Werden meine Kinder beeinflußt??? Wie soll ich mich verhalten???

Ich bin seit ca einem Jahr von meiner Frau getrennt, und nach langem hin und her und einschalten von Jugendamt und Gericht wohnen die Kinder (Sohn fast 7, Tochter 4 Jahre alt) seit Mai 2009 bei mir. Ich habe mir im Januar diesen Jahres eine andere Wohnung genommen.
Mir wird wohl in den nächsten Tagen (in Anbetracht der überlasteten Gerichte schließe ich nicht aus dass es auch noch Wochen dauern kann) das alleinige Aufenhaltsbestimmungsrecht zugesprochen, da meine (noch) Frau ein schwerwiegendes Alkoholproblem hat.
Die Kinder hatten schon immer ein engeres Verhältnis zu den Großeltern mütterlicherseits, was nicht nur auf die damalige räumliche Nähe zurückzuführen ist, sondern wahrscheinlich auch darauf dass sie kurzfristig (während der Gerichtsstreitigkeiten und der psychiatrischen Einweisung meiner Frau) bei ihren Großeltern gelebt haben.
Ich habe seit der Trennung nicht nur zu meiner Frau ein absolut gespanntes Verhältnis sondern auch zu meinen Schwiegereltern.
Jetzt zu meinem Problem.
Meine Tochter macht in letzter Zeit zunehmend mehr Theater dass sie zu ihrer Oma will. Wenn ich meine Tochter nach der Arbeit von meinen Schwiegereltern abhole (ist eine Absprache mit dem Jugendamt gewesen, dass meine Tochter weiterhin bis mittags in den Kindergarten geht und anschließend bis ich sie abhole von meinen Schwiegereltern betreut wird) sagt sie immer öfter, beinahe schon fast regelmäßig "Papa du sollst mich nicht abholen ich möchte bei meiner Oma bleiben." Oder wenn ich frei habe und sie aus dem Kindergarten abholen will sagt sie "Papa, Oma soll mich abholen" und auf dem Weg nach Hause äußert Sie dann dass sie zu ihrer Oma will. Oft habe ich dann ihrem Wunsch entsprochen. Meine Mutter (sie bringt die Kinder morgens zur Schule und in den Kindergarten da ich dann bereits arbeite) hat auch zunehmend dieselben Erfahrungen gemacht. Sie war es auch die mir kürzlich erzählte dass meine Tochter geäußert habe dass wenn sie 18 sei dann zu ihrer Oma zieht und ein Kind bekommt. ......... Da frage ich mich doch wo hat meine Tochter das her?????
Mein Sohn zeigt ähnliche Verhaltensweisen. Zwar nicht in der Form dass er zu seinen Großeltern will, sondern eher dass er sie immer wieder hervorhebt.
Das sind dann unterschiedliche Sachen wie zum Beispiel: "Opa hat aber ein viel besseres Auto" oder "Der Teich von meinem Opa ist aber viel größer" oder "weißt Du was mein Opa hat...???"
Also frei nach dem Motto alles was sein Opa hat oder kann ist viel besser. Und ehrlich gesagt nervt das mitlererweile, da ich auch nicht weiß wie ich damit umgehen soll. Außerdem habe ich das Gefühl dass die Kinder beeinflußt werden. Sicherlich ist es schön wenn die Kinder ihre Großeltern lieben, und ich würde mir auch mehr Gedanken machen wenn sie gar nicht dahin wollen, aber ich finde das Verhalten schon auffällig.

Bis zu einem bestimmten Maß machen das alle Kinder: wenn mama abholt, soll lieber papa kommen - auch in "heilen" Familien. Wenn Papa nein sagt, wird Mama weichgeklopft. Der kleine Bruder gibt mit dem Großen Bruder an, auch wenn sie sich sonst nie vertragen...

Deine Kids sind vielleicht einfach nur verunsichert, wo sie denn nun eigentlich ganz genau und wieviel hingehören. Ist ja auch alles noch sehr frisch.

