Wie soll ich mit meiner Tochter umgehen, wenn sie ihren Papa vermisst?

  • (Ich bin neu hier und habe mich auch schon auf der "Ich bin Neu hier" vorgestellt)


    Hallo alle zusammen!


    Ich habe folgendes Problem:


    Mein Ex-mann (aben mehrere gescheiterte Neuanfänge) ist im November bei Nacht und Nebel aus unserer gemeinsamen Wohnung "geflüchtet" (ab zu Mami mit 43 Jahren) und hat meiner Tochter (11 Jahre) zumindestens einen Abschiedsrief hinterlassen.


    In unserer Ehe war es schon immer so, dass ich mich um die Kleine gekümmert habe. Nur wenn Sie irgendwo hingefahren werden musste, dann hat das mein Ex-mann übernommen (habe keinen Führerschein). Beschäftigt mit ihr hat er sich nur, wenn s notwendig war (als ich im September im KH lag) essen + zu Schule bringen. Ansonsten durfte die Klein natürlich nach Herzenslust am PC sitzen oder Fernsehen. Ich könnte jetzt noch einen Roman verfassen aber nun zum Problem:


    Da Papa ja nun der tolle uns beste Papa für sie ist, jammert sie immer rum, dass sie zu ihm will. Sie meint das sie dort alles darf. Papa hat ja auch mehr Geld (ich bekomme leider nur Krankengeld und kann nicht die Megasprünge machen) und Papa schimpft nicht soviel wie ich (Hausaufgaben machen). Ich liebe meine Tochter über alles und ich würde es nicht verkraften, wenn sie zu ihm geht! Mal abgesehen avon, dass er zu meinem Schwager gesagt hat, dass er mit dem Kind (er ist auch der KV) nichts anfangen kann.


    Jedenfalls kommt die Kleine immer mit den Worten (wenn wir Streit haben) das sie zu Papa will :motz:


    Ich weis leider nicht, wie ich damit umgehen soll :frag :frag :frag


    Wäre lieb, wenn jemand in einer ähnlichen Situation ist oder war. Für ein paar Anregungen bin ich echt dankbar


    Liebe Grüße


    Cora

    "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
    (Albert Schweitzer) :flenn :-)

  • Hallo,


    Ich liebe meine Tochter über alles und ich würde es nicht verkraften, wenn sie zu ihm geht!


    Du musst lernen zwischen deinen Bedürfnissen und denen deiner Tochter zu unterscheiden. Die ist nicht dein Besitz und nicht dafür da dass es dir gut geht. Es ist umgekehrt. Sie hat ein Recht darauf ihn zu vermissen. Und spätestens mit 18 bist du sie ohnehin los.


    Ich vermute, so wie du das beschreibst das deine Tochter in der Lage ist dir damit gezielt Druck zu machen. Das kann sie nur solange das bei dir Erfolg hat. Und das wird vermutlich so lange sein wie sie damit etwas erreichen kann und deine Angst in der Richtung vorhanden ist.



    Mal abgesehen avon, dass er zu meinem Schwager gesagt hat, dass er mit dem Kind (er ist auch der KV) nichts anfangen kann.


    Wenn dem so ist und es im Grunde klar ist, dass Tochter bei dir bleibt, lass sie doch mal für eine Woche zu deinem Ex. Gegen Gespenster kann man nicht kämpfen und Kinder haben eine feine Nase dafür wo sie wirklich gut aufgehoben sind, bzw. nur bestochen werden. Nicht schimpfen kann auch eine Form von Gleichgültigkeit sein, aber das muss die Tochter selbst herausbekommen. Im Zweifel lass sie gehen, wenn sie wirklich will wirst du sie eh nicht festhalten können.


    Wenn du etwas im Forum sucht, wirst du mehrere Beiträge von Leuten finden deren Kinder sehr schnell wieder nach so einem will-zu-Papa-Ausflug da waren.


    Grüße,
    Grünschnabel

  • Hey


    Mein Ex-mann (aben mehrere gescheiterte Neuanfänge) ist im November bei Nacht und Nebel aus unserer gemeinsamen Wohnung "geflüchtet" (ab zu Mami mit 43 Jahren)


    Und was soll das nun über ihn aussagen?


    Was hättest du denn nach mehreren gescheiterten Versuchen gemacht, wenn es dir dann doch irgendwann zu buntgewrden wäre u du gegangen wärst?..oder er dich aus der Wohnung gesetzt hätte?....hättest du etwa gleich eine neue Wohnung schon gehabt?!



