Studie: Elternzeit nützt Kindern nichts

  • Hi,


    hier vielleicht auch interessant ...


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.


  • Hi Claudius,


    Mir geht es eher um oft gelesene Aussagen ala: Es ist sooo wichtig für das Kind, dass ein Elternteil in den ersten 3 Jahren zuhause bleibt, weil das Bindungsverhalten da so entscheidend gesprägt wird und wegen der Werte, die ich vermitteln möchte... Dann kommt aber: naja, wenn es aus finanziellen Gründen nicht anders geht - ok. Sind denn dann negative Aspekte, so es sie denn tatsächlich nachweisbar gibt, nicht da? Oder eher tolerierbar? So nach dem Motto: Naja, Mutter/ Vater MUSSTE ja arbeiten, er/sie kann ja nichts dafür, dass er/sie - ja was eigentlich ist?


    Und: was ist denn mit der großen Gruppe der heut 30 - 40 jährigen, die in der DDR groß wurden, deren Eltern nicht aus finanziellen Gründen gearbeitet haben, sondern weil es gesellschaftlicher Kontext war? Haben die alle "einen Schuss?" Bindungsunfähig? Keine Werte vorhanden?


    Du und ehrlich, wenn Du weiter oben sagst, dass Erziehungsaufgabe wahrnehmen heißt, in den ersten Jahren zu Hause zu sein, finde ICH persönlich das zu kurz gedacht. Nur, weil man arbeitet, heißt das doch nicht, dass in der Zeit, die neben der Arbeit verbleibt, Erziehung nicht stattfindet. Erziehung geschieht doch - gerade auch in den ersten Jahren - durch Vorleben und Nachahmen. Und das findet immer statt - auch nach Feierabend.

  • Zitat

    Original von susan78
    Für mich sind das genug Gründe solange für mein Kind da zu sein wie es mich braucht und wie ich das für richtig halte, Gott sei dank habe ich einen Ex-Mann der das ähnlich sieht.


    *seufz*... mit dieser Sicherheit im Rücken würde ich auch entspannter an die Dinge herangehen können. Was mal wieder deutlich macht, wenn nicht beide Elternteile an einem Strang ziehen, dann wirds sehr schwierig.
    Meine Kleine soll mich auch so lange es geht haben dürfen. Sollte sie im Februar noch immer ihre vormittägliche Stillsession brauchen, dann scheiben wir den KiTa- Eintritt eben raus.
    Mir ist die Zeit meiner Tochter, diese ersten kurzen, wichtigen Jahre ehrlich gesagt zu kostbar, um die von fremden Menschen füllen zu lassen, in Form einer Ganztagsbetreuung.


    Das mit den Hormonen und dem Stillen stimmt übrigends.
    Ich sags mal zugespitzt: Hätte es sein sollen, dass Mütter ihre Kinder nicht bei sich haben, zum nähren, wärmen, bergen usw, dann hätte Gott statt Brüsten abnehmbare Flaschen wachsen lassen*gggg*.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Hi Pritzi,


    Zitat

    Mir geht es eher um oft gelesene Aussagen ala: Es ist sooo wichtig für das Kind, dass ein Elternteil in den ersten 3 Jahren zuhause bleibt, weil das Bindungsverhalten da so entscheidend gesprägt wird und wegen der Werte, die ich vermitteln möchte... Dann kommt aber: naja, wenn es aus finanziellen Gründen nicht anders geht - ok. Sind denn dann negative Aspekte, so es sie denn tatsächlich nachweisbar gibt, nicht da? Oder eher tolerierbar? So nach dem Motto: Naja, Mutter/ Vater MUSSTE ja arbeiten, er/sie kann ja nichts dafür, dass er/sie - ja was eigentlich ist?


    du klingst ziemlich verletzt.


    Ich habe nur geschrieben, wie ich mir aus meiner Sicht die Erziehung unserer Kinder mir vorstellte. Zum größten Teil durfte es auch sein.
    Ob meine Ex jetzt zu den gehörten die sich das leisten konnten, an sich ja, aber darüber stolz zu sein und sich deshalb von andere Eltern bzw. Elternteile abgrenzen zu wollen, das finde ich absolut schwachsinnig; Aber ich muss zugeben ich habe das auch real erlebt, dass eine Mutter ausgerastet ist, als ihr Kind kritisiert wurde und sie dann eine indisch abstammende Mutter -alles bei der Raupengruppe passiert- bis auf tiefste Maß beleidigt hatte. Sie wär eine Schla.... u. ähnliches mehr. Diese wollte sich tatsächlich abgrenzen.
    Wenn wir es finanziell hätten uns nicht leisten können, dann hätte ich alles mögliche getan -siehe dazu babbeldeckel letzten Beitrag; Woher er wohl immer diese interessanten Berichte aufgabelt?- um es auszugleichen.


