KV und Erziehung eines 17jährigen

  • Hi,
    ich habe ein Erziehungsproblem des KV und hoffe es auch richtig rüberbringen zu können.
    Zum Anfang, getrennt haben wir uns als unser Sohn 2 1/2 Jahre alt war. Die ersten zwei Jahre waren hart für mich aber dann war das Thema für mich abgeschlossen. Mit meinem Sohn bin ich auch in die Nähe von ihm gezogen, damit er so oft Kontakt haben kann wie er möchte, war mir wichtig. (bereue es jetzt schon fast) Er hatte Kontakt, aber immer nur wann er Lust dazu hatte, wenn grad mal keine Party anstand oder vielleicht ein Fest. Eine geregelte Abmachung lehnte er ab, dann wolle er ihn lieber nicht holen (klare Erpressung). Ich hab es mir zum Wohle unseres Sohnes gefallen lassen und geschluckt. Wenn er dann mal am Wochenende zu meinem Ex durfte, dann bitteschön erst am Abend bringen und vor 12 Uhr Mittags musste ich ihn wieder abholen, weil ein Kind ist ja anstrengend wenn man die ganze Woche gearbeitet hat. (das ich auch die ganze Woche arbeiten musste, stand gar nicht zur Debatte, mein Job war ja laut seiner Aussage nicht so anstrengend). Aber nicht das er sich da mit ihm beschäftigt hätte (er war ja müde) für was gibt es Fernseher, Gameboy und Playstation. Was anderes hat dort nicht stattgefunden. Er ist sage und schreibe einmal mit ihm Schlitten gefahren vor 2 Jahren, da musste ich aber mit. Aber immer große Worte vor anderen, was für ein toller Vater er wäre und unserem Sohn verspricht er schon seit 10 Jahren mal ein Wochenende mit ihm wegzufahren und noch mehr alles mögliche was dann aber (oh Wunder) nie stattfindet und unser Sohn lässt sich alles gefallen. Das kann es wohl nicht sein. Und jetzt komme ich zum eigentlichen Problem. Mein Ex ist nach unserer Trennung durch seine damaligen Lebensgefährtin eine Partyclique (nenn es jetzt mal so) gekommen und hat dann auch regelmässig Drogen konsumiert, was ich aber damals nicht wusste (Haschisch, Kokain oder so, keine Ahnung). Durch einen Unfall den er dadurch hatte, ist er (seine Aussage) weg davon. ABER er definiert erwachsen werden damit, wieviel Bier man verträgt und bearbeitet jetzt unseren Sohn ständig, da er ja jetzt 17 Jahre ist, mit ihm auf alle möglichen Feste zu gehen, damit er da nicht alleine hin muss und vor den anderen den coolen Vater spielen kann und erzählen kann, dass er mit seinem Sohn "saufen" war. Bis jetzt konnte ich meinen Sohn, der ja immer macht was Vater sagt (damit der sich mit ihm abgibt), anscheinend ist das der Vaterhunger, davon überzeugen, dass das der falsche Weg ist, zumal wie gesagt mein Ex ihn eigentlich nur benutzt, weil früher hat er ihn NIE auf Feste oder so mitgenommen. Ausserdem finde ich sollte unser Sohn mit seinen Freunden ausgehen und nicht mit seinem Vater, der nur seine Autorität dazu nutzt, dass er seinen Willen bekommt, ob das jetzt gut für seinen Sohn ist oder nicht, das ist ihm egal.
    Und jetzt habe ich einfach Angst, dass er einen schlechten Einfluss auf unseren Sohn hat. Er versucht auch die letzten Monate ständig unseren Sohn gegen mich aufzuhetzen, habe ihn auch schon darauf angesprochen, er ist mir dann aber nur erst recht in den Rücken gefallen. Mir macht diese ganze hinterlistige Art schwer zu schaffen.
    Mir ist schon klar dass Väter Kinder anders erziehen, aber doch nicht sooo anders, was meint ihr dazu?
    Liebe Grüße
    Isbel

  • Keine schöne Situation.


