Ich brauche mal ein bisschen input...

  • Mein Mann hat mir gestern eröffnet, dass er geht und ist
    komplett mit seinen ganzen Sachen bis abends ausgezogen.
    Jetzt werfen sich mehrere Fragen auf und natürlich ist meine Anwältin
    gerade im Urlaub. Die Kinder werden bei mir bleiben.


    1. Die Kinder sind bis auf die Kleinste gerade bei meinen Schwiegereltern,
    mein Mann will ihnen beim abholen auf der 6-stündigen Fahrt die frohe Botschaft
    überbringen.
    Mir passt das nicht. Gerade den Kleinen wird es so umbügeln, dass ich das anders
    regeln möchte. Wenn der auf der Fahrt austickt, wird es auch gefährlich wegen der
    Aufmerksamkeit und das Kind kann nicht richtig aufgefangen werden.
    Könnte ich jetzt hinfahren und sie holen, oder Verstoße ich damit gegen irgendwas,
    der Aufenthalt dort war ja noch gemeinsam beschlossen.
    Könnte er dann in Zukunft die Kinder auch irgendwo wegholen?


    2. Wie ist das mit dem Umgang. Letzte Mal hat er sich meist damit herausgewunden,
    dass seine Wohnung zu klein ist etc.
    Ich habe da keine Möglichkeiten ihn zu "motivieren", sich ab sofort um einen vernünftigen
    Umgang zu kümmern, oder?



    Danke erstmal!

  • 1. Ihr solltet Euch als Eltern darauf verständigen, bei wem die Kinder bleiben. Wenn Ihr das gemacht habt und die Kinder sollen bei Dir bleiben, dann ist doch alles ok. Warum willst Du dann hinfahren und sie rausholen? Ich rate oft, versetze Dich in die Lage des Vaters und überlege, ob Du es gut finden würdest, wenn dasselbe dann Dir passiert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er während der Auto fahrt schon aufpassen wird. Und zumindest theoretisch können beide Elternteile den Kindern dir Trennung übermitteln. Wobei ich die Situation, dass beide zusammen die Nachricht überbringen, als die eindeutig beste Möglichkeit sehe.


    2. Die trennung ist noch frisch. Da sagt man manchmal Dinge, die später relativiert werden können. Lass sich das Thema Umgang erstmal einspielen. Ermutige den Vater zu regelmäßigen Umgang der Kinder wegen. Ob dann eine Wohnung zu klein ist, wird er selbst recht schnell feststellen, denke ich.

  • Weil mir die Art und Weise in der er es den Kindern sagen will absolut nicht passt.
    Nicht aus gekränkter Eitelkeit, sondern aus Sorge um meinen Mittleren.
    Er ist schon in psychologischer Betreuung, der brauchte das anders " gesteckt" und zwar vor allem
    von uns zusammen und am besten in seinem vertrauten Umfeld.
    Ich werde die sein, die ihn die nächsten Wochen auffangen muss, die die Angst und Wutanfälle aushalten muss.
    Daher würde ich es ihm auch gerne zusammen mit seinem Vater und Absprache mit den Psychologe beibringen.


    Und wenn er im Auto voll ausrastet, fürchte ich mich tatsächlich um die Sicherheit. Mein Mann rastet in solchen
    Situationen nämlich dann auch gerne aus...

  • Und ein erneutes Gespräch mit Deinem Mann ist da nicht möglich, in dem Du nochmal versuchst, ihm die Wichtigkeit zu vermitteln, das Gespräch über die Trennung in einer ruhigen Umgebung stattfinden zu lassen? Ich meine, es sollte letztlich ja auch in seinem Interesse sein, es geht ja um die Kids in dem Moment, nicht um Euch oder wer es als Erster sagt.

  • Teile deinem Mann deine Bedenken mit.
    Sachlich, ohne zu erwähnen, das du - wie ich herauslese - an seiner Kompetenz zweifelst euren Sohn in emotionalen Momenten aufzufangen.
    Mache einen konkreten Lösungsvorschlag.


    Ich persönlich halte es aus diversen Gründen für sinnvoll, wenn die Eltern den Kindern die Situation gemeinsam erklären, es betrifft schließlich die ganze Familie.

  • Er verweigert sämtliche Kommunikation mit mir...


    Ja, ich bezweifle wirklich etwas seine Kompetenz, er war bei keinen Therapiegespräch dabei,
    er verweigert sich in dieser neuen Situation mit dem Therapeuten zu sprechen. Es ist zum Mäusemelken!


    Klar bin ich verletzt, aber ich habe bisher und werde immer nach dem handeln, was für die Kinder am besten ist
    und das was er da vor hat ist NICHT in Ordnung!

  • Er verweigert sämtliche Kommunikation mit mir...


    Hat er eine Email-Adresse?


    Schriftlich ist es oft viel einfacher sich korrekt und sachlich auszudrücken. Im persönlichen Gespräch reagiert man oft impulsiv und das Ganze schaukelt sich hoch. Machst du es schriftlich hast du die Möglichkeit das Geschriebene zu überdenken und ggfs. anzupassen, damit beim Gegenüber keine Missverständnisse entstehen.

  • Mir fällt es ehrlich etwas schwer, hier einen passenden Ratschlag zu geben.


    Wenn er den Kindern während der Rückfahrt die Trennung beibringt, dann ist das sicher alles andere als gelungen. Aber wenn Du hinfährst und die Kinder vorher abholst, hat das auch irgendwie etwas von "Tatsachen schaffen".


    Ich denke, da sollte man zuallererst an die Kinder denken, und da denke ich, wäre es besser, die Kinder vorher abzuholen, und dann auf den Vater warten, um dann gemeinsam den Kindern die Trennung zu verkünden. Schwierig wird diese Situation aber mit ziemlicher Sicherheit, das sollte Dir klar sein.


    Die anderen "Baustellen" würde ich versuchen, nach und nach anzugehen. Konstruktive Gespräche nach einer Trennung sind nicht immer einfach, ich hoffe, Ihr schafft es trotzdem vielleicht persönliche Verletzungen da sind.