    Wie gesagt es war vorwiegend in vielen Augen wohl antiquierte Meinung, die ich vertrete. Zu der stehe ich aber auch. Meine Ex hätte da wohl das nicht so eng gesehen, wenn es nur 2 Jahre gewesen wären. Unser Kleiner war bei der Trennung erst 2 3/4 Jahre, da kommt dieser Schock wohl noch dazu. Und die Jungs sind eh etwas hinten dran.


    Zitat

    Und: was ist denn mit der großen Gruppe der heut 30 - 40 jährigen, die in der DDR groß wurden, deren Eltern nicht aus finanziellen Gründen gearbeitet haben, sondern weil es gesellschaftlicher Kontext war? Haben die alle "einen Schuss?" Bindungsunfähig? Keine Werte vorhanden?


    Ob die einen Schuss haben das möchte ich mir nicht anmassen zu behaupten. Ich lernte aber eine Kollegin von der ehemaligen DDR kennen. Die trat recht selbstbewusst auf. Aber sie tat sich mit unserem System würde ich sagen -so ja auch ihr Wehklagen, denn der goldene Westen versprach ihnen vielleicht mehr- schon schwer. Sie war anders, aber dies jetzt auf deren Erziehungs-System darauf zurückzuführen würde ich jetzt etwas gewagt halten.


    Zitat

    Du und ehrlich, wenn Du weiter oben sagst, dass Erziehungsaufgabe wahrnehmen heißt, in den ersten Jahren zu Hause zu sein, finde ICH persönlich das zu kurz gedacht. Nur, weil man arbeitet, heißt das doch nicht, dass in der Zeit, die neben der Arbeit verbleibt, Erziehung nicht stattfindet. Erziehung geschieht doch - gerade auch in den ersten Jahren - durch Vorleben und Nachahmen. Und das findet immer statt - auch nach Feierabend.


    Dem stimme ich so weit zu. Nur ich war eben nicht nur kurz in den Morgenstunden und dann abends fürs Kind da, sondern ich habe auch die Zeit dazwischen mitbekommen und diese habe ich auch genützt, sondern müsste ich wieder den Einwand von babbedeckel zustimmen, dass du auch dein Kind beglucken kannst.


    Aller Anschein bin ich da bei dir auf einen wunden Punkt getreten, denn deine Einwände hören sich für mich leicht aggressiv und auch provozierend an.


    Wenn ein getrenntes/ geschiedenes Elternteil es sich nicht erlauben konnte...oder es auch nicht wollte, weil die Eltern sich dachten sie möchten ihr Kind nach und nach von sich entnabeln, da sie der Meinung sind das wäre für ihr Kind das Beste, dann ist das auch OK .


    Meine Meinung ist eben eine andere. Ich sprach auch wie ich es für unsere Kinder mir wünschte. Und andere Eltern verantworten ihr eigenes Ding. Deshalb sind diese keine schlechteren Eltern.
    Wenn die Eltern der 2.Alternative abends dann viel sich widmen, gedeiht ihr Kind womöglich besser, als ein Kind das 12 Stunden begluckt wurde, das ist sogar ziemlich sicher.


    Claudius


    Übrigens Pritzi, wenn du meine Antwort siehst, ich kam rein zufällig zu deiner Rückfrage nochmals ins Thema, da ich mich recht viel in verschiedenen Themen einblende.
    Dachte dass ich per Mail benachrichtigt werde, funktioniert aber anscheinend nicht, oder doch?

  • @Claudius


    beide Meinungen sind vertretbar und wahrscheinlich richtig....


    Bei Deiner Schreibweise kommt mir persönlich nur zu oft das Wörtchen


    "...ich...stelle mir vor..." "...ich hätte alles Mögliche getan..."
    "...Zu der (...antiquierten Meinung aus Sicht vieler...) stehe ich...*
    "...ich war eben nicht nur kurz ..."
    "...ich habe auch die Zeit dazwischen..."
    "....habe ich auch genützt..."


    ICH vor- da ist aus meiner Sicht gar kein Raum für ein WIR in der Familie (bestehend aus Eltern und Kindern) zu erkennen- Für mich liest sich das schon sehr so, als wärest Du der, der meint, dass seine eigene Meinung die einzig wahre ist....


    Aber vielleicht habe ich :schiel ja nur einen schlechten Tag und lese Dinge, die da gar nicht geschrieben stehen..... wer weiss das schon-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Hi Luchsie,


    auf Personalpronomen oder wie sich das schimpft schaue ich -siehst du schon wieder...- wirklich nicht.


    Es geht mir um das verstehen.


    Tatsächlich verstehst du anscheinend mein geschriebenes falsch.



    macht mir aber nix; siehst du jetzt gings auch ohne.



    Claudius

  • Man kann sich hier auch Kleinigkeiten hochziehen. Scheinbar war Dein Tag wirklich doof.


    Claudius schreibt in der "Ich-Form", da er ja nur für sich sprechen kann.


