Ein paar Gedanken muss ich noch loswerden:
Sicher ist es eine Herausforderung, nach einer Trennung noch alle Regeln des Anstandes anwenden zu können. Aber es ist zu schaffen. Es geht hier nicht um die Befindlichkeiten, die wir Erwachsenen mit uns rumtragen, um alte Verletzungen, um Stiche ins Herz.... Es geht um unsere Kinder: Sie sollen so wenig wie möglich unter der Trennung leiden, sie sollen ohne Schaden und mit Vertrauen ins Leben ziehen dürfen. Und ich denke es unsere verdammte Pflicht, alles dafür zu tun. Und das bedeutet auch, dem Menschen, den man mal geliebt hat auf Augenhöhe zu begegnen und zu überlegen, was können wir tun, um wenigstens dem Produkt unserer gestorbenen Liebe den Weg ins Leben zu ebnen. Ja, es macht keinen Spaß, es kostet viel Kraft und auch Tränen. Aber wir haben die Verantwortung für unsere kleinen Schlümpfe zu tragen.
Kinder, die in einer lieblosen und zum Scheitern verurteilten Beziehung aufwachsen, werden einen Schaden davon tragen. Sie erleben ein falsches Beziehungsmodell und werden dieses eines Tages auch so leben und übernehmen, denn sie glauben, dass das, was sie erlebt haben, richtig und nachahmenswert ist. Dafür ist es richtig, eine gescheiterte Ehe zu beenden! Kinder, die erleben, wie Erwachsene sich mit Stärke und Einfühlungsvermögen trennen, offen dazu stehen und mit angemessenen Worten dies ausdrücken und leben, werden stark aus dieser Trennung hervorgehen: Sie lernen, dass Menschen nicht auf Ewigkeit miteinander verbunden sein müssen und sie erfahren, wie eine zum Scheitern verurteile Beziehung anständig beendet wird. Das macht sie stark und selbstbewust. Was aber ist mit den Zwergen, die hin- und hergerissen sind? Das ist unmenschlich und egoistisch von den Eltern! Diese Kinder sind die nächste Generation der Scheidungswiligen. Sie leben das falsche Beziehungsmodell ihrer Eltern weiter und werden zwangsläufig wie wir daran scheitern.
Ich weiß, dass ich auch Glück hatte, weil sich der Vater der Kinder UND ich an diese Regeln strikt halten. Ich weiß, dass nicht jeder dazu bereit ist. Aber ich glaube fest daran, dass mit vernünftigen, sachlichen ein Weg im Sinne der Kinder möglich ist. Ja, ich weiß, einige fühlen sich provoziert und hatten einen Partner, der es nicht wert gewesen wäre, Vater zu werden, aber es ist passiert und das Ziel muss immer sein, alles im Sinne der Kinder zu tun und die eigenen Wunden nicht zu ausgiebig zu pflegen, schon gar nicht auf Kosten der Kinder. Viele kleine Gesten des Alltags können Kinder zeigen, dass sie BEIDEN wichtig sind:
- Der Papa heißt Papa oder Papi und nicht "dein Vater"
- ab 4/5 können Kinder ein Telefon bedienen und man kann die "Papa-Schnell-Anruf-Taste" einrichten
- Spielzeug, Kleidung darf ohne Theater hin- und herziehen, wie der Zwerg es wünscht
- auch Väter haben das Recht, die Kids nach ihren Vorstellungen zu erziehen. Es ist völlig in Ordnung, wenn unter 2 Dächern auch unterschiedliche Regeln gelten, solange diese dem Kind nicht schaden. Mütter sind nicht allwissend.
- Absprachen müssen nicht per Mail oder Zettel getroffen werden, auch wenn es Überwindung kostet, vor den Kindern mal eine mündliche Absprache zu treffen zeugt von Charakter
...
Vielleicht eine Anregung zur Ergänzung?
Ich würde mich freuen, hier mal einen positiven Thread einzurichten und zu versuchen, in die Zeilen positive Gedanken und Gefühle reinzubringen. Die werden uns stärken und weiterbringen... Immer nur "ja aber"... das raubt die Energie und belastet noch mehr...
Alles Liebe und ein wundervolles Wochenende
Liv