Kind vollzeit in Kita?

  • Hallo ihr Lieben


    Ich brauche mal wieder ein paar Erfahrungswerte. Ich werde meine Tochter ab Juli vollzeit, d.h. mind. 8 Std. pro Tag, in eine Betreuung geben. Sie ist dann 14 Monate alt.


    Nun stellt sich mir die Frage, wie verkraften Kinder so etwas? Die ausgewählt Kita ist super, aber den ganzen Tag dort zu sein, ist natürlich für so ein Muckelchen schon sehr anstrengend.


    Oder Tagesmutter?


    (Ich hätte eine, aber sie ist zu unflexibel von den Betreuungszeiten her. Des Weiteren nimmt sie sich 6 Wochen Urlaub im Jahr, d.h. ich muss meinen Urlaub nach ihr richten, was auch bedeutet, dass ich nur in der Hauptsaison in Urlaub gehen kann, da sie 2 schulpflichtige Kinder hat. Allerdings hat sie ein ganzes Betreuungskonzept aufgebaut und fokussiert ihre Aktivitäten mit den Kids auf Motorik und Sprachförderung. Es wäre mir natürlich am liebsten, meine Tochter dorthin zu geben, da es dort auch etwas ruhiger zu geht, persönlicher. Aber eigentlich kann ich mir das abschminken. Sie arbeitet max. bis 16 Uhr. Das ist nicht machbar. Ausserdem kostet sie noch mal 70 €uro mehr als die Kita.)


    Ich habe nun Angst, dass meine Kleine in der Kita überfordert wird. Wer hat denn hier schon seine Kleinsten Vollzeit in die Kita gegeben und ist mit der Entwicklung zufrieden und kann mir Tipps geben, worauf ich achten sollte? Ich kriege auch die Krise, wenn ich höre, dass die meisten Kinder schon um 16 abgeholt werden. Mein armes Muckel wird bis 17:30 Uhr dableiben müssen. :flenn :flenn :flenn



    I had a little Dream heute.


    Warum können sich nicht 3 Aes zusammen tun, ein grosses Haus mieten, 1 oder 2 gehen vollzeit Arbeiten, der/die andere halbtags. Kümmert sich dann nach Schule und Kita von mittags bis abends um die Kids, kriegt ein paar hundert Euros von den anderen, die übernehmen dann abends auch mal die Kids des Betreuungs AEs. Überhaupt wechselt man sich am WE oder abend mal ab, so, dass jeder auch mal weggehen oder sogar auch mal einen Kurztrip ohne Kids machen kann. Das wäre toll. Das Haus müsste nur groß genug sein, so, dass jeder seinen eigenen Raum hat plus Wohnzimmer, 2 Ki Zimmer und ggfs 1 oder 2 Büros. Das wär so ne Art grosse Familie, ne Oma kommt noch ins Dachgeschoss oder ins Souterrain. Seufz. Früher nannte man das wohl Kommune, naja, ein bisschen konservativer als früher wär nicht schlecht.

    Einmal editiert, zuletzt von Paulina Panther ()

  • Hi, ich habe leider schlechte Erfahrungen gemacht mit einer Ganztagsbetreuung in der Kita. Immer wechselnde Betreuungspersonen, viele ansteckende Krankheiten, außerdem kann ein Kind in dem Alter noch nicht wirklich realisieren, wann und ob die Mama wieder kommt. Das liegt dann an deinem Kind, wie es das verkraftet, wenn es sehr sensibel ist, würde ich die Tagesmutter vorziehen. Urlaub, das sind doch nur 6 Wochen im Jahr, da kann man sich darauf einstellen und da würde ich auch Abstriche machen, wenn ich wüßte, es geht meinem Kind den Rest des Jahres gut.


    Grüße


    Kirate

  • Ist denn dein kleiner :strahlen schon in einer Betreuung? Oder wird er von heute auf morgen in Vollzeit gehen?

