Empfinden Eure Kinder auch die Aufenthalte beim Umgangselternteil als "Zuhause"?

  • Sponge,
    lese ich "nur" diesen Teil:

    Zuhause ist für meine Kids, da wo gekocht, gelacht, geweint, gestritten und geschlafen wird, wo sie ihre meisten Freunde haben, wo ihr Bett steht, wo ihre Spielsachen sich....eben bei mir.....

    dann hättest du recht. Zu dem Gesamtbeitrag gehört jedoch auch:

    Zitat

    Sie sehen ihren Papa zwar öffters, als nur alle 2WE, aber irgendwie ist es wohl anders bei Papa...

    Ich lese in aller Regel nicht selektiv... und lasse mir deshalb auch nix suggestieren.


    Deshalb unterschreib ich faul bei Marlene mit.

  • abersicher: das ist es ja grade. wenn sie thematisiert wird! ich denke aber, dass hier die meisten das nie thematisiert haben. es wurde lediglich mal über die frage der ts nachgedacht und dann geantwortet. dadurch wurde es thematisiert! hier im forum! und nicht "zuhause"! ;)

  • Mindert es den Stellenwert des Umgangselternteils, wenn bei dem eben kein zu Hause ist sondern das ist dann bei Papa oder bei Mama?

    Natürlich mindert es den Stellenwert des "Umgangselternteils", wenn beim anderen Elternteil die Rede davon ist, das das Kind nur "zu Besuch" ist.
    Das vermittelt dem Kind zwangsläufig vor allem eines: der Ort, welcher als "zu Hause" bezeichnet wird, ist irgendwie von größerer Bedeutung und widerspricht somit dem Grundsatz der Gleichwertigkeit beider Elternteile.
    Noch einmal:
    Die Suggestion des einen Elternteils besteht darin, dem Kind vorzugeben, es könnte nur ein zu Hause haben, nicht aber zwei.
    Wird der Begriff "zu Hause" erst gar nicht von einem Elternteil verwendet, wird das Kind wohl auch nicht von selbst auf die Idee kommen, das so zu bezeichnen und so in einen möglichen Konflikt kommen, wenn es in dem Alter ist, in dem es sich der Bedeutung dieses Begriffs bewusst wird.

  • Natürlich mindert es den Stellenwert des "Umgangselternteils", wenn beim anderen Elternteil die Rede davon ist, das das Kind nur "zu Besuch" ist.


    Was ist denn das für ne Art von Paranoia? Keiner hier hat sich hingestellt und seinem Kind erzählt: Dort... ja, da wo der böse Papa wohnt, da bist du nicht zu hause! Da bist du nur zu Besuch!"
    Wenn ein Kind selbst sagt, es fühle sich wie zu Besuch, muss man das doch auch einfach akzeptieren. Denn auch diese Aussage sagt nicht unbedingt etwas über die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung aus.
    Man kann Dinge auch echt überbewerten!


    Und der Begriff "zu Hause": das Kind, dass hier bei mir sitzt, würde auf die Frage, wo sie zu hause ist, mit unserer Adresse antworten... und käme nicht im Traum auf die Idee, diesem Begriff irgendeine Wertigkeit in Bezug auf ihre Eltern zuzuweisen. Und das, obwohl ich Dinge sage, wie: Komm, wir gehen nach Hause... und damit den begriff ins spiel bringe... ganz unschuldig und auch ohne Wertung!

    Einmal editiert, zuletzt von lavini ()

  • Das Thema des Threads lautet doch "Empfinden Eure Kinder auch die Aufenthalte beim Umgangselternteil als "Zuhause?" und nicht "Welche Begrifflichkeiten könnten im alltäglichen Gebrauch zu einem Loyalitätskonflikt führen?".
    Wäre es deshalb möglich, beim Theama zu bleiben, Alltagssprache inbegriffen, statt wieder mal einen Thread zu sprengen?


    O-Ton der Großen: Zuhause ist für mich da, wo ich auch Trost finde, ein Nest habe, wenn ich es brauche. Das bekomme ich bei Papa nicht.
    Und: Papa hat sich das ganz alleine verbockt... :frag
    Wie Junior es sieht, keine Ahnung. Ist für mich aber auch nicht wichtig, solange er sich wohlfühlt.