So wie ich es rausgelesen habe, sind Oma und Opa ja die einzige Konstante die geblieben ist??? Und stolz sein auf seine Großeltern darf man ja auch.

Lass dich nicht so sehr verunsichern, beobachte das mal unter diesen Gesichtspunkten.

Ach und ich finde, wenn Opas Auto besser ist, kannste doch einfach mal zustimmen, so gehst du nicht in Konkurrenz.

Ja, also erstmal vielen Dank für das Feedback. Schön zu hören dass es anderswo auch so ist.
Hellhörig hat mich halt nur die Aussage meiner Tochter gemacht dass wenn sie 18 sei zu Oma ziehen würde. Da stellt sich bei mir schon die Frage wie ein 4 jähriges Kind zu einer solchen Aussage kommt.

Heidelberg08:
Ich war im März 2008 bereits mit den Kindern zur Kur, welches uns auch sehr gut getan hat. Nach meiner Kenntnis hätte ich nächstes Jahr wieder Anspruch und das werde ich nach Möglichkeit auch machen.
Und ähhhm ja,.....ich arbeite Vollzeit. Manchmal wächst mir alles über den Kopf. Aber ich versuche mir dann auch Auszeiten zu nehmen und mich auch mal um mich selbst zu kümmern. Ich brauche aber nicht zu erwähnen dass das nicht immer leicht ist,...oder?!

@Schlotterlotte:
Natürlich dürfen die Kinder auch mal stolz auf ihre Großeltern sein, aber diese Äußerungen treten momentan so gehäuft auf dass es halt auch schon anderen Leuten auffällt.
Hast Du mit der Bekräftigung solcher Aussagen um Konflikte zu vermeiden schon Erfahrungen gemacht? Wenn ja wie waren diese??

Zitat von blackfleet

Hast Du mit der Bekräftigung solcher Aussagen um Konflikte zu vermeiden schon Erfahrungen gemacht? Wenn ja wie waren diese??

Ich habe sowohl im Beruf als Erzieherin als auch zuhause mit meiner Tochter und meinen Pflegekindern immer wieder die Erfahrung gemacht, dass eine solche Bestätigung zum einen einfach den Wind aus den Segeln nimmt, falls das Kind mit solchen Aussagen irgendwelche reaktionen provozieren will, zum anderen entlastet es -speziell jetzt mal auf eure Situation gesehen- deine Kinder von der Sorge, irgendwie zwischen all den Erwachsenen werten zu müssen. Und dich entlastet es auch, denn du mußt ja nicht mehr gegenargumentieren.

Die Häufigkeit der Äußerungen würd ich auf Verunsicherung schieben und auf den Wunsch, ne ganz klare Haltung von dir zu erleben, dass es so, wie ihr jetzt lebt, genau richtig ist.

Die Aussage Deiner 4-jährigen würd ich (noch) nicht überbewerten. In dem Alter heiraten die später auch Prinzen oder werden Bundeskanzlerin....

Ich kann dir nur sagen, wie ich reagiert hätte, du mußt für dich prüfen, ob es ein für dich stimmiger weg wäre. Ich würde z.B. auf die Ansage, dass sie mit 18 zu Oma zieht und Kinder kriegt, sagen: "HM, klar wenn du erwachsen bist, dann darfst du hinziehen wo du willst. Und die Oma ist ja wirklich ne super Liebe. Ich würd mich aber auch freuen, wenn du dann bei mir bleibst und ich dein Kind auch mal hüten darf. Ich will nämlich gar nicht ohne dich leben."

@Schlotterlotte:
Vielen Dank.
Jetzt wo Du es sagst (schreibst) klingt das für mich auch sehr plausibel und einleuchtend.
Ich glaube dass Problem ist dass man sich selbst viel zu viele Gedanken macht und natürlich auch sehr emotional da dran geht.
Man sollte viel öfter intuitiv entscheiden und handeln.
Es ist schön anhand der Beiträge hier mal wieder eine andere Sicht auf die Dinge zu bekommen.

Ich werde mal das eine oder andere ausprobieren.