  • Ich würde es auf jeden Fall erstmal in der Kita versuchen!
    Die ersten Wochen würde ich Sie aber nur für eine kurze Zeit da lassen, um
    - zu gucken, wie sie reagiert
    - wie deine Kleine damit umgehen kann
    - um ihr eine Eingewöhnungszeit zu geben


    Meine Maus war zwar schon ein halbes Jahr älter als Deine, als sie zum ersten Mal in eine Kinderbetreuung musste ( in der Kur ), aber ich war angenehm überrascht, wie schnell sich die Kleinen daran gewöhnen können! Die ersten 2 - 3 Tage Tränen beim Abschieb und dann - tja Mama geht, na und .....

    Rechtschreibfehler sind Spezialeffekte meine Tastatur.


    :D

  • @kirate
    ich muss mal weitersuchen, die eine TM kommt jedenfalls nicht in Frage. Also das mit den 6 Wochen Urlaub finde ich schon extrem. Wenn sie dann mal krank ist, habe ich keinen Urlaub mehr, den ich nehmen könnte um ihre Fehlzeit zu überbrücken, ausserdem kann ich nicht schon um 15:30 aufhören zu arbeiten, da kann ich gleich kündigen. Ausserdem kostet sie 500 Euro.....ich bin AE und AV...Alleinverdienender, ich habe 800 Euro Miete und ein nichtabbezahltes Auto. Woher nehmen wenn nicht Bank überfallen?


    Ich kriege noch die Krise. In Schweden gehen die Kids doch auch alle Vollzeit mit einem Jahr in die Kita, oder? Und entwickeln sich alle normal.




  • Hallo Paulina,
    das was Du schreibst hört sich toll an, ich würde auch direkt mitmachen.....


    Aber ganz ohne Scherz, hast Du schon mal was von den Beginen-Höfen gehört???
    Ich habe keine Ahnung, ob Du ortsgebunden bist, oder was und wo Du beruflich machst.....wenn Du googelst, da kommen tolle Sachen raus.


    LG
    Martina

  • ja, in der DDR war das auch Gang und Gebe, aber wenn die Kinder da krank wurden, konnte man sich auch als Mutter krankschreiben lassen. Das kannst du zwar hier auch, aber welcher AG macht das lange mit? Es sei denn du hast einen der Verständnis dafür hat.
    Bekommst du für eine Tagesmutter nicht auch Zuschüsse vom Jugendamt?


    Also vielleicht klappt es ja mit deiner Tochter gut in der Kita, käm auf einen Versuch an. Jedes Kind ist da auch anders. Was mich am meisten gestört hat, waren die andauernden Krankheiten.


    LG

  • Ich kann nur von meiner Großen berichten, das ist paar Jährchen her. Sie ist mit knapp 1 Jahr ganztags in die Krippe gegangen, also von 06.30 Uhr bis 17.00 Uhr. Es hat ihr gut getan und ich habe nicht den Eindruck gehabt, es schadet ihr. Sie hatte Freunde, Spaß, viele Spielkameraden .... und am WE haben wir dann zusammen viel unternommen.
    Klar, krank war sie anfangs häufig. Einer steckt sich vom anderen an.
    Ansonsten: null Probleme.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Bei deinem Traum würde ich mich auch sofort anschliessen :D


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder sich schnell an die neue Umgebung und das Ereignis gewöhnen! So war es bei uns auf jeden Fall und bei mehreren Bekannten auch!


    Meine Kleine muss demnächst auch über Mittags bis 16.00 in den KiGa gehen - und zum Glück kann sie jetzt schon mal schauen, wie es da abläuft, was dort alles passiert usw.

    Rechtschreibfehler sind Spezialeffekte meine Tastatur.


