Diskussionsforum - Wechselmodell - Die bessere Form der Kinderbetreuung nach Trennung und Scheidung ?

  • Zitat : Ein Kind, das nur eine zu 90% einseitige Geschlechterrolle erfahren hat, kann sich als Erwachsener nicht in seiner Rolle als Mann oder Frau zurechtfinden. Das „Anderssein“ des anderen Geschlechtes, hat es nie wirklich kennengelernt und kann folglich dessen Rolle auch nur schwer akzeptieren und verstehen. In späteren Partnerschaften kommt es dann immer wieder zu Konflikten und Bindungsproblemen.
    Gelöst werden kann dieses Problem nur, in dem das Kind nach Möglichkeit, gleich viel Zeit mit beiden Elternteilen verbringen kann.


    Ein Wechselmodel kann dieses Problem, zumindest teilweise lösen und es wird den Interessen des Kindes wenigstens ansatzweise gerecht. Das Kind sollte hier im Vordergrund stehen. Dafür kann auch von den Eltern verlangt werden, sich persönlich zurück zu nehmen. Zitatende


    Aha! Das find ich ja besonders interessant. Die Geschlechterrolle ist ja zunächst einmal Elternunabhängig. D. h. in der heutigen Zeit mit immer mehr männlichen Eziehern, mit oft neuen Partnerschaften.


    Zumal der Umkehrschluss zum WM ja nicht zwingend 14 Tage Modell heißt.

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  • Mir ist schon wichtig, dass meine Tochter sowohl männliche als auch weibliche Vorbilder im Leben hat, abgesehen mal vom Kindergarten. Das ist auch völlig unproblematisch, weil mein soziales Netz auch zu einem großen Teil aus kinderlieben Bekannten besteht, welche mit meiner Tochter und mir ab und an etwas unternehmen, nicht zu vergessen die Paten, bei denen sie regelmäßig einmal pro Woche übernachtet. Da braucht es noch nicht mal neue Partnerschaften.


    Ich halte die Diskussion zum Thema Geschlechterrollen sowieso für reichlich akademisch und an der Realität vorbei. Wenn schon so steile Thesen aufgestellt werden, dann möchte ich die aber auch gerne mit praktischen Beispielen belegt wissen.


    Ein Modell will aber erst einmal umgesetzt werden. Somit könnte also eventuell die Umsetzung des Wechselmodells bestimmte Probleme lösen - aber bestimmt nicht das Modell an sich.

  • Das meine ich ja. Natürlich ist das wichtig. Aber die zwingend folgende Störung, wenn man nicht das WM ist absolut daneben.


    Denn wie du schon sagtest. Geschlechterrollen gibt's meisst überall. Und selbst wenn nicht. WAs machen dann die ganzen armen Menschen, wo Mama oder Papa vielleicht früh gestorben, verschwunden sind. Alle gestört im Erwachsenenalter?
    Gibt's sicher, ist aber wohl kaum das vorherrschende

  • Auch das hier erfolgte Abstimmungsergebnis, ein Wechselmodell könne man ausurteilen gegen den Widerstand eines Beteiligten geht natürlich nur unter der Voraussetzung, dass das Gericht erwartet, nach dem Urteil wird der unwillige Elternteil die Sache nicht boykottieren, sondern er wird mitziehen. Wo das ein Richter nicht erkennen kann, wird er (hoffentlich) den Teufel tun und kein Wechselmodell anordnen (was dann übrigens vom OLG kassiert werden würde).

    Leider ist dann aber nicht sichergestellt, dass das Kind NICHT dem boykottierenden Elternteil zugesprochen werden kann. So kann Muttern (oder Vatern) ganz einfach durch Boykott des Wechselmodells, den (oder die) jeweils andere(n) Elternteil rauskegeln. Vorteil: der andere Elternteil darf dann praktischerweise auch gleich mehr Geld bezahlen (nämlich Kindesunterhalt) und wg. Umgangsregelung zum Dank dafür sein Kind auch noch weniger sehen.


