama-we's bei ihr und ihren kindern.... wenn wir aber mal zusammenziehen werden, ist das nestmodell nicht mehr praktikabel....


    Ich würde keine Wohnung mit meinem Ex teilen wollen. Schon alleine die Vorstellung im selben Bett zu schlafen verursacht bei mir Würgegefühle.


    ich gebe zu, dass bei mir nach dem mama-we immer bettwäschewechsel angesagt ist :pfeif

  • Sponge


    das ist ja schön, dass du das so gut schaffst, oder auch nicht.


    Aber wären wir alle gleich, würden wir auch alle gleich leben. Hätten alle die selben Bedürfnisse und so weiter und sofort.


    Es wäre alles so schön, wie im Märchen.


    Wir würden mit unseren Expartner ihn Harmonie leben und uns bis an unser Lebensende die Wohnung teilen, damit die zukünftigen Enkelkinder auch noch Oma und Opa in ihrer gewohnten Umgebung erleben können.
    Die Bettwäsche würden wir natürlich auch regelmäßig wechseln.


    So jetzt ist das Märchen zu Ende.


    Ich möchte mir einfach mit gewissen Menschen nicht die Wohnung teilen und mein Bett teilen. Punkt.


    Das hat weder etwas mit gekränkter Eitelkeit noch mit was weiß ich zu tun.


    Ich finde das Modell einfach für mich nicht durchführbar, weil es nicht meinen Lebensvorstellungen entspricht. Ich brauche auch keinen neuen Partner um dieses Nestmodell zu beenden, weil ich schon vorher keinen Bock darauf habe. Ich kann das auch alleine entscheiden.


    Wenn du das kannst, ist es ja schön für dich. Aber deswegen stehst du im Gegensatz zu mir bestimmt nicht über den Dingen.


    Wenn du schon soviel Toleranz deiner Ex entgegenbringen kannst, sollte es doch ein Kinderspiel für dich sein andere Lebensformen auch als normal zu sehen oder wenigstens zu akzeptieren.


    Nestmodellpraktizierer sind nicht die besseren Menschen.


    Mußt du deinen 2. Wohnsitz auch finanzieren?

  • mein lieber schwan! wo bitteschön fühlen madame sich angegriffen oder wo bitteschön setze ich mich über den dingen????


    das ist ja schön, dass du das so gut schaffst, oder auch nicht.


    Aber wären wir alle gleich, würden wir auch alle gleich leben. Hätten alle die selben Bedürfnisse und so weiter und sofort.


    Es wäre alles so schön, wie im Märchen.


    ich habe ja nicht kritisiert, dass du und andere das nicht können, im gegenteil! ich habe verständnis dafür erwähnt weiter oben und auch erklärt, dass mir der gedanke auch anfangs unangenehm war! ich möchte florian lediglich meine seite und die damit verbundene problematik näher bringen! denn wenn er mit dem gedanken spielt, das nestmodell zuzulassen, wird er ja wohl auch diesbezüglich weniger ängste haben!


    Aber deswegen stehst du im Gegensatz zu mir bestimmt nicht über den Dingen.


    wo stehst du denn über den dingen?? :D:aetsch

  • Mußt du deinen 2. Wohnsitz auch finanzieren?


    ich bezahle an den wochenenden die lebensmitteleinkäufe, also ja, ich beteilige mich an den unkosten ;)


    wenn florian das hinbekommt, mit seiner ex eine gute umgangspraxis zu erreichen, was ja wichtig ist, weil es sonst sowieso nicht funktionieren wird (!!!) und eben auch, wie ich oben erwähnte, seiner ex vertrauen lernen muss! (sätze bitte in ihrem zusammenhang lesen, lofty) dann wäre ein wechselmodell möglich, wo beide einfach die wohnung tauschen! so braucht eine seite nur eine kleine wohnung im gegensatz zum "kindertausch"-modell wo beidseitig die komplette infrastruktur finanziert werden muss! ergo, wechselmodell ist kostengünstiger!


    nochmal: ICH KANN VERSTEHEN, wenn man nicht möchte, dass jemand die eigene wohnung benutzt! aber hier geht es nicht um jemand sondern um florian!


    so!


    zusatz! wecheslmodell mit 2 wohnsitzen funktionieren in meinen augen nur gut, wenn beide wohnsitze relativ nah zusammen liegen. nestmodell ist da unproblematischer! NOCHMAL! für florian sind diese gedanken! nicht für dich, lofty, wo das eh nicht in frage kommt! ich bin kein prediger, der jemandem hier was auf's auge drücken will! ;)

  • Guten Morgen allerseits,


    Wenn ich mal zusammen fasse, was ich bis jetzt aus diesem Thread mit nehmen durfte:
    => Das Nest-Model kann unter Umständen funktionieren.
    => Es verlagert Teile des Mobilitäts- und Flexibilitäts-Drucks von den Kindern auf die Eltern.
    => Keiner der an dieser Debatte hier beteiligten hat eigene Erfahrung mit dem Nest-Model.


    Daraus ergibt sich für mich persönlich in der Sache:
    1. Mir ist das Nest-Model sympatisch
    2. Wenn die Rahmenbedingungen mir irgendwann mal geeignet erscheinen, werde ich das mit den Beteiligten erörtern.
    3. Falls es dann tatsächlich zu einem Nest-Model kommen sollte, werde ich ausgiebig darüber berichten :laber


    Und als Erfahrung über die reine Sachfrage hinaus:
    Cooles Forum hier, danke für die vielen tollen Anregungen! Wenn die ewigen Meetings in der Firma nur halb so viele neue Gedanken bringen würde, wie ein Posting hier, das wäre ein Wunder! :thanks:


    LG


    Florian

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.