Suchtverlagerung

  • In meinem Kopf arbeitet es heftigst.
    Folgendes:
    Der KV meiner kleinen Tochter ist trockener Alkoholiker, der im Berufsleben gut funktioniert. Er ist Lehrer... Als ich schwanger wurde war das für ihn ein Riesenschock. Siet ich ihm das gesagt habe ist unsere Bez. faktisch beendet. Während der Schwangerschaft hat er mich nicht einmal besucht, auch nicht zur Geburt unseres Kindes.
    Er war Karneval hier , zur Taufe im Mai und vor gut 2 Wochen zur verhandlung um den Unterhalt. Hauptsächlich um den Mutterunterhalt ging das.
    Er argumentiert immer mit der grossen Entfernung (720km) mit der wir leben, dass Besuche zu teur wären. Ausserdem ist er ernsthaft der Meinung, dass so kleine Kinder den Vater nicht bräuchten und es ausreiche, wenn er mit Kontakt beginnt, wenn sie laufen und sprechen kann.
    Der letzte Besuch war eine Kathastrophe. Er sass in einem Sessel und schaute ununterbrochen in den TV. Sein neues Suchtmittel sind Medien aller Art, Bücher, Zeitungen, PC, PC- Spiele ubd eben das Glotzophon. Er geht sehr spät ins Bett, nicht vor 1:30 und steht im Normalfall nicht vor 10:00 auf.
    Er mag das Kind, aber einen vernünftigen Bezug hat er nicht. Als er sie vor zwei Wochen gesehen hat, konnte er gar nicht glauben, wie sie sich seit der Taufe verändert hatte. Sie fremdelte sehr, was ihn nicht daran gehindert hat, sie nach dem Schlafen am Mittag aus dem Bettchen nehmen zu wollen. Hab ich natürlich verhindert und bin mit ihm rein. Er küsst und beschmust das Kind, wie ein Vater das schon tun sollte... aber das Kind hat die Nähe nicht.
    Grundsätzlich will er den Kontakt. Wie er den regeln soll weiss er nicht.
    Ich habe ihm gesagt, dass für mich unter diesen Umständen eine Beziehung nicht in Frage kommt.
    Am kommenden Dienstag hab ich ein Vorgespräch mit einer Mediatorin. Ich eine klare Regelung für den Umgang. Und ich will, dass alle Karten offen auf den Tisch kommen. Seine Süchtelei halte ich für einen massiven Rückfall, was ich bestätigt fand, auf einschlägigen Seiten.
    Weiss jemand, wie das JA mit sowas umgeht?Hab ich `ne Chance, den Umgang für die Kleine bekömmlich zu regeln? M.E. kann er das Kind NUR in Begleitung sehen. Auch wenn sie älter ist. Es sei denn, er arbeitet an seiner Suchtstruktur. Da wir beide alte Eltern sind und mir schon viel im Leben unter gekommen ist, glaub ich daran eher nicht.
    Habt ihr ne Idee? Mir tut vor allem mein Kind leid....

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Irgendwie verstehe ich nicht worum es Dir letztlich geht.Ihr wohnt 720km auseinander und selbst beim besten Willen und ohne,wie auch immer gelagerter Sucht,dürfte es schwierig sein einen häufigen Umgang herzustellen.Im Prinzip spielt es ,da ihr getrennt seit und er wo anders wohnt ,auch keine Rolle wie er seine Freizeit verbringt.Immerhin trinkt er wohl nicht mehr.Wäre dem nicht so wäre betreuter Umgang angebracht.Selbst wenn er jetzt mal kommt besucht er das Kind doch eh bei dir.Mitnehmen möchte er es nicht .Oder?

  • ... nein... will er nicht. Wenn sie laufen und sprechen kann, dann soll sie nach seinem Geschmack mal bei ihm und seiner Freundin übernachten, oder an WE`s zu ihm.
    Bis dahin ist noch Zeit.
    Ich hätte der Kleinen nur so sehr einen Papa gewünscht. Das sind ja immerhin ihre Wurzeln und ein A... ist er nicht, auch wenn er krank ist.


    Übrigends... auch wenn er nicht trinkt, auch die nichtstofflichen Suchtmittel haben letztlich die gleichen verheerenden Wirkungen, wie Alkohol.
    Ich habe überlegt, weil ich sowieso umziehen muss, die Distanz zu verringern, aber ich weiss nicht, ob das so gut ist.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Zitat

    Original von Loewenherz
    ... nein... will er nicht. Wenn sie laufen und sprechen kann, dann soll sie nach seinem Geschmack mal bei ihm und seiner Freundin übernachten, oder an WE`s zu ihm.
    Bis dahin ist noch Zeit.
    Ich hätte der Kleinen nur so sehr einen Papa gewünscht. Das sind ja immerhin ihre Wurzeln und ein A... ist er nicht, auch wenn er krank ist.


    Irgendwie versteh ich dein ganzes Geschreibe nicht. Er will doch eh nicht...
    Dann warte doch einfach mal ab was passiert wenn er sich meldet um Umgang zu haben wenn die Kleine so groß ist das er sie will! Dann geht doch sowieso erstmal nichts ohne Umgangsanbahnung! Egal welche Suchtverlagerung, ja oder nein oder wie auch immer...


    Mein Tipp: Geh mal zur Familienberatung und schütte mal dein Herz aus, ordne mal dein Kopf-Chaos! :knuddel

  • Solange er mit seiner, in Deinen Augen, "Suchtstruktur" nicht massiv gegen das Kindeswohl verstößt, kann ihn niemand den Umgang mit seinem Kind verwehren. Das ist die eine Seite.


    Die andere ist ja scheinbar, dass er mit einem so kleinen Kind nichts anzufangen weiß oder doch wohl eher unsicher ist und es sich nicht zutraut und deshalb im Moment keinen regelmäßigen Umgang möchte. Dazu kommt noch die weite räumliche Entfernung.


    Ein Kind hat zwar ein Anrecht auf beide Elternteile, aber es kann nicht gesetzlich erzwungen werden.


    Ich würde meine Umzugspläne nicht an ihm orientieren, sondern an Deinen Bedürfnissen und denen Deines Kindes. Sollte er irgendwann emotional zu regelm. Besuchskontakten in der Lage sein, muss es sowieso ganz behutsam aufgebaut werden und da kannst Du sicherlich auf das Jugendamt zurückgreifen. Wie die Gestaltung dann aussieht, kann man doch erst sagen, wenn es soweit ist. Das hängt doch von vielen Faktoren ab, wie z. B. wie viele Kontakte es gab und wie lange der letzte her war, ob er seine Sucht im Griff hat, die Entfernung etc.


    Ich kann Dich verstehen, dass Du Deiner Tochter einen verlässlichen Vater wünschst. Nur, wäre er das, dann wäre Eure Beziehung nicht in der Schwangerschaft zerbrochen. Man kann das leider nicht erzwingen.


    Lieber Gruß, XXLMami

    Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann


    Mahatma Gandhi

  • Zitat

    Original von Loewenherz
    .. ich bin schon beim Ordnen.... Ansonsten is das alles einfach endlos schmerzhaft.


    :knuddel Das wird schon! :knuddel

  • ... schankedön... :sonne


    Im September fahre ich mit meiner Süssen eine Woche in den Südschwarzwald. Ich brauche immer mal nen Berg zum hochrennen... Dann hab ich den Überblick wieder :D

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.