    Ich kann die Argumentationskette der Starterin schon irgendwie nachvollziehen. Ich kann mir schon vorstellen, dass es weniger Sorgerechtsstreiterein vor Gericht gäbe, wenn das Wechselmodell zunächst einmal Standard in Trennungsfällen wäre und nur bei wirklich trifftigen Gründen geändert wird. Wenn ein Elternteil nicht betreuen will, dann kann er ja ganz einfach auf sein Recht verzichten, ohne großen Rechtsstreit.


    So richtig problematisch wird das Wechselmodall dann nur noch bei Säuglingen. Hier muß man dann nochmals gesondert nachdenken.

  • Ich kann mir schon vorstellen, dass es weniger Sorgerechtsstreiterein vor Gericht gäbe, wenn das Wechselmodell zunächst einmal Standard in Trennungsfällen wäre und nur bei wirklich trifftigen Gründen geändert wird.


    Hier würde ich früher ansetzen:


    Es gäbe weniger Sorgerechtsstreitereien, wenn während der Beziehung beide Elternteile sich intensiv kümmerten (wobei ich hier nicht gleichartig/gleichermaßen/gleichberechtigt schreiben will, da es sicher unterschiedliche berufliche Konstellationen gibt - die Intensität ist für mich ausschlaggebend).

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • Es gäbe weniger Sorgerechtsstreitereien, wenn während der Beziehung beide Elternteile sich intensiv kümmerten


    Ja, und wenn beide Elternteile einander zugestehen könnten, dass sie in gleicher Weise fähig sind, sich um das Kind zu kümmern. Insbesondere in Situationen, wo nur ein Elternteil arbeitet, hieße das, dass der andere Elternteil, welcher dann den Hauptteil der Fürsorge hat, den im Alltag abwesenden Elternteil in die Erziehung mit integriert oder zumindest zulässt, dass sich dieser dann auch mal um das Kind kümmern darf und sollte.

  • Wieso sollte es weniger Sorgerechtsstreitereien geben? Versteh ich nicht. Es verschiebt sich doch nur. Dann gehen nicht mehr die potenziellen UET vor Gericht, sondern die, die BET geworden wären, dies wollen und entsprechend alles, auch unfaire Methoden versuchen. Ist doch das gleiche in Grün.


    Zumal, wie schon erwähnt, es so vermutlich zu mehr unglücklichen Partnerschaften käme. Denn klar, ehrlich wär es dem Partner gegenüber nicht, aber bevor so mancher ( insbesondere Mütter) auf 50 % ihres Kindes verzichten, würde derjenige lieber in einer unglücklichen Partnerschaft leben. Da wird glaub ich der Kampfgeist insbesondere der Mütter unterschätzt.


    Anhand der Tatsache, dass es doch statistisch viel mehr Männer sind als Frauen, die freiwillig auf BET sein verzichten und dann sogar gewünschten Umgang nicht wahrnehmen, ist doch ersichtlich, dass in den überwiegenden Fällen, die Bindung einer Frau zum Kind eben doch eine andere ist, als die eines Mannes. Nicht alle klar, aber mehr.


    Den Vorschlag von Sängerin kann ich da schon eher nachvollziehen.

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  • WEnn man mal eine Umfrage machen würde, wer das Wechselmodell möchte, wette ich, es sind eine überwiegende Mehrheit UET´s. die sich kümmern wollen und meisst Männer sind.


    Woran das wohl liegt, dass in der REgel Frauen kein WM wollen und schon gar nicht UET sein.


    Bestimmt nicht, weil die Motivation ist die Männer fertig zu machen, weil alle Frauen so schlecht sind ( auch wenn das ja manche Unterstellen, dass Frau nur deshalb das Kind haben möchte), dass vielleicht, wenn Umgang komplett boykottiert wird.

  • Das bewegt mich sehr:

    Es ist im Endeffekt so eskaliert, dass sie ihren Mann vor die Wahl gestellt hat - entweder sie oder das Wechselmodell.


