wer hat Erfahrung mit notarieller Scheidungsvereinbarung

  • Hallo!


    Im Herbst diesen Jahres steht die Scheidung an. Um die Kosten zu minimieren strebt mein Mann eine not. Scheidungsvereinbarung (no. SV) an. Er ist selbständig, wir haben Wohneigentum und der Streitwert wäre recht hoch. Wir werden in Frieden auseinander gehen und können vernünftig reden.


    - Habt ihr Erfahrung mit einer no. SV?


    - was sind die Vor- und Nachteile?


    - wer wollte an der Verhandlung darüber teilnehmen (beide Anwälte, Notar, Mediator, die sich Scheidenden)?


    - was kostet das? Wer zahlt das?


    - was steht da alles drin, kann ich über den Tisch gezogen werden?


    - welches Risiko geh ich, gehen wir, ein?


    - geht die Scheidung dann schneller über die Bühne?


    ... Fragen über Fragen...


    Vielen Dank schon mal von


    Liv

  • Hallo,


    wir haben das damals auch gemacht und ich würde es immer wieder tun.


    Hauptbeweggrund war für mich, dass die Zugewinngemeinschaft in Gütertrennung geändert wird. Denn ich hatte nun wirklich keine Lust, für eventuelle Schulden, die mein Ex-Mann macht, noch mitzuhaften.


    Des Weiteren ging es bei uns auch um Wohneigentum.


    Teilgenommen hat da keiner außer uns und der Notar. Ich weiß ehrlichgesagt auch nicht, wieso da noch jemand dabei sein sollte.


    Den Vertrag bekommst Du ja, wie jeden notariellen Vertrag, erstmal als Entwurf zugeschickt und kannst ihn dann in Ruhe prüfen bzw wenn es Dir sicherer erscheint, von einem Anwalt prüfen lassen.


    Wie hoch die Kosten damals waren, kann ich Dir garnicht mehr genau sagen. Es war aber überschaubar. Natürlich kommt es jetzt auch darauf an, wie hoch der Streitwert ist und was ihr da alles mit reinpackt in den Vertrag.


    Je mehr ihr in diesem Vertrag geregelt habt, desto einfacher und schneller geht das nachher mit der Scheidung. So wurde es uns erklärt und so ist es dann auch tatsächlich bei uns gewesen.


    WEgen der Kosten schau ich gern später mal in meinen Unterlagen nach und schick Dir eine PN.


    Hoffe, ich konnte Dir ein bißchen weiterhelfen.


    Herzlichen Gruß
    Sprosse

  • Würde mich auch intressieren.


    Mein Mann möchte auch die Scheidung einfach halten und eine notrielles Schreiben aufsetzen wo soweit alles geregelt wird. Wollen beide das friedlich regeln und soll ja günstiger sein, wenn alles soweit vorher schon geregelt ist.




  • Hallo,


    wir hatten zwar auch mehrere Anwaltstermine zwecks Erstellung einer Scheidungsfolgenvereinbarung,letztlich haben wir das aber nicht zu Ende geführt. Bei der Scheidung hat sich kein Mensch dafür interessiert, ob wir derartiges haben oder nicht. Wir haben alles allein geregelt, bei der Scheidung keine Anträge gestellt und ruck zuck war die Geschichte fertig.


    Die Kosten hätten sich aber auch nach dem Streitwert gerichtet und da haben wir alles rausgenommen, was ging, also es war nicht angedacht, darüber Angelegenheiten des Wohneigentums zu regeln.


    Das geht aber sicher nur,wenn man noch gut miteinander reden kann und jeder mal einen Kompromiss eingeht und nicht unbedingt das "Äußerste rausholen" will. Bei uns funktioniert diese Absprache seit Jahren.




    VG
    Ulla

  • Wenn man Wohneigentum hat, das irgendwann auf einen der Partner übertragen werden soll, muss man doch eh zum Notar und Gütertrennung ist meines Erachtens ein MUSS wenn man nicht mehr zusammen ist. Warum dann nicht gleich?

  • Auch wir waren bei einem Notar, der hat uns ganz sachlich über die verschiedenen Dinge informiert - und wir konnten sagen, was wir gerne hätten.


    Den Vertrag haben wir dann geprüft und dann unterschrieben.