    Jedes Elternteil ist der Meinung, daß das was er für sein Kind tut, das Richtige ist.


    Jeder hat seine eigenen Gründe.


    Ich persönlich stimme Claudius zu.


    Ich habe das jetzt nicht mehr alles im Kopf, aber ich finde es ziemlich daneben (und das ist nett gesagt), wenn man Mütter die zu Hause sind gleich als Jogginganzug-tragende Glucken abstempelt.


    Ich finde es auch nicht gut, daß man zwar Kinder haben will, aber trotz alledem nur seine Karriere oder materielle Dinge im Blick hat. Bei manchen Leuten wäre eine bessere Verhütung angezeigt gewesen.


    P.S. Mein Tag war auch schlecht ! sö

  • Dennoch bin ich der Meinung, dass man (und zwar möglichst, bevor man Kinder bekommt) sich als Paar darüber einig sein sollte, wie man erziehen möchte und sich darüber klar sein sollte, dass das System immer flexibel sein muss....


    Naja- vielleicht hab ich echt falsch gelesen.... :kopf



    Ich finde es auch nicht gut, dass sich viele Kinder "anschaffen" und sich keine Gedanken darüber machen, wie sie sie finanziell und/oder emotional grossziehen können oder wollen...


    Aber- auch das ist ein unendliches Reizthema.... ich sollte wohl besser in´s Bett....

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)


  • ich stimme Dir vollumfänglich zu (bis auf den letzten Punkt. :muede den musst Du mit Dir ausmachen ;)

  • @ Claudius:


    Ich bin nicht verletzt, ich wollte auch nicht provozieren. Und aggressiv klingt bei mir ganz anders *lach*


    Nochmal: Mir geht es darum, dass ich diesen Widerspruch gern aufgelöst hätte:


    Einerseits wird von allen Seiten betont, wie wichtig es ist, dass ein Elternteil die ersten Lebensjahre komplett für das Kind da ist. Weil es für die "gesunde" Entwicklung des Kindes unabdingbar ist.


    Andererseits heißt es: wenn eben aus finanziellen Gründen erforderlich, dann ist es ok, wenn "zeitig" wieder gearbeitet wird. Aber dann sagt niemand, dass diese Kinder eine "ungesunde" Entwicklung haben. Wäre in meinen Augen die logische Schlussfolgerung.

    Einmal editiert, zuletzt von Pritzi ()

  • Vielleicht ist garnicht so entscheidend, WAS läuft, sondern WIE es läuft.


    Mal 2 Extrembeispiele:


    1. AE wurde verlassen, ist jemand, der es sehr wichtig und schön findet, bei den Kids zuhause zu sein und wird durch die Lebensumstände dazu gezwungen, arbeiten zu gehen. Führt wohl zu ständiger Wut auf den Ex, der dran "Schuld" ist, dass man seinen Lebenstraum nicht mehr leben kann; schlechtem Gewissen den Kindern gegenüber, für die man der eigenen Meinung nach nicht mehr genügend da sein kann; die Arbeit wird eher als großer Stress empfunden, weil man ja viel lieber bei den Kindern wäre und zur Arbeit gezwungen ist. Das alles sind große emotionale Belastungen, die zu großer Unzufriedenheit, Stress mit dem Vater/Mutter der Kids und einem recht geringen Energiehaushalt führen, der für das Privatleben noch übrig bleibt, schlimmstenfalls sogar in die Depression. Keine guten Voraussetzungen für die Kids.


    2. AE hat mit der Beziehung zum Ex abgeschlossen, ist nicht der Typ fürs zuhause sein, will eh arbeiten, weil der Job neben Geldbeutel auch dem Ego guttut. Zudem ist er/sie der Meinung, dass Kinder ohne Weiteres auch mit Fremdbetreuung gut gedeihen können. Das führt zu Zufriedenheit mit der Situation, Spaß beim Arbeiten und Freude auf die Zeit mit den Kids. Dann sind in der Regel auch Energie und Lebensfreude da.


    Wie heißt es immer so schön: Kindern kann es nur gutgehen, wenns auch der Mutter/dem Vater gutgeht. Ich denke, DAS ist der Schlüssel.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von varecia ()

  • Hi Pritzi,


    finde den Beitrag von Verezia mit den 2 Alternativen ziemlich gut.


    In der Realität kommen beide Alternativern und ähnliche Abwandlungen zu tragen.


    Für mich war einfach wichtig die ersten Jahre für die Kinder zuhause zu sein. Ob das nun wissenschaftlich belegt ist oder nicht.


    Mit dem heutigen Abstand und mit dem was ich lese ist es auch die positive Stimmung die herrscht wenn du deine Energie den Kindern widmen kannst.


    Das durch gute Organisation, gerade in den Fällen in denen sich ein Elternteil von der Familie gelöst hat, eine akzeptable Alternative zum Wirken kommen kann, steht wohl außer Frage.



    Claudius