    :D

  • Der Traum klingt klasse. Ansonsten muss ich dir leider sagen, dass 14 Monate das wahrscheinlich schlechteste Alter fuer den Start in die KITA ist. :( Ich musste das bei meiner Kleinen machen und konnte sie nicht mal gross eingewoehnen und es war fuer uns beide echt traumatisch. Das ist genau die Zeit, wo die seperation anxiety anfaengt und sogar Kitas raten davon ab, gerade dann die Kinder einsteigen zu lassen. Kannst du irgendwie noch ein ganz klein wenig warten (2-3 Monate?). Wenn nicht: ganz viel Zeit fuers Eingewoehnen. Nimm dir den vollen Monat. Bleib am Anfang ganz dabei. Such dir eine Erzieherin, die ihre 2. Bezugsperson wird... Alles Glueck der Welt. Bei meiner war es so, dass sie nach 7 Malen nur noch weinend und daumenlutschend in der Ecke sass. Mir hat es das Herz gebrochen.. aber wie gesagt: ich musste sie von einem auf den anderen Tag da lassen (hatte keine Wahl, wegen Gerichtsterminen etc.).

  • Ich habe beim Besuch der Damen nach Bezugsperson gefragt, sie sagten, dass sei nicht machbar aufgrund der wechselden Betreuungpersonen, die Kinder kämen aber klar damit.


    Sie ist noch so klein und momentan so verkuschelt. Aber sie liebt andere Kinder. Da blüht sie auf und will immer dabei sein. Muckelchen. Sie ist so klein.

  • martina
    Die beginen sind mir ein Begriff. Ich war mal im Beginenladen in Köln. Das Problem ist nur, dass sie Wohnprojekte in meiner Umgebung noch nicht realisiert sind.


    Soweit ich weiss, kommt diese "Bewegung" ja aus Belgien oder Holland, da haben sie schon diverse Wohnprojekte. Da war ich mal für ein paar Tage, auf einem traumhaften Bauernhof, den sie bewohnten. War alles sehr harmonisch.

  • da würd ich die Eingewöhnung abwarten, ob sie damit klar kommt. Hoffnung gibt es immer, man sollte aber bedenken, dass es auch ein Fehler sein könnte, der in einem traumatischen Erlebnis für deine Tochter enden könnte.
    Und die Folgen sind leider traurig und mit viel Stress für Mutter und Kind verbunden.


    Ich für meinen Teil würde das nie wieder machen! Und kann nur jedem davon abraten, da lieber mit Hartz4 zu Hause. Das aber gab es damals bei uns nicht.


    LG

  • Das Problem ist nur, mit Hartz 4 wär ich nicht mehr zu Hause sondern müsste umziehen.....und die Viertel in die ich ziehen müsste zwecks Mietreduzierung, das wird nicht weniger traumatisch.


    So etwas kommt für mich nicht in Frage, und in nen sozialen Brennpunkt zu ziehen, damit ich nicht arbeiten muss. Nein.


    Ich habe einige Zeit in USA und Frankreich gelebt, da geht das auch, nur sind da die Betreuungsangebote anders, ausgereifter, weil es schon fast Tradition ist. Mir fehlt wohl einfach das Vertrauen in unsere Kitas.


    Ich suche daher nach einer Möglichkeit meine Tochter gut betreut zu wissen. Aber ist nicht gerade einfach in good old Germany.

  • also der Ablauf in den ehemaligen DDR Kitas war so:
    Kinder bis 3 Jahre waren in ihrem Alter entsprechenden Gruppen. Also Gleichaltrige immer zusammen. Eine Gruppe 7 Kinder und 3 Erzieherinnen, immer dieselben.
    Kitas geöffnet von 6 bis 18.00 Uhr
    Der Tagesablauf war Kleinkindgerecht organisiert. Bewegungs- und Ruhephasen immer im Wechsel. Mittagessen, Mittagschlaf, Wickelzeiten


    Es war optimal aber mein Sohn hatte immer Angst. Er hat viel geweint und es hat mir das Herz gebrochen ihn dort zurück lassen zu müssen. Kinder in dem Alter können noch nicht realisieren, dass die Mama wiederkommt.


    Ich würde dafür lieber in einen sozialen Brennpunkt umziehen, Hauptsache ich bin mit meinem Kind zusammen und dort leben schließlich auch Menschen.
    Das wäre mir egal. Habe auch selbst schon in so einem gewohnt.


