Unverständnis über unseren Rechtsstaat

  • Hallo zusammen,
    zum ersten Mal melde ich mich in einem Forum an. Ich bin gerade so frustriert, dass ich das Bedürnis spüre, den Kummer und mein Unverständnis runter zu schreiben, mit einem Thema, was leider, leider einige von euch kennen werden. Wie kann es sein, dass in einem Rechtsstaat ein Vater von 2 Kindern mit 52 Jahren sagen kann, nö, tut mir leid, ich arbeite nicht mehr und kann keinerlei Cent mehr für die Kinder bezahlen. Mache aber mal eben 3 Wochen Urlaub mit ihnen und fahre nach Dänemark. Ich werde es mit einer Strafanzeige versuchen. Ich bin sehr frustriert, weil mir immer sehr viel daran gelegen hat, dass wir uns auch nach der Trennung (ist 8 Jahre her) noch verstehen zum Wohle der Kinder....

  • hm,....mir fiel spontan ein.....aber erst nach dem Urlaub. :D


    Was sagt dein Anwalt?


    (Weiß nicht, ob das thema hier her gehört oder nicht....hier sind eher Vorstellungen....naja, ein Mod. wird sich da schon drum kümmern, falls es nicht hier her gehört)


    also erstmal :welcome

  • so einfach mit "sagen" ist es nicht getan...


    ich hab auch so ein Exemplar zum Vater meiner Kinder auserkoren :crazy


    Und persönlich finde ich, der Staat tut schon so einiges-
    Es gibt UHV (zumindest mal die ersten 6 Jahre), es gibt eine kostenfreie Unterhaltseintreibestelle (Beistandschaft), und wenn man die nicht will, dann kann man es auch selber "durchklagen", und erhält entsprechend VKH....
    Wenn man selber nicht ausreichend verdient, um seine Kinder zu versorgen, dann springt der Staat ein-


    Aber- was soll der Staat denn Deiner Meinung nach machen?
    Wenn Dein Ex Hartz IV erhält, dann schaut da eh schon jemand drüber, dass "Null Bock" nicht reichen sollte-
    Wenn er krank ist, und z.B. in Rente, dann greifen die dortigen Systeme (und die sind auch nicht als zu lasch bekannt)-


    Aber, es ist natürlich so, dass jemand, der geschickt mit den Systemen spielt es schon schafft, sich um Unterhaltszahlungen zu drücken :frag
    nur, was soll der Staat machen? Bliebe ja nur inhaftieren, was den Steuerzahler nochmal deutlich mehr Geld kosten würde... (und inhaftieren wegen Zahlungsunfähigkeit kann auch nicht Sinn der Sache sein)- Die Krux ist der Nachweis der Zahlungsfähigkeit durch Unwilligkeit...


    Gelegentlich könnt ich auch die Wand hochgehen, dass mein Ex in einem großen Haus mit Grundstück und allen Schikanen wohnt, zweimal im Jahr in Urlaub fährt, und nie mehr Geld einnimmt, als dass er "nicht zahlen" müsste....
    allerdings ist er auch voll von seiner Neuen abhängig :brille
    das wird ihm auch nicht immer gefallen :tuedelue

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Also ich kann deinen Unmut verstehen. Der KV meiner Tochter hat auch nie bezahlt und später nur unregelmäßig (trotz Beistandschaft). Ich arbeite 30 Stunden die Woche und hatte zeitweise noch einen Nebenjob bei dem ich 7 Euro / Stunde verdient habe um uns über die Runden zu bringen. Und ich finde es schlimm, dass sich die andere Seite einfach vor der Verantwortung drücken kann...aus welchen Gründen auch immer...ich als Mutter kann das nicht.

  • Immerhin hast du die Kinder und darfst sie aufwachsen sehen...


    das ist wohl ein wenig zuuuu niedlich ausgedrückt.
    Es ist ja nicht nur so dass viele AE nicht nur keinen Unterhalt vom anderen Elternteil bekommen, sie sind dann auch meistens alleingelassen,
    ohne erzieherische Unterstützung vom anderen Elternteil.
    Und was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt, der dadurch vermehrte Ärger und Streit.

    Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist,

    habe ich beschlossen glücklich zu sein


    Voltaire

  • Ach, wisst ihr... ich kenne viele die sich ein Bein ausreißen würden um diesen "niedlichen" Status zu erreichen, ihre Kinder aufwachsen zu sehen.


    Wir alle treffen Entscheidungen im Leben. Wenn man rechtzeitig einsieht, dass niemand anderes außer man selbst die Konsequenzen zu tragen hat, erspart man sich viel Ärger.


    Sternsucherin: Sieht der Vater denn wenigstens die Kinder? Wenn ja, könnte er seine "Schuld" denn auch in Naturalien tragen, indem er mehr in die Erziehungsverantwortung genommen wird?

  • Immerhin hast du die Kinder und darfst sie aufwachsen sehen...


    Ich denke immer, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat. Denn irgendwann sind die Kinder nicht nur aufgewachsen, sondern ausgezogen. Zu dem Zeitpunkt hat man als AE beruflich aufgrund der Betreuung oft genug zurückstecken müssen oder den Anschluss verloren, was sich später nicht nur in der Rente niederschlagen wird, sondern auch darin das man keine Privatvorsorge betreiben kann, weil, ja, weil man mit seinem Gehalt noch x Kind/er mittragen muss und den Unterhalt nicht nur in "Naturalien", sondern auch die Euros 100% mittragen muss. Wenn man dann Pech hat und verheiratet war, muss man dem unfleißigen Partner u.U. auch noch ein paar Rentenpunkte abtreten, weil das ja so ein(e) Arme(r) ist.


    Aber es gibt Licht im Dunkel: Laut einer Studie aus Skandinavien, wenn ich mich recht entsinne, ist die Lebenserwartung von AE ohnehin aufgrund der höheren Belastung niedriger. Das ist es an was man sich festkrallen kann, wenn mal als altes Ömchen/Öpchen in einer 1-Zimmerbutze im Unterschichtsviertel hockt und mit ein paar hundert Euro ergänzende Stütze monatlich klargekommen muss, während die Kinder die man hat aufwachsen sehen 2x im Monat vorbeikommen, weil sie das Elend garnicht sehen wollen. Die Vorstellung tröstet ungemein.
    Tatsache ist das es hierzulande viel zu sehr davon abhängig ist, wo man wohnt, sprich welches JA zuständig ist und das in anderen Ländern weitaus renitenter mit Unterhaltsdrückern vorgegangen wird und das die Stkl.2 so ziemlich die besch* ist in ganz EU für Alleinerziehende. "Kinderhaberundaufwachsenseher" ist man nicht sein Leben lang. Irgendwann ist man zu recht wieder allein und muss mit dem klarkommen, was man in den 5-10-20 Jahren Kinderbetreuung noch hinbekommen hat. Und das ist zu oft zu wenig.


