Geburt meines Sohnes

  • Tja, was soll ich sagen? Es war ein Kaiserschnitt. Ich weiß nicht ob es besser ist auf natürliche Weise zu entbinden oder mit Kaiserschnitt. Wenn ich die normalen Geburten so lese, dann bin ich schon relativ froh darüber mit Kaiserschnitt entbunden zu haben. Ich wüsste nicht ob ich die Wehen ausgehalten hätte.
    Wenn ich bedenke das man durch einen Kaiserschnitt noch ne Weile im Bett flach liegt mit lauter Schmerzen wär es doch schöner auf normale Weise zu entbinden.


    Hier meine Geschichte:


    Mein Sohn kam am 02.05.06 um 08:26 Uhr zur Welt. Ich konnte mir den Geburtstermin aussuchen. Hätte schon im April entbinden lassen können. Aber ich wollte das es ein Maikind wird :bet


    Ich hab Wochenlang vorherschon im Krankenhaus gelegen mit vorzeitigen Wehen. Ich hab aber nix gemerkt, bis mich mein Arzt mal untersuchte. Ich war geschockt. 2 Monate zu früh. Ich durfte zwei volle Monate im Krankenhaus liegen. Ohne aufstehen und rausgehen. Das Essen war grauenvoll. Ich lag zuerst in unserem Krankenhaus, wurde dann verlegt in ne andere Stadt mit Kinderstation. Aus dem Grund, der Herzschlag des Kleinen war zu schwach. Später stellte sich heraus es waren die Beruhigunstabletten die ich jeden Abend schlucken musste. Jetzt lag ich in ner fremden Stadt, ganz allein. War oft voll depressiv und hab geweint. Ich lag im Zimmer mit Frauen die schon entbunden hatten und ich mir mit anhören durfte wie schmerzvoll doch so ne Geburt sei. Durch Freunde und Familie wurde ich oft wieder aufgebaut. Irgendwann wurde mir klar, das es nur zum besten ist für den Kleinen im Krankenhaus zu bleiben. Tja und der Kleine wollte sich einfach nicht mit dem Kopf nach unten drehen. Ich durfte zum Glück nochmal nach Hause für zwei Wochen.


    Dann ging ich am 01.05 ins Krankenhaus. Ich war total nervös. War ein komisches Gefühl diesmal ins KH zu müssen um zu entbinden. Ich durfte nix mehr essen. Wie deprimierend. Ich hatte so einen Hunger. Und trinken durfte ich auch nicht. Am nächsten Morgen wurde ich schon zeitig vorbereitet und dann in den Operationssaal geschoben. Ich wurde dann auf so ein komischen Stuhl gesetzt. Halbnackt. Hatte nur so ein dünnes Hemd an wo hinten offen war. Ich wartete bis die endlich mal fertig mit ihren Vorbereitungen waren. Ich war total am frieren. War auch saukalt im Raum. Ich zitterte und starrte dumm in der Gegend rum. Aber ich dachte an gar nichts. Ich hatte nichtmal mehr Angst. Dann wurde mir im Rücken eine Spritze gesetzt, getestet ob ich noch was spüre und wirklich alles taub ist, dann wurde ich nach hinten gelehnt, festgekettet... äh gebunden. Das heißt, meine Arme wurden festgebunden. Ich konnte nix sehen und nix spüren. Nur hören worüber die Ärzte sich so unterhielten. Ich bekam irgendwann ein wenig Atemnot. Dann steckten die mir zur Hilfe so ein Stöpsel in die Nase. Doch das half wenig wie ich fand. Dann wurde mir höllisch schlecht. Ich sagte, mir ist schlecht und ich muss gleich brechen. Die hielten mir ne Schüssel nebendran. Ich würgte, aber es kam nichts raus. Nur gelbe Soße. Ich hab schließlich einen Tag vorher nichts mehr essen und trinken dürfen. Schrecklich wenn man brechen muss und man kann nicht. Vor allem noch im liegen. Plötzlich hörte ich irgendwann ein schreien. Unglaublich das da plötzlich so ein kleines Lebewesen aus mir rausgeholt wurde. Mein Sohn wurde mir kurz vors Gesicht gehalten. Doch ich konnte ihn nicht sehen. So schnell wie die ihn mir dicht vors Gesicht hielten und schon wieder verschwanden. Dann wurde ich zugenäht. Das hat länger gedauert als das rausholen des Kindes. Mir war langweilig. Ich hoffte die wären ma bald fertig. Dann wurde ich aufs Zimmer gebracht und fragte mich wann die mir mal mein Kind zeigen würden. Hab den schon mehrere Stunden nicht mehr gesehen. Fragte mich ob der Kleine nicht vielleicht schon Hunger hat.
    Der Kleine war übrigens 3340g schwer. Kopfumfang 49 cm und seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Aber der hatte Blähungen weil ich zwei Tage vorher Bohnen gefuttert habe^^
    Ich hatte nen wahnsinnigen durst und war wie ausgetrocknet im Mund. Doch ich durfte nix trinken. Ich war so sauer. Dann nach ner Weile bekam ich was und dann auch noch so brühend heißen Tee. Klasse...
    Ich freute mich endlich auf ein richtiges Frühstück am nächsten Morgen, und was bekam ich? Schonkost. Zwei riesen trockene Brote mit einem Stück Butter. Davon bekam ich grad mal ein Brot geschmiert. Das Frühstück war eigentlich immer am besten wenn ichs mir selber aussuchen durfte. Das Mittagessen ging als erstes mit Suppe weiter. Davon wurde ich auch nicht grad satt.
    Die Betäubung ließ schnell nach. Meine Beine kribbelten und ich hatte die schlimmsten Bauchschmerzen meines Lebens. Das fühlte sich an als hätte man Unterleibschmerzen. Nur zehnmal so stark. Ich konnte mich nicht bewegen, nicht schlafen, nichts machen. Nur daliegen und in die Gegend starren.
    Ein oder zwei Tage später sollte ich schon versuchen aufzustehen. Ich dacht, ich sterbe. Die rollten mich so aus dem Bett. Ich hab gedacht mir reißt die Narbe wieder auf. Ich hab mich noch nie so elend gefühlt. Dann klappte das stillen nicht so richtig. Ich war depressiv, heulte rum, fühlte mich schwach und elend weil ich mich nicht richtig um mein Kind kümmern konnte.
    Diese Wochenbettdepressionen hatte ich auch. Ich hatte nicht richtig das Gefühl es sei mein Kind was aus mir raus kam. Sondern irgendein Kind was man mir vor die Haustür gelegt hat. Aber inzwischen ist das auch vorbei. Hat ca. 1 Jahr gedauert wo ich gelernt habe den Kleinen zu lieben.


    Das war meine Geschichte^^