    Das Kind sollte den KV also deutlich weniger sehen und die Beziehung KV zu den Kindern wird aufs Spiel gesetzt oder zumindest deutlich verändert.


    Sorry, klingt total gruselig, was hat die KM denn dazu gesagt, wenn er meint: "Du nimmst sie jetzt ganz, weil Next nicht mit der Situation klar kommt."


    Ihre Beweggründe (Next) kann ich sogar verstehen, Patchwork ist sicherlich selten einfach, aber ebenso eindeutig hätte ich die Antwort des Vaters erwartet. Das Kind von "Haushaltsmitglied" auf "Gast" runterstufen lassen, niemals. "Gaststatus" finde ich übrigens auch bei 14tägigem Umgang unglücklich ausgedrückt. Allerdings würde ich meinen Kindern solch flapsigen Sprüche (hast mir nix zu sagen...) einer Next gegenüber auch nicht durchgehen lassen, da müsste man dran arbeiten.


    Und noch ein paar Ergänzungen zum WM ohne Drama-Zusatz:
    - freundschaftliches Verhältnis, Symbiose oder sonstwas ist sicherlich nicht nötig, konstruktive Zusammenarbeit aber zu empfehlen, für jedes Modell mit zwei ET imho
    - bei uns: ~2 Mails/Woche, einmal sehen bei der einen direkten Übergabe, Rest über Kita, gelegentlich whatsapp bei kurzfristigen Änderungen


    TS' Vorgehensweise hier finde ich auch merkwürdig, um Missverständnissen vorzubeugen
    Gruß Nature

  • WEnn man mal eine Umfrage machen würde, wer das Wechselmodell möchte, wette ich, es sind eine überwiegende Mehrheit UET´s. die sich kümmern wollen und meisst Männer sind.


    Woran das wohl liegt, dass in der REgel Frauen kein WM wollen und schon gar nicht UET sein.


    Bestimmt nicht, weil die Motivation ist die Männer fertig zu machen, weil alle Frauen so schlecht sind ( auch wenn das ja manche Unterstellen, dass Frau nur deshalb das Kind haben möchte), dass vielleicht, wenn Umgang komplett boykottiert wird.

    Könnte das damit zusammenhängen, dass bis Ende der Neunziger automatisch die Frau das alleinige Sorgerecht bekam, wenn die Eltern unverheiratet waren und davor auch lange Zeit bei Scheidung automatisch das alleinige Sorgerecht an die Mutter ging? Dass auch heute noch in der Regel die Kinder erst mal zur Mutter gegeben werden, noch bevor groß irgendwas geprüft oder abgewogen worden wäre? Dass, bis ein solches Thema vor einem Gericht endet, oft schon monatelang Tatsachen geschaffen worden sind? Dass eine Mutter, die das Kind einpackt und abhaut nach allgemeines Auffassung nur schlusslogisch auf die emotional bedrohliche Situation reagiert hat, während ein Vater, der dasselbe tut, wegen Kindesentziehung ruckzuck eine Vorstrafe einfährt und folgend mit maximal begleitetem Umgang zu rechnen hat?


    Bis vor kurzem hat bei unverheirateten Eltern noch die Mutter alleine entschieden, ob der Vater das Sorgerecht überhaupt bekommen kann...


    Das ist dieselbe Pseudoargumentation wie die Behauptung, weil 90% aller Alleinerziehenden Mütter sind, sei ja offensichtlich, dass die Väter keinen Bock auf die Kinder haben. Und das wissend, dass die Mütter automatisch das Sorgerecht bekommen und die Väter es teils nicht einmal einklagen konnten. Bis sich die Verhältnisse an dieser Front aufgrund der gesetzlichen Änderungen verschieben, wird es noch Jahre dauern. Die überwiegende Mehrheit der aktuellen Fälle wurde nämlich nach alter Rechtslage entschieden.

  • Wechselmodell sinnvoll?