    @Sternensucherin
    Sohn bekommt auch keinen Unterhalt, laut dem letzten Schreiben sind mittlerweile 17.000 Euro Unterhaltsschulden angelaufen. Nicht nur bei Sohn direkt, sondern auch bei der UVG-Kasse bzw. beim JC weil ich zeitweise ergänzendes ALG2 bekommen habe. Das JA hier vor Ort hat dem KV sehr lang eine sehr lange Leine spendiert, ich hab noch nie gehört das Gerichtsvollzieher sich allein darauf beschränken Briefchen einzuwerfen oder an Türchen zu klingeln, wo ohnehin keiner aufmacht. Man wurde dann zwar leicht ungehalten, als man feststellen musste, das er neben einem Scheingewerbe noch ein zweites hat (eine einfache google-Suche mit "Vorname Nachname Wohnort" hätte ausgereicht, was natürlich unter "Meisterleistung der Detektivarbeit" fällt und ohne mehrjährige Ausbildung in Geheimdiensttechniken und Scharfschützentraining nicht zu leisten ist). Aber der Staatsanwaltschaft hat sich der KV einfach mit einem Umzug ohne Meldung der neuen Adresse entzogen. Das ist lass mich lügen, 7-8 Jahre her.
    Das erste was ich jetzt wieder gehört bzw. gelesen habe, ist zum einen das Schreiben Anfang August, das der KU sich erhöht (haha). Weiterhin an eine Adresse die ich dank meiner mehrjährigeren Google-Such-Ausbildung (s.o.) als eine Männerunterkunft entlarven konnte. Gut, das ich schon gesessen habe. Ich wollte dann zwar beim Futzi vom JA anrufen (anscheinend ist jetzt ein Mann zuständig, ich hatte ja immer den Eindruck das das Beistandschaft-Bettina sich vom KV hat einlullen lassen und deshalb so lasch gearbeitet hat), wie ich das zu deuten habe, habe es dann aber gelassen. Weil es mich schlicht nicht mehr interessiert. Ich schätze mal die "Tarnadresse" hat ihn einfach aus der Bude gekickt und man muss schon sehr schön und sehr reich sein um in München ad hoc eine Wohnung zu finden. So kann man sich selbst zugrunde richten. Denn er hatte früher eine Genossenschaftswohnung und selbst mit KU-Zahlungen wäre er vermutlich billiger und schuldenfreier und unabhängiger durchs Leben gekommen.
    Gottseidank waren wir wenigstens nicht verheiratet und die Chancen stehen gut, das Sohn auch im Alter nie für diesen Menschen wird aufkommen müssen, weil dieser seinen Verpflichtungen ihm gegenüber auch nie nachgekommen ist.
    Fazit: Mein Sohn kann von GLÜCK reden, dass ich diejenige bin die ihn hat und aufwachsen sehen kann.


    Ich weiß mit einem Kind sagt es sich so leicht, mit wegatmen, schafft man schon usw. Aber irgendwann ärgert man sich nicht mehr. Denn oft ist es auch so, das der jeweilige Unterhaltsverschlepper sich selbst damit ins Knie schießt. Sei es das er Hab und Gut auf eine Nexte überschreibt, schwarz arbeiten muss und erwischt wird oder selbst im Alter von Wasser und Brot leben muss etc. Wie man sich bettet so liegt man, gilt für jeden. Ich hab meine Schäfchen im Trockenen, trotz der schlechteren beruflichen Bedingungen über 10 Jahre.
    Oder um mal einen Twitterspruch zu zitieren: Karma is a bitch.


    Edit: RS, Komma setzen, keine Lust.

    2 Mal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Wie kann es sein, dass in einem Rechtsstaat ein Vater von 2 Kindern mit 52 Jahren sagen kann, nö, tut mir leid, ich arbeite nicht mehr und kann keinerlei Cent mehr für die Kinder bezahlen.

    In einem Rechtsstaat kann man sehr viel sagen solang man nicht aktiv gegen Gesetze verstößt


    dass wir uns auch nach der Trennung (ist 8 Jahre her) noch verstehen zum Wohle der Kinder....

    Wie sind dann die 8 Jahre bisher gelaufen?

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Ich persönlich wäre froh und glücklich, wenn mein Sohn dauerhaft bei mir leben dürfte.
    Die KM darf sich gerne in Luft auflösen und auf KU würde ich liebend gerne vollständig verzichten.


    Noch haben wir gerichtlich angeordnet das Wechsel-Modell.
    Das ist eine "spaßige" Angelegenheit, wenn zwischen den Wohnorten der beiden ET 700 km liegen.

    Die beauftragte Gutachterin ist mit ihrer Arbeit fast fertig, bald haben wir also das Gutachten in der Hand.
    Ich hoffe sehr, dass der klare geäußerte Wille meines Sohnes, bei mir leben zu dürfen, Berücksichtigung gefunden hat.