Mediator oder Rechtsanwalt?

  • Hallo, ich stehe vor der Frage ob ein Mediator oder ein Rechtsanwalt für Trennungsangelegenheiten besser ist?! Mein Nochmann ist mir gegenüber relativ gesprächsbereit, hinter meinem Rücken sieht es jedoch anders aus ( Urlaubsstornierung, hat beim Amt für Familie für die Unterstützung bei der Vermitlung des Umgangsrechtes vorgesprochen (was von meiner Seite aus nie ein Problem darstellte), Kontosperrung des gemeinsamen Kontos). Er spricht vorher nicht darüber mit mir, was mich dann natürlich mißtrauisch werden läßt. Andereseits erzählt er mir, daß er mehr zahlen möchte als in der DT veranschlagt wird und Rechtsanwälte sich gegenseitig bekämpfen und ich nur den Mindestsatz erhalten werde. Abgesehen von den Kosten. Ich bin für einen Mediator, habe aber Angst, daß ich dumm dastehe wenn ein Vertrag erstellt wird und ich nicht sicher weiß ob für mich alles zum positiven ausgehandelt wurde.Wer hat Erfahrungen? lg Fine[Blockierte Grafik: http://www.allein-erziehend.net/forum/wcf/images/smilies/strahlen.gif]

  • Hi fine,


    leider habe ich keine pers. Erfahrung mit einem Mediator, da bei mir gleich der Krieg angesagt war, durch die gegn. Fledermaus.


    Ein Mediator hat eine Zusatzausbildung, und ist nicht nur für "einen".


    Grundsätzlich eine gute Sache. Versuche es !


    Kosten um die 90 Mücken/Std., was ich so gehört habe.



    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • hallo fine,


    wenn dein Nochmann dazu bereit ist, ist das unbedingt ratsam!!!!


    Wir sind 2007 zu einer Mediatorin gegangen und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden - mein BaldEx ebenso ;)
    Allerdings gab`s bei uns so wie bei euch auch beiderseitige Gesprächsbereitschaft und nicht wie bei babbe Rosenkrieg vom Start weg...


    Die Entscheidung (oder die Notwendigkeit), zwei RA zu beschäftigen, wird meist teuer.


    Ich habe damals einfach gegoogelt nach RA für Familienrecht und Mediator...


    Toi-toi-toi...

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  • Ich bin für einen Mediator, habe aber Angst, daß ich dumm dastehe wenn ein Vertrag erstellt wird und ich nicht sicher weiß ob für mich alles zum positiven ausgehandelt wurde


    Bei unseren "Verhandlungen" lagen alle Fakten auf dem Tisch und blieben - dank der Mediatorin - sachlich verhandelbar; die hat sich gut einfühlen können in die jeweiligen Bedenken, über den Tisch gezogen zu werden und hat dies in Worte gefasst, so dass wir uns beide "gehört" gefühlt haben und dann auch zu Kompromissen bereit sein konnten.


    ...und wir hatten immer Bedenkzeit und Vertragsvorschläge, die wir dementsprechend verändern konnten, bevor wir uns geeinigt haben...


    Das ist natürlich immer auch davon abhängig, ob die Wellenlänge bei beiden zu dem/der Media. stimmt :frag

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    Einmal editiert, zuletzt von abdafuer ()

  • Ich glaub man sollte es davon abhänging machen ob direkt "Krieg" herrscht.
    Wenn die Fronten so verhärtet sind, dass man schon nicht mehr in der Lage ist halbwegs gesittet miteinander zu reden, bringt der beste Mediator nichts, sondern es muss eine Instanz her, die die Entscheidungen trifft.


    Ich habe gleich noch ein Mediatorgespräch mit meinen ehem. Schwiegereltern und muss mit Blick auf das erste Gespräch sagen, dass ich mir mehr davon versprochen habe, ich glaub wenn auch nur eine der beteiligten Gesprächsparteien nicht an einem konstruktiven Gespräch interessiert ist bzw. nicht in der Lage dazu ist, kann man das direkt vergessen.


    Drückt mir übrigens mal alle die Daumen, dass ich da gleich nicht den ein oder anderen :nudelholz:nawarte: oder noch viel schlimmer :amok:


    Gruß
    der Frosch

  • Während Mediatoren i.d.R. auf Konsens ausgerichtet sind, trifft das bei Anwälten naturgemäß nicht unbedingt zu, im Gegenteil. Je länger der Streit, desto mehr verdienen sie, je höher der Streitwert, desto mehr freut sich Anwalt´s Kontostand.
    Manche Anwälte bieten auch Mediationen an, meist zu horrenden Stundensätzen von gut 100 Euro pro 45 Minuten. Mit etwas Glück gibt´s in eurer Gemeinde eine Familienberatung, die das wesentlich kostengünstiger macht.

  • Das hört sich ja erstmal ganz gut an. Haben Mediatoren auch juristisches Hintergrundwissen? Ob mein Mann dann gut gesprächsbereit ist wird sich dann herausstellen. Heute habe ich erst erfahren, daß er meine Bankkarte vom gemeinsamen Konto gesperrt hat, toll oder? So was schafft natürlich mißtrauen. Ich habe versucht mit ihm darüber zu sprechen, was sehr schwierig war, weil immerwieder unsachlich wurde. Es gab jetzt echt verschiedene Tage, mal lief die Kommunikation ganz gut mal total schlecht... .Bin echt gespannt.


    lg Fine

  • Hallo Fine,
    bin selber Mediatorin und kann dir folgendes sagen: grundsätzlich ist es immer sinnvoll eine Mediation zu machen oder es wenigstes zu probieren. Natürlich bist du ihm gegenüber misstrauisch - er dir gegenüber vielleicht auch ;-) Aber eine Mediation kann dazu beitragen,dass ihr wenigstens wieder so gut miteinander umgehen könnt, dass ihr Kompromisse oder Lösungen vereinbaren könnt.
    Außerdem endet eine Mediation zwar i.d.R. mit einem Mediationsvertrag. Dieser schließt aber nicht unbedingt juristische Teillösungen aus. Wenn ihr z.B. beide glücklicher seid mit einer Unterhaltsregelung über das Jugendamt oder was auch immer könnt ihr das natürlich trotzdem machen.
    Wenn du willst mache ich mich schlau, wie du an gute Leute kommst bzw. nenne ich dir Kriterien für die Suche. Kannst mir auch eine mail/PN schicken.
    Grüße
    Musica

  • Hallo Fine,


    meine Erfahrungen mit Mediation sind rückblickend negativ.
    Ich habe für den Zeitraum bis zur Einschaltung einer RA Geld verbrannt, denn nur diese kann in Verzug setzten, wenn Absprachen nicht eingehalten werden.
    Hinzu kam bei mir, dass die Kompromisse aus der Mediation offensichtlich finanziell zu meinem Nachteil waren.
    Das wäre nicht schlimm, wenn der Ex auf anderen Ebenen mehr da ist (Fürsorge, gemeinsame Erziehung o.ä.).


    Ich bekomme inzwischen deutlich mehr KU!
    Am optimalsten (im nachhinein ist man immer schlauer) hätte ich wohl eine Beistandschaft beim JA für meine Kinder beantragt.
    ! Diese bezieht sich aber nur auf den KU und ist bei euch zu diesem Zeitpunkt ggf. nicht passend.
    So habe ich für das Erstreiten des KU natürlich auch die Kosten für meinen RA zahlen müssen und dazu noch die geteilten für die Mediation mit dem o.g. unbefriedigenden Ergebnis.


    ...sehr schwierig.... Mein Ex hatte das Einschalten des RA von mir wörtlich als Kriegserklärung betitelt und das verhärtet natürlich immer den vernünftigen Dialog.


    Liebe Grüße
    Rotkäppchen

  • Hi,

    Mein Ex hatte das Einschalten des RA von mir wörtlich als Kriegserklärung betitelt

    naja ist es doch auch :frag ... wenn man so die Schriftsätze von denen liest :amok:


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Hi,


    tatsächlich ist mir die pateiische Unterstützung meines RA in meiner Geschichte mehr wert, als kompromissbehaftete Absprachen, an die sich nur eine Partei hält.
    Rückblickend war für mich das Verhalten meines Ex (Mediation) eine Taktik.


    ... Wenn meine RAin aggressiver wäre, hätte sie mich viel früher in einen erfolgreichen! KU Prozess begleitet.
    ... Der KU ist gerade erst wieder um knapp € 170,-!! erhöht worden, da endlich Steuererklärungen vorlagen.


    Ansonsten hatte ich zwischenzeitlich den RA meines EX angeschrieben, weil er sich in seinen Schreiben immer wieder absätzelang über die Firmierung meiner RAin ausließ und ich echt eine Krise beommen hatte.
    Der ist echt ein scharfer Hund *lach*. Aber nun habe ich in meinen Schreiben nichts mehr davon zu lesen bekommen.
    Evtl. prozessiert er inzwischen gg. sie....


    LG
    Käppchen