    Ich denke ganz gleich welche Form der Betreuung auch immer vorliegt...14-tägig...wöchentlich...eine Woche und andere Woche so...1xim Monat...wöchentlich 1 Tag...100 Km entfernt...solange die Eltern miteinander sprechen, entscheiden, Infos austauschen, sich abwechseln bei Arztbesuchen, gemeinsam zu Elternabenden gehen, Geschenke absprechen und Elternvertrauen zueinander haben tut es jedem Kind gut!
    Was nützt ein Wechelmodell wöchentlich wenn nicht an einem Strang gezogen wird?...Nüscht!
    Was nützt 14-tägiger Umgang, wenn die Eltern keine vernünftige Übergabe hinkriegen?...Nüscht!


    Selbst wenn der Papa oder die Mama 500 Kilometer weit weg wohnen würde, es nur 1x im Monat Besuchskontakt gäbe und dennoch gemeinsam Erziehungswünsche, Infoaustausch und intensive Beziehung erarbeitet wird, ist das weit aus besser als ein wöchentliches Modell, wo Kraut und Rüben herrscht.

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • Ich hab nicht gefragt, warum die Kinder bei den Müttern leben, sondern warum BET und Frauen eher wohl kein WEchselmodell wollen. wenn die Frauen UET wären, würden sie es genauso wollen.
    Das hat nichts damit zu tun, was die Gesetzgebung sagt. Auch heute kenne ich eher wenig Frauen, mehr Männer, die das WM befürworten würden. Aber eher mehr Frauen, die sich dann gar nicht erst trennen würden.
    Und heute ist die Gesetzeslage eine andere.
    Bzw wie die Rechtslage in Zukunft entscheidet.


    Ich persönlich würde zum Bsp nie und nimmer einem Wechselmodell zustimmen, außer der Lütte äußert den Wunsch und KV und ich haben ein sehr gutes, freundschaftliches Verhältnis.
    Das ist mein persönliches Empfinden. Und absolut nicht von der Gesetzeslage beeinflusst und das würde sich nicht ändern.

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  • Ich persönlich würde zum Bsp nie und nimmer einem Wechselmodell zustimmen


    Und wenn du nur die Wahl hättest zwischen alle 14 Tage sehen (oder vll noch seltener wegen Umzug oder Umgangseinschränkung) und WM?


    Sind die Voraussetzungen und auch die Erwartungshaltung des Umfelds da nicht so unterschiedlich, dass man das garnicht vergleichen kann.
    Gruß Nature


  • So gruselig war es gar nicht. Denn erstens wäre es für die Next auch ok gewesen wenn das Kind immer da wohnt, aber halt ihre Regeln befolgt, zweitens fand das Kind selbst das WM ganz schlimm, drittens wollte die KM dieses WM nie, es war allein auf Wunsch des Vaters so praktiziert.
    Somit sind jetzt ohne WM alle Beteiligten glücklicher.

  • genau. dann natürlich. klar. nur ich wär eben auch so weit gegangen, dass ich mich nicht getrennt hätte, solange ich es augehalten hätte, bzw ich wär wenn er sich getrennt hätte, noch zum nächsten ja / Anwalt und so gegangen, genau das meinte ich ja. Mit Sicherheit hätte ich ihm nicht das Feld überlassen. WEnn wir jetzt mal von Sondersituationen absehen , wenn ich bspw Schicht arbeiten würde, krank wär oder so. Also wenn ich wüßte, er kanns besser als ich.


    das ist doch auch der grund, warum das meißt nur uet wollen. denn im grunde geht's einem natürlich auch um sich selbst. und zwar doch eigentlich jedem bis auf die wenigen ausnahmen, die bspw auf mehr verzichten, obwohl sies es locker könnten.


    zusätzlich glaub ich aber auch, dass mehr Männer dem zustimmen, weil die meißten Männer oder viele eben doch eine andere Bindung zum Kind haben. das muss nicht heißen, dass sie sie weniger lieben, aber das bindungsgefüge ist ein anderes. gehen ja auch in einer intakten Beziehung oft ganz anders mit dem nachwuchs um, was dann ja nicht selten zum streit führt.


    aber ds heißt ja nicht im Umkehrschluss, dass ich was gegen großzügigen umgang hatte /hätte. das er den nicht wahr nimmt, ist seine Entscheidung.