    LG

  • Ich würde es machen. Und die KiTa aus Prinzip vorziehen. Wenn da mal eine Erzieherin krank ist, dann springen die anderen halt ein. Wenn da irgendwas nicht regelrecht läuft, dann ist die Kontrolle durch die anderen Erzieherinnen da, ein einjähriges Kind kann schließlich noch nicht erzählen, dass Erzieherin XY den halben Tag mit Kinder meckert o.ä.


    Meine Tochter ging mit genau zwei Jahren in eine Ganztagskita (ca. 35 Stunden/Woche) und da hat mir auch jeder gesagt, das sei die allerallerschlechteste Zeit zum Eingewöhnen. Alles Kokolores, sag ich heute. Es gibt keine schlechte Zeit zum Eingewöhnen, es gibt schlechte Einrichtungen, die nicht gut eingewöhnen.


    Falls das noch ne Option wäre:
    Ich weiß ja nicht, was du arbeitest, aber wenn du in einem Betrieb mit mehr als 15 Mitarbeiterin schon länger fest angestellt bist, dann hast du das Recht auf Stundenreduzierung. Und du kannst auch fragen, ob du noch ein Jahr EZ dranhängen und während der Elternzeit arbeiten kommen kannst, das geht dann maximal 30 Wochenstunden.

  • Mazil


    daran habe ich auch schon gedacht. Ich habe im März einen Termin mit meinem AG, da werde ich mir mal durchrechnen lassen, was mein Netto bei 30 Stunden ist, mir hat jemand gesagt, es lohnt sich, die Nettodifferenz zu 40 Stunden ist relativ gering. Wenn es mir ausreichen sollte, werde ich auf jedenfall noch 2 Jahre 30 Std. arbeiten, auch wenn wir uns finanziell dann sehr einschränken müssen.



    @kirate
    natürlich sind die Menschen in sozialen Brennpunkten auch nur Menschen und sicher gibt es dort viele nette, ehrliche und hart Arbeitende, die Realität zeigt aber, das es an solchen Orten vermehrt zu Gewalt u. Kriminalität kommt. Davor werde ich meine Tochter so lange beschützen, so lange es in meiner Macht steht. Jeder hat so seine Vorstellungen, wie er sein Kind erziehen möchte und was mal aus ihm werden soll. Ich möchte meinem Kind vorleben, dass man nicht auf Staatskosten leben muss, nur weil man AE ist und der Vater sich nicht kümmert. Daher ist für mich die Option entweder Tagesmutter oder Kita. Hartz 4 ist es nicht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Paulina Panther ()

  • Wenn du ein Festgehalt hast, kannst du dir dein Teilzeitnetto einfach ausrechnen:


    http://www.dak.de/content/dakp…e/bruttonettorechner.html


    Du musst allerdings bedenken, dass du eventuell im Kindergarten trotzdem einen 45-Stunden-Vertrag unterschreiben musst, das ist bei U-3-jährigen recht teuer. Da musst du aber im Kindergarten nachfragen, wie die organisiert sind, das ist sicher von Einrichtung zu Einrichtung verschieden.


    Wenn du dann vielleicht nur vier Tage zur Arbeit fährst, hast du natürlich auch wieder Fahrtkosten gespart. Vielleicht hast du die Möglichkeit, Versicherungen für zwei Jahre auszusetzen, um den Verlust ein bisschen abzupuffern.


    Manche Arbeitgeber lassen auch in der Elternzeit mit sich reden, dass sie Kita-Kosten übernehmen und man dafür ein etwas geringeres Gehalt bekommt. Das lohnt sich für beide Seiten, da die Kita-Zuschüsse weder vom AN noch vom AG versteuert werden müssen. Es kann also sein, dass du 200 Euro KiTa-Zuschuss bekommen könntest, also brutto 200 Euro weniger, aber netto fehlen dir nur 100 Euro. Da muss der AG sich natürlich nicht drauf einlassen (meiner macht das zum Beispiel aus moralischen Gründen- Kind gehört zu Mutti- nicht).


    Ich drück dir jedenfalls die Daumen!