    Alles in allem trotz vermutlich längerer Ehe mit gemeinsamem kind u mehreren gescheiterten Neuversuchen scheinst du eher nicht sonderlich gut über ihn zu denken, bzw. dich über ihn zu äußern, und genau auch das wird euer Kind spüren..u auch das kann dazu führen das es genau diesen Wunsch hat den es äußert...



    Zitat

    Ich liebe meine Tochter über alles und ich würde es nicht verkraften, wenn sie zu ihm geht!


    Das tut er vermutlich auch (diese Angebliche Geschchte vom Schwager lass ich mal weg, weil erzählt wird viel, wobei ob sowas nun der Bruder grade weitertragen würde??)..nur warum sollte z.B. er das denn verkraften können/müssen das euer Kind bei dir lebt? ein Kind ist wirklich nicht dazu da, das es einem elternteil gut geht..auch wenn es schwer fallen würde, das ist nun wirklich kein Argument.


    Vielleicht aber liegt es auch ein wenig mit an dir selber, warum sie diesen Wunsch hegt, höre da vielleicht auch mal in dich selbst hinein..
    Und selsbt das Geld, wird es nicht für ein kind wirklich ausmachen..


    Notfalls lass sie es doch einmal probieren..und dabei werden beide dann auch feststellen können wie der Vater dazu wirklich steht, oder eben nicht dazu steht...


    Gruß
    Jens

  • Ich ueberlege mir oft, wie ich da wohl reagieren wuerde. Da der KV ja nur sehr selten bei uns ist und dann die Kleine mit Geschenken ueberhaeuft und ihr alle Aufmerksamkeit der Welt schenkt (leider isses nur immer nicht von Dauer) denkt sie sicher, dass das der Dauerzustand beim Papa ist (bei mir gibt es kaum Geschenke und Aufmerksamkeit bekommt sie zwischen Hausarbeit und sonstigem natuerlich auch nicht in genau gleichem Umfang). Ihr Vater ist in ihren Augen natuerlich toll und ich werd vor ihr auch kein schlechtes Wort ueber ihn verlieren. Somit werde ich ganz sicher irgendwann damit konfrontiert werden, dass sie eigentlich viel lieber zu ihrem Vater will.


    Ich wuerde sie ziehen lassen (auch wenn es mir das Herz brechen wuerde). Sofern der KV dem ueberhaupt zustimmen wuerde (bisher hat er kein Verlangen danach, sich die Verantwortung zu teilen, geschweige denn ganz zu uebernehmen). Tief drinnen weiss ich eh, dass meine Tochter nach kurzer Zeit dann doch wieder zu mir will. Das waere doch bei dir ganz sicher auch so. Beim naechsten Streit, wenn sie wieder sowas sagt, wuerde ich warten, bis sich die Wogen geglaettet haben und dann in Ruhe durchsprechen, ob sie wirklich mal eine Weile zum Vater will (moeglichst nicht vorwurfsvoll!). Wahrscheinlich ist sie ganz erstaunt, dass du das dann vorschlaegst und sagt vielleicht schon von sich aus, dass es eigentlich garnicht so gemeint war.

  • Ja ne sowas könnt ich auch schreiben, nur Umgekehrt. Meine wollten auch zur Mutter gehen wenn es mal schimpfe gab, am Anfang bin ich sogar darauf eingegangen, aber am Ende habe ich erkannt, daß es nur sozusagen als neues druckmittel entdeckt wurde. Ich bin nicht mehr darauf eingegangen, und gut war. Auch das dingens mit Fernseh und PC kenn ich. Ich habe Versucht Ihnen zu erklären, daß bei mir das "Leben" stattfindet, also der Alltag mit Schule und mithelfen im Haushalt, und wenn Mamawochennede ist , dann ist dann Hollyday..... Irgendwann war
    dieses Druckmittel weg. Ignorieren bringt nix, darüber sprechen warum es nicht geht bringt dem Kind mehr. Aber dabei nicht den heißgeliebten Papa schlecht machen. Denn schon daran daß er einen Abschiedsbrief gechrieben hat, lässt erkennen,daß er sie liebt. Paarebene und Elternebene müßt Ihr Unbedingt trennen, auch wenn es schwer fällt. Dem Kind geht es dabei wesentlich besser.


    Probieren lassen ist auch keine schlechte Idee, aber erst mit Ihm Absprechen, denn wenn es wirklich so ist wie Schwager sagt, dann ist das Kind der Leidtragende,weil dann wird sie vom Papi enttäuscht.



    LG
    breisgauer

  • Meine Mutter hat damals zu mir gesagt: Dann geh doch zu deinem Vater und als es konkret werden sollte, wollte ich nicht mehr. Woher das wohl kam?