    Es sollte allerdings schon eine gewisse Kompromissbereitschaft vorhanden sein.

  • Hallo,


    das gleiche Thema haben wir gerade zu Hause, mein Mann hat ebenfalls eine solche Vereinbarung aufgesetzt. Ich hatte ein Beratungespräch bei meiner Anwältin (von dem er nichts weiß) und daraufhin ein paar Punkte geändert, nun ist es m.E. fair und so kann man ja eine Menge Kosten sparen.


    Meine Frage nun, muss so eine Vereinbarung grundsätzlich notariell aufgesetzt werden oder ist sie auch gültig, wenn nur mein Mann und ich unterschreiben, ohne Notar???


    Danke und viele Grüße


    Paula

    Du musst tun was dein Herz dir sagt. (N.M.)

  • Wenn man Wohneigentum hat, das irgendwann auf einen der Partner übertragen werden soll, muss man doch eh zum Notar und Gütertrennung ist meines Erachtens ein MUSS wenn man nicht mehr zusammen ist. Warum dann nicht gleich?



    Wir haben nach wie vor gemeinsames Wohneigentum, Notar war da also nicht nötig :-)

  • Wir haben nach wie vor gemeinsames Wohneigentum, Notar war da also nicht nötig :-)


    Mir wurde damals dringend geraten, das Haus auf mich umschreiben zu lassen, weil ich sonst in einem Notfall auf der Straße stehen könnte (Notfall= alles, was Ex in finanzielle Schwierigkeiten hätte bringen können)

  • Wenn man sich einigen kann, dann sollte man das unbedingt vor der Scheidung tun. Die Auseinandersetzung des ehelichen Vermögens vor Gericht kostet nämlich!


    Vorher absprechen, was geregelt werden soll, ggf. den Anwalt konsultieren zwecks Beratung und dann ab zum Notar. ;)

  • Der Idealfall ist: Man sucht einen Notar auf, der als Mediator aktiv wird. Er bündelt die Wünsche und Vorstellung. Gegensätzliche Vorstellungen diskutiert er mit dem Scheidungspaar, führt eine Einigung herbei. Das alles gießt er juristisch sauber in einen rechtsgültigen Vertrag.


    Kostenmäßig liegt dies erheblich unter den Kosten der streitigen Auseinandersetzung.


    Wichtig zu wissen: In dem Fall braucht es nicht mehr zwei Anwälte für die Vermögensauseiandersetzung und den "Umgang" usw.


    Selbst bei der Scheidung könnte ein Anwalt reichen, der andere "tritt der Klage bei". (Nur empfehlenswert, wenn "alles" geklärt ist beim Mediator).


    Dieses Vorgehen senkt nicht nur die Kosten, sondern bringt auch "Frieden", da Probleme gemeinsam gelöst werden und nicht im Streit.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Der Idealfall ist: Man sucht einen Notar auf, der als Mediator aktiv wird. Er bündelt die Wünsche und Vorstellung. Gegensätzliche Vorstellungen diskutiert er mit dem Scheidungspaar, führt eine Einigung herbei. Das alles gießt er juristisch sauber in einen rechtsgültigen Vertrag.


    jepp :daumen , kann ich bestätigen - ist zwar auch harte Arbeit, aber wenn es nicht zu harte "Fronten" gibt: 1A!

    if you love the life you live
    you will live a life of


    love

  • Wir haben nach wie vor gemeinsames Wohneigentum, Notar war da also nicht nötig :-)


    Na klar, dann natürlich nicht, aber es ist ja doch eher die Ausnahme, dass das Wohneigentum in beider Besitz bleibt. In der Regel wird das Objekt entweder veräußert oder einer der beiden Partner übernimmt es.

  • Wohneigentum "muss" entweder recht bald veräußert werden. Und das ist dann meist mit einem eklatanten finanziellen Verlust verbunden. Nicht selten gehen die Ex-Eheleute mit Schulden aus der sache raus. Oder einer "übernimmt". Das ist wiederum meist schwer zu heben. Und deshalb ist ein immer häufigeres Konstrukt, es über einen längeren Zeitraum noch in beidseitigem Besitz zu lassen, bis einer "übernehmen" kann. Da siegt manchmal die finanzielle Vernunft vor dem Rosenkrieg...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.