  • Nachtrag: Ich hab meine Kids jetzt mal gefragt, ob sie sich beim Papa zuhause fühlen.


    Aus den Antworten schließe ich, dass dieses Thema bei den Kids wohl am ehesten in die Kategorie: "gestricktes Elternproblem" gehört :frag
    Die Antwort hörte sich fast so an wie: wie kommst du denn jetzt auf so einen Schwachsinn?

  • Das Thema des Threads lautet doch "Empfinden Eure Kinder auch die Aufenthalte beim Umgangselternteil als "Zuhause?" und nicht "Welche Begrifflichkeiten könnten im alltäglichen Gebrauch zu einem Loyalitätskonflikt führen?".
    Wäre es deshalb möglich, beim Theama zu bleiben, Alltagssprache inbegriffen, statt wieder mal einen Thread zu sprengen?


    Was plusterst Du Dich denn hier so auf ? (Alltagssprache inbegriffen)
    Wenn Du Admin werden möchtest, solltest Du das anders klären.


    Darüber hinaus sind die beiden Fragestellungen von Dir durchaus eng miteinander verbunden, erkennen kann das vielleicht nicht gleich jeder. :winken:


    Ich jedenfalls möchte nicht nur Smalltalk (eine beiläufige Konversation ohne Tiefgang) ;) .

  • Mod.-Mitteilung an abersicher: Ich darf Dich bitten, Deine Argumente weniger aggressiv und den Gegenüber nicht verletzend vorzutragen. Ich verweise da einfach auf unsere Netiquette hier im Forum. Ich bin mir sicher, Du kannst das. Vielen Dank!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich glaube, dass die Wortwahl nicht ganz egal ist, und dass durch die Wortwahl Meinungen über andere Menschen transportiert werden können. Nicht jedes Wort hat aber gleich das Gewicht einer Bleiente.


    Unser Sohn sagt zu beiden Wohnungen (bei Exin und bei mir) "zu Hause" oder "nach Hause". Das liegt vermutlich daran, dass er in beiden Wohnungen viel Zeit verbringt (mit Urlaub ca. 30% bei Ex). Er kann sich bei mir auch sonst offen äußern. So sprechen wir (natürlich) z.B. von "Mama" oder "die Mama". Wie er sich bei Ex äußert, weiß ich nicht. Dort wird jedenfalls nicht wie früher "Papa" oder "der Papa" gesagt, sondern immer nur "dein Vater". Mit der Wortwahl distanziert sich Exin jedesmal von mir, wenn das Gespräch auf mich fällt.


    Kann ich es verhindern? Nein, aber angesprochen habe ich den Unterschied bei unserem Sohn einmal.

  • Ich finde auch, dass hier teilweise Probleme gesehen werden, wo keine sind.
    Ich sage zum Kind: Wollen wir nach Hause gehen? und meine meine/unsere Wohnung.
    Ex sagt zum Kind: Wollen wir nach Hause gehen und meint seine Wohnung.
    Wenn wir im Urlaub sind, frage ich das Kind, ob wir nach Hause wollen und meine die Wohnung/das Haus, in dem wir dann derzeitig vorrübergehend wohnen.
    Und das Kind weiss jederzeit, was gemeint ist und ist kein bisschen verunsichert. Warum auch? Es ist doch ersteinmal nur ein Wort, eine Begrifflichkeit.


    Wir vermitteln unserem Kind nicht, dass meine/unsere Wohnung sein Zuhause ist und dass er bei seinem Papa nur zu Besuch ist, er kann überall zuhause sein, wo er sich danach fühlt.
    Wenn man meinen Sohn fragt, wo er zuhause ist, sagt er in Mamas Wohnung, bei Papa und bei meinen Eltern, in dieser Reihenfolge. Das ergibt sich einfach aus der Häufigkeit, in der er an den genannten Orten ist.


    Wenn er mal krank ist oder sich unwohl fühlt, will er generell zu mir, egal wo ich gerade bin, weil er sich an meiner Seite sicher fühlt. In meinen Augen völlig normal und unbeeinflusst, mit mir verbringt er nun mal die meiste Zeit. Aber wohlfühlen tut er sich eigentlich, egal wo er ist.