    Ich denke schon, dass Kinder wissen wo sie gut aufgehoben sind. Und wenn er sich nie "richtig" gekümmert hat, hast du nichts zu befürchten ...



    Viele Grüße,
    Finegirl

    Nicht zu wissen, was man will ist schlimm, schlimmer noch ist jedoch nicht zu wissen was man nicht will.
    (Ich hoffe, das ist kein Zitat)

  • Hey


    weil dann wird sie vom Papi enttäuscht.


    ..aber auch mit Enttäuschungen muß ein Kind lernen umzugehen .. davor bewahren wird dauerhaft nichts bringen..davon abgesehen würde man ihr hier auch nur ein falsches Bild vorspiegeln...


    Man muß sie zwar hier nicht gleich in die Falle laufen lassen, aber sie sollte dann auch schon mehr oder weniger wissen wie denn dann auch der Vater dazu steht, ob er wirklich da wäre, oder ob er doch da dann mitmal das Interesse verlieren würde..und wenn es so ist, dnn ist das sicher eine Enttäuschung, aber die kann man ihr kaum dauerhaft ersparen. Und sie ist 11 u nicht 3..


    Gruß
    Jens


  • Wenn ein realistisches Bild eine Enttäuschung ist, dann ist die Enttäuschung notwendig.



    Aber ob das gleich zu beginn der Trennung gut ist? Na man kann es so oder so sehen. Auf der einen Seite geb ich Dir recht, damit Sie weiß wie der Papa denkt, aber auf der anderen seite könnte es den späteren Umgang mit Ihr behindern, weil vielleicht ändert sich sein denken über seine Tochter nach der trennung und der Räumlichen Trennung noch.
    Ist eben Abzuwägen was das beste ist. Aber ich glaub da müßte man mehr die Personen kennen die hinter diesem Thread stehen.

  • Hi Tweety...


    so eine Phase hatte meine Mittlere auch mal - bei uns war es ganz schnell erledigt, als ich ihr das Telefon in die Hand drückte und sie den Papa angerufen hat. Das war nämlich Nachmittags, als Papa noch arbeiten musste :) . Mein Ex sagte dann - ne, Hausaufgaben müssen gemacht werden und ich kann dich jetzt nicht abholen, ich muss arbeiten.


    Ich hatte so eine Antwort allerdings auch erwartet... - wenn du dir nicht sicher bist, wie der Papa reagiert, dann würde ich das nicht unbedingt versuchen.


    Dass deine Tochter ihn vermisst - und auch mal gerne nur vor der Glotze abhängt - das ist aber in Ordnung.
    Vielleicht kannst du auch ein System einführen, wenn die Hausaufgaben und andere Pflichten täglich erfüllt werden, dann darf sie sich am Wochenende was besonderes Wünschen?
    Und an meinem Kühlschrank hängt ein Zeitungsartikel mit dem Titel: "Helfen ist Pflicht, motzen erlaubt!"


    Edith fragt sich gerade, wie es wohl wäre, wenn du ihr die Verantwortung für die Hausaufgaben selber in die Hand gibst...
    Sprich doch mal mit ihr und mit den Lehrern, ob ihr das erst mal Versuchsweise machen könntet. Sie ist dann selber verantwortlich, wann und wie sie die Hausaufgaben macht und dass sie sie erledigt!
    Und der Lehrer darf dann eben seine Konsequenzen ohne Diskussionen mit dir durchführen... (z.B. Nacharbeiten - hieß früher Nachsitzen)

  • Hallo,


    ich finde es sehr schade wie der Satz von Tweety Ihr gleich zum Vorwurf gemacht wird.


    Ich liebe meine Tochter über alles und ich würde es nicht verkraften, wenn sie zu ihm geht!


    Geht es nicht jedem Elternteil so,wo das Kind lebt?
    Mir würde es genauso gehen wenn mein Sohn mal zu seinem Vater ziehen wollen würde.Das heißt aber ja nicht das ich ihn
    nicht lassen würde.Und Tweety hat auch nicht geschrieben das sie es nicht tun würde,sondern nur wie es Ihr dabei gehen würde.Ich finde den Satz nicht so schlimm,fände es eher schlimmer wenn es Ihr egal wäre!


    Natürlich geht es den meisten Elternteilen wo das Kind nicht lebt auch so.Das streitet doch keiner ab.Aber in diesem Fall
    scheint es dem KV nicht all zu viel auszumachen.Und in vielen anderen Fällen ist es auch so.


    Lieben gruß
    Tanja

  • Guten Morgen alle zusammen,


    :thanks: für die vielen Antworten!!!