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  • zusätzlich glaub ich aber auch, dass mehr Männer dem zustimmen, weil die meißten Männer oder viele eben doch eine andere Bindung zum Kind haben. das muss nicht heißen, dass sie sie weniger lieben, aber das bindungsgefüge ist ein anderes. gehen ja auch in einer intakten Beziehung oft ganz anders mit dem nachwuchs um, was dann ja nicht selten zum streit führt.


    Das mag aufgrund von Rollenverteilung so gewesen sein und in vielen Familien noch so sein, aber als unabänderliches Gesetz kann ich das nicht akzeptieren. Ich kenne viele Väter, die sehr gut einen regelmäßigen freien Abend der Mutter, eine Dienstreise oder die längere Elternzeit allein managen. Das gibt es und es nimmt zu. Warum soll ein Vater, der 2-6 Monate Elternzeit macht (allein) eine weniger intensive Bindung haben?


    Dass einer mehr riskiert und einer mehr beschützt mag auch sein, muss aber auch nicht ans Geschlecht gebunden sein und sagt mMn nur etwas über den ET und weniger über die Beziehung zum Kind aus.


    Und nehmen wir mal an, die Rollenverteilung weicht weiter auf, beide ET haben eine gute Beziehung zum Kind, die Scheidungsrate nimmt aber nicht ab. Wie findet man eine Lösung für die Familien und welche Rolle kann das Wechselmodell dabei spielen? Für mich würde es den Ausgangspunkt darstellen, weil man sich auch vorher abgewechselt hat. Und der Rest hängt vom Einzelfall ab.
    Gruß Nature

  • @nemesis: meine Bekannte trennt sich auch gerade von ihrem Mann. Der Mann lebt ein Wechselmodell mit seiner Ex. Die beiden Kinder sind jede 2. Woche bei ihm. Beide sind extrem unerzogen, da weder er noch seine Frau erziehen wollen in der einen Woche, die sie die Kinder jeweils am Stueck haben. Beide fuerchten, dass die Erziehungsversuche vom anderen Elternteil missinterpretiert werden und somit das WM auf dem Spiel steht oder es Konflikte gibt. Fazit: die Kinder sind unselbststaendig, unerzogen, etc. Meine Bekannte darf zwar 14 Tage im Monat fuer beide Kinder kochen, einkaufen, putzen, aufraeumen etc. Aber in die Erziehung soll sie sich tunlichts nicht einmischen. Tut sie es doch, petzen sofort die Kinder alles der Ex und schon gibt es Probleme mit sowohl Ex als auch ihrem Mann. Sie haben noch ein gemeinsames Kind, was durch den dauernden Wirbel garnicht mehr zur Ruhe kommt. Er ist eigentlich der Mann ihres Lebens, sie liebt ihn auch noch, aber sie kommt mit der Situation einfach nicht mehr klar. Sagt, es sei wie eine Dreiecksbeziehung mit seiner Ex, die immer irgendwie als Geist mit ihm Wohnzimmer steht und ihren Alltag mit bestimmt. Sie muss die Folgen den mangelnden Erziehung mittragen, hat aber kein Mitspracherecht dabei, wie man es besser regeln koennte. Alle Versuche ein anderes Modell in welcher Form auch immer (dass die Kinder mehr bei ihnen sind, damit sie eine dauerhafte Erziehungslinie finden und fahren koennen oder aber dass die Kinder eben weitgehend ausser Haus sind und sie nur 2 Wochenenden die Putzfrau fuer die Kinder ist) schlagen fehl. SChade irgendwie, denn nun wird noch ein Kind zum Scheidungskind....