    Klingt beim nochmaligem Durchlesen etwas verwirrend, aber so ist es eben und wir leben gut damit.

  • Die Suggestion des einen Elternteils besteht darin, dem Kind vorzugeben, es könnte nur ein zu Hause haben, nicht aber zwei.
    Wird der Begriff "zu Hause" erst gar nicht von einem Elternteil verwendet, wird das Kind wohl auch nicht von selbst auf die Idee kommen, das so zu bezeichnen und so in einen möglichen Konflikt kommen, wenn es in dem Alter ist, in dem es sich der Bedeutung dieses Begriffs bewusst wird.


    Du machst dir die Sache etwas all zu einfach.
    Das Kind/die Kinder hören bestimmt nicht immer nur von der Mutter es ist ihr Zuhause.


    Es fängt doch schon im Kindergarten an, dass Kinder gefragt werden, wo sie wohnen, wo ihr Zuhause ist. In der Schule geht es doch weiter.
    Meinst du, sie sollten jedem erklären, sie hätten zwei Zuhause?


    Ein Kind wird immer da Zuhause sein und sich zu hause fühlen, wo es sich am meisten aufhält.

    Es hört doch jeder nur, was er versteht.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hi,

    Ein Kind wird immer da Zuhause sein und sich zu hause fühlen, wo es sich am meisten aufhält.

    genau das ist eben falsch ! Siehe segelpapas post, und mein Post weiter oben.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Es sind doch nur die Erwachsenen, die nicht damit klar kommen wo welches Zuhause ist.


    Macht! Eifersucht! Anspruchsdenken! :frag


    Mir ist heute schon klar, daß mein Sohn irgendwann zu seinem Papa ziehen möchte, weil er sich in seiner Nähe einfach wohler fühlt. Meine Mädchen zeigen diese Tendenz nicht.

  • Intellektuell erfassen muss man da einen solchen Loyalitätskonflikt, in den das Kind zwangsläufig gerät, wenn die "zu Hause"-Begrifflichkeit überhaupt erst thematisiert wird, schon können.
    siehe dazu auch:
    http://www.system-familie.de/loyalitaetskonflikt.htm


    Ich sag's mal recht krass: Ich lasse mich nicht kriminalisieren, weil ich mit meinem Kind über Dinge rede - nur weil sie von Dir und der Väterfront gerne als kriminell betrachtet werden wollen. Und nichts anderes ist es: Ein Stöbern im Heuhaufen, damit auch das letzte Wort noch verdreht und sinnentleert wird. Hauptsache es nützt. .... (euch, nicht dem Kind).


    "Wird der Begriff erst gar nicht verwendet" - auf was sollen Trennungskinder denn noch alles verzichten müssen?

  • Es fängt doch schon im Kindergarten an, dass Kinder gefragt werden, wo sie wohnen, wo ihr Zuhause ist. In der Schule geht es doch weiter.
    Meinst du, sie sollten jedem erklären, sie hätten zwei Zuhause?

    Im Kindergarten sollten die Erzieher wissen, dass es 2 zu Hause gibt, ebenso die Lehrer in der Schule.
    Natürlich sollten die Kinder nicht jedem erklären, das sie 2 zu Hause haben, wenn sie möchten, aber schon.
    Es ist keine Schande, 2 zu Hause zu haben, warum sollten Kinder das also besser verschweigen ?


    Gestern erst erzählte mein Kind, 3 ½ ganz stolz, dass sie 2 zu Hause hat, bei Mama und bei Papa.
    Sie kannte sogar beide Strassennamen, was mich überraschte.

  • Es geht doch im Kindergarten und Schule um die anderen Kinder.
    In der Schule noch dazu, da sie lernen ihre Adresse zu schreiben.


    Ich persönlich, finde es toll, wenn die Kinder sagen, sie haben zwei zu Hause.
    Hätten der KV und ich ein normales Elternverhältnis, wäre es auch schön für meine Tochter, wenn sie zwei zu Hause hätte.


    Wer mit einem oder zwei zu Hause ein Problem hat, sind die Erwachsenen und mit Sicherheit nicht die Kinder.

    Es hört doch jeder nur, was er versteht.


    Johann Wolfgang von Goethe