    Ich rede in Gegenwart meiner Tochter nicht schlecht über den KV. Ich habe kein schlechtes Wort über ihn verloren.


    Zu Jens möchte ich sagen, dass es ja wohl mein Recht gewesen wäre zu erfahren, dass er geht. Ich habe ihn nicht vor die Tür gesetzt!!! Er ist von allein gegangen!


    Ich finde nur die Art und Weise nicht fair. Nach seiner "Flucht" habe ich ersteinmal erfahren, dass weder Strom, Miete noh Wasserkosten von ihm bezahlt wurden!!!


    Kontakt zwischen Papa und Kind erfolgt seinerseits nicht. Ich habe die Kleine ja anrufen lassen und der KV meinte, dass es mit einem Treffen nicht klappt!


    Vielleicht habe ich mich mit meinem Satz, dass ich es nicht verkraften könnte, wenn meine Tochter zu ihm geht, falsch ausgedrückt. Ich meinte damit nicht meine Bedürfnisse, sondern die meiner Tochter. Ich weis das es dort nicht ut wäre. Wie gesagt, er hat sich nicht um sie gekümmert!!! Hausaufgaben usw... Pflichtsachen wurden nicht gemacht. Hausaufgaben habe ich mit meiner Tochter dann nach der Arbeit abends um 20.00 Uhr geacht!!! Obwohl er Nachmittags zu Hause war?!


    Ich möchte meiner Tochter nicht den Kontakt zu ihrem Papa verbieten. Wäre auch froh, wenn sie ab und zu bei ihrem KV ist. Das Problem daran ist nur, dass sie bei Ablehnung immer denkt, dass ich daran Schuld bin.


    Liebe Grüße


    Cora

    "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
    (Albert Schweitzer) :flenn :-)

    Einmal editiert, zuletzt von Tweety78 ()

  • Hi Tweety,
    demnach gibt es keine festen Papazeiten bei Euch?
    Vielleicht solltest Du mal mit ihm reden,ihm sagen,wie sehr das Eure Tochter mitnimmt,wenn er keine Zeit für sie hat und wie wichtig gemeinsame Zeit für sie (und für ihn) ist ,mit dem Ziel feste Zeiten zu vereinbaren,auf die Eure Tochter sich dann freuen kann.
    Was meinst Du,wie er darauf reagieren würde?
    Mit ihr würde ich auch reden,ihr sagen,dass Du mit ihm reden wirst,weil es Dir eben auch wichtig ist,dass der Kontakt regelmäßiger wird.
    So signalisierst Du Deiner Tochter,dass Du ihren Wunsch verstehst und alles dafür tust,dass da ne Änderung-Besserung eintritt.
    Sie ist 11 sagst Du,da wird sie sicher auch verstehen,wenn Du ihr erklärst,dass ein normaler Alltag ,mit Hausis etc eben anders abläuft als ein Besuchswochenende ,wo keine Verpflichtungen beiderseits bestehen..

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Gibt es eine Möglichkeit gemeinsam eine Trennungsberatung aufzusuchen? Caritas oder Pro Familia zum Beispiel. So wie sich das anhört ist alles inklusive Unterhalt, Umgang etc. ungeregelt und du stehst vor einem großen Haufen offener Fragen. Beratung kann helfen das Rad nicht neu erfinden zu müssen.

  • Hallo Ihr Lieben,


    nein es gibt keine Möglichkeit mit einer gemeinsamen Trennungsberatung. Ich gehe aber im Januar allein dorthin.


    Es gibt keine Besuchszeiten. Das Problem ist, dass er ja bei seine Eltern wohnt (Helmstedt) und wir in Hamburg (ich ohne Führerschein+Auto) KV ist mobil, meinte aber das er nicht den Abholdienst spielen will und es nicht einsieht "den kostenlosen Babysitter" zu spielen, damit ich auf Party gehen kan...


    Das nächste Problem ist, dass er ja in´s Ausland gehen will.


    Augen zu und durch, wird schon wieder besser werden!!!

    "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
    (Albert Schweitzer) :flenn :-)

  • Bei der Aussage "er sieht nicht ein den kostelosen babysitter zu spielen" bekomme ich
    das :kotz sorry,das sagt doch alles.


    Wenn Du zur Beratungsstelle gehst,gehst Du da auch mit Eurer Tochter hin?
    Ich glaub das könnte Ihr gut tun.
    Da hier auch einiges vorgefallen ist,bin ich selbst mit meinem Sohn zu einer psychologischen Beratungsstelle
    gegangen.Wir haben bis heute noch Kontakt zu der Stelle.Es hat meinem Sohn schon oft geholfen.


    Lieben gruß
    Tanja