    Aber mal ehrlich, wenn du bisher nicht die Möglichkeiten gehabt hast deinen Sohn irgendwie darüber aufzuklären, dass man nicht alles machen braucht, was der Vater von einem möchte, dann wird dir das jetzt vermutlich auch nicht mehr gelingen.


    Bald ist er 18 Jahre alt und dann macht er wahrscheinlich das, was er für richtig hält, oder das, was ihm für richtig eingesagt wird, von Menschen, deren Meinung er für wichtig hält. Versuche gute Gespräche mit deinem Sohn zu führen und ihn davon in Kenntniss zu setzen, dass du es für angebrachter halten würdest er würde andere Unternehmungen mit seinem Vater tätigen. Sportliche Events oder ähnliches. Was auch immer ihn interessiert ...


    Ich wünsch dir Glück! Und halt den Kopf hoch!



    Gruß
    Lalula

    [font='Trebuchet MS, Arial, sans-serif']Bei meinen Freunden brauch ich keine Feinde mehr.


    Ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt´s sich reichlich ungeniert.

  • Erstmal "Danke" für Deine Antwort!
    Leider ist es so, dass mein Sohnemann immer schon seinem Vater Vorschläge macht was er gerne unternehmen würde, nur der sagt dann immer, ja machen wir mal, aber es passierte leider fast nichts. Immer nur leere Versprechungen und irgendwann hat er es dann aufgegeben.
    Er war dann einfach so froh, wenn sich sein Vater mal mit ihm abgibt
    oder auch nur so tut als ob, dass ihm das "wie" egal war.


    Eine Zeitlang bin ich auch mitgegangen, damit er mal was schönes mit ihm unternimmt. Aber das kann es wohl nicht sein,zumal er dann so getan hat vor anderen Leuten, als wenn wir wieder zusammen wären, das ist ja auch nicht Sinn der Sache.


    Im Moment nerve ich eben meinen Sohn damit, dass er sich nicht alles gefallen lassen soll und einfach hartnäckig bleibt bei seinen Wünschen, bei mir kann er es doch auch!! (anscheinend hat er Angst sein Vater würde sich dann von ihm zurückziehen, was leider auch der Fall sein kann).
    Wünsche allen einen schönen Sonntagabend
    Liebe Grüße

  • Dein Sohn ist alt genug, seinen Platz zwischen den Eltern selbst zu finden. Und er wird Deine Erklärungen, wie sein Vater tickt, eh in die Ablage "P" tun. Was auch richtig ist. Aus zweiter Hand leben und beurteilen ist nicht gut. Selbst wenn Du 1000mal Recht hast.
    Wenn Du ihn die letzten 17 jahre gut hinbekommen hast, dann schafft er auch diese vermeindliche Hürde. Schenk ihm das Vertrauen. Er wird es schon richtig machen oder die richtigen Erfahrungen machen... Mach Dir nicht so viel Sorgen!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Volleybap
    Da gebe ich dir absolut recht, ich kann ihm nur eine Stütze sein wenn er mich braucht.
    Aber als Mutter die immer alleine für ihn verantwortlich war, möchte ich ihn natürlich am liebsten vor sowas beschützen, weil ich der Meinung bin man muss manche schlechte Erfahrung nicht durchmachen, wenn es nicht sein muss (das zu meiner Entschuldigung, bin auch nur Mama)
    Ich weis, dass er in einem Alter ist wo er selbst lernen muss wie er sich von manchen Dingen abgrenzt und ihm da zu Vertrauen fällt mir schon noch schwer, zumal ein Vater unbewusst auch ein gewisses Vorbild ist. Ich werde ein wachsames Auge darauf haben und ich hoffe er holt für sich aus dieser Beziehung das Gute heraus!!!

    Liebe Grüße
    Isbel