  • wie jeder normale Mensch, der irgendwann auch wieder eine Partnerschaft braucht


    Wer eine Partnerschaft "braucht", der wird sie auch ver"brauchen"


    in aller Regel wuenscht man sich als neuer Partner, dass die Beziehung zum Ex abgeschlossen ist! Wenn aufgrund des WM quasi noch eine Symbiose gelebt wird, wo mehrfach am Tag emails hin und herwandern, jeder Pups des Kindes telefonisch nochmal abgesprochen wird, und der/die Ex noch alle 48 Stunden auf der Matte steht: das verlangt einer Beziehung doch einiges ab.


    Wir leben Wechselmodell seit Jahren ganz ohne Symbiose mit dem anderen Elternteil, sogar ohne Telefonate oder 4-Augen Absprachen.
    Das geht auch im Wechselmodell.


    Beide sind extrem unerzogen, da weder er noch seine Frau erziehen wollen in der einen Woche, die sie die Kinder jeweils am Stueck haben. Beide fuerchten, dass die Erziehungsversuche vom anderen Elternteil missinterpretiert werden und somit das WM auf dem Spiel steht oder es Konflikte gibt.


    Das sind in meinen Augen einfach Eltern, die ihrer Aufgabe nicht nachkommen. Schrecklich ....
    Aber dem Wechselmodell die Schuld dafür zu geben ist wohl der nächste Fehler. Es liegt ganz einfach an den Menschen.


    mein Fazit ist einfach, dass es bei einem WM am wenigstens klappt mit einer Partnerschaft...


    :hae: und daran ist dann auch das Wechselmodell "schuld" ???



    Ich bekomme zunehmend den Eindruck, dass Du, liebe Malindi, mehr über Beziehungsmodelle als über Kinder-Umgangsmodelle nachdenken solltest. Wenn Beziehungen scheitern, dann liegt es häufiger an den Beteiligten, als an den Gegebenheiten der Umwelt.


    :strahlen

  • Lieber Loewe, das ist Korinthenk.... Natuerlich braucht jeder Mensch irgendwo eine Partnerschaft, aber wenn du darauf rumreiten willst und nun das ganze schnell so auslegen willst, als wenn ich nicht gelernt habe allein gluecklich zu sein blabla und in meinem Partner eine Ergaenzung suche blabla... dann einfach nur soviel: wir sind nicht geboren worden, um allein durchs Leben zu ziehen. Punkt.


    Dass mit den Problemen des WM in der Beziehung hast du auch wieder gut umgedreht. Ja, das Modell war das, was zu den Unstimmigkeiten gefuehrt hat. Nicht nur bei mir, auch bei meiner Bekannten etc. Ja, sowas gibt es. Nein, das hat dann nicht unbedingt was mit dem mangelhaften Charakter von mir oder meinem Partner zu tun oder ihr oder ihres Partners. Es hat tatsaechlich damit zu tun, dass diese Partnerschaft aufgrund des Modells und der mangelnden Kompromissfaehigkeit, die man eben gerade bei Eltern mit WM oft nicht ausreichend findet (so meine persoenlichen Erfahrungen) und so zeigt es auch dieser Strang in groesseren Teilen, nicht tragfaehig war. Ganz zu schweigen davon, dass es fuer die Kinder nicht optimal war.

  • Och Mönsch, Leut`s... jetzt hatten wir doch gerade so schön angefangen über das Thema zu diskutieren :(


    Ich denke, es liegt halt auch ganz viel an den einzelnen Persönlichkeiten, ob das WM lebbar ist oder nicht... mir gefällt, wie Löwe es lebt... ich muss aber von mir selber sagen, dass ich es mir ohne oder mit geringer Kommunikation für mich persönlich auch nicht vorstellen könnte...


    Genauso empfinde ich das, was Malindi geschildert hat, ist halt schon auf mangelnde Kommunikation zurückzuführen... bei dem einem klappt`s beim anderen halt nicht... man tut den Kindern keinen Gefallen damit, die Erziehung zu vernachlässigen, weil man nicht in der Lage ist zu kommunizieren...


    Wie schon so oft geschrieben... man sollte/muss immer die individuellen Rahmenbedingungen abstecken... und ganz wichtig, als Eltern niemals das Wohlergehen seines Kindes aus den Augen lassen...

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis